Die Saison 2025 beginnt am 28. Februar auf dem Lusail International Circuit in Katar. Das Rennen mit dem Titel „Qatar 1812 km“ geht über die Distanz von zehn Stunden. In der Topklasse Hypercar treten die Werksmannschaft Porsche Penske Motorsport und das Kundenteam Proton Competition mit insgesamt drei Porsche 963 an. In der seit 2024 neuen LMGT3-Kategorie greifen die Iron Dames und Manthey 1st Phorm mit jeweils einem Porsche 911 GT3 R an.
Im vergangenen Jahr feierte das 10-Stunden-Rennen in Katar nahe der Hauptstadt Doha seine Premiere im FIA WEC-Kalender. Damals legten die Porsche-Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich, Laurens Vanthoor aus Belgien und der Deutsche André Lotterer mit ihrem Sieg den Grundstein zum späteren Gewinn der Fahrer-Weltmeisterschaft. Zwei weitere Porsche 963 komplettierten den Triumph auf den Positionen zwei und drei. In der LMGT3-Kategorie begannen der Österreicher Klaus Bachler, Alex Malykhin aus Großbritannien und Joel Sturm aus Deutschland ihre Meistersaison am Steuer des Porsche 911 GT3 R mit einem Klassensieg. Entsprechend hoch sind die Erwartungen vor dem Start der Saison 2025 in der Langstrecken-Weltmeisterschaft.
„Nach dem Gewinn des Fahrertitels im vergangenen Jahr wollen wir nun auch nach dem größten Pokal für die Hersteller greifen“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „In der nordamerikanischen IMSA-Serie haben wir unsere Ambitionen mit dem zweiten Daytona-Sieg in Folge bereits deutlich dargestellt. Nun wollen wir auch in der Langstrecken-WM entsprechend optimal starten und unseren Vorjahressieg in Katar wiederholen. Wir werden nicht nachlassen. Der Porsche 963 soll an die großen Erfolge legendärer Rennwagen wie 917, 935, 956, 962 oder 919 Hybrid anknüpfen. Diese Ikonen aus Weissach haben den Langstreckensport über viele Jahre geprägt. Das möchten wir mit unserem aktuellen Hybrid-Prototypen ebenfalls erreichen.“
„Uns ist mit dem erneuten Sieg bei den 24 Stunden von Daytona ein perfekter Start in die neue Saison in Nordamerika gelungen. Nun wollen wir auf der WM-Bühne genauso gut loslegen“, fasst Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh, seine Hoffnungen zusammen. „Trotz unserer Erfolge im Vorjahr haben wir in allen Bereichen konsequent weiter optimiert – von den Abläufen im Team über den Fahrerkader bis hin zum Porsche 963. Wir gehen gut gerüstet in den nochmals verschärften Wettbewerb der Hypercar-Klasse. Die Strecke in Katar hat uns im vergangenen Jahr sehr gut gelegen. Ich sehe keinen Grund, warum dies in dieser Saison anders sein sollte.“
Die Startnummer 5 von Porsche Penske Motorsport teilt sich der Däne Michael Christensen mit dem Franzosen Mathieu Jaminet und dessen Landsmann Julien Andlauer, der zur Saison 2025 in den Werksfahrerkader aufgestiegen ist. In der Nummer 6 agieren die amtierenden Langstrecken-Weltmeister Kévin Estre aus Frankreich und Laurens Vanthoor aus Belgien mit dem Australier Matt Campbell. Vanthoor zählte Ende Januar zum siegreichen Aufgebot von Porsche Penske Motorsport bei den 24 Stunden von Daytona in den USA. Der Porsche 963 ist seit seinem Renndebüt im Januar 2023 der erfolgreichste Rennwagen der LMDh-Kategorie und soll sich in diesem Jahr auch im Wettbewerb gegen die LMH-Fahrzeuge in der Topklasse der FIA WEC durchsetzen.
