Das Rennen
Bei strahlendem Sonnenschein und großartiger Kulisse an der Pazifikküste bot die IMSA-Serie auf dem engen Straßenkurs in Long Beach eine äußerst unterhaltsame Show. Die nur rund 50 Kilometer weit entfernt ansässige Hollywood-Industrie hätte es kaum besser inszenieren können. Die beiden Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport waren von den Positionen sechs und acht gestartet. In der ersten Runde profitierten die beiden rund 500 kW (680 PS) starken Autos von einer Kollision an der Spitze und rangierten in der Frühphase auf den Plätzen zwei und fünf.
Die Startpiloten Nick Tandy aus Großbritannien und Felipe Nasr aus Brasilien behaupteten ihre Positionen gegen harte Angriffe der Konkurrenz und brachten ihre beiden Porsche 963 zur Rennmitte zum fälligen Service und Fahrerwechsel an die Box. Dort setzte das neue Werksteam Porsche Penske Motorsport auf eine mutige Strategie: Im Gegensatz zu allen Mitbewerbern wechselte die Mannschaft an beiden Fahrzeugen keine Räder, sondern setzte auf die hervorragende Haltbarkeit der Michelin-Reifen. Der Zeitgewinn in der Boxengasse brachte die beiden Hybridprototypen „Made in Flacht“ an die Spitze.
Während der Franzose Mathieu Jaminet auf Platz eins souverän seine Runden abspulte, hatte sein Markenkollege Matt Campbell in der Schlussphase alle Hände voll zu tun. Immer wieder wurde die Startnummer 7 hart attackiert, immer wieder konnte der Australier klug und konsequent kontern oder abwehren. Bei einer leichten Kollision entstanden allerdings leichte Schäden am Heck. Zudem bauten die Reifen in den letzten zehn Runden spürbar ab. Neun Minuten vor dem Ende verlor Campbell zunächst zwei Positionen, rückte aber nach einem Unfall des Acuras mit der Nummer 10 zwei Runden im Kampf gegen den führenden Jaminet wieder auf Rang drei nach vorn. Das Rennen wurde anschließend hinter dem Safety-Car beendet.
„Was für ein spannendes und großartiges Rennen“, freut sich Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Es war ein Spektakel von der ersten bis zur letzten Runde. Unser Team hat eine optimale Strategie gewählt und perfekte Arbeit bei den Boxenstopps abgeliefert. Unsere Fahrer haben restlos alles gegeben und sind trotz des enormen Drucks völlig fehlerfrei geblieben. Diese Leistung ist völlig zurecht mit unserem ersten Sieg belohnt worden. Vielen Dank an alle im Team, unsere Mitarbeiter in Weissach und an alle Partner, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Ich bin sicher, dass der heutige Sieg unserem Team in der FIA WEC vor dem Rennen am Sonntag in Portugal noch einmal zusätzlichen Schub verleiht.“
„Dieser Tag geht in die Geschichte unseres Teams ein. Der erste Sieg mit dem Porsche 963 bedeutet uns unglaublich viel“, erklärt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Wir haben so viel Energie und Arbeit geleistet, um einen solchen Erfolg feiern zu können. Unsere Strategie war sicherlich riskant, aber es hat sich ausgezahlt. Diesen Triumph verdanken wir jedem Einzelnen in der Mannschaft. Was Matt Campbell am Ende im Kampf um Platz zwei geleistet hat, war bärenstark. Er hat dem Schwesterauto damit in der wichtigen Schlussphase den Rücken freigehalten. Ich bin enorm stolz auf das gesamte Team!“
Kundenteam Pfaff Motorsports mit dem Porsche 911 GT3 R auf dem Podest
Das Rennen der GTD-Pro-Klasse war ebenfalls spannend bis zur letzten Minute. Mit einer starken Teamleistung und sauberen Fahrten des Franzosen Patrik Pilet und Klaus Bachler aus Österreich sicherte sich Pfaff Motorsports einen Platz auf dem Podium. Die Startnummer 9 des kanadischen Teams erreichte das Ziel auf Rang drei. In der GTD-Klasse blieben die baugleichen Fahrzeuge von Wright Motorsports und Kelly-Moss by Riley unauffällig und beendeten das Rennen auf den Positionen zehn, zwölf und 13.
