Als Zweiter sah der aktuelle Tabellenführer Michael Ammermüller (D/BWT Lechner Racing) die Zielflagge. Den dritten Platz belegte Mattia Drudi (I/Dinamic Motorsport). „Mein Start war perfekt: Ich konnte mich gleich neben Ammermüller setzen und bin beim späten Bremsen etwas ins Risiko gegangen. Zwischenzeitig war es dann ein heißer Kampf, daher bin ich umso glücklicher über den Sieg“, sagte Preining (A/BWT Lechner Racing). Somit herrscht Spannung vor dem Saisonfinale in Mexiko: Dort werden zwei Rennen ausgetragen und noch 40 Punkte vergeben. Ammermüller (119 Punkte), Nick Yelloly (Fach Auto Tech, 114 Punkte) und Preining (105 Punkte) können sich zum Champion krönen.
Vor den vollen Formel-1-Tribünen der Tifosi gelang Preining direkt beim Start das entscheidende Überholmanöver. Von der zweiten Position aus hatte er gegen Pole-Sitter Ammermüller in der ersten Kurve die Innenbahn. Doch der 20-Jährige ging nach dem Erlöschen der Ampeln auf die äußere Linie und überraschte somit seinen Teamkollegen. Preining zog in seinem Porsche 911 GT3 Cup vorbei, aber Ammermüller blieb dem Führenden dicht auf den Fersen. In der sechsten und siebten Runde attackierte der Fahrer aus Rotthalmünster Preining am Ende der Start-Ziel-Geraden. Doch in beiden Situationen konnte der Linzer die Spitzenposition verteidigen. In den letzten Umläufen löste sich Preining von seinem Kontrahenten und überquerte nach 14 Runden als Erster die Ziellinie. Ammermüller folgte 1,7 Sekunden dahinter. „Von der Pole-Position zu starten, ist in Monza speziell. Man geht von der Außenbahn ins Rennen und muss direkt die innere Linie decken. Später habe ich mich dann gegen Drudi verteidigen können. Das hat natürlich Zeit gekostet. Der zweite Platz ist mit Blick auf die Meisterschaft gut, trotzdem war ein Sieg für mich drin“, sagte Ammermüller.
Über den dritten Platz bei seinem Heimrennen jubelte Drudi. Der Italiener begann das Rennen von Position drei und setzte Ammermüller zeitweise stark unter Druck. Am Ende schaffte es Drudi zum vierten Mal in dieser Saison aufs Podium. „Vor den italienischen Fans Dritter zu werden, ist ein fantastisches Gefühl. Als ich an Ammermüller dran war, habe ich leider einen kleinen Fehler gemacht. Am Ende wollte ich dann meinen dritten Platz nicht durch ein unüberlegtes Manöver verlieren“, sagte der 20-Jährige. Yelloly konnte sich im Rennen um einen Rang verbessern und belegte den vierten Platz vor Dylan Pereira (Momo Megatron Lechner Racing). Der Luxemburger erreichte im Rennen auf dem Hochgeschwindigkeitskurs einen Top-Speed von 270 Kilometern pro Stunde – Spitzenwert aller 30 gestarteten Fahrer.
Sechster auf dem 5,794 Kilometer langen Traditionskurs vor den Toren Mailands wurde Jaap van Lagen (NL/Fach Auto Tech). Im Königlichen Park der Stadt Monza sicherte sich Florian Latorre (F/martinet by ALMERAS) als bester Rookie den siebten Rang. Die meisten Überholmanöver gelangen seinem Landsmann Julien Andlauer (martinet by ALMERAS): Der Porsche-Junior startete von Position 30 und beendete das Rennen auf dem achten Platz. „Ich wusste, dass es für mich ein Marathon wird. Daher war es wichtig, schonend mit den Reifen umzugehen. Ich denke, dass ich von meiner Startposition aus das Optimum herausgeholt habe“, sagte der 19-jährige Andlauer. Über den Sieg in der ProAm-Wertung freute sich Roar Lindland (Lechner Racing Middle East). Für den Norweger ist es der sechste Sieg in seiner Klasse.
Ein Rennen vor heimischem Publikum erlebten an diesem Wochenende drei Fahrer aus dem Porsche Mobil 1 Supercup. Neben Drudi aus Misano Adriatico pilotierten der in Preseglie lebende Alberto Cerqui und Gianmarco Quaresmini (Castegnato) die drei Fahrzeuge von Dinamic Motorsport. Während Cerqui den neunten Platz erreichte, wurde Quaresmini auf Position 13 gewertet. Das Team Dinamic Motorsport hat seinen Sitz in der norditalienischen Stadt Reggio Emilia.
Ergebnisse
Monza, Lauf 8 von 10
1. Thomas Preining (A/BWT Lechner Racing)
2. Michael Ammermüller (D/BWT Lechner Racing)
3. Mattia Drudi (I/Dinamic Motorsport)
4. Nick Yelloly (GB/Fach Auto Tech)
5. Dylan Pereira (L/Momo Megatron Lechner Racing)
6. Jaap van Lagen (NL/Fach Auto Tech)
7. Florian Latorre (F/martinet by ALMERAS)
8. Julien Andlauer (F/martinet by ALMERAS)
9. Alberto Cerqui (I/Dinamic Motorsport)
10. Richard Heistand (USA/MRS GT-Racing)
Punktestand nach 8 von 10 Läufen
Fahrer-Wertung
1. Michael Ammermüller (D/BWT Lechner Racing), 119 Punkte
2. Nick Yelloly (GB/Fach Auto Tech), 114 Punkte
3. Thomas Preining (A/BWT Lechner Racing), 105 Punkte
Info
Für das Saisonfinale reist der Porsche Mobil 1 Supercup vom 26. bis 28. Oktober nach Mexiko. Somit wird die Meisterschaft nach dem Jahr 2017 zum zweiten Mal in der Geschichte des internationalen Markenpokals auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez entschieden. In Mexiko-Stadt finden die Saisonläufe neun und zehn statt.
