Vorschau

Zwischen 2015 und 2017 war Porsche in Texas dreimal hintereinander mit dem 919 Hybrid siegreich. In diesem Jahr reist Porsche als Führender in der Herstellerwertung an. Die Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich, André Lotterer aus Deutschland und Laurens Vanthoor aus Belgien stehen in der WM-Tabelle für Fahrer ebenfalls auf Platz eins. Das Kundenteam Manthey behauptet mit seinen beiden Porsche 911 GT3 R die Spitze in den LMGT3-Wertungen.

Mit dem Grand-Prix-Kurs im US-Bundesstaat Texas verbindet Porsche Motorsport beste Erinnerungen. 2015, 2016 und 2017 fuhr der Porsche 919 Hybrid in Austin zum WEC-Gesamtsieg. 2015 gewann zudem der 911 RSR in der damaligen GTE-Pro-Klasse. Beim 6-Stunden-Rennen am kommenden Sonntag (1. September) peilt die Werksmannschaft Porsche Penske Motorsport mit den beiden 963 erneut ein ähnliches Topergebnis an. Die Kundenteams Hertz Team Jota und Proton Competition setzen drei weitere Hybridprototypen aus Weissach ein. In der LMGT3-Kategorie geht das erfahrene Partnerteam Manthey mit zwei Porsche 911 GT3 R an den Start.

„Wir freuen uns sehr auf die Rückkehr der FIA WEC nach Austin“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Einerseits haben wir großartige Erinnerungen an die zurückliegenden Veranstaltungen der Langstrecken-WM in Texas, andererseits kommen wir nach einem erfolgreichen Test wieder dorthin. Unsere Werksmannschaft geht bestens vorbereitet an den Start. Das drittletzte Rennen des Jahres läutet den Endspurt in der Saison 2024 ein. Wir liegen in der Herstellermeisterschaft und in der Fahrerwertung an der Spitze. Diese Position möchten wir halten und mit einem Erfolg in Austin weiter ausbauen. Wir erwarten einen sehr engen Wettkampf und ein – im wahrsten Sinne – heißes Rennen.“

Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport, 2024, Porsche AG
Thomas Laudenbach (Leiter Porsche Motorsport)

„Wir haben bei unseren jüngsten Testfahrten in Austin sehr viel gelernt. Ende Juli sind wir dort auf starke Regenfälle und teils brütende Hitze getroffen“, fasst Urs Kuratle die Testfahrten vom 25. bis 28. Juli dieses Jahres zusammen. „Bei den Tests haben wir insgesamt mehr als drei WEC-Renndistanzen abgespult. Alles lief sehr sauber durch“, so der Leiter Werksmotorsport LMDh. „Zudem haben wir in Anwesenheit zahlreicher Mitbewerber in der Hypercar-Klasse bereits erkennen können, dass sich die Fans sehr wahrscheinlich auf einen spannenden Wettbewerb über sechs Stunden freuen dürfen. Ich gehe fest davon aus, dass die beiden Porsche 963 des Werksteams und auch die drei baugleichen Autos unserer Kundenmannschaften weit vorn dabei sein werden.“

„Die Strecke ist Teil einer erstklassigen Anlage. Vor rund zehn Jahren hat die WEC dort fantastische Rennen absolviert“, schwärmt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Unsere Organisation kann auf Erfahrungen sowohl aus der IndyCar als auch mit unseren NASCAR-Teams zurückgreifen. Zudem haben wir mit unserer Mannschaft einige Testtage auf dem CoTA absolviert, bevor wir am kommenden Wochenende auf die Strecke gehen. Das Rennen stellt Fahrzeuge und Piloten auf eine harte Probe. In Texas kann es im Hochsommer sehr warm werden. Die WEC-Mannschaft von Porsche Penske Motorsport hat 2024 unter allen Bedingungen starke Vorstellungen gezeigt. Wir wollen den ersten CoTA-Sieg für unsere Organisation.“

Jonathan Diuguid, Leiter Porsche Penske Motorsport, 2024, Porsche AG
Jonathan Diuguid (Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport)

Das Rennen

Das 6-Stunden-Rennen auf dem Circuit of The Americas (CoTA) trägt den Titel „Lone Star Le Mans“. Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC gastierte bereits zwischen 2013 und 2017 sowie in der Saison 2019/20 auf dem Formel-1-Kurs. Mit drei Gesamtsiegen ist Porsche der bislang erfolgreichste Hersteller bei diesen WM-Läufen vor den Toren der texanischen Hauptstadt Austin. Ende August und zu Beginn des Septembers steigen die Temperaturen an der Strecke oftmals bis an die Marke von 40 Grad Celsius. Der Asphalt heizt sich auf deutlich über 50 Grad auf. Dies fordert vor allem die Reifen. Deren Oberflächen heizen sich entsprechend stark auf.

