Ammermüller gewinnt spannendes Action-Rennen

Die Motorsport-Fans sind am Nürburgring voll auf ihre Kosten gekommen. Beim 13. und 14. Meisterschaftslauf des Porsche Carrera Cup Deutschland hat es mit Michael Ammermüller am Samstag und Sonntag einen glücklichen Sieger gegeben.

Der Deutsche verwies am Sonntag Jeffrey Schmidt (Team Lechner Huber Racing) aus der Schweiz und den Australier Nick Foster (Konrad Motorsport) auf die Plätze zwei und drei. „Ich habe mit zwei Siegen ein perfektes Wochenende gehabt. Zum Schluss konnte ich mir jeweils einen Vorsprung rausfahren und besser hätte es nicht laufen können“, sagte Ammermüller. Die Meisterschaft bleibt bis zum Saisonfinale spannend: Porsche-Junior Sven Müller (D/Konrad Motorsport) führt mit zwölf Punkten vor Christian Engelhart (D/MRS GT-Racing). Porsche-Junior Dennis Olsen (N/Team Lechner Huber Racing) gewann in der Eifel bereits vorzeitig die Rookie-Meisterschaft.

Schmidt ging von der Pole-Position ins Rennen und konnte sich mit einem guten Start an die Spitze des Feldes setzen. Hinter ihm folgte Ammermüller im Porsche 911 GT3 Cup mit einem Minimalabstand von 0,2 Sekunden und die Zuschauer sahen über sechs Runden einen packenden Zweikampf. Erst im siebten Umlauf gelang es dem 30 Jahre alten Porsche-Routinier an Schmidt vorbei zu gehen. Auch hinter den beiden tobte ein Kampf um die Positionen. Foster, der von Platz sechs startete, lag nach der ersten Runde bereits auf Platz vier hinter Engelhart. Der Australier setzte Engelhart unter Druck, überholte ihn im fünften Umlauf und ließ sich den Podiumsplatz bis zum Schluss nicht mehr nehmen. Somit standen drei Fahrer aus drei verschiedenen Teams auf dem Podest.

Dennis Olsen siegt vorzeitig in der Rookie-Meisterschaft

Auf Platz vier beendete Nicholas Yelloly (GB/Rookie Team Deutsche Post by Project 1) das Rennen. Engelhart musste sich mit Platz fünf zufrieden geben. Die beste Aufholjagd des Wochenendes gelang Müller: Nachdem er aufgrund eines nichtregelkonformen Fahrzeugs vom letzten Startplatz das Rennen aufnehmen musste, pflügte er durchs Feld und wurde nach 23 Runden Sechster. „Wenn man von ganz hinten kommt, passiert unglaublich viel. Da musste ich aufpassen, dass ich nicht irgendwo von der Strecke gekegelt werde. Beim Überholen wurde ich manchmal ganz schön aufgehalten, aber am Ende war ich sogar an meinem Meisterschaftskonkurrenten Christian Engelhart dran. Ich konnte mehr Punkte mitnehmen, als ich erwartet hatte“, erklärte Müller.

Junior-Kollege Olsen lieferte sich einen spannenden Zweikampf mit Müller und ließ ihn am Ende ziehen: „Er war einfach schneller als ich und warum sollte ich ihn unnötig blocken“, erklärte Olsen. Somit sah der Norweger auf Platz sieben die Zielflagge und fuhr damit vorzeitig zum Sieg in der Rookie-Meisterschaft. „Ich bin glücklich über meinen Titel. Damit habe ich mein Saisonziel erreicht. Alles in allem war mein Wochenende nicht überragend und ich muss jetzt mal in Ruhe schauen, woran das lag.“ Gaststarter Philip Morin (Team Lechner Huber Racing) aus Schweden wurde Achter.

Prominenter Gaststarter Richy Müller

Zwei Rennen vor Saisonende liegt Müller mit 239 Punkten an der Tabellenspitze. Auf Platz zwei rangiert Engelhart mit 227 Zählern. Olsen belegt mit 200 Punkten den dritten Rang. In den Meisterschaftsläufen 15 und 16 sind insgesamt noch 40 Punkte zu vergeben. Die Zuschauer können sich beim Saisonfinale vom 14. bis 16. Oktober auf sehr interessante Rennen freuen.

Als prominenter Gaststarter war an diesem Rennwochenende Porsche-Markenbotschafter Richy Müller (D/Rookie Team Deutsche Post by Project 1) auf dem Nürburgring. Der aus vielen Theater- und Filmproduktionen bekannte Schauspieler (u.a. als Stuttgarter Tatort-Kommissar) ist bekennender „Leidenschaftsrennfahrer“ und nahm am Ende Platz drei der Gentleman-Wertung mit nach Hause. In der Punktetabelle der B-Wertung führt Wolfgang Triller (D/Team Huber Lechner Racing) mit 270 Punkten vor Wolf Nathan (NL/Team Huber Lechner Racing, 216 Punkte).

