12. Lauf
Porsche Young Professional Mathieu Jaminet und Robert Renauer überquerten die Ziellinie im Porsche 911 GT3 R auf dem vierten Platz und reisen so als Spitzenreiter zum Saisonfinale nach Hockenheim. Im zweitbesten Kundensport-Rennwagen wurden die beiden Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard und Kévin Estre von KÜS Team75 Bernhard Fünfter. Viele Kollisionen, zwölf Ausfälle und eine rund halbstündige Unterbrechung würfelten das Teilnehmerfeld durcheinander.
Jaminet aus Frankreich erzielte im Qualifying die viertbeste Zeit. Der von Porsche geförderte Pilot musste allerdings von Platz neun aus ins Rennen gehen, nachdem das Team aufgrund einer am Samstag verursachten Kollision um fünf Ränge nach hinten versetzt wurde. Jaminet nahm direkt mit dem Erlöschen der Startampel die Aufholjagd auf und machte in der ersten Runde fünf Positionen gut, bevor das Rennen wegen mehrerer Kollisionen für rund 30 Minuten unterbrochen wurde. Nach 14 Umrundungen übergab der Porsche Young Professional den 911 GT3 R als Viertplatzierter an seinen Teamkollegen Renauer. Aufgrund einer Safety-Car-Phase während des Fahrerwechsels fiel der Rennelfer dabei bis auf Rang sieben zurück, doch der Jedenhofener konnte sich anschließend um drei Positionen vorarbeiten. Mit diesem Ergebnis ist das internationale Duo vor dem Saisonfinale auf dem Hockenheimring Erster der Fahrerwertung. „Das Rennen war sehr chaotisch. Zum Glück konnte ich nach dem Start den Kollisionen vor mir ausweichen und einige Plätze gut machen. Während des Boxenstopp-Fensters haben wir drei Plätze verloren, aber Robert hat einen klasse Job gemacht und ist wieder nach vorne gefahren. In Hockenheim werden wir alles tun, um uns den Gesamtsieg zu holen“, sagte Jaminet.
ADAC GT Masters - That's it for race 2 at Sachsenring. Final results: #Porsche #911GT3R No. 99 P4, No. 17 P5, No. 69 P22 pic.twitter.com/sw9tTCrQWs
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) 9. September 2018
Auch Bernhard aus Bruchmühlbach-Miesau und Estre (Frankreich) zeigten in dem Sonntagsrennen einen couragierten Auftritt. Startfahrer Estre ging von der siebten Position in das rund einstündige Rennen und verbesserte sich bis zur Übergabe des 911 GT3 R um eine Position. Bernhard übernahm nach 13 Runden den Platz am Steuer, fiel aber aufgrund der zeitgleichen Safety-Car-Phase auf Rang acht zurück. Der zweifache Langstrecken-Weltmeister verbesserte seine Position kontinuierlich und lag beim Fallen der Zielflagge auf dem fünften Platz. „Unser Start war gut, doch vor mir gab es viele Kollisionen. Ich konnte mich da heraushalten, nach dem ersten Re-Start lag ich auf Position sechs. Wir hatten leider etwas Pech mit der Strategie, da das Safety-Car während des Boxenstopp-Fensters auf der Strecke war – sonst wäre noch mehr drin gewesen“, erklärte Estre.
Das Newcomer-Team IronForce by Ring Police ging von Startplatz 20 ins Rennen
Für IronForce by Ring Police lief der Sonntag nicht nach Plan. Das Newcomer-Team ging von Startplatz 20 in den zwölften Saisonlauf. In der hektischen Anfangsphase konnte Startfahrer Lucas Luhr aus Ermatingen zunächst bis auf Rang zwölf vorfahren, bevor der langjährige Porsche-Werksfahrer den 911 GT3 R nach 13 Runden an Jan-Erik Slooten übergab. Der Jülicher musste allerdings aufgrund einer Unterschreitung der vorgeschriebenen Boxenstopp-Dauer eine Durchfahrtsstrafe absolvieren und überquerte die Ziellinie auf dem 22. Platz. „Die Startphase war ziemlich turbulent. Wir waren beim Fahrerwechsel etwas zu schnell und die Strafe hat uns viel Zeit gekostet. Das ist besonders ärgerlich, da wir uns gut nach vorne gearbeitet hatten“, sagte Slooten.
Dem zweiten Kundensport-Rennwagen von KÜS Team75 Bernhard fehlte am Sonntag das Rennglück. Nachdem Klaus Bachler (Österreich) im Qualifying Startplatz eins eroberte, konnte der ehemalige Porsche-Junior diese Position auch in zwei Re-Starts behaupten und einen Vorsprung von über zwei Sekunden herausfahren. Als Führender steuerte Bachler nach 16 Runden die Boxengasse zum pflichtmäßigen Fahrerwechsel an. Teamkollege Adrien de Leener (Belgien) musste den 911 GT3 R allerdings nach 24 Runden aufgrund eines Unfalls frühzeitig abstellen. „Ich konnte die Pace an der Spitze des Feldes gut kontrollieren. Beim Re-Start nach der vierten Safety-Car-Phase gab es eine Kollision, wodurch unser Rennen vorbei war. Nach der Pole-Position ist es natürlich sehr schade, das Wochenende so zu beenden“, erklärte Bachler.
