Vorschau
Die Werksmannschaft schickt auf dem Fuji Speedway zwei Porsche 963 in den Wettbewerb. In der Topklasse Hypercar gehen außerdem drei baugleiche Fahrzeuge der Kundenmannschaften Hertz Team Jota und Proton Competition an den Start. Das erfolgreiche Partnerteam Manthey möchte mit zwei Porsche 911 GT3 R einen weiteren Schritt in Richtung Titelgewinn in der LMGT3-Kategorie machen.
Porsche Penske Motorsport kehrt am kommenden Wochenende in Fuji auf jene Strecke zurück, auf der sich der Porsche 963 in seinem Debütjahr 2023 am konkurrenzfähigsten präsentiert hatte. Kévin Estre aus Frankreich, der Deutsche André Lotterer und Laurens Vanthoor aus Belgien führten das Japan-Rennen im Vorjahr über mehr als die Hälfte der Gesamtdistanz an. Das Ziel erreichten sie als Drittplatzierte. Das Werksfahrertrio in der Startnummer 6 führt aktuell in der Fahrermeisterschaft der FIA WEC. Ihre Markenkollegen Matt Campbell (Australien), Michael Christensen (Dänemark) und Frédéric Makowiecki belegen Rang fünf. In der Hersteller-Weltmeisterschaft rangiert Porsche auf Position zwei, mit nur elf Punkten Rückstand auf die Spitze.
„Beim vergangenen Rennen in den USA haben wir die Führung in der Meisterschaft abgeben müssen. Nun wollen wir die Reihenfolge wieder umdrehen“, fasst Thomas Laudenbach seine Erwartungen zusammen. Der Leiter Porsche Motorsport fügt hinzu: „In der vergangenen Saison haben wir bei unserem ersten Einsatz mit dem Porsche 963 in Fuji strategisch sehr gut agiert. Zudem lag uns die Strecke gut. Ich hoffe, das wird sich in diesem Jahr noch einmal bestätigen. Wir wollen zurück auf das Podest, am liebsten noch einmal auf die oberste Stufe. Ich freue mich schon ganz besonders auf die tollen japanischen Fans, die das Rennen in Fuji immer zu einem Spektakel machen.“
„Die traditionsreiche Formel-1-Strecke am Fuße des Mount Fuji verlangt immer einen Kompromiss hinsichtlich der Abstimmung der Autos“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Die Start-Ziel-Gerade ist fast 1,5 Kilometer lang. Dort kommt es auf einen geringen Luftwiderstand und einen sehr hohen Topspeed an. Genau das Gegenteil braucht es auf den anderen Streckenabschnitten. Vor allem im zweiten Sektor gibt es einige Kurven, die maximalen Anpressdruck erfordern. In der vergangenen Saison haben wir unsere beiden Porsche 963 sehr gut auf diese Bedingungen eingestellt. Die Erkenntnisse werden uns dabei helfen, auch in diesem Jahr das Maximum aus den Autos herauszuholen.“
„Die zwei Wochen zwischen Austin und dem 6-Stunden-Rennen in Fuji sind die kleinste Pause zwischen zwei Rennen der FIA WEC 2024“, bemerkt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. Die beiden Porsche 963 sowie das Equipment der Werksmannschaft wurden direkt nach dem vergangenen Lauf in Texas verladen und auf die Flugreise in Richtung Japan geschickt. „Der Zeitplan erhöht den Druck auf Team und Fahrer. Wir müssen alles tun, um optimal auf den Kampf um die Meisterschaft vorbereitet zu sein. In Japan haben wir 2023 unsere stärkste Vorstellung gezeigt. Wir sind zuversichtlich, dass wir alle zusammen auch in diesem Jahr auf einem solchen Niveau agieren werden. In Fuji möglichst viele Punkte einzufahren, ist bezüglich unserer Ambitionen in der Gesamtwertung enorm wichtig. Der Wettbewerb wird eng und intensiv. Wir können es kaum erwarten, wieder auf die Strecke zu gehen.“
Das Rennen
Die 4,563 Kilometer lange Rennstrecke mit ihren 16 Kurven wurde 1966 eröffnet und liegt am Fuße des Mount Fuji, dem mit 3.776 Metern höchsten Berg Japans. Die schneebedeckte Kuppe des Vulkans, der seit 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt und von den Japanern als heiliges Natur-Monument verehrt wird, bildet oftmals den Hintergrund für spektakuläre Fotos. Das Layout des Grand-Prix-Kurses bietet ein breites Spektrum an Kurvenradien sowie die mit 1,475 Kilometern längste Gerade im Kalender der Langstrecken-Weltmeisterschaft.
