Porsche mit Formel-E-Fahrern bei der Le-Mans-Generalprobe in Belgien

Porsche Penske Motorsport möchte im dritten Saisonrennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC zurück in die Erfolgsspur. Nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen in Katar und Italien will das Werksteam im 6-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps mit mindestens einem Porsche 963 auf das Siegerpodest. In der LMGT3-Klasse streben Manthey 1st Phorm und die Iron Dames nach starken Vorstellungen in Imola weitere Topergebnisse für den 911 GT3 R an.

In der Saison 2024 hatten zwei Porsche 963 in den Ardennen einen Doppelerfolg für den Hybridprototypen aus Weissach eingefahren. Basierend auf diesem Erfolg und mit den Erkenntnissen von Testtagen auf dem Circuit de Spa-Francorchamps Anfang April geht Porsche Penske Motorsport optimistisch in das dritte Rennen des Jahres. Im Vergleich zu den beiden Läufen in Katar und Italien tritt das Werksteam in veränderter Fahrerbesetzung an: Der Australier Matt Campbell und der Franzose Mathieu Jaminet können aufgrund einer Terminüberschneidung mit der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship nicht in Belgien starten. Porsche bietet allerdings prominenten Ersatz auf.

In der Startnummer 6 der amtierenden Fahrerweltmeister Kévin Estre aus Frankreich und Laurens Vanthoor aus Belgien wird Formel-E-Champion Pascal Wehrlein ins Lenkrad greifen. Der Werksfahrer aus dem TAG Heuer Porsche Formula E Team vertritt Campbell und bereitet sich am Steuer des Porsche 963 auf sein bevorstehendes Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans vor. Der Schweizer Nico Müller, in der Formel E für das Porsche-Kundenteam Andretti aktiv, teilt sich die Startnummer 5 mit den Stammpiloten Julien Andlauer aus Frankreich und Michael Christensen aus Dänemark. Müller wurde für die 24 Stunden von Le Mans am 14./15. Juni als Reservefahrer nominiert.

Pascal Wehrlein (GER), 2024, Porsche AG
Pascal Wehrlein

„Ich freue mich, dass wir unseren Werksfahrern aus der Formel E den Start in Spa ermöglichen können. Ich bin sicher, dass sich Pascal und Nico bestens im Porsche 963 präsentieren werden“, blickt Thomas Laudenbach voraus. Der Leiter Porsche Motorsport ergänzt: „Nach den enttäuschenden Resultaten in Katar und Imola wollen wir das Ruder rechtzeitig vor dem Saisonhöhepunkt in Le Mans herumreißen. Ich wünsche mir in Belgien einen offenen, fairen und engen Wettbewerb aller Hersteller und Teams, dann rechne ich mir guten Chancen für unser Team Porsche Penske Motorsport aus.“

Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport, FIA WEC, Spa-Francorchamps, Vorschau, 2025, Porsche AG
Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport

„Im Vorjahr gab es einen Doppelsieg für den Porsche 963 in Spa, das stimmt mich zuversichtlich“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Die Daten und Erfahrungen aus der Saison 2024 werden uns ebenso helfen wie die Erkenntnisse aus den jüngsten Testfahrten in Belgien. Unsere Mannschaft von Porsche Penske Motorsport hat in den ersten drei Saisonrennen der IMSA-Meisterschaft gezeigt, dass in einem engen Wettbewerb große Erfolge möglich sind. Wenn sich alle Hersteller auf Augenhöhe begegnen, dann liegen Podestplätze für uns absolut in realistischer Reichweite.“

„Spa ist eine traditionsreiche Strecke, die unserem Porsche 963 gut zu liegen scheint“, freut sich Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Der Kurs wurde seit dem Vorjahr neu asphaltiert. Bei unseren jüngsten Testfahrten haben wir festgestellt, dass es spürbar mehr Grip gibt. Dies führt zu schnelleren Rundenzeiten. Wir freuen uns auf das 6-Stunden-Rennen in Spa. Die Strecke liegt unserer europäischen Basis am nächsten, daher sehen wir es als unser Heimspiel. Familie und Freunde unserer Teammitglieder werden vor Ort sein. Wir peilen ein Topresultat an, denn Spa ist das letzte WEC-Rennen bevor wir in Le Mans antreten.“

In der Topklasse Hypercar bringt das Porsche-Kundenteam Proton Competition einen weiteren Porsche 963 an den Start. Die Lenkradarbeit in der Nummer 99 der deutschen Mannschaft teilt sich der Schweizer Neel Jani mit seinen Teamkollegen Nico Pino aus Chile und dem Argentinier Nico Varrone.

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LMGT3-Klasse: Manthey strebt den nächsten Erfolg an

Das Kundenteam Manthey 1st Phorm reist mit Rückenwind zum dritten Saisonrennen der FIA WEC. Die Mannschaft aus der Eifel hatte zuletzt in Italien die LMGT3-Klasse mit dem Porsche 911 GT3 R gewonnen. In der Startnummer 92 tritt Werksfahrer Richard Lietz aus Österreich gemeinsam mit dem Amerikaner Ryan Hardwick und Riccardo Pera aus Italien an. Die Iron Dames schicken Rahel Frey aus der Schweiz, Michelle Gatting aus Dänemark und die Französin Célia Martin mit einem baugleichen Neunelfer in das Rennen.

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Manthey 1st Phorm

Das Rennen

Der Circuit de Spa-Francorchamps liegt im Osten Belgiens unweit der deutschen Grenze. Der 1921 eröffnete Kurs führt über 7,004 Kilometer und ist damit die längste permanente Rennstrecke im Kalender der FIA WEC. 21 Kurven und mehrere vergleichsweise lange Geraden führen spektakulär bergauf und bergab durch die wallonische Landschaft – der traditionsreiche Parcours trägt aus diesem Grund den Beinamen „Ardennen-Achterbahn“.

