Porsche-Junior Sven Müller führt mit vier Siegen die Gesamtwertung des Porsche Carrera Cup Deutschland an. Am Sonntag gewann der 24-jährige Konrad-Motorsport-Pilot im österreichischen Spielberg vor Christian Engelhart (D/MRS GT-Racing) und dem Österreicher Luca Rettenbacher (Konrad Motorsport). „Das war ein wichtiger Sieg für mich, denn jeder Punkt kann am Ende über die Meisterschaft entscheiden. Mein Start lief super und ich konnte die ganze Zeit vorne weg fahren. In der letzten Runde bin ich dann noch meine schnellste Runde gefahren“, erklärte der deutsche Sieger, der aus Bingen in der Nähe von Mainz kommt.

Der italienische Porsche-Junior und Carrera Cup Gaststarter Matteo Cairoli (Ebimotors) haderte wie im Rennen am Samstag mit seinem Start. Ihm gelang es nicht, seine Pole-Position in eine Führung umzuwandeln. Er musste sich mit seinem Porsche 911 GT3 Cup hinter Müller auf Position zwei einordnen. „Am Start merkte ich schon, dass ich nicht ganz optimal stehe. Dann bin ich etwas gerollt und bekam dafür später eine Zehn-Sekunden-Strafe. Diesen Fehler muss ich auf meine Kappe nehmen. Momentan hakt es am Start bei meinem Zusammenspiel von Gas und Kupplung“, erklärte der 19 Jahre alte Cairoli, der am Ende in der Ergebnisliste den fünften Platz belegte.

19 fehlerfreie Runden

Das Renngeschehen blieb von der Zeitstrafe unbeeinflusst: Müller absolvierte 19 fehlerfreie Runden vor Cairoli und Engelhart, der mit etwas Abstand folgte. „Ich hatte den Speed der Spitze, konnte aber nicht aufschließen und ranfahren. Alles in allem mit einem Sieg am Samstag und einem zweiten Platz am Sonntag ein erfolgreiches Wochenende“, sagte Engelhart. Als Überraschungsgast landete Rettenbacher auf dem Podium. „Durch die Zeitstrafe für Cairoli, die erst nach der Zieldurchfahrt das Ergebnis korrigierte, habe ich bis zum Schluss nicht gewusst, dass ich Dritter war. Ich konnte mit meinem Elfer dann auch nicht bis unters Podium fahren, sondern wurde direkt in den Parc Fermé gelenkt. Natürlich freue ich mich unglaublich über diesen Erfolg“, sagte ein freudestrahlender Rettenbacher, der sein erstes Jahr im Porsche Carrera Cup bestreitet.

Porsche-Junior Dennis Olsen (Team Lechner Huber Racing) wird die idyllisch in der Steiermark gelegene Rennstrecke nicht zu seinen Lieblingsstrecken zählen. Er belegte am Ende Platz vier. „Von den Platzierungen war das Wochenende okay. Ich wurde zwei Mal Vierter. Aber im Sonntagsrennen traf mich jemand von hinten und ich dachte erst, dass mein Reifen beeinträchtigt ist. Zum Glück konnte ich weiterfahren und Punkte mitnehmen“, sagte der 20 Jahre alte Norweger.

Müller liegt mit vier Siegen auf Platz eins

In der Gesamtwertung haben Müller und Engelhart mit 101 Zählern die gleiche Punktzahl, doch Müller liegt mit vier Siegen auf Platz eins und Engelhart mit einem Sieg auf Platz zwei. Olsen folgt mit 86 Punkten und belegt damit den dritten Rang in der Gesamtwertung, aber den ersten Platz in der Rookiewertung. Bester Amateurfahrer ist in der extra ausgeschriebenen B-Wertung Wolfgang Triller (D/Team Huber Lechner Racing) mit 120 Punkten. In der Teamwertung liefern sich Konrad Motorsport und Team Lechner Huber Racing einen heißen Kampf um die Spitze. Die Mannschaft rund um den österreichischen Teamchef Franz Konrad führt nach sechs von 16 Läufen mit 168 Punkten und nur drei Zählern Vorsprung vor der Lechner-Huber-Truppe, die von Christoph Huber aus Niederbayern geleitet wird.