„Während des Prologs werden wir unsere Vorbereitungen abschließen, um möglichst stark in die Saison zu starten“, blickt Jonathan Diuguid auf die zweitägigen Testfahrten auf dem Lusail International Circuit voraus. „Wir sind mit einem erneuten Sieg in Daytona in das neue Jahr gestartet und wollen unseren letztjährigen Erfolg in Katar nun ebenso wiederholen“, ergänzt der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport. „Unser Team hat leichte Anpassungen am Fahrerkader vorgenommen. Der Rest der Mannschaft ist unverändert. Dies sollte es uns ermöglichen, direkt an die starken Leistungen von 2024 anzuknüpfen.“
Die beiden rund 500 kW (680 PS) starken Hybridprototypen von Porsche Penske Motorsport sowie der baugleiche Porsche 963 von Proton Competition starten in der Hypercar-Klasse. In der Topkategorie der FIA WEC kämpfen 2025 insgesamt 18 Autos von acht verschiedenen Herstellern um Gesamtsiege. Einen ersten Eindruck vom nochmals intensiveren Wettbewerb verschaffen sich Teams, Fahrer und Fans beim sogenannten Prolog der Langstrecken-Weltmeisterschaft: Am 21. und 22. Februar absolvieren alle Teams gemeinsame Testfahrten in vier Sessions auf dem Lusail International Circuit. An gleicher Stelle startet am 28. Februar der Saisonauftakt über zehn Stunden (1.812 Kilometer).
In der LMGT3-Klasse geht das Team Manthey als Titelverteidiger in die Rennen. Die Kundenmannschaft aus der Eifel schickt einen Porsche 911 GT3 R unter der Nennung Manthey 1st Phorm in den Wettbewerb. Am Steuer der Startnummer 92 wechselt sich der Werksfahrer Richard Lietz aus Österreich mit dem Amerikaner Ryan Hardwick und Riccardo Pera aus Italien ab. Zudem betreut Manthey den ebenfalls bis zu 416 kW (565 PS) starken Neunelfer der Iron Dames. Die erfolgreiche Initiative zur Förderung von Mädchen und Frauen im Motorsport kooperiert ab diesem Jahr intensiv mit Porsche Motorsport. Am Steuer der Nummer 85 agieren Ex-DTM-Pilotin Rahel Frey aus der Schweiz, die Französin Célia Martin und Michelle Gatting. Die Dänin ist neues Mitglied im erweiterten Fahrerkader von Porsche Motorsport.
Das Rennen
Der 2004 eröffnete Lusail International Circuit dient nach 2024 zum zweiten Mal als Schauplatz des Saisonauftaktes der FIA WEC. Das Rennen über maximal zehn Stunden findet unter dem Titel „Qatar 1812 km“ statt. Die Zahl geht auf den katarischen Nationalfeiertag am 18. Dezember zurück. Die 5,419 Kilometer lange Strecke umfasst 16 Kurven und liegt im Norden der Hauptstadt Doha. Auch die Formel 1 und die Motorrad-Weltmeisterschaft MotoGP nutzen den Kurs.
Die über einen Kilometer lange Start-Ziel-Gerade erfordert geringen Luftwiderstand, um maximalen Topspeed zu erreichen. Im kurvigen zweiten Sektor kommt es auf Abtrieb und gute Traktion an. Die optimale Nutzung der Rennreifen steht im Fokus. Zum Start des ersten Saisonlaufs der FIA WEC am 28. Februar um 14:00 Uhr Ortszeit (12:00 Uhr MEZ) erwarten die Teams hohe Luft- und Asphalttemperaturen. Diese Werte sinken in der zweiten Rennhälfte in der Dunkelheit deutlich. Die Zielflagge fällt um 00:00 Uhr (22:00 Uhr MEZ).
