Der DTM-Champion des Jahres 2023 beendet die Saison auf dem vierten Rang der Gesamtwertung. Manthey Junior Team-Fahrer Morris Schuring feierte am Samstag mit Rang drei das bislang beste Ergebnis seiner noch jungen DTM-Karriere und sicherte sich den Titel „Rookie of the Year“. Bereits am Samstag hatte das Porsche-Kundenteam Manthey vorzeitig die DTM-Teamwertung zum zweiten Mal für sich entschieden.
Das Rennen
Mit einem beherzten Manöver beim Anbremsen der Sachs-Kurve im Motodrom von Hockenheim hat sich Ayhancan Güven den Sieg des Sonntagsrennens und damit auch den DTM-Fahrertitel 2025 gesichert. Der Fahrer des Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 92 kürte sich zum ersten türkischen Champion in der über 40-jährigen Geschichte der Meisterschaft. Vom zweiten Startplatz aus hatte der 27-Jährige nach der ersten Runde der Performance-Boxenstopps die Führung übernommen, die er auch nach dem zweiten Pflicht-Reifenwechsel behauptete. Eine Safety-Car-Phase wenige Minuten vor der Zieldurchfahrt brachte Marco Wittmann als ersten Verfolger wieder in Schlagdistanz. Der BMW-Pilot konnte in der Schlussrunde bei der Einfahrt ins Motodrom kurzeitig die Führung übernehmen, musste sich aber nur wenige Meter später dem entschlossen agierenden Güven endgültig geschlagen geben.
„Ein unglaubliches Herzschlagfinale – das war ein Wahnsinnskrimi! Eine bessere Werbung für den Motorsport gibt es kaum!“, betont Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Wir sind unglaublich froh, dass Ayhancan Güven die Meisterschaft gewinnen konnte. Glückwunsch und großes Kompliment an die Mannschaft von Manthey, aber natürlich auch an unsere Fahrer Ayhancan Güven, Thomas Preining und nicht zuletzt an Morris Schuring, der die Rookie-Wertung geholt hat. Manthey entschied auch die Team-Wertung für sich. Danke und Gratulation an alle Unterstützer vor Ort und auch bei Porsche Motorsport in Weissach, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Wir können super stolz sein!“
Während Güven vor dem Start des Sonntagsrennens einen Rückstand von acht Punkten aufwies, ging sein Manthey EMA-Teamkollege Thomas Preining mit einem Defizit von nur drei Punkten auf den Tabellenführer ins Rennen. Vom elften Startplatz aus konnte der DTM-Meister von 2023 allerdings nicht mehr entscheidend in den Titelkampf eingreifen. Der Österreicher beendete das finale Saisonrennen auf Rang sechs. Von der siebten Position aus gestartet, fiel der niederländische Manthey Junior Team-Fahrer Morris Schuring nach einer unverschuldeten Kollision in der ersten Runde weit zurück. Er beendete das Rennen auf Platz 14 und brachte damit den Titel „Rookie of the Year“ unter Dach und Fach.
Kundenteam Manthey krönt sich bereits am Samstag zum Team-Champion
Das Samstagsrennen startete wegen sintflutartiger Regenfälle rund eine halbe Stunde später als ursprünglich geplant. Thomas Preining kam mit den schwierigen Verhältnissen auf dem nassen Asphalt des Hockenheimrings bestens zurecht. In der achten Runde übernahm der Manthey EMA-Pilot die Führung, baute diese in der Folge sukzessive aus und siegte schließlich mit einem Vorsprung von knapp 17 Sekunden. Morris Schuring kämpfte bis zur Ziellinie um den zweiten Rang, den er um nur um die Winzigkeit von zwei Zehntelsekunden verpasste. Mit Platz drei feierte der niederländische Rookie das beste Ergebnis seiner noch jungen DTM-Karriere – und sicherte dem Porsche-Kundenteam damit auch den vorzeitigen Gewinn der diesjährigen Team-Meisterschaft, der zweiten nach 2023. Ayhancan Güven im zweiten Manthey EMA-Neunelfer rundete mit seinem fünften Rang die starke Porsche-Vorstellung am Samstag ab.
