Vorschau LMP1-Klasse:

Mit der längsten Geraden der Saison (1500 Meter), aber auch 16 teilweise sehr engen Kurven auf einer Gesamtlänge von nur 4,549 Kilometern ist der Fuji International Speedway bezüglich der Fahrzeugabstimmung extrem anspruchsvoll. Der Speedway in den japanischen Alpen zeigte sich zum Empfang der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC von seiner besten Seite: strahlender Sonnenschein bei über 20 Grad. Die beiden 90-minütigen Freien Trainings für den sechsten von acht WM-Läufen verliefen positiv für das Porsche Team. Die Porsche 919 Hybrid mit den Fahrertrios Timo Bernhard (DE)/Brendon Hartley (NZ)/Mark Webber AU) und Romain Dumas (FR)/Neel Jani (CH)/Marc Lieb (DE) belegten am Vormittag die Plätze vier und zwei, am Nachmittag die Positionen eins und drei.

31 Rennwagen mit 86 Fahrern aus 19 Nationen sind in der WEC eingeteilt in vier Leistungsklassen. Der Porsche 919 Hybrid tritt in der Spitzenkategorie LMP1 (Le-Mans-Prototypen der Klasse 1) an und fungiert dabei auch als Entwicklungsträger für zukünftige Sportwagentechnologie. Den Antrieb übernehmen ein Downsizing-Vierzylinder-Turbobenziner mit zwei Litern Hubraum und ein Elektromotor, der von zwei Energierückgewinnungssystemen (Bremsenergie von der Vorderachse und Abgasenergie) gespeist wird. In Kombination ergibt das wegweisende und in der WEC einzigartige Antriebskonzept eine Systemleistung von rund 1000 PS.

Der 919 stand diese Saison immer auf der Poleposition

Für den Porsche 919 Hybrid stehen seit dem Renndebüt 2014 vier Siege zu Buche: Interlagos 2014, Doppelsiege in Le Mans und auf dem Nürburgring 2015 sowie der jüngste Erfolg beim Sechsstundenrennen in Austin, Texas (USA). Bei den 13 insgesamt mit dem Prototypen bestrittenen Rennen startete neun Mal ein 919 von der Poleposition. In der laufenden Saison hat es noch kein anderes Auto als der 919 in die erste Startreihe geschweige auf die Poleposition geschafft.

2014 waren die beiden 919 in Fuji von den Plätzen zwei und drei gestartet. Im Rennen erreichten Bernhard/Hartley/Webber trotz eines frühen Plattfußes noch Platz drei – damals der zweite Podestplatz überhaupt für den 919. Obendrein fuhr Webber in 1.27,759 Minuten die schnellste Rennrunde. Dumas/Jani/Lieb wurden Vierte.

Vorschau GT-Klasse:

Auch das  Porsche Team Manthey startet in Fuji. Nach zwei Doppelsiegen auf dem Nürburgring und in Austin reist die Mannschaft von Olaf Manthey als neuer Tabellenführer zum Sechsstundenrennen auf dem Traditionskurs am Fuße des Mount Fuji, wo sie zwei 470 PS starke 911 RSR in der Klasse GTE-Pro einsetzt. Porsche-Werksfahrer Richard Lietz (Österreich) geht mit dem Erfolgsrenner aus Weissach als Spitzenreiter im hart umkämpften World Endurance Cup für GT-Piloten an den Start. Mit ihm teilt sich Michael Christensen (Dänemark) ein Cockpit. Im zweiten 911 RSR (Nummer 92) wechseln sich ihre französischen Teamkollegen Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet ab.

In der Klasse GTE-Am, in der GT-Fahrzeuge auf Homologationsstand 2014 fahren, sind zwei Kundenteams mit dem 911 RSR am Start: Für Dempsey Proton Racing greifen der US-Schauspieler und Rennfahrer Patrick Dempsey sowie Patrick Long (USA) und Marco Seefried ins Lenkrad, die als Zweite der 24 Stunden von Le Mans in diesem Jahr ihren bisher größten Teamerfolg feierten. Für Abu Dhabi Proton Racing, das in Austin mit dem zweiten Platz sein bislang bestes Saisonergebnis holte, ist erneut Le-Mans-Gesamtsieger Earl Bamber (Neuseeland) im Einsatz.

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