Der traditionsreiche und im vergangenen Jahrzehnt grundlegend modernisierte Fuji Speedway ist berühmt für seine lange Gerade. Auf über 1500 Metern unter Volllast dürften die Porsche 919 Hybrid um die 300 km/h schnell werden. Doch so begehrenswert ein geringer Luftwiderstand angesichts dieser langen Geraden auch erscheint, so hoch wäre der Preis dafür auf dem Rest der Runde.
Rennwagen soll ein Alleskönner sein
In den schnellen Kurven des mittleren Abschnitts ist hoher Abtrieb gefragt, der letzte Abschnitt ist ein enges Geschlängel. Ergo soll der Rennwagen ein Alleskönner sein. Eine schwierige Aufgabe für das Porsche Team, das die innovativsten und komplexesten Prototypen im Feld der WEC einsetzt. Zumal im ersten Jahr, wo jede Rennstrecke Neuland ist.
In der GT-Klasse ist das Porsche Team Manthey am 12. Oktober mit zwei Porsche 911 RSR am Start. Auf dem anspruchsvollen Kurs feierte Porsche 2012 einen Sieg, im Vorjahr musste das Rennen wegen sintflutartiger Regenfälle nach mehreren Startversuchen hinter dem Safety Car vorzeitig abgebrochen werden.
Erster Einsatz unter der Regie von Dr. Frank-Steffen Walliser
Der Werkseinsatz beim fünften Saisonrennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC ist der erste unter der Regie des neuen Porsche-Motorsportchefs Dr. Frank-Steffen Walliser: „Ich freue mich auf das erste Rennen in meiner neuen Verantwortung. In Austin hat sich das Team zuletzt stark präsentiert und ich hoffe, dass wir in Fuji die gute Performance in ein Topresultat umsetzen können. Wir werden jedenfalls alles geben, um unsere Ausgangsposition im spannenden Titelkampf weiter zu verbessern.“
Im ersten freien Training belegte der 919 Hybrid (Nummer 14) mit einer Rundenzeit von 1.29,021 Minuten auf dem 4,563 Kilometer langen Kurs Platz vier und beendete die zweite Sitzung mit einer Rundenzeit von 1.28,441 Minuten als Dritter. Der Porsche mit der Startnummer 20 kam in beiden Trainingssitzungen auf Rang sechs (1.29,829 und 1.29,672 min). Insgesamt legten die beiden innovativen Hybrid-Rennwagen am ersten Tag 170 Runden zurück.
Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 gehen erstmals in dieser Saison Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Richard Lietz (Österreich) gemeinsam in der hart umkämpften Klasse GTE-Pro an den Start. Die Franzosen Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet wechseln sich im Cockpit der Nummer 92 ab. In der Klasse GTE-Am treten zwei Kundenteams mit dem Porsche 911 RSR an. Porsche-Junior Klaus Bachler (Österreich) ist dabei für Proton Competition im Einsatz.
Stimmen zum ersten Training und dem Rennen in Fuji finden Sie in der dazugehörigen Pressemitteilung unter „Download“ (linke Spalte).
Zahlen und Fakten:
-
Eine Runde auf dem Fuji Speedway ist 4,563 Kilometer lang und hat 16 Kurven, zehn Rechts- und sechs Linkskurven.
-
Auf der 1500 Meter langen Geraden sollten die Porsche 919 Hybrid Geschwindigkeiten um die 300 km/h erreichen.
-
Der Porsche 919 Hybrid darf laut Reglement pro Runde 3,11 Megajoule (0,86 Kilowattstunden) elektrische Energie erzeugen und einsetzen. Gleichzeitig darf er maximal 1,8 Liter Benzin pro Runde verbrauchen. Bei normalem Rennbetrieb (ohne Safety-Car-Einsatz) und einem vorgeschriebenen Tankinhalt von höchstens 68,3 Litern muss er alle 38 Runden nachtanken.
-
Gemäß Simulation beträgt die Renndistanz während der sechs Stunden bis zu 248 Runden (1132 Kilometer).
-
Der Mount Fuji ist ein nicht erloschener Vulkan (letzte Eruption 1707) und mit 3.776,24 Metern der höchste Berg Japans. Er gilt als heilig.
-
Die Rennstrecke liegt rund 100 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tokio auf der japanischen Hauptinsel Honshu.
-
Die Rennstrecke wurde 2005 sicherheitsrelevant modernisiert und war 2007 und 2008 auch wieder Austragungsort von Formel-1-Rennen.
-
Das Wetter ist in den japanischen Alpen im Oktober oft unbeständig, es kann zu Starkregen kommen wie 2013, als das Rennen nicht ausgetragen werden konnte.