Sachsenring, Ergebnis Lauf 12 von 14
1. Erhart/Kaffer (D/D), Audi R8 LMS
2. van der Linde/van der Linde (ZA/ZA), Audi R8 LMS
3. Schmidt/Mücke (CH/D), Audi R8 LMS
4. Jaminet/Renauer (F/D), Porsche 911 GT3 R
5. Bernhard/Estre (D/F), Porsche 911 GT3 R
22. Luhr/Slooten (D/D), Porsche 911 GT3 R
Nicht gewertet
Bachler/de Leener (A/B), Porsche 911 GT3 R
Rückblick: 11. Lauf
Auf dem Sachsenring überquerten die beiden Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard und Kévin Estre am Samstag im ADAC GT Masters als Erster die Ziellinie. Nach der zuvor im Qualifying eroberten Pole-Position fuhr das internationale Fahrer-Duo des Kundenteams KÜS Team75 Bernhard im Porsche 911 GT3 R zu einem Start-Ziel-Sieg. Aufgrund einer Entscheidung der Stewards ist dies jedoch ein Sieg unter Vorbehalt. Nach dem Zeittraining wurde bei einer Kontrolle eine technische Abweichung vom Reglement festgestellt. Das KÜS Team75 Bernhard hat dagegen Berufung eingelegt. Das Schwesterauto mit der Startnummer 18 kämpfte sich um 16 Plätze nach vorne und wurde auf Platz 17 abgewunken. In der Trophy-Klasse holte sich IronForce by Ring Police bereits zum dritten Mal den Sieg in der Amateur-Wertung.
Im Zeittraining am Vormittag legte Bernhard aus Bruchmühlbach-Miesau den Grundstein für Startplatz eins. In einer spannenden Session schaffte der zweifache Sportwagen-Weltmeister die schnellste Rundenzeit im 911 GT3 R und sicherte seinem Team so die erste Pole-Position in der „Liga der Supersportwagen“. In dem folgenden Rennen setzte sich Bernhard mit einem guten Start vom Rest des Feldes ab und konnte so mit einem komfortablen Vorsprung nach 16 Runden an Estre übergeben. Der Franzose überquerte die Ziellinie nach 41 Umläufen mit einem Abstand von über 4,8 Sekunden auf den Zweitplatzierten. „Ich bin stolz auf die ganze Truppe. Das Team hat unglaublich hart gearbeitet. In den letzten Rennen erlebten wir eine deutliche Performance-Steigerung. Wir hatten oft Pech in den entscheidenden Momenten, aber heute hat alles gepasst. Der Sachsenring ist bekannt dafür, hart zu den Reifen zu sein, deswegen war das Reifenmanagement besonders wichtig. Bezüglich der Berufung möchte ich gar nicht viel sagen. Wir müssen abwarten, was da entschieden wird“, sagte Bernhard.
Als zweitbester Kundensport-Rennwagen lag das Schwesterauto des Teams aus Rheinland-Pfalz beim Fallen der Zielflagge auf Rang 17. Startfahrer Adrien de Leener (Belgien) musste nach der Streichung des Qualifying-Ergebnisses aufgrund eines Verstoßes gegen die technischen Richtlinien von der 33. Position ins Rennen gehen. Bis zur Übergabe des 911 GT3 R nach 19 Runden arbeitete sich de Leener mit einer couragierten Leistung im Fahrerfeld nach vorne, was sein Partner Klaus Bachler (Österreich) konsequent fortsetzte. Insgesamt 16 Plätze machte der 911 GT3 R mit der Startnummer 18 gut. „Unser Ziel war es, möglichst sauber durch das Rennen zu kommen, damit wir am Sonntag im Qualifying erneut voll angreifen können. Das ist uns gelungen. Auf dieser Strecke gibt es vielleicht zwei Stellen, an denen man überholen kann, was eine Aufholjagd umso schwerer macht“, sagte de Leener.
In der Trophy-Wertung bleibt IronForce by Ring Police erfolgreich: Mit dem 18. Platz im Gesamtklassement sicherte sich das Newcomer-Team den dritten Sieg in der Klasse für Amateurfahrer. Jan-Erik Slooten aus Jülich und Lucas Luhr aus Ermatingen arbeiteten sich in dem Rennen auf dem Sachsenring neun Ränge nach vorne, nachdem Slooten im Qualifying keine schnelle Zeit erzielen konnte und von Rang 27 startete. „Man hat erneut gesehen, dass der 911 GT3 R konkurrenzfähig ist. Doch wenn man im hinteren Drittel startet, ist es schwierig, bei dem großen Starterfeld nach vorne zu kommen. Es gab viele enge Szenen auf der Strecke, wir mussten einige Unfälle vermeiden. Ich freue mich für das Team, dass wir in der Trophy-Wertung vorne mit dabei sind“, erklärte Luhr.
Robert Renauer aus Jedenhofen stellte den 911 GT3 R nach einem Unfall in Runde sieben ab. Der Pilot von Precote Herberth Motorsport zeigte im Kundensport-Rennwagen aus Weissach mit der Startnummer 99 zuvor eine rasante Aufholjagd. Auf Position 21 liegend kam es allerdings zum Kontakt mit einem anderen Fahrzeug, was das Aus bedeutete. Am Sonntag wird Porsche Young Professional Mathieu Jaminet das Qualifying bestreiten und als Startfahrer beginnen. „Das war definitiv nicht unser Tag, nachdem wir im Test am Freitag auf Platz drei und sechs lagen. Bereits im Qualifying konnte ich keine einwandfreie Runde hinlegen. Im Rennen haben wir uns ein bisschen nach vorne gearbeitet, doch die Kollision hat das zunichte gemacht“, erklärte Renauer.
Info
Das Saisonfinale des ADAC GT Masters findet vom 21. bis zum 23. September auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg statt. Seit 2011 werden die Sieger der „Liga der Supersportwagen“ auf der 4,574 Kilometer langen Traditionsstrecke gekürt. Neben Porsche starten auch Audi, BMW, Corvette, Ferrari, Honda, Lamborghini und Mercedes-AMG in der internationalen Rennserie.