Ein besonderes Highlight des WEC-Wochenendes in Japan ist die „Circuit Safari“. Kurz vor dem Start des dritten Freien Trainings am Samstag schicken alle Teams eines ihrer Fahrzeuge annähernd im Renntempo auf die Strecke. Zur gleichen Zeit öffnen sich die Zufahrten für Reisebusse, die zahlreiche Fans um den Kurs chauffieren. Die Veranstaltung sorgt regelmäßig für Begeisterung bei den Zuschauern und liefert den Insassen der Busse nachhaltige Eindrücke vom Tempo der Prototypen und GT3-Fahrzeuge sowie vom Rennbetrieb der FIA WEC.
Die Porsche-Teams in der Übersicht
Hypercar (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport #5: Matt Campbell (AUS), Michael Christensen (DK), Frédéric Makowiecki (F)
Porsche Penske Motorsport #6: Kévin Estre (F), André Lotterer (D), Laurens Vanthoor (B)
Hertz Team Jota #12: Will Stevens (UK), Callum Ilott (UK), Norman Nato (F)
Hertz Team Jota #38: Jenson Button (UK), Phil Hanson (UK), Oliver Rasmussen (DK)
Proton Competition #99: Julien Andlauer (F), Neel Jani (CH), Harry Tincknell (UK)
LMGT3 (Porsche 911 GT3 R):
Manthey EMA #91: Yasser Shahin (AUS), Morris Schuring (NL), Richard Lietz (A)
Manthey PureRxcing #92: Alex Malykhin (UK), Joel Sturm (D), Klaus Bachler (A)
TV / Stream
Der deutsche Anbieter Sport1 überträgt den siebechsten Saisonlauf der FIA WEC am Sonntag, 15. September ab 4:00 Uhr (MESZ) live auf seiner Internetseite. Der Free-TV-Kanal Sport1 sowie der Pay-TV-Anbieter Sport1+ bieten im Verlauf der anschließenden Woche mehrere Zusammenfassungen aus Fuji. Auch die Sender der Eurosport-Gruppe zeigen das Rennen in Auszügen. Ein Livetiming sowie einen Livestream bietet die kostenpflichtige App der FIA WEC an.
Meisterschaftsstände FIA WEC
Weitere Stimmen vor dem Rennen
Michael Christensen (Porsche 963 #5): „Ich freue mich jedes Jahr auf den Lauf in Japan, denn Land und Leute sind faszinierend. Wir haben gerade ein Rennen in Austin hinter uns, das uns nicht die gewünschten Ergebnisse beschert hat. Ohne unseren frühen Rückschlag in Texas wäre wohl ein Podestplatz möglich gewesen. Diese Erfahrung müssen wir nun abhaken und nach vorn schauen. Wir wollen in Japan wieder an der Spitze mitfahren und am Ende auf das Siegerpodest klettern.“
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Japan zählt zu meinen absoluten Lieblingsländern. Die Kultur ist mega spannend, die Menschen sehr angenehm. Hinzu kommt die Strecke in Fuji: Wir haben dort in der vergangenen Saison sehr gut abgeschnitten und standen auf dem Podest. Es war damals unser bestes Rennen des WEC-Jahres. Ich bin guter Dinge, dass wir auch in diesem Jahr wieder stark auftreten werden. Nach dem schwierigen WM-Lauf in Austin wollen wir das Blatt nun wieder wenden. Hauptziel ist es, dass wir unsere Führung in der Fahrer-WM verteidigen und die Spitze in der Herstellermeisterschaft zurückerobern.“
Will Stevens (Porsche 963 #12): „Ich freue mich wirklich darauf, nach Japan zu kommen, denn dieses Land ist immer eine Reise wert. Wir kommen nun schon seit vielen Jahren mit der WEC nach Fuji. Es ist also eine Strecke, die fast alle Fahrer und Teams gut kennen und auf der ich persönlich gern fahre. Das Wetter sieht für das Wochenende ziemlich durchwachsen aus, sodass es voraussichtlich eine schwierige Veranstaltung wird. Wir müssen sicherstellen, dass wir unter allen Bedingungen gut unterwegs sind.“
