Auf dem Circuit of the Americas startet die Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC in die zweite Saisonhälfte, außerdem steht der vorletzte Lauf der Tudor United SportsCar Championship auf dem Programm. In dieser hart umkämpften nordamerikanischen Sportwagenmeisterschaft, die am 3. Oktober mit dem Petit Le Mans in Road Atlanta ihr Saisonfinale bestreitet, führt Porsche in der Klasse GTLM alle Meisterschaftswertungen an. In der WEC übernahm Porsche-Werksfahrer Richard Lietz mit seinem Sieg am Nürburgring die Spitze im World Endurance Cup für GT-Piloten.
In der am Colorado River gelegenen Hauptstadt von Texas können sich die Motorsportfans auf die große Faszination des Porsche-GT-Sports freuen und gleich drei der erfolgreichen GT-Renner aus Weissach im Renneinsatz erleben – den 911 RSR, den 911 GT America sowie in zwei Rennen der GT3 Cup Challenge USA den 911 GT3 Cup. In der WEC und der Tudor United SportsCar Championship werden für das Porsche Team Manthey und das Team Porsche North America neun Porsche-GT-Werksfahrer am Start sein.
Klasse GT: Prominente Fahrerbesetzung
Das Porsche Team Manthey setzt auf dem 5,513 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs zwei Porsche 911 RSR in der WEC ein: Michael Christensen (Dänemark) und Richard Lietz (Österreich), die Sieger vom Nürburgring, teilen sich in der Klasse GTE-Pro den 911 RSR mit der Startnummer 91, ihre französischen Teamkollegen Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet wechseln sich im Elfer mit der Nummer 92 ab. In der Klasse GTE-Am sind zwei Kundenteams mit dem 911 RSR am Start: Dempsey Proton Racing mit dem US-Schauspieler und Rennfahrer Patrick Dempsey sowie Patrick Long (USA), dazu Abu Dhabi Proton Racing, für die wie schon zuletzt am Nürburgring Earl Bamber (Neuseeland) ins Lenkrad greift.
Der Le-Mans-Gesamtsieger startet für Porsche North America auch in der Tudor United SportsCar Championship, zusammen mit Jörg Bergmeister (Langenfeld) im 911 RSR mit der Startnummer 912. Ebenfalls zwei Rennen fährt Patrick Pilet. Der Tabellenführer in der GTLM-Fahrerwertung der Tudor United SportsCar Championship teilt sich mit Le-Mans-Gesamtsieger Nick Tandy (Großbritannien) den zweiten 911 RSR von Porsche North America (Startnummer 911). Das Duo hat die letzten drei Rennen in Bowmanville, Road America und Danville gewonnen. Wolf Henzler (Nürtingen), zusammen mit Bryan Sellers (USA) Sieger des Sechsstunden-Klassikers in Watkins Glen, ist erneut für das Kundenteam Falken Tire im Einsatz.
Klasse LMP1: Porsche führt in der Herstellerwertung der WM
Dazu kommt in der WEC als dritte Werksmannschaft das Porsche Team mit zwei 919 Hybrid und sechs weiteren Werksfahrern. Die Fahrer-Trios sind Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AUS) sowie Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE). Der 919 fungiert als Entwicklungsträger für zukünftige Sportwagentechnologie. Er wird angetrieben von einem Downsizing-Vierzylinder-Turbobenziner mit zwei Litern Hubraum und einem Elektromotor, der von zwei Energierückgewinnungssystemen (Bremsenergie von der Vorderachse und Abgasenergie) gespeist wird. In Kombination ergibt das wegweisende und in der WEC einzigartige Antriebskonzept eine Systemleistung von rund 1000 PS.
Für den Porsche 919 Hybrid stehen seit dem Renndebüt 2014 drei Siege zu Buche: Interlagos 2014 und die beiden Doppelsiege in Le Mans und auf dem Nürburgring 2015. Bei den zwölf insgesamt mit dem Prototypen bestrittenen Rennen startete acht Mal ein 919 von der Poleposition. In der laufenden Saison gingen bisher ausnahmslos 919 von Platz eins ins Rennen. Porsche führt in der Herstellerwertung der WM mit 184 Punkten vor Audi (151) und Toyota (89). Im Fahrerklassement haben sich Bernhard/Hartley/Webber (78 Punkte) auf Platz zwei verbessert. Der Rückstand auf die führenden Audi-Fahrer schmolz auf 17 Zähler. Nur zwei Punkte hinter den Porsche-Teamkollegen folgen Dumas/Jani/Lieb (76) auf Position drei.
