Das Rennen
Die Werkspiloten Kévin Estre aus Frankreich, André Lotterer aus Deutschland und Laurens Vanthoor aus Belgien verteidigten damit die Führung in der Fahrerwertung. In der Herstellermeisterschaft belegt Porsche zwei Rennen vor Saisonende die zweite Position. Das Kundenteam Manthey setzte seinen starken Lauf auch in Texas fort: Beide Porsche 911 GT3 R beendeten den Lauf auf dem Podest der LMGT3-Klasse.
Nach einem wenig zufriedenstellenden Qualifying am Samstag hat Porsche Penske Motorsport einen schwierigen Renntag erlebt. Auf dem 50 Grad heißen Asphalt des Circuit of The Americas (COTA) konnten die beiden Porsche 963 des Werksteams das Tempo der Spitze mitgehen. Ein außerplanmäßiger Boxenstop bei der Startnummer 5 und eine Durchfahrtsstrafe für das Schwesterauto verhinderten jedoch ein besseres Ergebnis. Über 65.000 Zuschauer erlebten vor den Toren der texanischen Hauptstadt Austin bis zum Schluss ein spannendes 6-Stunden-Rennen.
„Wir sind mit hohen Erwartungen angetreten und vom Endergebnis enttäuscht“, bilanziert Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Der enge Wettbewerb über sechs Stunden hat klar gezeigt, wie viele Autos mittlerweile bei der Musik sind – auch jene, die erst in diesem Jahr neu hinzukamen Die reine Rundenzeiten-Performance im Rennen war okay. Unter den aktuellen Wettbewerbsbedingungen musst du weiter vorn starten, um auf das Podest fahren zu können.“
„Es war heute alles andere als einfach“, schildert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Im Qualifying wie im Rennen standen unseren Fahrern keine optimal aussortierten Autos zur Verfügung. Hinzu kam die große Hitze, die es für alle Piloten und das ganze Team körperlich sehr anstrengend machte. Unsere Werksfahrer haben das toll umgesetzt, die Mannschaft lieferte perfekte Boxenstopps ab. Wir sind mit den Platzierungen nicht übermäßig glücklich, haben aber unter den gegebenen Umständen das Maximale herausgeholt.“
„Das Rennen beider Werksautos ist nicht ganz sauber verlaufen. Das müssen wir uns noch einmal ganz genau anschauen“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport erklärt: „Seit Le Mans sind Ferrari und Toyota schneller als wir. Es liegt nun an uns, für das kommende Rennen in Japan die richtigen Schlüsse zu ziehen und dort wieder ganz vorn anzugreifen. Es geht nach wie vor in allen Meisterschaftswertungen eng zu. Unser Ziel bleibt unverändert: Wir wollen Titel gewinnen.“
In der Herstellerwertung liegt Porsche mit einem geringen Rückstand von elf Zählern auf der zweiten Position. Estre/Lotterer/Vanthoor haben die Spitze in der Fahrer-WM erfolgreich verteidigt, die Teamkollegen Campbell/Christensen/Makowiecki belegen Platz vier.
Auch für die Kundenmannschaft Hertz Team Jota lief das 6-Stunden-Rennen von Austin trotz guter Rundenzeiten nur begrenzt erfolgreich. Die Startnummer 38 holte auf Platz zehn einen WM-Punkt, das Schwesterauto mit der Nummer 12 stand mit technischem Defekt lange Zeit in der Box und kam nicht in die Wertung. Der baugleiche Rennwagen von Proton Competition überquerte den Zielstrich auf Rang elf.
Manthey bringt beide Porsche 911 GT3 R auf das LMGT3-Podium
In der LMGT3-Klasse hat das erfahrene Kundenteam Manthey seine absolute Topform einmal mehr unterstrichen. Die in der Meisterschaft führenden Alex Malykhin aus Großbritannien, Joel Sturm aus Deutschland und Klaus Bachler aus Österreich fuhren am Steuer der Nummer 92 auf die zweite Position. Das Schwesterauto von Yasser Shahin (Australien), Morris Schuring (Niederlande) und Richard Lietz (Österreich) erreichte Platz drei. Die Mannschaft aus der Eifel geht mit einem erheblichen Punktevorsprung in die zwei finalen Läufe des Jahres.