Circuit de Spa-Francorchamps, Stavelot (Belgien), 2025, Porsche AG

Umbaumaßnahmen in den vergangenen zwei Jahren haben die Auslaufzonen in der legendären Kurvenkombination Eau Rouge – Raidillon verbessert. Hier und an weiteren Stellen kamen zusätzliche Tribünen hinzu. Während der grundsätzliche Streckenverlauf unverändert blieb, erhielten einige Passagen eine neue Asphaltoberfläche. Das 6-Stunden-Rennen steht seit der Gründung der FIA WEC jedes Jahr im Kalender.

Fahrerstimmen vor dem Rennen

Julien Andlauer (Porsche 963 #5): „Ich mag die Strecke in Spa-Francorchamps ganz besonders. Im vergangenen Jahr war ich dort im Porsche 963 von Proton Competiton gut unterwegs. Ich hoffe, dass ich in dieser Saison im Werksauto von Porsche Penske Motorsport genauso schnell fahren kann. Wir wollen unbedingt näher heran an die Podestplätze. In den ersten beiden Rennen in Katar und Imola fehlte uns zu viel auf die Spitze. Wir müssen alles in die Waagschale werfen.“

Laurens Vanthoor (Porsche 963 #6): „Spa ist mein Heimrennen, also ist es eines meiner persönlichen Highlights des Jahres. Nach unseren Enttäuschungen in Katar und Imola wollen wir unbedingt zurückschlagen. Der Lauf in Belgien ist enorm wichtig, weil er als Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans gilt. Wir erwarten mehr Aufmerksamkeit, mehr Fans, mehr Spektakel. Dennoch: Wenn das Rennen erst einmal läuft, dann ist es eines wie jedes andere. Mal sehen, was für uns geht.“

Neel Jani (Porsche 963 #99): „Wir kehren mit sehr guten Erinnerungen zurück nach Spa – wir hatten dort im vergangenen Jahr unser mit Abstand bestes Rennen, lagen längere Zeit in Führung und besaßen realistische Chancen auf einen Podestplatz. Dann machte uns leider die rote Flagge einen Strich durch die Rechnung. Platz fünf war dennoch ein gutes Resultat, das möchten wir wiederholen. Viele Konkurrenten haben kürzlich in Spa getestet, wir nicht. Ich hoffe, dass wir auf Basis der Daten aus dem Vorjahr wieder ein gutes Setup finden werden.“

Célia Martin (Porsche 911 GT3 R #85): „In Imola konnten wir erstmals WM-Punkte sammeln, das war ein spürbarer Fortschritt im Vergleich zum ersten Saisonrennen. Dass unser Schwesterauto gewonnen hat, motiviert uns umso mehr. Wir befinden uns immer noch in der Phase, in der sich alles einspielen muss. Wir wissen jetzt schon viel besser, wer welche Stärken einbringen kann. Imola war eine gute Strecke für den Porsche 911 GT3 R. Spa-Francorchamps ist deutlich anders, aber dennoch peilen wir ein gutes Ergebnis an.“

Riccardo Pera (Porsche 911 GT3 R #92): „Der Klassensieg beim vergangenen WM-Lauf in Imola hat uns allen enormen Schwung verliehen. Das trifft ganz besonders auf mich zu, weil ein Erfolg im Heimrennen einfach traumhaft ist. Nun reisen wir nach Spa-Francorchamps. Die dortige Strecke gehört zweifellos zu den schönsten weltweit. Entsprechend groß ist die Vorfreude. Wir möchten dort unbedingt unseren sehr guten Trend fortsetzen.“

Julien Andlauer (FRA), Porsche Penske Motorsport (#5), FIA WEC, Spa-Francorchamps, Vorschau, 2025, Porsche AG
Julien Andlauer
Laurens Vanthoor (BEL), Porsche Penske Motorsport (#6), FIA WEC, Spa-Francorchamps, Vorschau, 2025, Porsche AG
Laurens Vanthoor
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Neel Jani
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Célia Martin
Riccardo Pera (ITA), Manthey 1st Phorm (#92), FIA WEC, Spa-Francorchamps, Vorschau, 2025, Porsche AG
Riccardo Pera

Die Porsche-Rennfahrzeuge und -Fahrer

Hypercar-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport #5: Julien Andlauer (FRA), Michael Christensen (DNK), Nico Müller (SUI)
Porsche Penske Motorsport #6: Kévin Estre (FRA), Laurens Vanthoor (BEL), Pascal Wehrlein (DEU)
Proton Competition #99: Neel Jani (SUI), Nico Pino (CHL), Nico Varrone (ARG)

LMGT3-Klasse (Porsche 911 GT3 R):
Iron Dames #85: Rahel Frey (SUI), Michelle Gatting (DNK), Célia Martin (FRA)
Manthey 1st Phorm #92: Ryan Hardwick (USA), Richard Lietz (AUT), Riccardo Pera (ITA)

Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ)

Donnerstag, 8. Mai
11:30 – 13:00 Uhr: Freies Training 1
16:30 – 18:00 Uhr: Freies Training 2

Freitag, 9. Mai
11:00 – 12:00 Uhr: Freies Training 3
14:40 – 14:55 Uhr: Qualifying LMGT3
15:03 – 15:15 Uhr: Hyperpole LMGT3
15:25 – 15:40 Uhr: Qualifying Hypercar
15:48 – 16:00 Uhr: Hyperpole Hypercar

Samstag, 10. Mai
14:00 – 20:00 Uhr: Rennen „6 Hours of Spa-Francorchamps“

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