Am Samstag kam Dennis Olsen (N/Walter Lechner Racing Team) vor Mattia Drudi (I/Dinamic Motorsport) und Michael Ammermüller (D/Lechner MSG Racing Team) auf Platz eins ins Ziel, am Sonntag setzte er sich gegen Ammermüller und Dylan Pereira (L/Lechner Racing Middle East) durch. „Jetzt liegen wir in der Meisterschaft nur noch acht Punkte auseinander und wir haben noch drei Rennen, in denen 60 Punkte vergeben werden. Das wird für alle Beteiligten richtig spannend. Ich fühle mich stark und werde angreifen“, sagte Olsen nach der Siegerehrung.

Vor vollen Zuschauertribünen kurz vor dem Formel-1-Rennen am Sonntag startete Olsen von der Pole-Position. Der 21-jährige Norweger setzte sich sofort an die Spitze des Feldes. Zwei-Safety-Car-Phasen neutralisierten den von Olsen rausgearbeiteten Vorsprung, doch der Porsche-Junior behielt die Führung bis zum Rennende. Hinter ihm spielten sich spektakuläre Überholmanöver ab, von denen eines in der zehnten Runde Ammermüller von Platz drei auf Platz zwei vorbrachte. „Nach einer Kollision von zwei Fahrzeugen war Kühlflüssigkeit auf der Strecke und das Safety-Car fuhr raus. Als die Strecke wieder freigegeben war, rutschte Nick Yelloly an dieser Stelle etwas nach außen, so dass ich ihn innen überholen konnte. Somit konnte ich 18 Punkte mit nach Hause nehmen und ich glaube, am Ende wird in der Meisterschaft jeder Punkt entscheidend sein“, erklärte Ammermüller.

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Der 8. Lauf in Spa-Francorchamps


Auch Pereira profitierte vom Ausrutscher und schob sich kurz vor Schluss noch auf einen Podiumsplatz. Der Luxemburger stand somit zum dritten Mal in dieser Saison auf dem Treppchen: „Ich konnte mit durchschlüpfen und freue mich sehr. Am kommenden Wochenende fahren wir in Monza. Dort hatte ich einen guten Test und es wäre natürlich richtig schön, wenn ich wieder zu den besten Drei gehören würde.“ Die Pokale wurden in Spa von Uwe Brettel, Leiter Porsche Motorsport Vertrieb, und Max Welti, dem ehemaligen Motorsport-Chef von Porsche und einem der Gründer des Porsche Supercups im Jahr 1993, übergeben.

Der Brite Nick Yelloly (MOMO-Megatron Team Partrax), der in diesem Jahr das erste Rennwochenende im Supercup absolvierte, sah die Zielflagge als Vierter. Porsche-Junior Matt Campbell (AUS/Fach Auto Tech) belegte den fünften Platz und sammelte wichtige Punkte in der Meisterschaftswertung: „In der Tabelle sind wir alle etwas zusammengerückt und darüber freue ich mich. Im Rennen konnte ich von Startplatz neun auf Platz fünf vorfahren. Die beiden Safety-Car-Phasen waren gut für mich, denn jedes Mal konnte ich dabei Positionen gewinnen. Die Leistungsdichte im Supercup ist wirklich enorm und es ist schwierig zu überholen.“ Als Sechster überquerte Steven Palette (F/Martinet by Almeras) die Ziellinie. Die Trophäe für den besten B-Wertungsfahrer bekam Mark Radcliffe (GB/IDL Racing). Die Internationalität der Serie spiegelte sich in Spa darin, dass am Sonntag in den Top-10 neun verschiedene Nationalitäten vertreten waren.

In der Meisterschaft machte Olsen Punkte auf Ammermüller gut und drei Rennen vor Saisonende wird es nochmal richtig spannend. Ammermüller liegt mit 150 Punkten an der Spitze, Olsen mit acht Zählern Abstand direkt dahinter (142). Daniel Cammish (GB/Lechner MSG Racing Team) hat 100 Punkte auf seinem Konto und ihn trennen nur neun Punkte von Campbell. Robert Lukas (PL/Olimp Racing) rangiert mit 85 Punkten noch in Schlagdistanz. In der B-Wertung herrscht ebenfalls starker Wettbewerb: Durch einen kollisionsbedingten Ausfall von Egidio Perfetti (NL/MOMO-Megatron Team Partrax) und Roar Lindland (N/MRS Cup-Racing) liegt jetzt Roland Bervillé (F/Martinet by Almeras) an der Spitze der Amateurwertung. In der Nations League führt Deutschland mit 150 Punkten vor Norwegen (142).