Das siebte und vorletzte Saisonrennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC findet am 15. September auf dem Fuji Raceway in Japan statt.
Fahrerstimmen zum Rennen
Frédéric Makowiecki (Porsche 963 #5): „Leider mussten wir ganz früh im Rennen einen ungeplanten Boxenstopp einlegen. Das war schade. Dennoch gibt es auch viele positive Aspekte: Unser Tempo war wirklich gut. Ich finde, wir dürfen auf unsere geleistete Arbeit stolz sein. Zu Beginn des Wochenendes ließ sich unser Auto sehr schwierig fahren. Uns sind bis zum Rennen erhebliche Fortschritte gelungen. Jetzt freuen wir uns schon auf Fuji.“
André Lotterer (Porsche 963 #6): „Wir haben erfolgreich Schadensbegrenzung betrieben. Platz fünf hätte ohne unsere Durchfahrtsstrafe vermutlich in Reichweite gelegen, aber wir haben nach einem enttäuschenden Qualifying auch so eine recht gute Aufholjagd gezeigt. Es war in diesem Jahr das erste Rennwochenende, an dem nicht alles ganz optimal lief. Trotzdem haben wir ordentlich gepunktet. Wir liegen in der Fahrermeisterschaft noch vorn. Nun kommt Fuji. Nach vielen Jahren, die ich in Japan verbracht habe, ist es ein Heimrennen für mich.“
Phil Hanson (Porsche 963 #38): „Wir waren heute stark unterwegs und phasenweise der schnellste Porsche auf der Strecke. Allerdings stellt uns das Endergebnis nicht zufrieden. Wir lagen zwischen den beiden Werksautos auf Kurs zu guten Punkten. Leider hat uns ein Reifenschaden spät im Rennen noch erheblich zurückgeworfen. Wir haben einen guten Job gemacht und das Auto in das passende Betriebsfenster gebracht – mehr war eigentlich nicht möglich. Wir hatten schlichtweg nicht das notwendige Glück auf unserer Seite.“
Julien Andlauer (Porsche 963 #99): „Wir haben im Verlauf des Rennens sehr viel dazugelernt und sind immer besser geworden. Das gilt für das Auto, aber auch für mich persönlich. Mein Fahrstil unterscheidet sich etwas von dem meines Teamkollegen Neel Jani. Ich musste mich während des ersten Stints erst einmal auf die gewählte Abstimmung einstellen. Alles in allem hat uns das Wochenende bezüglich unserer Erfahrung mit dem Porsche 963 erheblich weitergebracht. Das wird sich hoffentlich beim nächsten Rennen zeigen.“
Joel Sturm (Porsche 911 GT3 R #92): „Unter schwierigen Voraussetzungen haben wir ein tolles Ergebnis erreicht. Damit konnten wir nicht unbedingt rechnen. Umso glücklicher sind wir natürlich mit dem Resultat, das unseren Vorsprung in der Meisterschaft sogar noch weiter hat anwachsen lassen. Wir standen hier zwar wieder auf dem Podest, aber für das kommende Rennen müssen wir dennoch ein wenig zulegen.“
Morris Schuring (Porsche 911 GT3 R #91): „Ein Tag voller Überraschungen. Nach unserem Start von Platz 16 wären wir schon mit einem Ergebnis in den Punkten vollauf zufrieden gewesen – dass wir am Ende auf das Podest klettern durften, kam wirklich unerwartet. Richie und Yasser haben einen tollen Job gemacht. Auch mit meiner eigenen Leistung bin ich glücklich. Von Seiten des Teams hat alles gepasst: Setup, Boxenstopps, Strategie – alles perfekt.“
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Ergebnisse Rennen
Hypercar-Klasse:
1. Kubica/Schwartman/Ye (PL/ISR/CHN), Ferrari #38, 183 Runden
2. Conway/Kobayashi/de Vries (UK/J/NL), Toyota #7, + 1,780 Sekunden
3. Fuoco/Molina/Nielsen (I/E/DK), Ferrari #50, + 26,282 Sekunden
6. Estre/Lotterer/Vanthoor (F/D/B), Porsche 963 #6, + 1:36,873 Minuten
7. Campbell/Christensen/Makowiecki (AUS/DK/F), Porsche 963 #5, + 1:41,494 Minuten
10. Hanson/Button/Rasmussen (UK/UK/DK), Porsche 963 #38, - 1 Runde
11. Andlauer/Jani/Tincknell (F/CH/UK), Porsche 963 #99, - 1 Runde
DNF. Ilott/Stevens/Nato (UK/UK/F), Porsche 963 #12, - 111 Runden
LMGT3-Klasse:
1. James/Manchinelli/Riberas (UK/I/E), Aston Martin #27, 164 Runden
2. Bachler/Malykhin/Sturm (A/UK/D), Porsche 911 GT3 R #92, + 20,538 Sekunden
3. Lietz/Shahin/Schuring (A/AUS/NL), Porsche 911 GT3 R #91, + 51,859 Sekunden
Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände unter fiawec.alkamelsystems.com.
