Neben den Porsche-Werksfahrern Jörg Bergmeister (Langenfeld), Michael Christensen (Dänemark), Wolf Henzler (Nürtingen), Richard Lietz (Österreich), Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Patrick Pilet (Frankreich), die mit dem Porsche 911 RSR in der WEC einschließlich der 24 Stunden von Le Mans an den Start gehen, ist in Le Castellet auch Porsche-Junior Sven Müller (Bingen) mit dabei. Er wird beim zweiten Saisonrennen am 2. Mai in Spa-Francorchamps sein Renndebüt mit dem 911 RSR geben.
„Bei diesem Prolog geht es in erster Linie darum, nach der Winterpause das ganze Team wieder auf Drehzahl zu bringen“, sagt Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport. „Im Mittelpunkt steht die Vorbereitung auf den Saisonstart in Silverstone, was den ganzen Ablauf und die Organisation angeht. Auch für unsere Fahrer gilt es, wieder in Fahrt zu kommen und sich auf ihre teilweise neuen Teamkollegen einzustimmen. Wir treten in dieser Saison mit einer leicht geänderten Aerodynamik am 911 RSR an. Bei diesem Test wollen wir trotz des starken Windes, der typisch ist für Le Castellet, versuchen herauszufinden, wie gut diese Änderungen funktionieren.“
Porsche 911 RSR: konsequenter Leichtbau und ausgefeilte Aerodynamik
Der Porsche 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, zeichnet sich durch konsequenten Leichtbau und eine ausgefeilte Aerodynamik aus. Bei seinem ersten Start bei den 24 Stunden von Le Mans feierte der Erfolgsrenner aus Weissach 2013 einen grandiosen Doppelsieg in der Klasse GTE-Pro. Im Vorjahr gewann er mit den 24 Stunden von Daytona, den 12 Stunden von Sebring sowie dem Petit Le Mans die drei prestigeträchtigsten Langstreckenklassiker in den USA. Dazu kamen Siege bei den WEC-Rennen in Silverstone und Shanghai. Sein Sechszylinder-Boxermotor im Heck hat einen Hubraum von 3996 cm3 und leistet ca. 345 kW (470 PS) mit Restriktor.
Bei Porsche Motorsport in Weissach wurde der 911 RSR, dessen Design aus der Vogelperspektive den Schriftzug „Porsche Intelligent Performance“ zeigt, über den Winter in verschiedenen Details überarbeitet. So sorgen eine überarbeitete Aerodynamik im Frontbereich und eine angepasste Fahrwerkskinematik für eine ausgeglichenere Balance und bessere Beherrschbarkeit im Grenzbereich. Durch kleinere Maßnahmen am Antriebsstrang wurde die Zuverlässigkeit weiter erhöht. Zu noch mehr Sicherheit in der Boxengasse trägt das Single Point Refueling bei: Beim Nachtanken entfällt der Tankentlüfter, nur noch der Betanker arbeitet am Auto.
Das Porsche Team Manthey setzt 2015 zwei 911 RSR mit den Startnummern 91 und 92 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC ein. Absoluter Saisonhöhepunkt ist auch in diesem Jahr der 24-Stunden-Klassiker in Le Mans. Beim zweiten Saisonrennen auf dem anspruchsvollen Traditionskurs Spa-Francorchamps in den belgischen Ardennen wird Porsche-Junior Sven Müller sein erstes Rennen für das Porsche Team Manthey mit dem 911 RSR bestreiten. In seinem zweiten Junior-Jahr startet er ansonsten im Porsche Mobil 1 Supercup, in dem er 2014 das Rennen in Monza gewann, sowie als Vorjahressieger der Rookiewertung erneut auch bei den meisten Rennen im Porsche Carrera Cup Deutschland.
„Mit dem Schritt, Sven Müller in Spa fahren zu lassen, folgen wir konsequent unserer Idee der Juniorförderung“, sagt Porsche-Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser. „Im Porsche Mobil 1 Supercup und im Carrera Cup Deutschland hat er im vergangenen Jahr sehr gute Leistungen gezeigt und macht jetzt den logischen Schritt, erste Erfahrungen mit dem Werks-911 RSR zu sammeln.“
„Für mich geht ein Traum in Erfüllung“, sagt Sven Müller. „Dass ich hier in Le Castellet den 911 RSR testen darf, ist eine tolle Erfahrung, vor allem weil das ein offizieller Test ist, bei dem auch die Konkurrenz vertreten ist. Dieser Prolog ist wie ein Rennwochenende aufgebaut, dadurch bekomme ich einen guten Eindruck vom Rennablauf in der WEC. Dass ich in Spa mein erstes Rennen mit dem 911 RSR fahren darf, ist ganz große Klasse. Ich freue mich riesig. Jetzt konzentriere ich mich aber erst einmal auf diesen Test und will versuchen, das in mich gesetzte Vertrauen schon hier in Le Castellet mit einer guten Leistung zu rechtfertigen.“