Der frühere Porsche-Junior Julien Andlauer aus Frankreich rückt zum kommenden Jahr in den Werksfahrerkader des Stuttgarter Sportwagen-Herstellers auf. Der dreimalige Le-Mans-Sieger André Lotterer aus Deutschland sowie der viermalige IMSA-Champion Dane Cameron aus den USA scheiden nach dem Auslaufen ihrer Verträge zum Jahresende aus dem erfolgreichen Programm mit dem Porsche 963 aus. Der Franzose Frédéric Makowiecki und Porsche Motorsport haben sich darauf verständigt, die Zusammenarbeit nach elf Jahren zu beenden.
In der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC 2025 bildet der Däne Michael Christensen gemeinsam mit dem Franzosen Julien Andlauer die Stammbesetzung im Porsche 963 mit der Startnummer 5. Das Schwesterauto mit der Nummer 6 pilotieren grundsätzlich Laurens Vanthoor aus Belgien und Kévin Estre aus Frankreich. Die aktuelle Planung sieht den Einsatz eines dritten Fahrers für die 24 Stunden von Le Mans und die Vorbereitung auf das Saison-Highlight der WEC vor. In der Startnummer 5 ist hier Mathieu Jaminet (Frankreich) vorgesehen, in der Startnummer 6 der Australier Matt Campbell.
In der IMSA WeatherTech SportsCar Championship gehen Jaminet und Campbell zusammen in der Startnummer 6 an den Start. Das Duo gewann die IMSA-Meisterschaft 2022 und hat in der kommenden Saison erneut die Chance, diesen Erfolg gemeinsam zu wiederholen. Die Nummer 7 teilen sich der IMSA-Champion Felipe Nasr aus Brasilien und der Brite Nick Tandy, Le-Mans-Gesamtsieger 2015 mit Porsche. Estre und Vanthoor unterstützen die IMSA-Crews bei ausgewählten Rennen im Endurance Cup.
„Ich bedanke mich sehr bei Dane Cameron, André Lotterer und Frédéric Makowiecki für die Toparbeit in den vergangenen Jahren. Alle drei haben erheblichen Anteil daran, dass wir mit dem Porsche 963 auf beiden Seiten des Atlantiks derart große Erfolge feiern durften – und das bereits im zweiten Einsatzjahr“, betont Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Wir gehen 2025 mit einer veränderten Aufstellung an den Start. Unser Kader zählt weiterhin zu den absolut besten im weltweiten Langstreckensport. Hinzu kommt, dass wir unserer sehr erfolgreichen Linie treu bleiben und einem weiteren ehemaligen Porsche-Junior den Schritt an die Spitze ermöglichen. Julien Andlauer konnte uns in den vergangenen Saisons am Steuer von allen Rennfahrzeugen aus Weissach überzeugen. Er hat den Aufstieg in den Werksfahrerkader absolut verdient.“
„Wir haben uns intensive Gedanken über den Kader unseres globalen Programms für das kommende Jahr gemacht. Mit der neuen Aufstellung haben wir aus meiner Sicht die optimale Konstellation geschaffen, um auch 2025 ganz vorn zu fahren“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „In beiden Serien werden wir jeweils ein Duo mit viel Erfahrung am Start haben, hinzu kommen jeweils zwei Fahrer in Schwesterautos, die alle das Nachwuchsprogramm von Porsche durchlaufen und uns bereits in jungen Jahren vollständig überzeugt haben. Auch von meiner Seite gilt Dane Cameron, André Lotterer und Frédéric Makowiecki großer Dank. Alle drei haben das Programm von Porsche Penske Motorsport dorthin gebracht, wo es jetzt im weltweiten Langstreckensport ist: an der Spitze.“
„Porsche Penske Motorsport hat eine erfolgreiche Saison 2024 in der IMSA und in der WEC genossen. Wir haben die 24 Stunden von Daytona gewonnen, alle Titel in der IMSA-Meisterschaft gewonnen und gehen nun nach Bahrain als Führende in der Fahrer- und Herstellerwertung der WEC“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport ergänzt: „Ein großer Teil unserer Erfolge geht auch auf die starken Leistungen unserer Fahrerpaarungen zurück. Für 2024 haben wir auf Konstanz und Kontinuität gesetzt und nur wenige gezielte Veränderungen am Kader vorgenommen. Diese Entscheidung erwies sich als richtig. Vor dem Hintergrund der Erfolge haben wir für 2025 eine ähnliche Herangehensweise. Die Rennkalender von IMSA und WEC eröffnen uns die Möglichkeit, die Fahrerpaarungen noch häufiger einzusetzen. Die Tür für das Engagement in beiden Serien hat sich geöffnet.“
Julien Andlauer: Erfolgreich dank früher Förderung im Junior-Programm
Mit der Aufnahme von Julien Andlauer in den Werksfahrerkader 2025 bleibt Porsche seiner erfolgreichen Linie treu: die frühe Förderung von Ausnahmetalenten im Juniorprogramm unter anderem im Porsche Mobil 1 Supercup. Die folgende Eingliederung in hochklassige Kundensportprojekte bringt den eigenen Nachwuchs dann in die Topkategorien des Langstreckensports. Nach Christensen, Jaminet und Campbell ist der 25-jährige Franzose im kommenden Jahr der vierte ehemalige Porsche-Junior, der für das Werksteam Porsche Penske Motorsport an den Start gehen wird.