Die YouTuberin Sophia Thiel bekam vor Ort einen Einblick in die Fitness-Programme von Rennfahrern und trainierte eifrig mit. Thiel hat eine große Fangemeinde auf YouTube, Instagram und Facebook.

Christian Engelhart sicherte sich auf dem Red Bull Ring seinen ersten Saisonsieg. Am Samstag gewann der Deutsche vor dem italienischen Porsche-Junior Matteo Cairoli (Ebimotors) und dem Schweizer Jeffrey Schmidt (Team Lechner Huber Racing). Porsche-Routinier Engelhart behielt in einem turbulenten Rennen mit zahlreichen Überholmanövern und spannenden Duellen in seinem Porsche 911 GT3 Cup die Übersicht und freute sich über 20 Siegerpunkte: „Ich hatte einen sehr guten Start. Einmal musste ich im letzten Renndrittel richtig Kampflinie fahren, aber dann konnte ich wegziehen. Ich freue mich über ein gutes Ergebnis fürs Team, und dass ich die Meisterschaftsführung übernommen habe“, sagte Engelhart.

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Christian Engelhart und Matteo Cairoli

Porsche-Junior Sven Müller (D/Konrad Motorsport) ging von der Pole-Position ins Rennen und erwischte einen sehr guten Start. Doch gleich in der ersten Runde kam es im hinteren Fahrerfeld zu einer Kollision und das Safety-Car rückte aus. Nach dem Re-Start behielt Müller die Nase vorn, bis er eine Mitteilung aus der Rennleitung erhielt. Für eine fehlerhafte Startposition bekam er eine Durchfahrtsstrafe, die ihn von Position eins auf den letzten Platz zurück warf. „Mir wurde gesagt, dass ich am Start mit meinem Fahrzeug einen knappen Meter zu weit vorne stand. Das ist natürlich extrem ärgerlich, denn das ist mein Fehler und hat mich den Sieg gekostet. Immerhin bin ich die schnellste Rennrunde gefahren und konnte am Ende noch sieben Punkte mitnehmen“, sagte Müller.

Verschiedene europäische Porsche-Markenpokale

Von Müllers Missgeschick profitierte Engelhart, der auf der 4,326 Kilometer langen Strecke ab der siebten Runde die Führung übernahm. Kurzzeitig wurde er von Cairoli attackiert, allerdings gelang es Engelhart die Spitze zu verteidigen. Cairoli, der in dieser Saison im Porsche Mobil 1 Supercup im Rahmen der Formel 1 fährt, war als Gaststarter im österreichischen Spielberg. Der 19-Jährige absolviert zahlreiche Rennen im Rahmen verschiedener europäischer Porsche-Markenpokale. „Auch wenn es am Ende nicht zum Sieg gereicht hat, dann ist es doch immer gut auf dem Podium zu stehen. Mein Start war leider sehr schlecht und ich habe die Kupplung zu früh kommen lassen. Doch am Sonntag starte ich von der Pole und möchte das Rennen gewinnen“, erklärte der Zweitplatzierte. Schmidt kämpfte sich von Startplatz neun nach vorn und belegte nach 14 Runden den dritten Platz.

Porsche-Junior Dennis Olsen (N/Team Lechner Huber Racing) wurde Vierter. „Mit meinem Start war ich überhaupt nicht zufrieden und verlor sogar eine Position. Gegen Mitte des Rennens fuhren Foster und Rettenbacher vor mir und lieferten sich einen heißen Kampf. Ich fragte mich schon, ob das gut gehen würde. Es ging nicht gut und beide kollidierten. Plötzlich lag ich zwei Plätze weiter vorn“, sagte Olsen. Platz fünf ging an David Kolkmann (D/Rookie Team Deutsche Post by Project 1).

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