Lone Star Le Mans, Circuit of The Americas, USA/Austin, 2024, Porsche AG

Der 5,513 Kilometer lange Kurs mit 20 Kurven hat seit seiner Eröffnung im Jahr 2012 elf Mal der Formel 1 als Schauplatz für einen Grand Prix gedient. Die Anlage ist bekannt für ihren markanten Zuschauer-Aussichtsturm, einen enormen Anstieg vor der ersten Kurve und eine schnelle Kurvenkombination zu Beginn des zweiten Sektors. Gleichzeitig zeichnet sich die Strecke durch einen äußerst welligen Asphalt aus. Die Fahrtrichtung ist wie zuletzt beim Rennen in São Paulo gegen den Uhrzeigersinn. Das Gastspiel in den USA ist bei vielen Fahrern beliebt, da die Stadt Austin als „Hauptstadt der Livemusik“ gilt und mit ihren zahlreichen Clubs und Bars einen hohen Freizeitwert bietet.

Die Porsche-Teams in der Übersicht

Hypercar (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport #5: Matt Campbell (AUS), Michael Christensen (DK), Frédéric Makowiecki (F)
Porsche Penske Motorsport #6: Kévin Estre (F), André Lotterer (D), Laurens Vanthoor (B)
Hertz Team Jota #12: Will Stevens (UK), Callum Ilott (UK), Norman Nato (F)
Hertz Team Jota #38: Jenson Button (UK), Phil Hanson (UK), Oliver Rasmussen (DK)
Proton Competition #99: Julien Andlauer (F), Neel Jani (CH), Harry Tincknell (UK)

 Matt Campbell (AUS), Michael Christensen (DK), Frederic Makowiecki (F), Porsche 963, Porsche Penske Motorsport (#5), 2024, Porsche AG
Porsche Penske Motorsport (#5)
Kevin Estre (F), Andre Lotterer (D), Laurens Vanthoor (B), Porsche Penske Motorsport (#6), 2024, Porsche AG
Porsche Penske Motorsport (#6)
Will Stevens (UK), Calum Ilott (UK), Norman Nato (F), Porsche 963, Hertz Team Jota (#12), Brasilien/Sao Paulo, 2024, Porsche AG
Hertz Team Jota (#12)
Jenson Button (UK), Phil Hanson (UK), Oliver Rasmussen (DK), Porsche 963, Hertz Team Jota (#38), 2024, Porsche AG
Hertz Team Jota (#38)
Neel Jani (CH), Julien Andlauer (F), Porsche 963, Proton Competition (#99), Brasilien/Sao Paulo, 2024, Porsche AG
Proton Competition (#99)

LMGT3 (Porsche 911 GT3 R):

Manthey EMA #91: Yasser Shahin (AUS), Morris Schuring (NL), Richard Lietz (A)
Manthey PureRxcing #92: Alex Malykhin (UK), Joel Sturm (D), Klaus Bachler (A)

Yasser Shahin (AUS), Morris Schuring (NL), Richard Lietz (A), Porsche 911 GT3 R, Manthey EMA (#91), 2024, Porsche AG
Manthey EMA (#91)
Alex Malykhin (UK), Joel Sturm (D), Klaus Bachler (A), Porsche 911 GT3 R, Manthey PureRxcing (#92), 2024, Porsche AG
Manthey PureRxcing (#92)

TV / Stream

Der deutsche Free-TV-Sender Sport1 überträgt die letzten vier Stunden des sechsten Saisonlaufs der FIA WEC am Sonntag, 1. September ab 23:00 Uhr (MESZ) live. Dieser Kanal sowie der Pay-TV-Anbieter Sport1+ bieten im Verlauf der anschließenden Woche mehrere Zusammenfassungen aus Austin. Auch die Sender der Eurosport-Gruppe zeigen das Rennen in Auszügen. Ein Livetiming sowie einen Livestream hält die kostenpflichtige App der FIA WEC bereit.