Tandy/Jaminet haben durch den Sieg in Long Beach die Spitze in der Fahrermeisterschaft übernommen. In der Herstellerwertung der GTP-Klasse belegt Porsche den dritten Platz. Der vierte Lauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship findet am 14. Mai in Laguna Seca statt. Das Rennen auf dem legendären Kurs in Kalifornien geht über 2:40 Stunden. Bereits am morgigen Sonntag steht für das Team Porsche Penske Motorsport die nächste große Aufgabe bevor: Beim 6-Stunden-Rennen in Portimão starten zwei Porsche 963 der Werksmannschaft in der Hypercar-Klasse. Der zweite Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC startet am Sonntag um 12:00 Uhr Ortszeit (13:00 Uhr MESZ).
Fahrerstimmen nach dem Rennen
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Was für ein großartiges Gefühl! Wir sind alle sehr erleichtert. Als am Ende der Acura in meinem Rückspiegel auftauchte, war mir klar, dass er angreifen wird – immerhin war ich aufgrund der deutlich älteren Reifen mit stumpfen Waffen im Ring. Der Kollege wollte sich in der ersten Kurve an mir vorbeibremsen. Ich habe sofort erkannt, dass er die Ecke nicht bekommen wird und habe entsprechend vorsichtig agiert während er in den Reifenstapeln landete. Das war noch einmal Hochspannung zum Schluss. Jetzt feiern wir den ersten Sieg des Porsche 963!“
Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Es war uns vor dem Start klar, dass wir das Rennen nicht über unser Tempo gewinnen könnten. Wir hatten nicht das schnellste Auto. Also haben wir vor dem Renntag alle möglichen Strategien durchdacht und uns dabei darauf geeinigt, auf einen Reifenwechsel zu verzichten. Das ist das Schöne an den Sprintrennen in der IMSA-Serie: Es gibt immer viele denkbare Szenarien und manchmal zahlt sich ein Poker aus. Wir wussten nicht, ob wir die Reifen wirklich über die Distanz bekommen, aber es hat geklappt. Unseren Sieg verdanken wir auch unserem Kollegen Matt Campbell, der im Kampf um Platz zwei eine grandiose Leistung gezeigt hat. Das war eine super starke Fahrt von ihm! Der erste Sieg des Porsche 963 fühlt sich sehr gut an. Es ist die verdiente Belohnung für alle, die weltweit unglaublich viel Arbeit in dieses Projekt investiert haben.“
Matt Campbell (Porsche 963 #7): „Ich freue mich sehr für die Kollegen in der Startnummer 6. Endlich haben wir den ersten Sieg mit dem Porsche 963. Das ist einfach nur cool. Ich habe im Kampf um Platz zwei wirklich alles gegeben, aber am Ende war es aufgrund der abbauenden Reifen nicht möglich, die Konkurrenz hinter mir zu halten. Immerhin haben wir am Ende Platz drei geholt. Es war ein toller Tag.“
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Ein super Sieg für das Team, der erste Erfolg mit dem Porsche 963 – das hätten wir uns nicht besser erträumen können. Wir mussten mit beiden Autos von recht weit hinten starten und haben uns mit optimaler Strategie nach vorn gebracht. Natürlich haben wir auch von den Zwischenfällen der anderen Autos profitiert. Aber egal: Wir waren fehlerlos und haben das Maximum herausgeholt.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #9): „Patrick hat einen sehr starken ersten Stint absolviert und mir das Auto auf Platz zwei übergeben. Ich habe dem Druck der Corvette hinter mir sehr lange standhalten können. Allerdings gab es dann in Kurve sechs ein wenig Chaos, als wir von einem GTP-Auto überholt wurden. Diese Chance hat der Kollege genutzt und sich neben mich gesetzt. Er ging vorbei und ich bekam anschließend keine Chance auf einen Angriff. Überholen ist in Long Beach wirklich schwierig. Ich habe nichts riskiert und den Podestplatz nach Hause gefahren. Das waren heute wichtige Punkte im Hinblick auf die Meisterschaft.“
Ergebnisse Rennen
GTP-Klasse:
1. Tandy/Jaminet (UK/F), Porsche 963 #6, 78 Runden
2. Yelloly/de Phillippi (UK/USA), BMW #25, 78 Runden
3. Campbell/Nasr (AUS/BR), Porsche 963 #7, 78 Runden
GTD-Pro-Klasse:
1. Hawksworth/Barnicoat (UK/UK), Lexus #14, 73 Runden
2. Garcia/Taylor (E/USA), Corvette #3, 73 Runden
3. Bachler/Pilet (A/F), Porsche 911 GT3 R #9, 73 Runden
GTD-Klasse:
1. Sellers/Snow (USA/USA), BMW #1, 73 Runden
2. Sörensen/de Angelis (DK/CDN), Aston Martin #27, 73 Runden
3. Montecalvo/Telitz (USA/USA), Lexus #12, 73 Runden
10. Brynjolfsson/Hindman (USA/USA), Porsche 911 GT3 R #77, 72 Runden
12. Metni/van Berlo (USA/NL), Porsche 911 GT3 R #91, 71 Runden
13. Udell/Bleekemolen (USA/NL), Porsche 911 GT3 R #92, 71 Runden
Alle Ergebnisse unter http://imsa.alkamelsystems.com.
