Das Werksteam Porsche North America als Titelverteidiger setzt im Canadian Tire Motorsport Park zwei Porsche 911 RSR ein. Der Rennwagen basiert auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 und startet in der Klasse GTLM, die mit fünf Automobilherstellern am stärksten besetzt ist.
Das Rennen
Das erste Sportwagenrennen auf dem früheren Mosport International Raceway, der ältesten Rennstrecke Kanadas, wurde 1961 ausgetragen. Gewonnen hat es Stirling Moss auf einem Lotus 19. Von 1967 bis 1977 fand auf dem 3,957 Kilometer langen Traditionskurs auch der Formel-1-Grand-Prix von Kanada statt. In den Rennen der American Le Mans Series und ihrer Nachfolgeserie IMSA SportsCar Championship feierte Porsche seit 1999 insgesamt acht GT-Siege – allein vier davon gehen auf das Konto von Jörg Bergmeister.
Die Porsche-Fahrer
Der amtierende IMSA-GT-Champion Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien) kehren mit dem Werksteam Porsche North America als Vorjahressieger nach Bowmanville zurück. Sie teilen sich den Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911. Mit der Nummer 912 sind Earl Bamber (Neuseeland) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) am Start. Jörg Bergmeister (Langenfeld) ist als fünfter Werksfahrer für das amerikanische Porsche-Kundenteam Park Place Motorsports in der Klasse GTD im Einsatz.
Die Porsche-Fahrzeuge
Für 2016 erhielt der 911 RSR nicht nur ein neues Werksdesign, sondern wurde vor allem aerodynamisch modifiziert und damit dem neuen Reglement angepasst. Die Position des Heckflügels wurde weiter nach hinten verlagert, der Heckdiffusor fällt nun deutlich größer aus. Der 911 GT3 R wurde von Porsche für die weltweiten GT3-Serien auf Basis des Seriensportwagens 911 GT3 RS konstruiert. Seine Rennpremiere mit dem neuen hochmodernen Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor mit Direkteinspritzung feierte er im Januar 2016 in Daytona. In Laguna Seca holte er seinen ersten Sieg in der IMSA SportsCar Championship.
Die Zeiten
Das Rennen im Canadian Tire Motorsport Park startet am Sonntag, 10. Juli, um 11:05 Uhr Ortszeit (17:05 Uhr MESZ) und dauert 2:40 Stunden. Außerhalb der USA wird es auf www.imsa.com live übertragen.
Stimmen vor dem Rennen
Steffen Höllwarth, Programmmanager IMSA SportsCar Championship: „Nach Watkins Glen bleiben uns nur wenige Tage zur Vorbereitung auf das Rennen in Kanada. Diese Zeit werden wir so gut es geht nutzen, um uns auf die sehr schnelle und anspruchsvolle Strecke vorzubereiten. Im vergangenen Jahr haben wir im Canadian Tire Motorsport Park gewonnen. Doch es wird sehr schwierig werden, diesen Erfolg zu wiederholen.“
Patrick Pilet (911 RSR #911): „Wir freuen uns auf diese Strecke. Unser Sieg 2015 war der Beginn einer tollen Erfolgsserie, die für Porsche, unser Team und mich schließlich zum Titelgewinn führte. Die Strecke ist sicherlich eine der schnellsten der Welt. Sie hat viele Bodenwellen und kaum Auslaufzonen. Das macht sie so schwierig. Doch unser 911 RSR war dort schon im vergangenen Jahr sehr stark unterwegs, so dass wir dieser Herausforderung sehr zuversichtlich entgegen sehen. Ein Sieg auf dieser außergewöhnlichen Strecke ist wirklich etwas Großes, ganz einfach weil du sehr viel Mut brauchst, um dort zu gewinnen.“
Nick Tandy (911 RSR #911): „Der Canadian Tire Motorsport Park ist meine absolute Lieblingsstrecke in Nordamerika. Letztes Jahr haben wir das Rennen von der Pole-Position gewonnen, für Porsche ist das also ein gutes Pflaster. Das Besondere an dieser Strecke ist, dass die meisten Kurven ineinander übergehen, ohne lange Geraden dazwischen. Das ist eine ganz besondere Herausforderung und unterscheidet diesen schnellen Kurs von den meisten anderen. Wenn die Kurven so zusammenhängen, macht der Fahrer eher den Unterschied, als wenn es immer nur einmal um die Kurve geht und dann wieder geradeaus. Ich mag solche Herausforderungen.“
Earl Bamber (911 RSR #912): „Ich finde es toll, nur eine Woche nach Watkins Glen gleich wieder ein Rennen zu fahren – noch dazu auf so einer faszinierenden und traditionsreichen Rennstrecke. Der einzige Lauf der IMSA SportsCar Championship in Kanada ist für mich einer der Höhepunkte der Saison. Für uns geht im Canadian Tire Motorsport Park das Titelrennen weiter. Es ist gerade mal die Hälfte der Saison vorbei – uns bleiben also noch viele Gelegenheiten, wichtige Meisterschaftspunkte zu holen.“
Frédéric Makowiecki (911 RSR #912): „Das wird eine völlig neue Erfahrung für mich. Ich bin auf dieser Strecke nämlich noch nie gefahren. Von meinen Teamkollegen habe ich gehört, dass sie sehr anspruchsvoll und vor allem sehr schnell ist. Ich bin sehr gespannt und kann es kaum erwarten, mit dem 911 RSR dort zu fahren. Natürlich wäre es schön, wenn wir für Porsche den Vorjahreserfolg wiederholen könnten. Doch das wird mit Sicherheit ein harter Kampf.“
Jörg Bergmeister (911 GT3 R #73): „Der einstige Mosport International Raceway ist eine sehr spezielle Strecke, megaschnell und mit relativ wenig Auslaufzonen. Sie macht wirklich Spaß, aber man muss mit Kopf fahren und immer wissen, was man tut. Die Strecke verzeiht nicht den kleinsten Fehler. Eine Schlüsselstelle ist Turn 2. Da kommst du über eine Kuppe, und wenn du etwas zu spät bremst, endet das schnell in den Reifenstapeln.“
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der neue Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Verbrauchsangaben
911 GT3 RS: Kraftstoffverbrauch/Emissionen* kombiniert 12,7 l/100 km; CO2-Emission: 296 g/km