Patrick Dempsey investierte die Gage seines ersten großen Kinofilms „Cant’t Buy Me Love“ in seinen ersten Porsche – ein 1963er Porsche 356 Cabriolet: „Das beste Auto, das ich je hatte. Ich werde es nie wieder hergeben.“ Autos faszinieren den Schauspieler seit seiner Kindheit: „Mein Vater brachte mir immer Matchbox-Autos mit nach Hause und wir haben uns oft Autorennen im Fernsehen angeschaut oder im Radio angehört“, erzählt Dempsey.

Das Jahr 2005 verändert das Leben des heute 49-jährigen. Die Krankenhausserie „Grey’s Anatomy“ – Dempsey verkörpert in einer Hauptrolle den Arzt Dr. Derek Shepherd – wird zum ersten Mal ausgestrahlt. Und im Juni besucht Dempsey zum ersten Mal das 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Seine Schauspielkarriere erreicht durch die Serie ihren Höhepunkt, doch das reicht dem Autofan nicht. Der Le-Mans-Besuch begeistert ihn so, dass er selbst dort fahren will.

2009 erfüllt er sich diesen Traum, nimmt das erste Mal am 24-Stunden-Rennen teil: „Ich werde die Nacht nie vergessen. Es war eine körperliche und eine transzendentale Erfahrung in vielerlei Hinsicht. Man wünscht es sich so lange, und dann ist man mittendrin.“ 2013 gründet er mit dem italienischen Fußballstar Alessandro Del Piero ein Team, seit 2014 fährt er im Auto des eigenen Teams Dempsey Proton Racing.

Patrick Dempsey, WEC, 2014, Porsche AG
Patrick Dempsey bei den 24 Stunden von Le Mans 2014

In der neuen Saison tauscht Dempsey den weißen Arztkittel noch öfter gegen den weißen Porsche-Rennanzug. Er wird, zusammen mit dem ebenfalls in Kalifornien lebenden erfahrenen Porsche-Werksfahrer Patrick Long, alle acht WEC-Rennen der Saison 2015 in einem Porsche 911 RSR fahren.

Dempsey ist voller Vorfreude: „Es ist die große Herausforderung, bis an seine Grenzen gehen zu müssen. Die Kombination aus Emotion und Disziplin, die einem im Rennsport abverlangt wird, macht schon etwas süchtig“, sagt der Schauspieler. Momentan erfülle ihn die Rennfahrerrolle wesentlich mehr als die Schauspielerei: „An meiner Fernseh-Arbeit ändert sich wenig, aber im Rennsport ändert sich permanent alles – jede Runde, jede Kurve und jeden Moment.“

Vielleicht träumt Dempsey auch deshalb einen weiteren großen Traum; den Traum vom Film über den Motorsport, „der Menschen für den Rennsport begeistert, die sich bisher noch gar nicht dafür interessieren“. Allerdings müssten sich nicht zuletzt auch die Rennfahrer in einem solchen Projekt wiederfinden. „Das ist sehr schwierig, aber es wäre toll“, sagt Dempsey. Vielleicht liefert ja die WEC-Saison 2015 den entscheidenden Zündfunken. Keine Frage: Diese Hauptrolle wäre Patrick Dempsey auf den Leib geschneidert.