Im Porsche Carrera Cup Deutschland wurde es drei Läufe vor Saisonende nochmal richtig spannend. Am Samstag siegte der Deutsche Michael Ammermüller (KÜS Team75 Bernhard) vor Christian Engelhart (D/MRS GT-Racing) und Nicholas Yelloly (GB/Rookie Team Deutsche Post by Project 1) auf dem Nürburgring. Der Meisterschaftsführende Sven Müller (D/Konrad Motorsport) belegte nach zehn Siegen in den vergangenen Rennen nur Platz acht. Damit liegt der Porsche-Junior in der Gesamtwertung nur noch 14 Punkte vor Engelhart. Ammermüller, der an diesem Wochenende erstmals im Porsche 911 GT3 Cup für das KÜS Team75 Bernhard an den Start ging, zeigte sich zufrieden: „Das Rennen ist perfekt gelaufen. In den ersten Runden musste ich extrem aufpassen, dass ich keinen Fehler mache. Am Ende war der Abstand größer und dank eines guten Set-ups wurde mein Auto immer schneller. Teameigner Timo Bernhard ist Le-Mans-Gewinner und da dachte ich mir schon, dass mein Auto super ist“, sagte Ammermüller mit einem Schmunzeln.
 

Christian Engelhart, Michael Ammermüller, Nick Yelloly, l-r, Porsche Carrera Cup Deutschland, Nürburgring, 2016, Porsche AG
Podium am Samstag: Christian Engelhart, Michael Ammermüller, Nick Yelloly, (l-r)

Das Qualifying am Samstagmorgen entwickelte sich zum Krimi für das Team von Konrad Motorsport. Müller fuhr sowohl für das Samstags- als auch für das Sonntagsrennen die schnellste Rundenzeit, doch sein Fahrzeug wurde beim anschließenden Routinecheck als nicht reglementkonform befunden. Damit musste der 24-jährige Konrad-Pilot in beiden Rennen vom letzten Platz starten. Am Samstagnachmittag ging deshalb Ammermüller von der Pole-Position ins Rennen und münzte diesen Vorteil in eine souveräne Führung um. Nach einem gelungenen Start setzte sich der Bayer über 17 Runden kontinuierlich von seinen Verfolgern Engelhart und Yelloly ab, um die Ziellinie mit einem Vorsprung von sechs Sekunden zu überqueren. „In den ersten Runden war ich an Michael noch dran, doch dann ist er weggezogen und ich musste mich nach hinten verteidigen. In der Meisterschaft habe ich entscheidenden Boden gut gemacht. Im Sonntagsrennen wird es garantiert spannend“, sagte Engelhart.

Porsche-Junior Dennis Olsen belegt Platz sieben

Der Brite Yelloly stand im Porsche Carrera Cup Deutschland erstmals auf dem Podium und freute sich über Platz drei: „Das war ein aufregendes Rennen für mich. Aber ich muss sagen, dass die Zweikämpfe total fair abliefen und ich am Ende froh bin, dass ich Platz drei so gut verteidigen konnte.“ Als Vierter sicherte sich der Schweizer Jeffrey Schmidt (Team Lechner Huber Racing) wichtige Punkte und lieferte sich auf den letzten Metern ein sehenswertes Duell mit dem Australier Nick Foster (AUS/KÜS Team75 Bernhard), der mit einem Abstand von 15 Tausendstel Platz fünf belegte. David Kolkmann (D/Rookie Team Deutsche Post by Project 1) beendete das Rennen auf Rang sechs vor Porsche-Junior Dennis Olsen (N/Team Lechner Huber Racing). „Das Rennen verlief für mich nicht optimal und mit dem Resultat bin ich nicht ganz zufrieden. Mein Ziel ist es, mir die Rookiemeisterschaft zu sichern und mit dem Team Lechner Huber Racing die Teamwertung zu gewinnen. Daran arbeite ich“, sagte Olsen, der am Sonntag nur noch einen Punkt benötigt, um Rookie-Champion zu werden.

Hinter Olsen platzierte sich Müller, dem eine Aufholjagd von Platz 16 auf Position acht gelang. „Auf der Strecke konnte ich alle negativen Gedanken ausblenden und mir ein paar gute Zweikämpfe liefern. Ich musste allerdings in den ersten Runden aufpassen, dass ich in keine Kollisionen verwickelt werde. Auch wenn ich lieber volle Punktzahl mitgenommen hätte, muss ich mich mit der Situation abfinden. Für Zuschauer und Fans kommt es in Hockenheim zum Showdown. Ich hoffe, dass ich am Ende die Nase vorn habe“, sagte Müller. In der Gesamtwertung liegt Müller nach 13 von 16 Läufen mit 229 Punkten auf Platz eins. Engelhart folgt dahinter mit 215 Zählern. Olsen hat 191 Punkte auf seinem Konto.

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