Das Qualifying
Der beste Porsche 963 des Werksteams Porsche Penske Motorsport geht aus der dritten Startreihe in das 6-Stunden-Rennen in Austin. Matt Campbell hat den Hybridprototypen mit der Nummer 5 auf der sechsten Position qualifiziert. Der Australier teilt sich das Auto mit seinen Werksfahrerkollegen Michael Christensen aus Dänemark und Frédéric Makowiecki aus Frankreich.
Das Schwesterauto von Kévin Estre (Frankreich), André Lotterer (Deutschland) und Laurens Vanthoor (Belgien) belegte im Qualifying Position 14. In der LMGT3-Klasse nimmt der Porsche 911 GT3 R von Manthey PureRxcing den sechsten Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC von Rang vier auf. Der Rennwagen des Kundenteams führt die Mannschaftswertung an.
Bei sonnigen Bedingungen und Lufttemperaturen von 31 Grad Celsius bot der aufgeheizte Asphalt auf dem Formel-1-Kurs nahe der texanischen Hauptstadt Austin nur wenig Grip. Im Qualifying der Topklasse Hypercar sorgten enge Abstände für einen spannenden Kampf um den Einzug in die Hyperpole-Session. Während Werksfahrer Kévin Estre auf Platz 14 den Sprung in das Shootout der schnellsten zehn Autos verpasste, verbesserte sich Matt Campbell in allerletzter Sekunde auf die sechste Position. Auch in der Hyperpole machte es der Australier äußerst spannend: Erneut sprang Campbell in seiner letzten Runde auf Rang sechs nach vorn.
„Wir hatten uns mehr erhofft und sind mit dem Ergebnis nicht glücklich“, fasst Urs Kuratle zusammen. Der Leiter Werksmotorsport LMDh bilanziert weiter: „Wir haben den Fahrern heute kein optimal abgestimmtes Auto zur Verfügung gestellt. Das wurde in der Zeitenliste sehr deutlich. Ich hoffe, dass wir im Rennen über die Distanz von sechs Stunden besser aufgestellt sind.“
Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport, ergänzt: „In den Trainings haben wir gesehen, dass unser Tempo über größere Distanzen konstant schnell ist. Wir müssen erneut eine makellose Vorstellung abliefern, dann ist am Renntag noch alles drin.“
Die Kundenmannschaft Hertz Team Jota startet mit seinen beiden Porsche 963 von den Positionen zehn und 17 in den „Lone Star Le Mans“ genannten Lauf. Das baugliche Fahrzeug von Proton Competition nimmt das drittletzte Saisonrennen der FIA WEC von Position 16 in Angriff.
Porsche 911 GT3 R von Manthey PureRxcing mit guter Ausgangsposition
In der LMGT3-Klasse startet der beste Porsche 911 GT3 R aus der zweiten Reihe. Alex Malykhin fuhr im Shootout der zehn schnellsten Autos auf die vierte Position. Der gebürtige Weißrusse wechselt sich am Steuer der Nummer 92 von Manthey PureRxcing mit dem Deutschen Joel Sturm und dem ehemaligen Porsche-Junior Klaus Bachler aus Österreich ab. Das Trio führt die Meisterschaft derzeit an. Yasser Shahin verpasste auf Platz 16 den Sprung in die Hyperpole. Der Australier teilt sich die Startnummer 91 unter der Nennung von Manthey EMA mit dem Niederländer Morris Schuring und dem österreichischen Porsche-Werksfahrer Richard Lietz.
