Die Rennstrecke im Lime Rock Park ist mit nur 2,414 Kilometern die kürzeste der gesamten Meisterschaft und liegt in der ländlichen Idylle des US-Bundesstaats Connecticut. Das Werksteam Porsche North America ist erstmals in Lime Rock Park am Start und setzt zwei Porsche 911 RSR in der Klasse GTLM ein. Der Rennwagen basiert auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 und hat in dieser Saison das Rennen in Long Beach gewonnen. In der Klasse GTD treten Porsche-Kundenteams mit dem neuen 911 GT3 R an, dem Siegerauto von Laguna Seca.
Das Rennen
Um in Lime Rock Park erstmals auch die attraktiven Sportwagen der Klasse GTLM live zu erleben, nehmen Fans die zweieinhalb Stunden Autofahrt von New York City gerne auf sich. Sie erwartet ein ganz besonderes Motorsporterlebnis im Grünen: Da es keine richtigen Tribünen gibt, verfolgen sie das Rennen, ausgerüstet mit Campingstühlen und riesigen Kühlboxen, von den umliegenden Grashügeln aus. Dass in Lime Rock Park traditionell immer nur samstags gefahren wird, hat einen besonderen Grund: Sonntags wird in der kleinen Kirche auf einem der Hügel neben der Strecke die Messe gelesen.
Die Porsche-Fahrer
Der amtierende IMSA-GT-Champion Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien) teilen sich auch in Lime Rock Park den 911 RSR mit der Startnummer 911, das Siegerauto von Long Beach. Die Piloten der Nummer 912 sind Earl Bamber (Neuseeland) und Frédéric Makowiecki (Frankreich). Patrick Pilet ist vor Jahren schon einmal in Lime Rock gefahren, für seine Teamkollegen von Porsche North America ist die Strecke absolutes Neuland. Ein ausgewiesener Lime-Rock-Experte ist dagegen Jörg Bergmeister (Langenfeld), der als fünfter Werksfahrer für das Porsche-Kundenteam Park Place Motorsports in der Klasse GTD im Einsatz ist: Er hat auf dieser Strecke bereits sechs Mal gewonnen, zuletzt 2012 mit dem 911 GT3 RSR. Für das Team Seattle/Alex Job Racing fahren der ehemalige Porsche-Junior Alex Riberas (Spanien) und Mario Farnbacher (Ansbach), die Sieger von Laguna Seca.
Die Porsche-Fahrzeuge
Der 911 RSR ist der erfolgreichste GT-Rennwagen der letzten Jahre. 2016 bestreitet er werksseitig seine letzte Rennsaison. Sein Nachfolger soll sein Rennstreckendebüt im Januar 2017 bei den 24 Stunden von Daytona feiern. Den 911 GT3 R hat Porsche für die weltweiten GT3-Serien auf Basis des Seriensportwagens 911 GT3 RS konstruiert. Der neue Kundensportrenner holte im Mai in Laguna Seca seinen ersten Sieg in der IMSA SportsCar Championship.
Die Zeiten
Das Rennen in Lime Rock Park startet am Samstag, 23. Juli, um 15:05 Uhr Ortszeit (21:05 Uhr MESZ) und dauert 2:40 Stunden. Außerhalb der USA wird es auf www.imsa.com live übertragen.
Stimmen vor dem Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef: „Nach zwei Rennen in acht Tagen hatten wir etwas Zeit zum Durchatmen. Wir haben sie genutzt, um uns so gut wie möglich auf das Rennen in Lime Rock Park vorzubereiten. In Watkins Glen und Bowmanville waren die Ergebnisse nicht so, wie wir uns das gewünscht hätten. Doch im Motorsport ist es völlig normal, dass man auch mal Phasen durchläuft, die nicht ganz so erfolgreich sind. Wir haben den 911 RSR, mit dem wir 2015 alle GT-Titel in den USA und der WEC gewonnen haben, für 2016 nur geringfügig modifiziert. Es ist seine letzte werksseitige Rennsaison, und sein Nachfolger befindet sich bereits in der Praxiserprobung auf verschiedenen Rennstrecken. Trotzdem haben wir im Vergleich zu 2015 einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, auch wenn der logischerweise etwas kleiner ausfiel als bei unseren Mitbewerbern, die schon in dieser Saison mit komplett neu entwickelten Autos antreten.“
Patrick Pilet (911 RSR #911): „Lime Rock Park liegt irgendwo im Niemandsland. Die Strecke ist ein bisschen wie ein Go-Kart-Kurs, kurz und eng. Nirgendwo sonst fahren wir in einem Stint so viele Runden, fast 70, wenn ich mich richtig erinnere. Das ist schon außergewöhnlich. Die Autos liegen die meiste Zeit sehr eng zusammen, dadurch erleben die Zuschauer besonders spannende Positionskämpfe. Ich bin 2008 schon mal in Lime Rock Park gefahren, das hat richtig Spaß gemacht.“
Nick Tandy (911 RSR #911): „Die Strecke kenne ich schon seit Jahren ganz gut, allerdings nur von Computerspielen. Selbst gefahren bin ich dort noch nie. Ich habe gehört, dass es dort um diese Zeit normalerweise sehr heiß ist. Das müsste uns entgegenkommen.“
Earl Bamber (911 RSR #912): „Das Rennen in Lime Rock Park ist neu im Kalender, zumindest für unsere Klasse GTLM. Ich freue mich immer darauf, neue Strecken kennen zu lernen. Im Prinzip ist das ein Oval mit einer Schikane. Ich habe mir einige Onboard-Videos angeschaut und kann es kaum erwarten, die Strecke mit dem 911 RSR live zu erleben.“
Frédéric Makowiecki (911 RSR #912): „Ein neues Rennen ist immer eine interessante Herausforderung. Für das Team bedeutet das aber auch eine Menge Arbeit, vor allem in Lime Rock Park. Das ist ein Zwei-Tages-Event, deshalb haben wir nicht wie sonst üblich drei, sondern nur zwei freie Trainings und das Qualifying, um den 911 RSR auf diese sehr spezielle Strecke abzustimmen. Ich hoffe, dass uns das in der knappen Zeit gut gelingt.“
Jörg Bergmeister (911 GT3 R #73): „Lime Rock ist immer wieder ein Erlebnis. Viel falsch machen kann ich auf dieser Strecke offensichtlich nicht: Bisher bin ich sieben Mal dort gefahren, sechs Mal habe ich gewonnen, ein Mal wurde ich Zweiter. Das kann gerne so weitergehen. Die Strecke ist sehr kurz, fast ein Oval und hat alles, was Spaß macht – sehr schnelle Kurven, aber auch einige langsame Ecken, wo man wirklich Traktion braucht. Das ist grundsätzlich gut für Porsche.“
Mario Farnbacher (911 GT3 R #23): „Die Strecke ist sehr kurz und dadurch sehr anspruchsvoll. Du bist ständig am Lenken, kommst kaum zur Ruhe. Von meiner Erfahrung her gibt es dort wenig Grip, doch das dürfte mit dem 911 GT3 R besser werden. Von der Traktion her sind wir mit dem neuen Auto sicherlich gut aufgestellt. Ich denke, wir haben auch in Lime Rock Park gute Chancen, um den Sieg zu kämpfen.“
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der neue Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Verbrauchsangaben
911 GT3 RS: Kraftstoffverbrauch/Emissionen* kombiniert 12,7 l/100 km; CO2-Emission: 296 g/km