Die 7. Jahresveranstaltung des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg (SDA) in Berlin markiert einen Meilenstein in der angestrebten Kooperation zwischen der baden-württembergischen Landesregierung, der Porsche AG und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW): Gemeinsam unterzeichneten Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Finanzen und IT der Porsche AG und Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW einen Letter of Intent zur Weiterentwicklung und Unterstützung des Direct Air Capture (DAC)-Verfahrens. Diese Technologie hat das Potenzial, einen bedeutenden Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten.

Porsche setzt mit DAC-Verfahren auf Zukunftstechnologie

Um die Erderwärmung zu begrenzen, reicht die Reduzierung des CO₂-Ausstoßes allein nicht aus. Vielmehr muss es in den kommenden Jahrzehnten parallel gelingen, CO₂ in großem Maßstab wieder aus der Atmosphäre zu entfernen. DAC ist ein Verfahren, das CO₂ aus der Luft filtert. Das CO₂ kann anschließend als Rohstoff z.B. für erneuerbare synthetische Kraftstoffe (eFuels), für Produkte und Anwendungen – etwa Getränke, Kunststoffe oder Graphit für die Batterieherstellung - nutzbar gemacht sowie längerfristig oder dauerhaft im Boden gespeichert werden. Porsche setzt mit dem DAC-Verfahren auf eine wichtige Zukunftstechnologie, die an der Schwelle zur Serienentwicklung steht – und bringt das Thema DAC nun in den SDA ein.

Der SDA wurde 2017 ins Leben gerufen und hat seitdem eine Vielzahl an Projekten initiiert, um die Chancen im Transformationsprozess der Automobilwirtschaft zu nutzen. Ziel ist es, Baden-Württemberg nicht nur als führenden Wirtschaftsstandort, sondern auch als Vorreiter bei nachhaltiger Mobilität und neuen Technologien zu stärken. Von Porsche aus arbeiten im SDA u.a. Andreas Haffner und Lutz Meschke als Co-Leads bei den Themenschwerpunkten „Fahrzeug“ und „Daten“ sowie Porsche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Fachbereichen mit.

Verkehrminister Baden Württemberg Winfried Hermann, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Lutz Meschke, Professor Frithjof Staiß vom ZSW, Wirtschaftsministerin Baden Württemberg Nicole Hoffmeister-Kraut (l-r), 2023, Porsche AG

Auf der 7. Jahresversammlung des Strategiedialogs am 7. Dezember 2023 in Berlin betonte Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke die Bedeutung von DAC – insbesondere in Bezug auf die globalen Bemühungen, die Erderwärmung zu begrenzen:

„Porsche steht für Innovationen und die Entwicklung von Zukunftstechnologien. Auch im Bereich der Nachhaltigkeit. Deshalb freuen wir uns darauf, das Direct Air Capture-Verfahren künftig gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg und weiteren Partnern vorantreiben zu können. Direct Air Capture kann weltweit zu einer wichtigen Klima-Technologie werden, wenn wir gemeinsam den Weg zur industriellen Produktion und Anwendung ebnen.“

Schlüsselindustrien der Zukunft fördern

Für Porsche ist die DAC-Technologie ein ingenieurtechnischer Ansatz. Er kann dazu beitragen, eine weltweit nachhaltige CO₂-Kreislaufwirtschaft zu etablieren, den CO₂-Gehalt in der Atmosphäre zu reduzieren und das Risiko von Rohstoffengpässen zu minimieren. Die Initiative der Landesregierung, Porsche und dem ZSW zielt darauf ab, die DAC-Technologie weltweit auf den Markt zu bringen und neue Geschäftsfelder für Unternehmen aus Baden-Württemberg zu erschließen.

Die Landesregierung Baden-Württemberg und das ZSW betonten die Notwendigkeit von Zukunftsinvestitionen auf nationaler und europäischer Ebene. Dies sei nötig, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und Schlüsselindustrien der Zukunft zu fördern. Die Unterstützung von Porsche und weiteren Partnern bei der Weiterentwicklung von DAC ist ein vielversprechender Schritt in diese Richtung.

Michael Steiner, IAA, 2023, Porsche AG

Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Der Schutz des Klimas zählt weltweit zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Direct Air Capture kann eine wichtige Technologie zur Bekämpfung des Klimawandels werden, wenn es gelingt, den Weg für den weltweiten Einsatz in industriellem Maßstab zu ebnen. Zudem kann diese innovative Technologie fortan neue Geschäftsfelder für Unternehmen aus Baden-Württemberg erschließen. Unser Letter of Intent zu DAC aus Baden-Württemberg ist ein vorbildlicher Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Forschung und Politik im Rahmen unseres Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW. Der SDA BW ist ein Arbeitsformat für mutige Macherinnen und Macher, mit konkreten Projekten, um die Transformation der Automobilwirtschaft erfolgreich zu gestalten.“

„Entscheidend für den Markterfolg von DAC aus Baden-Württemberg wird auch der zielgerichtete Technologietransfer von der angewandten Forschung in die Industrie sein“, sagt Prof. Dr. Frithjof Staiß vom ZSW. „Wir unterstützen als ZSW diesen Prozess mit der produktorientierten Entwicklung von DAC-Verfahren sowie Dialogformaten, mit denen Unternehmen aus Baden-Württemberg in der Breite für die Technologie aktiviert werden.“

Barbara Frenkel, IAA,, 2023, Porsche AG

Im Rahmen der IAA Mobility im vergangenen September präsentierte Porsche bereits das Modell einer DAC-Anlage, die potenziell in der eFuels Pilotanlage „Haru Oni“ in Punta Arenas (Chile) zum Einsatz kommen könnte. Michael Steiner, Forschungs- und Entwicklungsvorstand der Porsche AG: „Wir wollen ein industrielles Direct Air Capture-Verfahren zur Serienreife bringen. Gemeinsam mit dem erfahrenen Team der Volkswagen Group Innovation, unserem etablierten eFuels-Partner HIF Global und MAN Energy Solutions SE denken wir über die Integration einer DAC-Pilotanlage im eFuels-Werk in Chile nach. Wir halten die DAC-Technologie für zukunftsträchtig, weil sich mit ihrer Hilfe, die für die Herstellung vieler Produkte benötigten Kohlenstoff-Moleküle auf nachhaltige Weise gewinnen lassen. Deshalb arbeiten wir daran, sie auf einen höheren Reifegrad zu bringen.“

Barbara Frenkel, Vorständin für Beschaffung bei Porsche betonte: „Das Direct Air Capture-Verfahren ist aus unserer Sicht eine relevante, zukunftsweisende Technologie - für die Energiegewinnung, den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit. Es freut uns deshalb außerordentlich, dass das Land Baden-Württemberg und das ZSW die Bedeutung dieser Zukunftstechnologie erkennen und uns bei der Entwicklung unterstützen. Wir brauchen starke Partner und Allianzen für die Entwicklung von Innovationen, um gemeinsam die Antworten auf die aktuellen Herausforderungen unsere Zeit zu geben.“

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