Reifen im Fokus: Besondere Belastungen in schnellem Kurvengeschlängel
Bei Lufttemperaturen von über 30 Grad Celsius und intensiver Sonneneinstrahlung steigen die Werte auf dem dunklen Asphalt des „Circuit of The Americas“ (COTA) oft über die 50-Grad-Marke. Dies setzt den Michelin-Reifen vor allem im schnellen Geschlängel zu Beginn des zweiten Sektors zu: Zwischen den Kurven 2 und 6 erreichen die Belastungen Spitzenwerte. Die schnellen Richtungswechsel heizen die Oberflächentemperaturen der profillosen Rennreifen enorm auf – und das rund 30 mal pro Stint, 60 mal in einem Doppelstint und über 180 mal während eines normalen Rennverlaufs.
„Vom Eingang der zweiten Kurve bis zum Ausgang von Turn 6 haben wir einen Anstieg der Oberflächentemperatur um 20 bis 25 Grad Celius“, schildert Romain Gineste, der leitende Ingenieur im LMDh-Projekt von Porsche. Die Obergrenze des Arbeitsfensters der Michelin-Slicks liegt bei 110 Grad Celsius. „Hohe Temperaturen bedeuten einen erhöhten Verschleiß. Um gut über größere Distanzen zu kommen, müssen wir unsere Fahrer schon mal zur Vorsicht ermahnen. Es gibt eine Art Teufelskreis: Überfordere ich den Reifen, steigen die Temperaturen derart an, dass diese nicht mehr im optimalen Betriebsfenster liegen. Das wiederum sorgt dafür, dass der Rennwagen mehr rutscht – und dann gehen die Oberflächentemperaturen noch weiter in die Höhe. Die Rundenzeiten steigen an, die Reifen bauen schneller ab. Daraus gibt es nur ein Entrinnen: rechtzeitig weniger pushen!“
Die in den sogenannten „Esses“ aufgebauten Spitzenwerte bei den Temperaturen relativieren sich während der Weiterfahrt schnell. Bereits vor der Spitzkehre (Kurve 11) nähern sich die Daten dem Normalbereich, auf der folgenden Gegengeraden kühlen die Reifen weiter ab. „Sobald die Räder gewechselt werden, überprüfe ich alle Werte“, erklärt Philippe Rocher, der das Team Porsche Penske Motorsport von Seiten des Reifenpartners Michelin unterstützt. „Die limitierenden Bereiche in Austin sind die Reifen hinten rechts und vorne links, hier schauen wir ganz besonders genau hin.“ Die Temperaturen auf der Oberfläche der profillosen Slicks variieren während einer Runde auf dem 5,513 Kilometer langen Kurs erheblich. „Diese Spitzen sind zwar in Austin stark ausgeprägt, aber wir betrachten eher die Durchschnittswerte über einen Umlauf“, erläutert Romain Gineste. „Interessant dabei: Trotz aller starken Ausschläge nach oben bleiben die Kerntemperatur des Reifens und auch die Luft innerhalb des Rads sehr konstant. So muss es sein!“
Das 6-Stunden-Rennen der FIA WEC nahe der texanischen Hauptstadt Austin startet am Sonntag, 1. September um 13:00 Uhr Ortszeit (20:00 MESZ).
Das Rennen in TV und Stream
Der deutsche Free-TV-Sender Sport1 überträgt die letzten vier Stunden des sechsten Saisonlaufs der FIA WEC am 1. September ab 23:00 Uhr (MESZ) live. Dieser Kanal sowie der Pay-TV-Anbieter Sport1+ bieten im Verlauf der anschließenden Woche mehrere Zusammenfassungen aus Austin. Auch die Sender der Eurosport-Gruppe zeigen das Rennen in Auszügen. Ein Livetiming sowie einen Livestream hält die kostenpflichtige App der FIA WEC bereit.
