Der neue Hybridprototyp überzeugte beim Debüt in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship mit starker Performance. Beide Fahrzeuge fielen jedoch aufgrund technischer Defekte aus der Spitzengruppe heraus. Nach teils umfangreichen Reparaturen sammelten die beiden Fahrer-Crews in den GTP-Rennwagen dennoch wichtige Punkte in der nordamerikanischen Meisterschaft. In den GTD-Kategorien blieb der neue Porsche 911 GT3 R aufgrund einer ungünstigen Einstufung in der „Balance of Performance“ nahezu chancenlos.
Nach einem erfolgversprechenden Start mit Nick Tandy und Felipe Nasr in den Cockpits der beiden Porsche 963 musste das Werksteam am Samstagabend um 19:00 Uhr den ersten Rückschlag hinnehmen: Ein Tausch der Hochvolt-Batterie warf die Startnummer 7 um 20 Runden zurück. Im weiteren Verlauf des Rennens trat zudem ein Schaden am Kühlsystem auf, der einen weiteren Aufenthalt in der Garage von Porsche Penske Motorsport notwendig machte.
Die Startnummer 6, die Tandy in der Frühphase schnell von Startplatz neun in die Spitzengruppe gefahren hatte, lieferte in der Folge eine starke Vorstellung ab. In der Nacht führten der Porsche-Rückkehrer und seine Teamkollegen Mathieu Jaminet aus Frankreich und Dane Cameron aus den USA das Rennen sogar phasenweise an. Ein Dreher von Tandy, Le-Mans-Gesamtsieger von 2015 im Porsche 919 Hybrid, führte zu einem Rückstand von drei Runden. Am Sonntagvormittag blies die Crew noch einmal zum großen Angriff. Mit Top-Rundenzeiten arbeitete sich der Porsche 963 wieder in Schlagdistanz zur Spitze, aber dann erloschen alle Hoffnungen auf ein Spitzenresultat aufgrund eines Getriebedefekts. Während das Auto von Tandy/Jaminet/Cameron vorzeitig aufgeben musste, überquerte das Schwesterauto von Matt Campbell (Australien), Felipe Nasr (Brasilien) und Michael Christensen (Dänemark) den Zielstrich nach 24 Stunden auf Rang sieben der GTP-Klasse.
„Wir sind enttäuscht, gar keine Frage“, fasst Thomas Laudenbach zusammen. Der Leiter Porsche Motorsport ergänzt: „Die Nummer 7 war bereits nach gut fünf Stunden wegen eines Themas mit dem Hochvolt-System aus dem Kampf um den Sieg. Später trat ein Schaden am Antriebsstrang der Startnummer 6 auf. Wir hatten einige Probleme, konnten gleichzeitig aber viel lernen. Das Gute ist: Wir wissen, wo wir ansetzen und woran wir arbeiten müssen. Wir bereiten uns nun konsequent auf das nächste Rennen in Sebring im März vor.“
#IMSA - Not the outcome we would have liked: #PorschePenskeMotorsport finished @Daytona #GTP with P7 for the #Porsche963 #7 of @mattcampbell22_ @FelipeNasr & @ChristensenMK.
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) January 29, 2023
The No. 6 car of @Mathjaminet, @NickTandyR & @danecameron19 was scored P8 in GTP class@IMSA #Daytona24 pic.twitter.com/Ve8QV2EKZM
„Zuerst einmal Gratulation an Acura für den Sieg im ersten Rennen der neuen GTP-Ära“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Wir hatten uns mehr erhofft, vor allem, weil wir phasenweise ein großartiges Tempo fahren konnten. Danke an Multimatic und alle anderen Partner: Wir sind gemeinsam einen langen Weg gegangen und haben nun endlich den Start der neuen GTP-Klasse erlebt. Das ist hervorragend für die gesamte Rennszene. Ausgerechnet an diesem Wochenende mussten wir zahlreiche Schäden verkraften. Ich danke meinen Kollegen in Weissach und an den Teamstandorten in Mooresville und Mannheim für den unermüdlichen Einsatz. Wir hätten eine bessere Platzierung verdient, haben aber viel gelernt und werden dies nun konsequent umsetzen.“
Neuer Porsche 911 GT3 R in GT-Klassen ohne realistische Chancen
In der GTD-Pro-Klasse hatte sich für die Kundenteams mit dem neuen Porsche 911 GT3 R bereits in den Trainings und im Qualifying eine schwierige Situation abgezeichnet. Der Wettbewerb in den GT-Kategorien mit zahlreichen Fahrzeugkonzepten unterschiedlicher Hersteller wird mit Hilfe der sogenannten Balance of Performance auf ein gleiches Niveau gebracht. Dies gelang den Regelhütern der IMSA-Serie beim Saisonauftakt in Daytona nicht: Das neue GT3-Fahrzeug aus Weissach war unter anderem in der Motorleistung so stark beschnitten, dass die insgesamt sieben Fahrzeuge in den beiden Klassen nahezu chancenlos blieben.