Auf der Berg-und-Tal-Strecke im belgischen Spa-Francorchamps setzte sich der 21 Jahre alte Norweger in seinem Porsche 911 GT3 Cup gegen die internationale Konkurrenz von 30 Fahrern durch. Der Italiener Mattia Drudi (Dinamic Motorsport) fuhr auf den zweiten Platz, Michael Ammermüller (Lechner MSG Racing Team) aus Deutschland wurde Dritter. „Dieser Sieg fühlt sich richtig gut an. Ich bin zum ersten Mal in Spa bei trockenen Bedingungen gefahren und da musste ich mich zunächst bezüglich der Bremspunkte orientieren. Scheinbar hat es ganz gut geklappt, sonst hätte ich ja nicht gewonnen“, sagte ein glücklicher Olsen mit einem Lachen.

Im Porsche Mobil 1 Supercup werden in dieser Saison elf Rennläufe bei acht Veranstaltungen ausgetragen. In Spa-Francorchamps absolvierten die Piloten aus insgesamt 16 Nationen am Samstag den siebten Lauf. Am Sonntag findet das achte Rennen statt. Für beide Läufe sicherte sich Olsen die Pole-Position und konnte diese gleich zu Beginn des Rennens in eine Führung ummünzen. Doch die Konkurrenz machte es ihm nicht einfach: Drudi heftete sich über fünf Runden an die Fersen des Spitzenreiters und auch der Meisterschaftsführende Ammermüller klebte am Heck seines Vordermanns. Erst im sechsten Umlauf konnte sich Olsen einen Vorsprung von einer Sekunde sichern und ab dem Zeitpunkt das Rennen nach Hause fahren.

In dieser Saison gelang es Drudi zum ersten Mal in die Top-3 zu fahren: „Ich bin sehr, sehr glücklich am Ende als Zweiter auf dem Podium zu stehen. Michael Ammermüller hat mir im Rennen eine harte Zeit beschert, aber ich konnte ihn hinter mir halten. Auch mit der Abstimmung meines Autos war ich sehr zufrieden. So darf es gern weiter gehen“, sagte Drudi. Ammermüller sah als Dritter die Zielflagge. „Es gab für mich keine Chance an Mattia Drudi vorbeizukommen. Er war auf den Geraden um Einiges schneller als ich, allerdings kam ich in den Kurven immer wieder ran. Ich hatte mir mehr erhofft, aber jetzt muss ich mich mit Platz drei zufrieden geben“, sagte Ammermüller.

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Dennis Olsen sicherte sich den ersten Platz im Porsche 911 GT3 Cup


Daniel Cammish (Lechner MSG Racing Team) überquerte die Ziellinie als Vierter. Der Brite konnte im Rennen über elf Runden und 76,920 Kilometer mit 2:26.287 Minuten die schnellste Rennrunde einfahren. Den fünften Rang belegte Robert Lukas (PL/Olimp Racing) vor Porsche-Junior Matt Campbell (AUS/Fach Auto Tech). „Es war kein einfaches Rennen. Gerade am Anfang hatte ich einige harte Positionskämpfe und es dauerte etwas, bis ich mich durchsetzen konnte. Die Balance des Fahrzeugs war gut“, erklärte Campbell. Egidio Perfetti (NL/MOMO-Megatron Team Partrax) war schnellster B-Wertungsfahrer.

In der Meisterschaft schrumpfte der Punktevorsprung von Ammermüller zusammen. Der Bayer führt in der Gesamtwertung mit 132 Punkten vor Olsen (122). Auf Platz drei folgt Cammish (100) vor Campbell (79). Perfetti liegt derweil an der Spitze der Amateurwertung. In der Nations League führt Deutschland mit 132 Punkten vor Norwegen (122) und Großbritannien (101).

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