Fahrerstimmen zum Qualifying
Matt Campbell (Porsche 963 #5): „Wir sind im Qualifying und in der Hyperpole auf schwierige Bedingungen getroffen. Es war ganz anders als im Freien Training am Vormittag. Am Ende steht für uns Startplatz sechs zu Buche. Ich finde, diese Ausgangsposition ist in Ordnung. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Wettbewerb über sechs Stunden gut aussehen werden.“
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Das Auto fuhr sich schwierig. Ich habe unter diesen Voraussetzungen keine optimale Runde zusammenbekommen. Mein erster Versuch war okay. Im zweiten Umlauf lag ich auf Kurs zu einer Verbesserung meiner Rundenzeit. Leider war ich aber ein wenig abseits der Strecke unterwegs. Einen großen Unterschied hätte es vermutlich ohnehin nicht ausgemacht. Wir starten zwar weit hinten, aber wir haben im Rennen noch viel Zeit, uns nach vorn zu arbeiten.“
Norman Nato (Porsche 963 #12): „Es war meine allererste Teilnahme an einem Qualifying in einem Hypercar. Ich bin zufrieden: erster Versuch, Einzug in die Hyperpole als einer von nur zwei Porsche-Fahrer. Dennoch war die Zeitenjagd alles andere als einfach: Im Vergleich zum dritten Freien Training am Vormittag stiegen die Streckentemperaturen deutlich höher. Das sorgte für ein verändertes Fahrzeugverhalten. Ich bin sicher, dass wir im Rennen besser aussehen werden – das war bisher immer so.“
Jenson Button (Porsche 963 #38):„Das war nicht allzu ruhmreich. Meine erste Runde lief nicht gut, weil ich die Reifen vermutlich noch nicht im optimalen Betriebsfenster hatte. Der zweite Versuch war besser – jedenfalls bis zu meinem Dreher. Für einen Startplatz weit vorn hätte es wohl ohnehin nicht gereicht. Ich bin wirklich enttäuscht, denn am Vormittag fühlte sich unser Auto richtig gut an.“
Alex Malykhin (Porsche 911 GT3 R #92): „Mir sind im Qualifying einige Fehler unterlaufen, vor allem auf meiner schnellsten Runde im letzten Sektor. Vielleicht habe ich mich bezüglich des Umlaufs, in dem ich maximal Druck gemacht habe, falsch entschieden: Ich hätte wohl eine Runde früher maximal Gas geben sollen. In der Hyperpole habe ich das dann genauso gemacht. Da lief alles erheblich besser. Ich glaube nicht, dass viel mehr möglich gewesen wäre. Im Hinblick auf die Position in der Meisterschaft sieht es gut aus.“
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Ergebnisse Qualifying
Hypercar-Klasse:
1. Pier Guidi/Calado/Giovinazzi /I/UK/I), Ferrari #51, 1:50,390 Minuten
2. Kubica/Schwartzman/Ye (PL/ISR/CHN), Ferrari #83, 1:50,667 Minuten
3. Bamber/Lynn (NZL/UK), Cadillac #2, 1:50,680 Minuten
6. Campbell/Christensen/Makowiecki (AUS/DK/F), Porsche 963 #5, 1:50,874 Minuten
10. Ilott/Stevens/Nato (UK/UK/F), Porsche 963 #12, 1:51,532 Minuten
14. Estre/Lotterer/Vanthoor (F/D/B), Porsche 963 #6, 1:51,984 Minuten
16. Andlauer/Jani/Tincknell (F/CH/UK), Porsche 963 #99, 1:52,225 Minuten
17. Hanson/Button/Rasmussen (UK/UK/DK), Porsche 963 #38, 1:52,320 Minuten
LMGT3-Klasse:
1. James/Mancinelli/Riberas (UK/I/E), Aston Martin #27, 2:05,587 Minuten
2. Bovy/Gatting/Frey (B/DK/CH), Lamborghini #85, 2:05,759 Minuten
3. Heriau/Mann/Rovera (F/USA/I), Ferrari #55, 2:06,001 Minuten
4. Bachler/Malykhin/Sturm (A/UK/D), Porsche 911 GT3 R #92, 2:06,176 Minuten
16. Lietz/Shahin/Schuring (A/AUS/NL), Porsche 911 GT3 R #91, 2:07,691 Minuten
Alle Ergebnisse unter fiawec.alkamelsystems.com.