Phil Hanson (Porsche 963 #38): „Ich liebe es, Rennen in Fuji zu bestreiten. Ich habe dort noch nie ein langweiliges Wochenende erlebt, es war immer etwas los. Sehr häufig spielen schnell wechselnde Wetterbedingungen eine große Rolle. Ich denke, das wird bei der kommenden Veranstaltung ebenso sein. Ich habe tolle Erinnerungen an meine Einsätze dort. Die Strecke mag ich sehr. Als Fahrer empfinde ich es als Privileg, in Japan antreten zu dürfen. Ich mag das Land und finde die dortige Kultur beeindruckend. Die Fans sind herrlich. Sie schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Fuji zählt für mich zu den großen Highlights im Kalender.“
Julien Andlauer (Porsche 963 #99): „Am Ende des vergangenen Rennens in Austin lief unser Porsche 963 richtig gut. Daran möchten wir nach der kurzen Pause anknüpfen und in Fuji weiter vorn angreifen. Wir kennen die Strecke und haben dort in der Saison 2023 viele Erfahrungen gesammelt. Die Basis ist vorhanden. Ich denke, wir werden dort rechtzeitig den Schlüssel zu optimaler Performance finden. Ich freue mich ebenso auf den Trip nach Japan wie viele meiner Kollegen. Es ist ein faszinierendes Land und liefert jedes Jahr ganz neue Eindrücke.“
Richard Lietz (Porsche 911 GT3 R #91): „Ich habe bisher nur ein einziges aller bisherigen WEC-Rennen in Japan verpasst. Das Land hat eine riesige Automobilindustrie und eine große Tradition im Motorsport. In Fuji haben wir schon oft sehr wechselhafte Wetterbedingungen erlebt, teilweise mit sehr starkem Regen. Ich erwarte ein schwieriges Rennen für uns, weil wir aufgrund unserer jüngsten Ergebnisse viel Erfolgsballast im Porsche 911 GT3 R platzieren müssen. Trotzdem werden wir alles geben. Wir haben im Rennen erneut sechs Stunden Zeit, uns möglichst weit nach vorne zu arbeiten. Wir wollen ein Topergebnis im Hinblick auf den möglichen Gewinn der Meisterschaft.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #92): „Es geht nun ins siebte und somit vorletzte Rennen der Saison. Wir liegen derzeit in der Gesamtwertung an der Spitze. Das ist auf der einen Seite wunderbar, auf der anderen Seite aber auch eine Last – im wahrsten Sinne der Worte: In Japan müssen wir 40 Kilogramm Erfolgsballast in unseren Porsche 911 GT3 R laden. Unter diesen Voraussetzungen ist es schwierig, ganz vorne anzugreifen. Allerdings gibt es in Fuji den letzten Sektor. Dieser hat sehr viele, teils äußerst enge Kurven. Das mag ich als Fahrer gern und unserem Auto sollte diese Charakteristik auch gut liegen. Wir wollen die Spitze in der Gesamtwertung verteidigen und einen weiteren Schritt in Richtung Titel machen.“
Der Zeitplan (Ortszeit, MESZ +7)
Freitag, 13. September
11:00 Uhr – 12:30 Uhr: Freies Training 1
15:30 Uhr – 17:00 Uhr: Freies Training 2
Samstag, 14. September
10:20 Uhr – 11:20 Uhr: Freies Training 3
14:20 Uhr – 14:32 Uhr: Qualifying LMGT3
14:40 Uhr – 14:50 Uhr: Hyperpole LMGT3
15:00 Uhr – 15:12 Uhr: Qualifying Hypercar
15:20 Uhr – 15:30 Uhr: Hyperpole Hypercar
Sonntag, 15. September
11:00 Uhr – 17:00 Uhr: Rennen