„Eine sehr eindrucksvolle Saison mit vielen Höhen und Tiefen liegt hinter uns“, blickt Nicolas Raeder, Geschäftsführer der Manthey Racing GmbH, zurück. „Wie oft sich Ayhancan und Thomas in der teaminternen Führung abgewechselt haben, ist eigentlich unglaublich. Sieben Siege in einem Jahr stellen ein herausragendes Ergebnis dar, wir haben damit fast jedes zweite Rennen gewonnen. Dass wir dieses brutal spannende Finale für uns entscheiden, habe ich fast nicht zu glauben gewagt. Wie unser Team unter Druck funktioniert, beeindruckt mich.“
„Der Sieg im finalen Saisonrennen wurde uns nicht geschenkt. Ayhancan Güven hat sich den Titel durch das entscheidende Manöver mit einem Löwenherz erkämpft und sich fahrerisch durchgesetzt“, freut sich Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Von der Vorbereitung der Porsche 911 GT3 R bis hin zu den Boxenstopps hat das Team einen absolut makellosen Job abgeliefert, da gab es nichts mehr zu verbessern. Unsere drei Fahrer haben mega zusammengearbeitet. Am Samstag konnte Thomas Preining im Regen sein Talent mit einer eindrucksvolle Vorstellung unter Beweis stellen und sich den Sieg holen. Auch Morris Schuring hat an diesem Wochenende bei schwierigen Bedingungen eine tolle Leistung gezeigt. Das ganze Jahr war aus unserer Sicht ein Auf und Ab. An diesem Wochenende konnten wir erstmals auch im Qualifying in die Spitzengruppe fahren, weil Manthey, die Fahrer und wir alles auf den Punkt gebracht und noch das letzte Quäntchen Performance herausgequetscht haben.“
Mit sieben ersten Plätzen beendet Porsche die 16 Rennen umfassende DTM-Saison 2025 als mit Abstand siegreichster Hersteller. Fünf weitere Marken konnten jeweils mindestens einen Saisonlauf für sich entscheiden, keine von ihnen jedoch mehr als drei. Fünfmal sah Ayhancan Güven als Erster die schwarz-weiß karierte Flagge, zweimal kletterte Thomas Preining auf die oberste Stufe des Siegerpodests.
Stimmen nach den Rennen
Ayhancan Güven (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #90): „Auf einen solchen Erfolg habe ich hingearbeitet, seit ich als Fünfjähriger mit dem Motorsport angefangen habe. Jetzt mit 27 Jahren diesen Titel gewonnen zu haben, hat nicht nur für mich große Bedeutung, sondern auch für meine Familie, meine Fans und mein Heimatland. Für mich stand vor dem Rennen fest, dass ich nur mit einem Sieg eine realistische Chance auf den Titel habe. Das war mein Ziel. Ich habe mir während des Rennens sämtliche Rechenspiele verboten und mich nicht dafür interessiert, was die anderen machen. Als Marco Wittmann mich in der letzten Runde überholte, funkte mir mein Team, dass ich gewinnen müsse. Also habe ich im Motodrom die klitzekleine Lücke genutzt und mich wieder vorbeigezwängt.“
Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91): „Vom vierten Rang in der Gesamtwertung bin ich etwas enttäuscht. Andererseits ist es ein deutlich besseres Resultat, als wir zwischendurch erwarten durften. Ich hatte drei Ausfälle, für die wir nichts konnten, und wir haben auch sonst den einen oder anderen Punkt liegen gelassen. Dass wir dennoch bis zum Schluss im Titelrennen vertreten waren, werte ich als positives Zeichen. Gratulation an Can! Er hat volles Rohr abgesahnt – richtig cool! Ich werde nächstes Jahr wieder angreifen, um meinen zweiten DTM-Titel zu gewinnen.“
Morris Schuring (Manthey Junior Team, Porsche 911 GT3 R #92): „Ich bin sehr stolz auf mein erstes DTM-Podium – damit habe ich mein Saisonziel erreicht. Das Sonntagsrennen lief leider weniger optimal. Ich bekam direkt in der ersten Runde einen harten Treffer ab. Aber das Team hat super Arbeit geleistet, meinen Porsche 911 GT3 R zurück auf die Strecke zu bekommen. So konnte ich weitere Punkte für die Rookie-Wertung sammeln und mir diesen Titel sichern. Das rundet eine für mich großartige erste DTM-Saison ab. Ich bin sehr glücklich.“
Ergebnis Lauf 15
1. Thomas Preining (AUT), Manthey EMA, Porsche #91, 32 Runden
2. Ricardo Feller (CHE), Land Motorsport, Audi #29, +16,899 Sekunden
3. Morris Schuring (NLD), Manthey Junior Team, Porsche #92, +17,009 Sekunden
5. Ayhancan Güven (TUR), Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #90, +22,522 Sekunden
Ergebnis Lauf 16
1. Ayhancan Güven (TUR), Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #90, 33 Runden
2. Marco Wittmann (DEU), Schubert Motorsport BMW #11, +0,169 Sekunden
3. Maro Engel (DEU), Winward Racing, Mercedes #24, +1,394 Sekunden
6. Thomas Preining (AUT), Manthey EMA, Porsche #91, +7,124 Sekunden
14. Morris Schuring (NLD), Manthey Junior Team, Porsche #92, +15,670 Sekunden
Fahrerwertung nach 16 von 16 Läufen
1. Ayhancan Güven (TUR), Manthey EMA, Porsche, 192 Punkte
2. Lucas Auer (AUT), Team Landgraf, Mercedes-AMG, 188 Punkte
3. Maro Engel (DEU), Winward Racing, Mercedes-AMG, 184 Punkte
4. Thomas Preining (AUT), Manthey EMA, Porsche, 182 Punkte
16. Morris Schuring (NLD), Manthey Junior Team, Porsche, 58 Punkte
Teamwertung nach 16 von 16 Läufen
1. Manthey (Porsche), 392 Punkte
2. Schubert Motorsport (BMW), 330 Punkte
3. Winward Racing (Mercedes-AMG), 319 Punkte
Herstellerwertung nach 16 von 16 Läufen
1. Mercedes-AMG, 418 Punkte
2. Porsche, 406 Punkte
3. BMW M, 448 Punkte