Vorschau
Porsche Penske Motorsport tritt am 1. September mit zwei Porsche 963 auf dem Circuit of The Americas (CoTA) an. Zum drittletzten Lauf der Saison 2024 feiert die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC ihr Comeback auf dem Formel-1-Kurs nahe Austin. Die Renndauer beträgt sechs Stunden.
Zwischen 2015 und 2017 war Porsche in Texas dreimal hintereinander mit dem 919 Hybrid siegreich. In diesem Jahr reist Porsche als Führender in der Herstellerwertung an. Die Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich, André Lotterer aus Deutschland und Laurens Vanthoor aus Belgien stehen in der WM-Tabelle für Fahrer ebenfalls auf Platz eins. Das Kundenteam Manthey behauptet mit seinen beiden Porsche 911 GT3 R die Spitze in den LMGT3-Wertungen.
Mit dem Grand-Prix-Kurs im US-Bundesstaat Texas verbindet Porsche Motorsport beste Erinnerungen. 2015, 2016 und 2017 fuhr der Porsche 919 Hybrid in Austin zum WEC-Gesamtsieg. 2015 gewann zudem der 911 RSR in der damaligen GTE-Pro-Klasse. Beim 6-Stunden-Rennen am kommenden Sonntag (1. September) peilt die Werksmannschaft Porsche Penske Motorsport mit den beiden 963 erneut ein ähnliches Topergebnis an. Die Kundenteams Hertz Team Jota und Proton Competition setzen drei weitere Hybridprototypen aus Weissach ein. In der LMGT3-Kategorie geht das erfahrene Partnerteam Manthey mit zwei Porsche 911 GT3 R an den Start.
„Wir freuen uns sehr auf die Rückkehr der FIA WEC nach Austin“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Einerseits haben wir großartige Erinnerungen an die zurückliegenden Veranstaltungen der Langstrecken-WM in Texas, andererseits kommen wir nach einem erfolgreichen Test wieder dorthin. Unsere Werksmannschaft geht bestens vorbereitet an den Start. Das drittletzte Rennen des Jahres läutet den Endspurt in der Saison 2024 ein. Wir liegen in der Herstellermeisterschaft und in der Fahrerwertung an der Spitze. Diese Position möchten wir halten und mit einem Erfolg in Austin weiter ausbauen. Wir erwarten einen sehr engen Wettkampf und ein – im wahrsten Sinne – heißes Rennen.“
„Wir haben bei unseren jüngsten Testfahrten in Austin sehr viel gelernt. Ende Juli sind wir dort auf starke Regenfälle und teils brütende Hitze getroffen“, fasst Urs Kuratle die Testfahrten vom 25. bis 28. Juli dieses Jahres zusammen. „Bei den Tests haben wir insgesamt mehr als drei WEC-Renndistanzen abgespult. Alles lief sehr sauber durch“, so der Leiter Werksmotorsport LMDh. „Zudem haben wir in Anwesenheit zahlreicher Mitbewerber in der Hypercar-Klasse bereits erkennen können, dass sich die Fans sehr wahrscheinlich auf einen spannenden Wettbewerb über sechs Stunden freuen dürfen. Ich gehe fest davon aus, dass die beiden Porsche 963 des Werksteams und auch die drei baugleichen Autos unserer Kundenmannschaften weit vorn dabei sein werden.“
„Die Strecke ist Teil einer erstklassigen Anlage. Vor rund zehn Jahren hat die WEC dort fantastische Rennen absolviert“, schwärmt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Unsere Organisation kann auf Erfahrungen sowohl aus der IndyCar als auch mit unseren NASCAR-Teams zurückgreifen. Zudem haben wir mit unserer Mannschaft einige Testtage auf dem CoTA absolviert, bevor wir am kommenden Wochenende auf die Strecke gehen. Das Rennen stellt Fahrzeuge und Piloten auf eine harte Probe. In Texas kann es im Hochsommer sehr warm werden. Die WEC-Mannschaft von Porsche Penske Motorsport hat 2024 unter allen Bedingungen starke Vorstellungen gezeigt. Wir wollen den ersten CoTA-Sieg für unsere Organisation.“
Das Rennen
Das 6-Stunden-Rennen auf dem Circuit of The Americas (CoTA) trägt den Titel „Lone Star Le Mans“. Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC gastierte bereits zwischen 2013 und 2017 sowie in der Saison 2019/20 auf dem Formel-1-Kurs. Mit drei Gesamtsiegen ist Porsche der bislang erfolgreichste Hersteller bei diesen WM-Läufen vor den Toren der texanischen Hauptstadt Austin. Ende August und zu Beginn des Septembers steigen die Temperaturen an der Strecke oftmals bis an die Marke von 40 Grad Celsius. Der Asphalt heizt sich auf deutlich über 50 Grad auf. Dies fordert vor allem die Reifen. Deren Oberflächen heizen sich entsprechend stark auf.