Andlauer sammelte erste Erfahrungen im Motorsport im Kart und in der französischen Formel 4. Anschließend wechselte er in den Porsche Carrera Cup France, den Andlauer 2017 für sich entschied. Bei der jährlichen Sichtung von Porsche setzte sich der Nachwuchspilot gegen hochklassige Konkurrenz durch und wurde zur Saison 2018 Porsche-Junior. Zusätzlich zu seinem Engagement im Porsche Mobil 1 Supercup, in dem er mit zwei Siegen den vierten Platz erreichte, feierte Andlauer sein Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans. Am Steuer des Porsche 911 RSR von Dempsey-Proton Racing gelang ihm auf Anhieb der Klassensieg. In den Folgejahren überzeugte der Franzose bei seinen Einsätzen für Kundenteams am Steuer verschiedener GT-Fahrzeuge von Porsche und sammelte erste Erfahrungen in Le-Mans-Prototypen. Zur diesjährigen Saison gelang Andlauer der Sprung in die Hypercar-Klasse der FIA WEC. Im Porsche 963 von Proton Competition setzte der 25-Jährige unter anderem in Spa-Francorchamps mit starken Rundenzeiten und begeisternden Überholmanövern nachhaltige Ausrufezeichen.
Der dreimalige Le-Mans-Gesamtsieger André Lotterer startete 2017 am Steuer des Porsche 919 Hybrid in der ehemaligen LMP1-Klasse der FIA WEC. Es folgten erfolgreiche Einsätze in der Formel E. Im Debütjahr der Werksmannschaft TAG Heuer Porsche Formula E Team gelang ihm im allerersten Rennen der Saison 2019/2020 ein zweiter Platz. Seit 2023 gehört Lotterer zum Aufgebot von Porsche Penske Motorsport. Im März 2024 war der ehemalige Formel-1-Pilot am ersten Sieg des Porsche 963 in der Langstrecken-Weltmeisterschaft beim Rennen in Katar beteiligt.
Dane Cameron kam 2022 als erfahrener Prototypenpilot der IMSA-Serie zu Porsche. Der Amerikaner hatte erheblichen Anteil an der schnellen und konsequenten Entwicklung des Porsche 963. Nach seinen Einsätzen in der FIA WEC in der Saison 2023 folgte für Cameron anschließend der Wechsel zurück in die nordamerikanische Langstreckenszene. Mit Erfolg: Der gebürtige Kalifornier krönte seine Zusammenarbeit mit Porsche Penske Motorsport im Oktober dieses Jahres mit dem Gewinn der IMSA-Meisterschaft.
Bereits seit 2014 geht Frédéric Makowiecki für Porsche an den Start. Der erfahrene Franzose errang in der FIA WEC vier Klassensiege am Steuer des Porsche 911 RSR – darunter der Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans 2022 in der hart umkämpften GTE-Pro-Klasse. 2018 zählte er zum siegreichen Quartett am Steuer des 911 GT3 R von Manthey Racing bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring. Nach zwei Saisons mit dem Hybridprototypen 963 in der Langstrecken-WM trennen sich die Wege nach Ablauf dieser Saison. Darauf haben sich Porsche Motorsport und Makowiecki gemeinsam verständigt.
Die Porsche Penske Motorsport Fahreraufstellungen 2025 in der Übersicht
FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC:
Porsche 963 #5: Julien Andlauer (F) / Michael Christensen (DK) / Mathieu Jaminet (F)*
Porsche 963 #6: Kévin Estre (F) / Laurens Vanthoor (B) / Matt Campbell (AUS)*
* nur ausgewählte Rennen inklusive 24 Stunden von Le Mans
IMSA WeatherTech SportsCar Championship:
Porsche 963 #6: Matt Campbell (AUS) / Mathieu Jaminet (F) / Kévin Estre (F)*
Porsche 963 #7: Felipe Nasr (BR) / Nick Tandy (UK) / Laurens Vanthoor (B)*
* nur ausgewählte Rennen im IMSA Michelin Endurance Cup