Im 470 PS starken Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 nehmen die Porsche-Werksfahrer Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Richard Lietz (Österreich) das zweite Saisonrennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC in Angriff. Den zweiten 911 RSR (Startnummer 91) teilen sich Porsche-Junior Sven Müller (Bingen) und Kévin Estre (Frankreich). Auf dem anspruchsvollen Ardennenkurs feiern sie ihre Rennpremiere im schnellsten Neunelfer aller Zeiten.

Die Fahrerpaarungen für Spa-Francorchamps wurden neu zusammengesetzt, da in Laguna Seca/USA zeitgleich ein Lauf der Tudor United SportsCar Championship ausgetragen wird. Dort sind für das Team Porsche North America die Porsche-Werksfahrer Michael Christensen (Dänemark) und Patrick Pilet (Frankreich) mit dem 911 RSR im Einsatz. Normalerweise fahren sie als Teamkollegen von Richard Lietz und Frédéric Makowiecki für das Porsche Team Manthey in der WEC. In Laguna Seca vertreten sie ihre GT-Werksfahrerkollegen Earl Bamber (Neuseeland) und Nick Tandy (Großbritannien), die in Spa und bei den 24 Stunden von Le Mans für das Porsche Team zusammen mit Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg den dritten Porsche 919 Hybrid steuern.

„Zwei wichtige Rennen auf zwei Kontinenten an einem Wochenende sind eine Ausnahmesituation, auf die wir bei der Besetzung der Cockpits flexibel reagieren müssen. Glücklicherweise verfügen wir aus unseren Markenpokalen über gut ausgebildete Rennfahrer, von denen wir überzeugt sind und auf die wir in solchen Fällen zurückgreifen können“, sagt Porsche-Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser.

Sven Müller und Kévin Estre vetreten die Stammpiloten in Spa

„Sven Müller hat sich die Chance, im 911 RSR gegen die besten Sportwagenpiloten der Welt anzutreten, mit überzeugenden Leistungen verdient. Seine positive Entwicklung ist nicht nur ein weiterer Beleg für den Erfolg des Porsche-Nachwuchsförderkonzepts. Sie unterstreicht auch die Bedeutung der Porsche-Markenpokale als Karrieresprungbrett für junge Rennfahrer. Sein Beispiel zeigt einmal mehr: Wer richtig schnell ist, dem stehen bei Porsche alle Türen offen.“

„Für mich geht ein Traum in Erfüllung“, sagt Sven Müller, der im Vorjahr bester Neueinsteiger im Porsche Carrera Cup Deutschland war und im Porsche Mobil 1 Supercup das Rennen in Monza gewann. „Als ich den 911 RSR vor der Saison in Le Castellet zum ersten Mal fahren durfte, war ich schon aufgeregt. Doch das hat sich schnell gelegt. Das Porsche Team Manthey hat mich toll aufgenommen. Meine ersten Runden mit dem 911 RSR waren ein fantastisches Erlebnis und eine wichtige Erfahrung. Jetzt freue ich mich auf das Rennen in Spa.“

Auch Kévin Estre sammelte seine wichtigsten Motorsporterfahrungen in den Porsche-Markenpokalen. 2011 gewann er den Carrera Cup France und wurde bester Rookie im Porsche Mobil 1 Supercup. 2013 holte er den Gesamtsieg im Carrera Cup Deutschland. „Die Porsche-Markenpokale haben mir den Weg zum Profirennfahrer geebnet“, sagt der Franzose, der in Langenfeld lebt. „Ich freue mich deshalb sehr, dass mir das Porsche Team Manthey für das WEC-Rennen in Spa einen 911 RSR anvertraut. Mein Ziel ist es, die Stammpiloten gut zu vertreten und für Porsche auf dieser tollen Rennstrecke möglichst viele Meisterschaftspunkte zu holen.“

US-Schauspieler und Rennfahrer Patrick Dempsey ist ebenfalls am Start

Neben Sven Müller und Kévin Estre im 911 RSR mit der Startnummer 91 sind für das Porsche Team Manthey in Spa die Werksfahrer Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Richard Lietz (Österreich) in der Klasse GTE-Pro im Einsatz. Sie teilen sich den 911 RSR mit der Startnummer 92. In der Klasse GTE-Am ist der US-Schauspieler und Rennfahrer Patrick Dempsey zusammen mit Porsche-Werksfahrer Patrick Long (USA) und Marco Seefried (Wildschönau) im 911 RSR des Kundenteams Dempsey Proton Racing am Start.

Das Kundenteam Abu Dhabi Proton Racing setzt einen 911 RSR für Christian Ried (Schönebürg), Khaled Al Qubaisi (Abu Dhabi) sowie den ehemaligen Porsche-Junior Klaus Bachler (Österreich) ein. In dieser Klasse sind nur Fahrzeuge startberechtigt, die dem Homologationsstand der GTE-Pro-Autos des Vorjahres entsprechen.

Der 911 RSR wurde 2015 in verschiedenen Details überarbeitet

Der Porsche 911 RSR basiert auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911. Die bei seiner Entwicklung und den Renneinsätzen gewonnenen Erkenntnisse fließen auch in die Konstruktion zukünftiger 911er-Generationen ein. In seiner ersten Saison 2013 feierte der Erfolgsrenner aus Weissach, dessen Sechszylinder-Boxermotor im Heck bei 3996 cm3 Hubraum 345 kW (470 PS) leistet, einen grandiosen Doppelsieg bei den 24 Stunden von Le Mans.

Im Vorjahr gewann er mit den 24 Stunden von Daytona, den 12 Stunden von Sebring und dem Petit Le Mans die drei prestigeträchtigsten Langstreckenrennen in den USA sowie die WEC-Läufe in Silverstone und Shanghai. Für die Saison 2015 wurde der 911 RSR, der sich durch konsequenten Leichtbau sowie eine ausgefeilte Aerodynamik auszeichnet, in verschiedenen Details überarbeitet. So sorgen eine modifizierte Aerodynamik im Frontbereich und eine angepasste Fahrwerkskinematik für eine ausgeglichene Balance und bessere Beherrschbarkeit im Grenzbereich.

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