Der 5,513 Kilometer lange Kurs mit 20 Kurven hat seit seiner Eröffnung im Jahr 2012 elf Mal der Formel 1 als Schauplatz für einen Grand Prix gedient. Die Anlage ist bekannt für ihren markanten Zuschauer-Aussichtsturm, einen enormen Anstieg vor der ersten Kurve und eine schnelle Kurvenkombination zu Beginn des zweiten Sektors. Gleichzeitig zeichnet sich die Strecke durch einen äußerst welligen Asphalt aus. Die Fahrtrichtung ist wie zuletzt beim Rennen in São Paulo gegen den Uhrzeigersinn. Das Gastspiel in den USA ist bei vielen Fahrern beliebt, da die Stadt Austin als „Hauptstadt der Livemusik“ gilt und mit ihren zahlreichen Clubs und Bars einen hohen Freizeitwert bietet.
Die Porsche-Teams in der Übersicht
Hypercar (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport #5: Matt Campbell (AUS), Michael Christensen (DK), Frédéric Makowiecki (F)
Porsche Penske Motorsport #6: Kévin Estre (F), André Lotterer (D), Laurens Vanthoor (B)
Hertz Team Jota #12: Will Stevens (UK), Callum Ilott (UK), Norman Nato (F)
Hertz Team Jota #38: Jenson Button (UK), Phil Hanson (UK), Oliver Rasmussen (DK)
Proton Competition #99: Julien Andlauer (F), Neel Jani (CH), Harry Tincknell (UK)
LMGT3 (Porsche 911 GT3 R):
Manthey EMA #91: Yasser Shahin (AUS), Morris Schuring (NL), Richard Lietz (A)
Manthey PureRxcing #92: Alex Malykhin (UK), Joel Sturm (D), Klaus Bachler (A)
TV / Stream
Der deutsche Free-TV-Sender Sport1 überträgt die letzten vier Stunden des sechsten Saisonlaufs der FIA WEC am Sonntag, 1. September ab 23:00 Uhr (MESZ) live. Dieser Kanal sowie der Pay-TV-Anbieter Sport1+ bieten im Verlauf der anschließenden Woche mehrere Zusammenfassungen aus Austin. Auch die Sender der Eurosport-Gruppe zeigen das Rennen in Auszügen. Ein Livetiming sowie einen Livestream hält die kostenpflichtige App der FIA WEC bereit.