Fahrerstimmen vor dem ersten Saisonrennen
Julien Andlauer (Porsche 963 #5): „Ein neues Jahr, eine neue Saison, ein neues Team und neue Herausforderungen – noch nie habe ich mich dermaßen auf den Start gefreut! Endlich darf ich mit dem Werksteam in der Weltmeisterschaft antreten, ein Traum! Den Porsche 963 kenne ich aufgrund meiner vielen Einsätze bei Kundenteams schon sehr gut. Über den Winter haben wir uns optimal vorbereitet. Ich war oft im Simulator, um mich an die Abläufe im Werksteam zu gewöhnen. Ich hoffe, dass wir sofort zu Saisonbeginn ganz vorn dabei sein können. Ein Erfolg in Katar wäre der perfekte Start in mein neuestes Abenteuer.“
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Laurens und ich kommen als amtierende Weltmeister nach Katar, das ist ein ganz besonderes Gefühl. Die Erinnerungen an die Strecke sind die allerbesten: 2024 waren wir auf dem Lusail International Circuit sehr stark und haben sofort einen Sieg eingefahren. Unser klares Ziel ist die Titelverteidigung. Das wird allerdings ein hartes Stück Arbeit. Unsere Mitbewerber haben keinen Winterschlaf gehalten, sondern sicherlich alle Erfahrungen aus dem Vorjahr in Verbesserungen umgesetzt. Die Strecke in Doha ist sehr speziell. Der gesamte Kurs ist sehr flach, hat kaum Bodenwellen und bietet sehr viel Grip. Wichtig ist es, die Reifen ins optimale Betriebsfenster zu bekommen. Ich freue mich sehr, dass es wieder losgeht.“
Neel Jani (Porsche 963 #99): „Die Strecke in Katar war im vergangenen Jahr ein gutes Pflaster für den Porsche 963. Unser Team hat sich in den zurückliegenden Monaten erheblich weiterentwickelt. Ich denke, dass wir nun bereit sind, das Potenzial des Rennwagens besser auszuschöpfen. Wir hatten letztes Jahr große Mühe, die Reifen ins Temperaturfenster zu bekommen. Ich hoffe, dass wir hier einen Schritt vorwärts gemacht haben. Ich starte in diesem Jahr mit neuen Mitfahrern. Mit Nico Pino war die Zusammenarbeit beim IMSA-Saisonauftakt in Daytona bereits gut. Nun kommt Nico Varrone dazu, der viel Erfahrung aus verschiedenen Serien und Fahrzeugen mitbringt. Wir müssen schnell ein festes Gefüge bilden. Ich freue mich jedenfalls auf das erste Rennen mit meinen neuen Kollegen.“
Rahel Frey (Porsche 911 GT3 R #85): „Ich freue mich schon sehr auf den Saisonstart der FIA WEC in Katar. Umso mehr, da wir am Steuer eines Porsche 911 GT3 R mit der amtierenden Meistermannschaft antreten dürfen. Unsere Vorbereitungen liefen unter anderem dank des Winter-Trainingscamps der Iron Dames sehr gut. Wir sind fit und hoch motiviert. Unser erster Renneinsatz des Jahres in Daytona war vielversprechend. Wir haben dem Manthey-Stammsitz bereits einen Besuch abgestattet. Nun steht das erste Rennen zeitnah bevor. Lasst uns loslegen!“
Riccardo Pera (Porsche 911 GT3 R #92): „Ich freue mich sehr, wieder in die FIA WEC zurückzukehren. Dass ich für Manthey fahren darf, ist für mich einfach nur traumhaft. Wir sind bezüglich des Teams, des Autos und der Fahrer sehr gut aufgestellt – das hat unser Podestplatz beim Saisonauftakt der Asian Le Mans Serie in Malaysia deutlich gemacht. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen und schnellen Fahrern wie Richard Lietz und Ryan Hardwick stimmt mich optimistisch. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf Katar. Der Wettbewerb wird sehr hart.“
Die Porsche-Rennfahrzeuge und -Fahrer in Katar
Hypercar-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport #5: Julien Andlauer (FRA), Michael Christensen (DNK), Mathieu Jaminet (FRA)
Porsche Penske Motorsport #6: Matt Campbell (AUS), Kévin Estre (FRA), Laurens Vanthoor (BEL)
Proton Competition #99: Neel Jani (SUI), Nico Pino (CHL), Nico Varrone (ARG)
LMGT3-Klasse (Porsche 911 GT3 R):
Iron Dames #85: Rahel Frey (SUI), Michelle Gatting (DNK), Célia Martin (FRA)
Manthey 1st Phorm #92: Ryan Hardwick (USA), Richard Lietz (AUT), Riccardo Pera (ITA)
Der Zeitplan (Ortszeit, MEZ +2 Stunden)
Freitag, 21. Februar
13:00 – 16:00 Uhr: Prolog Session 1
18:00 – 22:00 Uhr: Prolog Session 2
Samstag, 22. Februar
12:00 – 15:00 Uhr: Prolog Session 3
17:00 – 21:00 Uhr: Prolog Session 4
Mittwoch, 26. Februar
12:00 – 13:30 Uhr: Freies Training 1
17:30 – 19:00 Uhr: Freies Training 2
Donnerstag, 27. Februar
12:00 – 13:00 Uhr: Freies Training 3
17:00 – 17:12 Uhr: Qualifying LMGT3
17:20 – 17:30 Uhr: Hyperpole LMGT3
17:40 – 17:52 Uhr: Qualifying Hypercar
18:00 – 18:10 Uhr: Hyperpole Hypercar
Freitag, 28. Februar
14:00 – 00:00 Uhr: Rennen „Qatar 1812 km“