Erster Sieg für neuen Porsche 911 RSR

Besser hätte das Rennwochenende im Lime Rock Park für Porsche nicht laufen können: Der neue Porsche 911 RSR feierte auf der Rennstrecke im US-Bundesstaat Connecticut seinen historischen ersten Sieg. Patrick Pilet und Dirk Werner gewannen am Samstag das siebte Saisonrennen der IMSA SportsCar Championship, der bedeutendsten Sportwagenrennserie Nordamerikas.

Der Rennwagen, der von Porsche Motorsport in Weissach für diese Saison komplett neu entwickelt wurde, hatte zuvor seine nun schon dritte Pole-Position geholt. In dem vom Start bis ins Ziel spannenden und hart umkämpften Rennen setzte sich Porsche gegen die starke Konkurrenz von BMW, Chevrolet, Ferrari und Ford durch. Da Lime Rock ein reines GT-Rennen war, durften sich die Porsche-Piloten im 911 RSR mit der Startnummer 911 sogar als Gesamtsieger feiern lassen. Im zweiten vom Porsche GT Team eingesetzten 911 RSR mit der Startnummer 912 kamen ihre Teamkollegen Laurens Vanthoor (Belgien) und Gianmaria Bruni (Italien) als Zweite ins Ziel und machten damit den Doppelsieg für Porsche perfekt. Dazu kam noch der Sieg des 911 GT3 R in der Klasse GTD, den Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Lindsey (USA) für das Kundenteam Park Place Motorsports holten.

Als die 24 Autos der Klassen GTLM und GTD auf die nur 2,414 Kilometer lange Rennstrecke in der ländlichen Idylle Connecticuts geschickt wurden, war es bewölkt und nicht mehr ganz so heiß wie noch am Freitag. Da hatten Fahrer und Teams bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius gleich zwei freie Trainings und das Qualifying zu bewältigen. Lime Rock ist traditionell ein Zwei-Tage-Event. An Sonntagen darf nicht gefahren werden, denn da wird in der kleinen Kirche unweit der Strecke die Messe gelesen. Die Crew des Porsche GT Teams hat die Überstunden in der Hitze, die immerhin mit der Pole-Position für den 911 RSR belohnt wurden, gut weggesteckt. Von der Boxenmauer aus konnte sie verfolgen, wie sich Polesitter Gianmaria Bruni mit einem Traumstart sofort vom Rest des Feldes absetzte. 

911 RSR als Spitzenreiter

Dirk Werner machte ebenfalls schon am Start eine Position gut, so dass die Porsche-Piloten auf der kurzen Strecke, auf der nur sehr schwer überholt werden kann, eine souveräne Doppelführung behaupteten. Nach einem unfreiwilligen Abstecher ins Grüne musste Gianmaria Bruni mit jeder Menge Gras vor dem Kühler etwas früher als geplant zum ersten Boxenstopp, bei dem er seinen 911 RSR als Spitzenreiter an Laurens Vanthoor übergab. Unmittelbar nach ihm kam auch Dirk Werner zum Service und Fahrerwechsel. Das Lenkrad der Startnummer 911 übernahm Patrick Pilet, der noch vor seinem Teamkollegen zurück auf die Strecke ging. Kurz vor Halbzeit des 2:40 Stunden dauernden Rennens übernahm er die Führung, Laurens Vanthoor setzte sich auf den zweiten Platz. An dieser Reihenfolge änderte sich, da das Porsche-Duo alle Angriffe seiner Verfolger erfolgreich abwehren konnte, bis ins Ziel nichts mehr. Nach 181 Runden im Lime Rock Park stand der Doppelsieg für den neuen 911 RSR fest – und damit der bisher größte Erfolg in dieser Saison.

Patrick Pilet, Dirk Werner, l-r, IMSA WeatherTech Sportscar Championship, Lime Rock, USA, 2017, Porsche AG
Patrick Pilet und Dirk Werner (l-r)

Ein Sieg in der Klasse GTD, in der Kundenteams den Porsche 911 GT3 R einsetzen, rundete den Porsche-Erfolg in Lime Rock ab. Jörg Bergmeister (Langenfeld) feierte seinen nun schon siebten Sieg auf dieser Strecke. Zusammen mit Patrick Lindsey (USA) war er für Park Place Motorsports am Start. Sein Werksfahrerkollege Patrick Long (USA) holte für Alegra Motorsports zusammen mit Daniel Morad (USA) den dritten Platz. 

911 RSR, IMSA WeatherTech Sportscar Championship, Lime Rock, USA, 2017, Porsche AG
Der neue 911 RSR in Lime Rock/USA

Der Höhepunkt der Testphase war ein 50-Stunden-Dauerlauf in Sebring. Bereits vor seinem ersten Rennen bewies der 911 RSR hier seine Zuverlässigkeit. Der Test auf dieser Strecke in Florida mit ihren vielen Bodenwellen, auf der Mensch und Material mit am stärksten beansprucht werden, verlief ohne größere Probleme. Auch im Wettbewerb war der neue 911 RSR auf Anhieb konkurrenzfähig. Bei den Langstreckenklassikern in Daytona und Sebring überzeugte er mit einer starken Performance. Bis dahin hatte Porsche Motorsport über 45.000 Testkilometer auf verschiedenen Rennstrecken abgespult – mehr als bei der Entwicklung jedes anderen Porsche-GT-Rennautos zuvor.

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