Die amtierenden GTD-Pro-Champions von Pfaff Motorsports erreichten das Ziel nach starker kämpferischer Leistung mit Werksfahrer Laurens Vanthoor (Belgien) sowie Klaus Bachler aus Österreich und dem Franzosen Patrick Pilet auf dem fünften Rang. Das baugleiche Fahrzeug von MDK Motorsports kam auf Platz sechs ins Ziel. In der GTD-Kategorie beendete die Startnummer 16 von Wright Motorsports als bestplatzierter Porsche das Rennen als Neunter.
„Die Ausgangslage war aufgrund der Einstufung unseres Porsche 911 GT3 R schwierig“, blickt Thomas Laudenbach auf die Situation der Porsche-Kundenmannschaften in den GT-Klassen. „Alle Teams haben dennoch maximal gekämpft – das verdient höchsten Respekt. Pfaff Motorsports ist in der GTD-Pro-Klasse mit nur einer einzigen Runde Rückstand auf Platz fünf gefahren: Hut ab! Das ist beste Moral im Sport. Auch wenn wir mal nicht ganz vorne mitmischen können, geben wir trotzdem nicht auf, sondern kämpfen bis zum Schluss, nehmen die Punkte mit und machen beim nächsten Rennen weiter.“
„Es war ein turbulenter Saisonauftakt, den wir gerne mit einem anderen Ergebnis abgeschlossen hätten“, kommentiert Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Alle haben versucht, das Beste aus dem Paket herauszuholen. Sieben Kundenautos sind gestartet, sechs haben die Zielflagge gesehen – allein das ist schon ein guter Einstand für den neuen 911 GT3 R. Das Ergebnis bleibt an diesem Wochenende jedoch zweitrangig, wir konnten nur Schadensbegrenzung betreiben. Der Blick richtet sich nach vorne. Sebring wird anspruchsvoll. Wir nehmen alle Erfahrungen über das neue Fahrzeug aus Daytona mit und werden zusammen, mit dem Veranstalter an einer angepassten BoP arbeiten.“
Der zweite Lauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship startet am 18. März in Sebring (USA). Einen Tag zuvor debütiert der Porsche 963 an gleicher Stelle in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC).
Fahrerstimmen zum Rennen
Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Diese Veranstaltung war großartig, aber auch erheblich charakterbildend. Es gab viel Licht, aber eben auch Schatten. Unser Tempo war stark, wir müssen jedoch noch zahlreiche Hausaufgaben lösen. Das ist vermutlich normal bei einem neuen Auto in einer neuen Fahrzeugklasse, mit einem neuen Team und neuen Fahrern. Dennoch übewiegt im ersten Moment die Enttäuschung. Wir müssen nun versuchen, möglichst schnell die positiven Aspekte in den Vordergrund zu rücken – und davon gab es einige!“
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Uns haben leider mehrere Defekte zurückgeworfen – zuerst die Batterie, dann die Kühlung. Unser Motor überhitzte, wir mussten nochmal in die Garage. Wir haben in diesem Rennen viel gelernt. Wir werden sicherlich Fortschritte machen und können jetzt auf viel mehr Erkenntnisse zurückgreifen als zuvor. Das Team hat nie aufgegeben, wir Fahrer auch nicht. Diesmal reichte es nicht zu einem Erfolg. Hoffentlich beim nächsten Mal.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #9): „Hätte uns vor dem Rennen jemand gesagt, dass wir trotz der Einstufung auf den fünften Platz der GTD-Pro-Klasse fahren würden, hätte ich das sehr cool gefunden. Das Team hat einen tollen Job abgeliefert, wir lagen im Ziel noch in der gleichen Runde wie die Erstplatzierten. So gesehen können wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Es war mein erstes Rennen mit Paff Motorsports, ich musste eine Menge lernen. Jetzt starten wir mit einem guten Punkteresultat in die Saison. Ich bin mir sicher, dass wir in Sebring wieder um einen Klassensieg kämpfen können.“