Meisterschaftsstände FIA WEC

fiawec.alkamelsystems.com

Weitere Stimmen vor dem Rennen

Matt Campbell (Porsche 963 #5): „Wir haben auf der Strecke in Austin mehrfach getestet. Das war richtig gut. Allerdings fuhren wir dort nicht allein, denn auch die Autos anderer Hersteller waren unterwegs. Wir fühlen uns gut vorbereitet. Mal schauen, ob sich dies im Wettbewerb positiv darstellt. Soweit ich weiß, wurden nach unserem letzten Test dort einige kleine Veränderungen an der Strecke vorgenommen – da gibt es also wieder etwas Neues zu entdecken. Das gilt aber für alle. Die Veranstaltung in Texas hatte bisher immer großen Unterhaltungswert. So wird es sicherlich auch in diesem Jahr: sehr nett und sehr heiß.“

Laurens Vanthoor (Porsche 963 #6): „Nun liegen nur noch drei Rennen vor uns. Das Ziel ist klar: Wir wollen Weltmeister werden! Ab sofort geht es strategischer zu. Wir legen den Fokus auf konstante Punktegewinne. Natürlich wollen wir jedes Rennen gewinnen, wenn sich eine Chance bietet. Unser jüngster Test auf der Strecke verlief gut. Austin ist eine sehr coole Stadt, wenngleich es bezüglich der Temperaturen sehr heiß wird. Ich freue mich schon. Ich bin immer gern in den USA.“

Dieter Gass (Teamchef Hertz Team Jota): „Wir freuen uns, nach Austin zurückzukehren. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und interessant für die Fahrer, mit einem guten Mix aus schnellen Kurven und einer langen Geraden. Nach São Paulo – wo wir ein besseres Ergebnis durch ein paar kleine Fehler verloren haben – wollen wir in Austin ein weiteres starkes Resultat erreichen, wie uns dies bereits in der ersten Saisonhälfte gelungen ist.“

Neel Jani (Porsche 963 #99): „Ich erwarte ein hartes Rennen für uns, denn unser Team hat dort im Gegensatz zu den anderen Hypercar-Mannschaften an keinem Test teilgenommen. Wir müssen in den Trainings eine steile Lernkurve hinlegen. Ich kenne Austin und die dortigen Bedingungen noch aus den LMP1-Zeiten: Das Wetter bringt immer Spannung. Es kann enorm heiß werden und jederzeit kurze, gewaltige Gewitter mit Starkregen geben – wir haben dort schon alles erlebt. Ich denke, dass wir angesichts der Hitze verschiedene Reifenstrategien im Rennen sehen werden. Das macht es spannend und interessant für Teams, Fahrer und Fans.“

Morris Schuring (Porsche 911 GT3 R #91): „In São Paulo konnten wir unser großes Potenzial aufzeigen, aber leider blieb die entsprechende Ernte aus. Dies wollen wir in Austin ändern und haben dort einen Test absolviert – allerdings nicht mit dem 911 GT3 R, sondern mit Cup-Autos auf 911-Basis. Ich konnte mich auch so gut auf die Strecke einschießen. Mein Fahrerkollege Yasser Shahin zeigte eine tolle Performance und Richard Lietz war ebenfalls zufrieden. Wir fühlen uns gut vorbereitet und wollen die Toppositionen unseres Teams verteidigen. Es wird mein erstes Rennen in den USA. Die Vorfreude ist riesig!“

Joel Sturm (Porsche 911 GT3 R #92): „Nach unserem Sieg zuletzt in Brasilien reisen wir nun mit einem gewissen Punktevorsprung nach Austin. Das Selbstvertrauen von jedem im Team ist sehr groß. Wir wollen in Texas unser Polster an der Spitze weiter ausbauen – oder es zumindest halten. Ich erwarte ein schwieriges Rennen. Der CoTA hat zahlreiche lange Geraden, das liegt unserem Auto nicht ganz so gut. Aber unser Team Manthey hat oft genug bewiesen, wie stark es ist. Wir kommen mit jeder Herausforderung zurecht. Ich bin sicher, dass wir in Austin viele Punkte gewinnen und damit einen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft machen werden.“

Der Zeitplan (Ortszeit, MESZ -7)

Freitag, 30. August
12:40 Uhr – 14:10 Uhr: Freies Training 1
17:10 Uhr – 18:40 Uhr: Freies Training 2

Samstag, 31. August
11:00 Uhr – 12:00 Uhr: Freies Training 3
15:00 Uhr – 15:12 Uhr: Qualifying LMGT3
15:20 Uhr – 15:30 Uhr: Hyperpole LMGT3
15:40 Uhr – 15:52 Uhr: Qualifying Hypercar
16:00 Uhr – 16:10 Uhr: Hyperpole Hypercar

Sonntag, 1. September
13:00 Uhr – 19:00 Uhr: Rennen

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