Meisterschaftsstände FIA WEC
Weitere Stimmen vor dem Rennen
Matt Campbell (Porsche 963 #5): „Wir haben auf der Strecke in Austin mehrfach getestet. Das war richtig gut. Allerdings fuhren wir dort nicht allein, denn auch die Autos anderer Hersteller waren unterwegs. Wir fühlen uns gut vorbereitet. Mal schauen, ob sich dies im Wettbewerb positiv darstellt. Soweit ich weiß, wurden nach unserem letzten Test dort einige kleine Veränderungen an der Strecke vorgenommen – da gibt es also wieder etwas Neues zu entdecken. Das gilt aber für alle. Die Veranstaltung in Texas hatte bisher immer großen Unterhaltungswert. So wird es sicherlich auch in diesem Jahr: sehr nett und sehr heiß.“
Laurens Vanthoor (Porsche 963 #6): „Nun liegen nur noch drei Rennen vor uns. Das Ziel ist klar: Wir wollen Weltmeister werden! Ab sofort geht es strategischer zu. Wir legen den Fokus auf konstante Punktegewinne. Natürlich wollen wir jedes Rennen gewinnen, wenn sich eine Chance bietet. Unser jüngster Test auf der Strecke verlief gut. Austin ist eine sehr coole Stadt, wenngleich es bezüglich der Temperaturen sehr heiß wird. Ich freue mich schon. Ich bin immer gern in den USA.“
Dieter Gass (Teamchef Hertz Team Jota): „Wir freuen uns, nach Austin zurückzukehren. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und interessant für die Fahrer, mit einem guten Mix aus schnellen Kurven und einer langen Geraden. Nach São Paulo – wo wir ein besseres Ergebnis durch ein paar kleine Fehler verloren haben – wollen wir in Austin ein weiteres starkes Resultat erreichen, wie uns dies bereits in der ersten Saisonhälfte gelungen ist.“
Neel Jani (Porsche 963 #99): „Ich erwarte ein hartes Rennen für uns, denn unser Team hat dort im Gegensatz zu den anderen Hypercar-Mannschaften an keinem Test teilgenommen. Wir müssen in den Trainings eine steile Lernkurve hinlegen. Ich kenne Austin und die dortigen Bedingungen noch aus den LMP1-Zeiten: Das Wetter bringt immer Spannung. Es kann enorm heiß werden und jederzeit kurze, gewaltige Gewitter mit Starkregen geben – wir haben dort schon alles erlebt. Ich denke, dass wir angesichts der Hitze verschiedene Reifenstrategien im Rennen sehen werden. Das macht es spannend und interessant für Teams, Fahrer und Fans.“
Morris Schuring (Porsche 911 GT3 R #91): „In São Paulo konnten wir unser großes Potenzial aufzeigen, aber leider blieb die entsprechende Ernte aus. Dies wollen wir in Austin ändern und haben dort einen Test absolviert – allerdings nicht mit dem 911 GT3 R, sondern mit Cup-Autos auf 911-Basis. Ich konnte mich auch so gut auf die Strecke einschießen. Mein Fahrerkollege Yasser Shahin zeigte eine tolle Performance und Richard Lietz war ebenfalls zufrieden. Wir fühlen uns gut vorbereitet und wollen die Toppositionen unseres Teams verteidigen. Es wird mein erstes Rennen in den USA. Die Vorfreude ist riesig!“
Joel Sturm (Porsche 911 GT3 R #92): „Nach unserem Sieg zuletzt in Brasilien reisen wir nun mit einem gewissen Punktevorsprung nach Austin. Das Selbstvertrauen von jedem im Team ist sehr groß. Wir wollen in Texas unser Polster an der Spitze weiter ausbauen – oder es zumindest halten. Ich erwarte ein schwieriges Rennen. Der CoTA hat zahlreiche lange Geraden, das liegt unserem Auto nicht ganz so gut. Aber unser Team Manthey hat oft genug bewiesen, wie stark es ist. Wir kommen mit jeder Herausforderung zurecht. Ich bin sicher, dass wir in Austin viele Punkte gewinnen und damit einen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft machen werden.“
Der Zeitplan (Ortszeit, MESZ -7)
Freitag, 30. August
12:40 Uhr – 14:10 Uhr: Freies Training 1
17:10 Uhr – 18:40 Uhr: Freies Training 2
Samstag, 31. August
11:00 Uhr – 12:00 Uhr: Freies Training 3
15:00 Uhr – 15:12 Uhr: Qualifying LMGT3
15:20 Uhr – 15:30 Uhr: Hyperpole LMGT3
15:40 Uhr – 15:52 Uhr: Qualifying Hypercar
16:00 Uhr – 16:10 Uhr: Hyperpole Hypercar
Sonntag, 1. September
13:00 Uhr – 19:00 Uhr: Rennen