Qualifying
Der Porsche 963 mit der Startnummer 6 wird in den dritten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship von Platz sechs starten. Im Qualifying zum Long Beach Grand Prix in Kalifornien fuhr Werksfahrer Nick Tandy aus Großbritannien seine schnellste Runde in 1:11,406 Minuten. Sein Markenkollege Felipe Nasr aus Brasilien erreichte in der 20-minütigen Zeitenjagd auf dem Straßenkurs vor den Toren von Los Angeles Rang acht. In der GTD-Pro-Klasse verschaffte sich das Sebring-Siegerteam Pfaff Motorsports mit dem Porsche 911 GT3 R auf Platz drei eine gute Ausgangsposition.
Das Team Porsche Penske Motorsport wechselt mit dem Porsche 963 in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship vom Langstrecken- in den Sprintmodus: In Long Beach steht am kommenden Samstag das mit 100 Minuten kürzeste Rennen der Saison auf dem Programm.
Bei sonnigen Bedingungen und kühlen Temperaturen um 17 Grad Celsius bekam das Werksteam Porsche Penske Motorsport die Reifen an den beiden LMDh-Prototypen nicht ins optimale Betriebsfenster. Dies hatte sich bereits in den Freien Trainings am Morgen und am Mittag angedeutet. Trotz des maximalen Einsatzes der Qualifyingfahrer Tandy und Nasr war der Rückstand auf die schnellsten Fahrzeuge der GTP-Klasse erheblich. Die Startpositionen spielen auf dem engen Stadtkurs in den USA eine große Rolle, da die Strecke nur wenige Überholmöglichkeiten bietet.
„Wir sind enttäuscht – überhaupt keine Frage“, bringt Thomas Laudenbach seine Eindrücke aus der Qualifikation auf den Punkt. Der Leiter Porsche Motorsport ergänzt: „Wir hatten vor dem Start in das Rennwochenende große Hoffnungen. Allerdings zeigte sich bereits in den Trainings, dass wir vor allem an der Vorderachse kaum ausreichend Temperatur in die Michelin-Reifen bekommen. Unsere Ingenieure werden das Setup zum Renntag hoffentlich deutlich verbessern können. Die Sebring-Klassensieger von Pfaff Motorsports starten von Platz drei der GTD-Pro. Das ist eine gute Ausgangsposition, der Porsche 911 GT3 R hat somit beste Chancen im Rennen.“
„Natürlich war das nicht das Resultat, das wir uns erhofft hatten“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport fügt an: „Uns fehlt es bereits seit dem ersten Training an Tempo. Wir werden weiter intensiv und konsequent an möglichen Verbesserungen arbeiten. Mal schauen, was das Rennen für uns bereithält. Eines ist klar: Wir sind zu weit weg von der Spitze und müssen ergründen, woran genau das liegt.“
Bester Porsche 911 GT3 R startet von Platz drei der Kategorie GTD-Pro
Das Qualifying der beiden GTD-Klassen wurde nach einem Unfall von PJ Hyett am Steuer des Porsche 911 GT3 R von AO Racing vorzeitig abgebrochen. Der Amerikaner blieb beim harten Einschlag mit dem knallgrünen Neunelfer im Dinosaurier-Design unverletzt. Das „Rexy“ genannte Fahrzeug wird das Rennen aufgrund starker Beschädigungen nicht in Angriff nehmen. In der Pro-Kategorie erreichte der Franzose Patrick Pilet in der Startnummer 9 von Pfaff Motorsports den dritten Rang. In der GTD-Klasse reihten sich die zwei Autos von Kelly-Moss with Riley und der 911 GT3 R von Wright Motorsports auf den Positionen elf, 14 und 15 ein.