Qualifying
Für den achten Lauf des Porsche Mobil 1 Supercup sicherte sich Michael Ammermüller am Samstag die perfekte Ausgangsposition. Das Autodromo Nazionale Monza im Norden Italiens umrundete der Deutsche Michael Ammermüller (BWT Lechner Racing) im Zeittraining als Schnellster in einer Zeit von 1:49.551 Minuten. „Durch den Regen am Freitag konnte man nur wenige Erkenntnisse aus dem freien Training mit ins Qualifying nehmen. Ich freue mich über die Pole-Position, denn die erste Kurve in Monza ist besonders eng. Je weiter vorne man ist, desto geringer ist das Risiko einer Kollision“, sagte der Führende in der Meisterschaft Ammermüller. Ebenfalls in der ersten Reihe steht der 485 PS starke Porsche 911 GT3 Cup von Porsche-Junior Thomas Preining (A/BWT Lechner Racing). Aus der dritten Startbox geht vor heimischer Kulisse der Italiener Mattia Drudi (Dinamic Motorsport) ins Rennen am Sonntag.
Nachdem es auf dem Traditionskurs in der Nähe von Mailand am Vormittag noch geregnet hatte, schien zu Beginn des Qualifyings bei Temperaturen von 19 Grad Celsius die Sonne. Preining fuhr nach fünf Minuten die erste Top-Zeit, doch Lokalmatador Drudi unterbot die Zeit des 20-Jährigen gleich zweimal. Für die entscheidenden acht Minuten des halbstündigen Zeittrainings holten sich die 31 Fahrer einen frischen Reifensatz. Die Zuschauer auf den Formel-1-Tribünen sahen eine spannende Session, die erst eine Minute vor Ende entschieden wurde. Drudi gelang erneut eine schnellste Runde, doch der 20-Jährige war nur wenige Sekunden an der Spitze der Zeitentabelle. In seinem letzten Umlauf fuhr Ammermüller aus Rotthalmünster die beste Zeit des Tages. Auch Porsche-Junior Preining war kurz vor Schluss schnell unterwegs. Der Linzer setzte mit seinem Neunelfer eine Zeit von 1:49.687 Minuten und startet damit von Rang zwei. „Ich habe in der Meisterschaft nichts zu verlieren und werde im Rennen nach vorn richtig Druck machen. Der zweite Startplatz ist dafür eine super Ausgangslage“, sagte Preining.
In seinem Heimrennen geht Drudi am Sonntag von der dritten Position ins Rennen. Beim schnellsten Umlauf des 20-Jährigen stoppte die Uhr bei 1:49.752 Minuten. „Zuletzt war meine Performance im Rennen besser als im Qualifying. Das stimmt mich optimistisch. In Monza zu gewinnen, wäre ein Traum für mich“, sagte Drudi. Als Vierter startet auf der 5,793 Kilometer langen Rennstrecke Zaid Ashkanani (MRS GT-Racing) aus Kuwait. Auf Platz fünf steht Nick Yelloly (GB/Fach Auto Tech) vor Florian Latorre (F/martinet by ALMERAS). Als Siebter beginnt der Niederländer Larry ten Voorde (Team Project 1) das Rennen auf dem Hochgeschwindigkeitskurs im Königlichen Park der Stadt Monza. Die achte Startposition sicherte sich Jaap van Lagen (NL/Fach Auto Tech). In der ProAm-Wertung war Roar Lindland (Lechner Racing Middle East) aus Norwegen am schnellsten unterwegs.
Ein Heimspiel im Porsche Mobil 1 Supercup haben an diesem Rennwochenende insgesamt drei Piloten. Die Italiener Drudi (Misano Adriatico), Gianmarco Quaresmini (Castegnato) und Alberto Cerqui (Preseglie) fahren alle für die Mannschaft Dinamic Motorsport. Das Team stammt aus der Stadt Reggio Emilia in Norditalien.
#PorscheMobil1Supercup – Pole position for Michael Ammermüller! The German turned the fastest lap in 1:49.55 minutes at @Autodromo_Monza pic.twitter.com/Nwza68d119
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) 1. September 2018
Qualifying Monza
1. Michael Ammermüller (D/BWT Lechner Racing), 1:49.551 Minuten
2. Thomas Preining (A/BWT Lechner Racing), 1:49.687 Minuten
3. Mattia Drudi (I/Dinamic Motorsport), 1:49.752 Minuten
4. Zaid Ashkanani (KWT/MRS GT-Racing), 1:49.882 Minuten
5. Nick Yelloly (GB/Fach Auto Tech), 1:50.109 Minuten
6. Florian Latorre (F/martinet by ALMERAS), 1:50.120 Minuten
7. Larry ten Voorde (NL/Team Project 1), 1:50.165 Minuten
8. Jaap van Lagen (NL/Fach Auto Tech), 1:50.219 Minuten
9. Mikkel O. Pedersen (DK/MRS GT-Racing), 1:50.241 Minuten
10. Al Faisal Al Zubair (OMN/Lechner Racing Middle East), 1:50.324 Minuten