Das Porsche Team erlebte einen vielversprechenden ersten Trainingstag vor dem fünften von acht Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in Austin. In den beiden 90-minütigen Trainings auf dem spektakulären 5,513 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs fuhr jeweils ein Porsche 919 Hybrid die schnellste Runde. Das erste Training fand in der Nachmittagshitze mit Asphalttemperaturen deutlich über 40 Grad Celsius und Lufttemperaturen um die 35 Grad statt. Das zweite Training begann nach Sonnenuntergang. Jeder Fahrer musste fünf Pflichtrunden bei Dunkelheit absolvieren.
Stimmen vor dem Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef: „Austin wird auch in diesem Jahr ein ganz großer Werksauftritt von Porsche. Ein super Event, bei dem alle drei Werksteams am Start sein werden. Das ist praktisch für uns, weil wir alle zusammen an der Strecke sind, und großartig für die vielen Porsche-Fans, die ein ganz besonderes Rennerlebnis erwartet. Nach insgesamt fünf Siegen in Serie in der Tudor United SportsCar Championship und der WEC wollen wir mit dem 911 RSR nach einer guten Vorbereitung erneut die bestmögliche Performance zeigen.“
Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „Der Circuit of the Americas ist eine wunderbare Strecke. Da ist alles drin: langsame Kurven, schnelle Kurven. Die Herausforderung besteht darin, für die langsamen Kurven die richtige mechanische Abstimmung hinzubekommen und für die schnellen Kurven die richtige aerodynamische Abstimmung. Ein entscheidender Faktor können auch die hohen Temperaturen sein. Wer die richtig einschätzt und mit den richtigen Reifen an den Start geht, ist schon mal im Vorteil. Wir werden vorher noch in Austin testen. Wenn wir das optimal nutzen können, dann bin ich sehr zuversichtlich fürs Rennen.“
Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „In der zweiten Saisonhälfte der Weltmeisterschaft mit den Rennen in Austin, Fuji, Shanghai und Bahrain geht es um die Titel. Der Kampf um die Herstellerkrone steht für Porsche im Fokus, aber die Entscheidung in der Fahrer-WM wird mindestens so spannend. Mit 17 beziehungsweise 19 Punkten Rückstand auf das derzeit führende Audi-Trio sind unsere beiden Fahrer-Crews in Schlagdistanz. 2014 war der COTA die Strecke, auf der wir uns am schwersten getan haben. Wir hoffen, dass wir jetzt soweit sind, auch dort um den Sieg kämpfen zu können. Mit einer Dominanz wie am Nürburgring rechnen wir aber nicht.“
Andreas Seidl, Teamchef: „Wir haben großen Respekt vor den ausstehenden Rennen, das Blatt kann sich jederzeit wenden. Man darf auch nie vergessen, dass man die Autos erst einmal über die Distanz bringen muss. Es kann immer Zwischenfälle geben. Sowohl bezüglich der Streckenkenntnis als auch bei der logistischen Herausforderung, das gesamte Material von rund 32 Tonnen Luftfracht um die Welt zu schicken, profitieren wir 2015 natürlich von der Erfahrung der ersten Saison.“
Zitate der Fahrer finden Sie in der Pressemitteilung in der linken Spalte.
Die Zeiten
Das Sechsstundenrennen auf dem Circuit of the Americas startet am Samstag, 19. September um 17.00 Uhr Ortszeit (Sonntag 00.00 Uhr MESZ). Der TV-Sender Eurosport überträgt das komplette Rennen sowie die Siegerehrung live. Start des 2:40 Stunden dauernden Rennens der Tudor United SportsCar Championship ist am Samstag um 11.35 Uhr Ortszeit (18.35 MESZ). Es kann unter www.imsa.com live verfolgt werden.