Das Sprintrennen über 100 Minuten auf dem spektakulären Straßenkurs am Pazifik startet am Samstag um 14:05 Uhr Ortszeit (23:05 Uhr MESZ). Außerhalb der USA und Kanadas wird der gesamte Lauf live im kostenlosen Stream auf der Internetseite imsa.tv übertragen.
Fahrerstimmen nach dem Qualifying
Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Wir sind über eine schnelle Runde zu weit weg von unseren Mitbewerbern. Es ist immer schwierig, wenn ein Team mit einem ganz neuen Auto auf eine solch besondere Strecke kommt. Unser Porsche 963 fühlt sich recht gut an, es macht Spaß durch die Straßen von Long Beach zu jagen. Aber die anderen sind halt schneller. Qualifying und Rennen zwei paar Schuhe. Das Team wird bis Samstag bestimmt noch einige Lösungen finden. Ich gehe fest davon aus, dass wir über die Distanz näher dran sein werden.“
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Es war ein schwieriges Qualifying für uns. Wir haben einfach nicht genug Tempo aufbauen können. Uns sind in den Trainings zwar schon Fortschritte gelungen, aber es ist noch ein weiter Weg, um ganz vorn mitfahren zu können. Wir wissen, wo wir uns noch verbessern müssen. Ich hoffe, den Ingenieuren fällt diesbezüglich noch etwas Gutes ein. Morgen im Rennen wollen wir uns möglichst weit vorankämpfen. Ich hoffe, dass wir es in die Top 3 schaffen werden.“
Patrick Pilet (Porsche 911 GT3 R #9): „Unser Porsche war im ersten Training schon sehr gut zu fahren. Dennoch haben wir für die zweite Session einige Anpassungen vorgenommen und dabei viel gelernt. Das Team hat das optimal gelöst: Im Qualifying war unser Neunelfer richtig stark. Auf meinen ersten schnellen Runden musste ich aufgrund von gelben Flaggen immer wieder Tempo rausnehmen, um niemanden zu gefährden. Mein letzter Umlauf war nochmal richtig gut. Ich kam fehlerfrei und sehr schnell bis zur achten Kurve. Dort waren dann wieder gelbe Flaggen – schade! Es wäre bestimmt noch etwas mehr möglich gewesen. Das Auto fühlt sich hervorragend an. Am Renntag rechne ich mir sehr gute Chancen aus.“
Ergebnisse Qualifying
GTP-Klasse:
1. Albuquerque/R. Taylor (P/USA), Acura #10, 1:09,909 Minuten
2. Blomqvist/Braun (UK/USA), Acura #60, 1:10,583 Minuten
3. Bourdais/van der Zande (F/NL), Cadillac #01, 1:10,981 Minuten
6. Campbell/Nasr (AUS/BR), Porsche 963 #7, 1:11,406 Minuten
8. Tandy/Jaminet (UK/F), Porsche 963 #6, 1:11,591 Minuten
GTD-Pro-Klasse:
1. Hawksworth/Barnicoat (UK/UK), Lexus #14, 1:17,817 Minuten
2. Gunn/Riberas (UK/E), Aston Martin #23, 1:17,958 Minuten
3. Bachler/Pilet/Vanthoor (A/F/B), Porsche 911 GT3 R #9, 1:18,083 Minuten
GTD-Klasse:
1. Sörensen/de Angelis (DK/CDN), Aston Martin #27, 1:17,811 Minuten
2. Montecalvo/Telitz (USA/USA), Lexus #12, 1:18,376 Minuten
3. Sellers/Snow (USA/USA), BMW #1, 1:18,383 Minuten
11. Brynjolfsson/Hindman (USA/USA), Porsche 911 GT3 R #77, 1:19,629 Minuten
13. Hyett/Priaulx (USA/UK), Porsche 911 GT3 R #80, 1:19,767 Minuten
14. Udell/Bleekemolen (USA/NL), Porsche 911 GT3 R #92, 1:19,807 Minuten
15. Metni/van Berlo (USA/NL), Porsche 911 GT3 R #91, 1:20,789 Minuten
Alle Ergebnisse unter http://imsa.alkamelsystems.com.
Vorschau
Porsche Penske Motorsport reist hoch motiviert zum dritten Saisonlauf der nordamerikanischen IMSA-Serie in Long Beach. Nach dem dramatischen 12-Stunden-Rennen in Sebring peilt die Werksmannschaft mit dem Porsche 963 an der Westküste der USA ein Top-Ergebnis an. Dabei könnten die Gegensätze kaum größer sein: Nach den beiden längsten Läufen der Saison steht auf dem 3,167 Kilometer langen Stadtkurs nun das kürzeste auf dem Programm – das Rennen im Rahmen des IndyCar Grand Prix-Wochenendes führt lediglich über 100 Minuten. Dabei kommt dem Qualifying eine besondere Bedeutung zu: Überholmöglichkeiten sind auf dem Long Beach Street Circuit rar gesät und unter optimalen Bedingungen absolvieren die Teams nur einen einzigen Boxenstopp.
„Nach dem Spektakel in Sebring steht unserem Werksteam von Porsche Penske Motorsport das nächste Highlight bevor“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Die Rennen in den Straßen von Long Beach haben eine ganz andere Charakteristik als die ersten beiden Saisonläufe in Daytona und Sebring. Es wird ein intensiver Sprint. Wir bereiten unsere beiden Porsche 963 für diese besondere Herausforderung akribisch vor. Nachdem wir in Sebring unseren ersten Sieg knapp verpasst haben, ist das Ziel für Long Beach klar. In den GTD-Klassen freue ich mich auf ein spannendes Rennen bei dem ich davon überzeugt bin, dass unsere Kundenteams mit dem Porsche 911 GT3 R ganz vorne mitmischen können.“
„Zuerst die beiden Langstreckenrennen in Florida über 24 und zwölf Stunden, nun der kurze Sprint in Long Beach – unterschiedlicher könnten die Aufgaben in der Frühphase der IMSA-Saison kaum sein“, betont Urs Kuratle. Der Leiter Werksmotorsport LMDh ergänzt: „Wir haben aus den Erkenntnissen, die wir in Sebring gewonnen haben, wichtige Schlüsse gezogen. Jetzt wollen wir in Long Beach endlich die Früchte ernten. Unsere beiden Porsche Penske Motorsport-Mannschaften steht erneut ein intensives Wochenende bevor: Während das IMSA-Team in Kalifornien antritt, stellt sich die WEC-Mannschaft dem Wettbewerb in der Weltmeisterschaft beim zweiten Saisonlauf in Portimão. Wir wollen auf beiden Seiten des Atlantiks maximale Punkte einfahren.“
Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport: „Wir sind bereit, diese Woche etwas völlig anderes in Angriff zu nehmen: das erste Sprintrennen des Jahres in Long Beach. Diese Art von Rennen läuft komplett anders ab als die Langstreckenrennen. Deshalb müssen wir als Team eine andere Denkweise und eine andere Art der Vorbereitung in der Werkstatt haben. Wir fühlen uns ermutigt durch den Speed, den wir in Sebring hatten, und hoffen, dass sich das auf Long Beach übertragen lässt. Eine wichtige Rolle spielt an diesem Wochenende auch das IndyCar-Rennen an gleicher Stelle. Hier werden unsere Team Penske-Kollegen an den Start gehen. Es werden also viele Augen auf unsere Leistung gerichtet sein. Unser Ziel ist es, uns vorne zu qualifizieren, Fehler zu minimieren und hoffentlich den Sieg bei einem der legendären Rennen in Nordamerika nach Hause zu bringen."
Das IMSA-Rennen
Der Long Beach Grand Prix Circuit steht als dritter Saisonlauf im Kalender der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Der 3,167 Kilometer lange Stadtkurs besitzt elf Kurven und gilt als amerikanisches Pendant zum Grand Prix von Monaco. Er führt rund um das Long Beach Convention Center und wird im Uhrzeigersinn befahren. Zu seinen besonderen Merkmalen zählen die gebogene Start-Ziel-Gerade entlang des Pazifik-Strands und die scharfe Rechtskehre am Ende der Runde. Der temporäre Kurs dient bereits seit 1975 als Rennstrecke und bot zwischen 1976 und 1983 acht Mal der Formel 1 die Bühne. Am dritten April-Wochenende geht auch die in Amerika populäre IndyCar-Serie in Long Beach an den Start, in der Penske Motorsport ebenfalls mit einem Team vertreten ist.
Die Porsche-Teams und -Fahrer
Für das Werksteam Porsche Penske Motorsport greifen die vier IMSA-Stammpiloten in die Lenkräder der beiden Porsche 963 in der GTP-Klasse. In der Startnummer 6 wechseln sich der Brite Nick Tandy und der Franzose Mathieu Jaminet ab. Im Schwesterauto mit der Startnummer 7 agieren der Australier Matt Campbell und der Brasilianer Felipe Nasr.
In der GTD-Pro-Klasse teilen sich der Österreicher Klaus Bachler und Patrick Pilet aus Frankreich den 911 GT3 R mit der Startnummer 9 von Pfaff Motorsports. In der GTD-Kategorie tritt Kelly-Moss with Riley mit zwei Exemplaren des Porsche an. Die Startnummer 91 pilotieren Alan Metni aus den USA und der Niederländer Kay van Berlo als Selected Driver von Porsche North America. Die Nummer 92 des Kundenteams aus dem US-Bundesstaat Wisconsin teilen sich der US-Amerikaner Alec Udell und Jeroen Bleekemolen aus den Niederlanden.
Bei Wright Motorsports bilden die beiden US-Amerikaner Alan Brynjolfsson und Trent Hindman die Stammbesetzung des Porsche mit der Startnummer 77. AO Racing schickt PJ Hyett aus den USA und den Briten Sebastian Priaulx an den Start. Wegen seines auffälligen Dinosaurier-Design wird ihr knallgrüner 911 GT3 R mit der Nummer 80 auch „Rexy“ genannt.
Die Teams und Fahrer in der Übersicht
GTP-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport (#6): Mathieu Jaminet (F), Nick Tandy (UK)
Porsche Penske Motorsport (#7): Matt Campbell (AUS), Felipe Nasr (BR)
GTD-Pro-Klasse (Porsche 911 GT3 R):
Pfaff Motorsports (#9): Klaus Bachler (A), Patrick Pilet (F)
GTD-Klasse (Porsche 911 GT3 R):
Wright Motorsports (#77): Alan Brynjolfsson (USA), Trent Hindman (USA)
AO Racing (#80): PJ Hyett (USA), Sebastian Priaulx (UK)
Kelly-Moss with Riley (#91): Alan Metni (USA), Kay van Berlo (NL)
Kelly-Moss with Riley (#92): Jeroen Bleekemolen (NL), Alec Udell (USA)
Der Zeitplan (Ortszeit, MESZ -9 Stunden)
Freitag, 14.04.
09:00 Uhr – 10:00 Uhr: Freies Training 1
12:45 Uhr – 14:30 Uhr: Freies Training 2
17:15 Uhr – 17:30 Uhr: Qualifying GTD-Pro/GTD
17:40 Uhr – 18:00 Uhr: Qualifying GTP
Samstag, 15.04.
14:05 Uhr – 15:45: Rennen (100 Minuten)
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Long Beach in einem GTP-Auto sollte fantastisch sein. Ich durfte dort schon viele Rennen fahren, aber noch nie in einem Prototypen – das wird spannend. Hinzu kommt: Wir teilen uns das Wochenende mit unseren Penske-Freunden aus der Indycar-Serie. Vielleicht können wir Informationen austauschen, die beiden Teams helfen.“
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „In Long Beach wartet der erste Straßenkurs der Saison vor einzigartiger Kulisse auf uns. Die Strecke führt durch einige ziemlich enge Kurven und ist sehr technisch, gleichzeitig aber auch sehr spannend. Ich komme immer gerne dorthin und genieße die gute Stimmung mit den Fans in Kalifornien. Da auch viele andere Serien auf der Strecke fahren, steigt normalerweise das Gripniveau im Laufe des Wochenendes. Diese Entwicklung ist der Schlüssel, um das beste Setup für das Auto herauszuholen. Wir haben in Sebring eine Menge gelernt. Diese Arbeit müssen wir fortsetzen. Mit unserem Porsche 963 wollen wir bald die oberste Podeststufe erreichen.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #9): „In Long Beach betrete ich wieder einmal Neuland, denn dort bin ich bisher noch nie gefahren. Es gibt aber einen Vorteil: Auf dem temporären Stadtkurs kann vor dem Rennen niemand testen und trainieren. Ich werde mich auf jeden Fall ordentlich vorbereiten. Glücklicherweise habe ich mit Patrick Pilet einen super Teamkollegen an meiner Seite, der die Strecke kennt und mir einige Tipps verraten kann. Ich mag Stadtkurse und freue mich riesig auf das Rennwochenende.“