Jan Heylen (Porsche 911 GT3 R #16): „Ich bin sehr stolz auf das Team Wright Motorsports und das, was wir erreicht haben. Das 24-Stunden-Rennen war für uns alle sehr lang – vor allem, weil wir eigentlich keine Chance hatten. Dennoch sind wir unter die ersten Zehn unserer Klasse gefahren und konnten wichtige Punkte für die Meisterschaft sammeln. Ich hoffe, dass es in Sebring für uns besser läuft.“
Ergebnisse Rennen
GTP-Klasse:
1. Blomqvist/Braun/Castroneves/Pagenaud (UK/USA/BR/F), Acura ARX-06 #60, 783 Runden
2. Taylor/Albuquerque/Deletraz/Hartley (USA/P/CH/NZ), Acura ARX-06 #10, 783 Runden
3. Bourdais/van der Zande/Dixon (F/NL/NZ), Cadillac V-LMDh #01, 783 Runden
7. Campbell/Nasr/Christensen (AUS/BR/DK), Porsche 963 #7, 749 Runden
DNF. Tandy/Jaminet/Cameron (UK/F/USA), Porsche 963 #6, 700 Runden
GTD-Pro-Klasse:
1. MacNeil/Juncadella/Gounon/Engel (USA/E/B/D), Mercedes AMG GT3 #79, 729 Runden
2. Garcia/Taylor/Milner (E/USA/USA), Corvette C8.R GTD #3, 729 Runden
3. Hawksworth/Barnicoat/Conway (UK/UK/UK), Lexus RC-F GT3 #14, 729 Runden
5. Bachler/Pilet/Vanthoor (A/F/B), Porsche 911 GT3 R #9, 728 Runden
6. Kvamme/Estep/Magnussen/Hart /USA/USA/DK/USA), Porsche 911 GT3 R #53, 717 Runden
GTD-Klasse:
1. De Angelis/Sörensen/James/Turner (CDN/DK/USA/UK), Aston Martin Vantage GT3 #27, 729 Runden
2. Potter/Lally/Pumpelly/Thiim (USA/USA/USA/DK), Aston Martin Vantage GT3 #44, 729 Runden
3. Iribe/Schandorff/Millroy/Kirchhöfer (USA/DK/UK/CH), McLaren 720S GT3 #70, 729 Runden
9. Hardwick/Heylen/Robichon/Olsen (USA/B/CDN/N), Porsche 911 GT3 R #16, 723 Runden
11. Brynjolfsson/Hindman/Root/Estre (USA/USA/USA/F), Porsche 911 GT3 R #77, 719 Runden
14. Hyett/Jeannette/Priaulx/Tincknell (USA/USA/UK/UK), Porsche 911 GT3 R #80, 710 Runden
16. Metni/van Berlo/Evans/Andlauer (USA/NL/NZ/F), Porsche 911 GT3 R #91, 699 Runden
DNF. Brule/Udell/Davis/Bleekemolen (USA/USA/USA/NL), Porsche 911 GT3 R #92, 278 Runden
Zwischenbericht 2
Die zwei Porsche 963 des Werksteams Porsche Penske Motorsport gehen mit unterschiedlichen Chancen in die finale Rennphase der 24 Stunden von Daytona. Die Startnummer 6 leistete in der Nacht zeitweise Führungsarbeit, fiel am frühen Morgen allerdings etwas zurück. Das Fahrzeug liegt nach dem Sonnenaufgang drei Runden hinter der Spitzengruppe. Das Schwesterauto hat nach einem fälligen Batteriewechsel am Samstagabend einen Rückstand von 18 Runden auf den Führenden. In den beiden GTD-Klassen kämpfen die Kundenteams mit einer schlechten Einstufung des neuen Porsche 911 GT3 R.
Der Brasilianer Felipe Nasr setzte sich am Steuer des Porsche 963 mit der Nummer 7 nach dem Start von Platz zwei schnell in der Spitzengruppe fest. Das Auto, das sich der ehemalige Formel-1-Pilot mit seinen Werksfahrerkollegen Matt Campbell (Australien) und Michael Christensen (Dänemark) teilt, fiel jedoch am Abend um 19:00 Uhr Ortszeit entscheidend zurück. Das Team Porsche Penske Motorsport musste am neuen Hybrid-Prototypen die Hochvolt-Batterie wechseln. Die Mannschaft erledigte diesen Job in nur 35 Minuten. Dennoch verlor die Startnummer 7 insgesamt 20 Runden auf die Spitze und somit alle Chancen auf den Sieg beim Saisonauftakt der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Zum Sonnenaufgang war der Rückstand des achtplatzierten GTP-Autos auf 18 Runden reduziert.
#IMSA - The No. 7 #PorschePenskeMotorsport #Porsche963 is back on track in @IMSA #Daytona24 after some repairs in the garage#Raceborn pic.twitter.com/w9gwAi3F8V
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) January 29, 2023
Im Schwesterauto mit der Startnummer 6 machte Nick Tandy in der Frühphase schnell Boden gut. Der Brite war von Rang neun gestartet und tauchte im Klassement bereits nach 15 Runden als Vierter im Rückspiegel von Nasr auf. Dank guter Taktik und starker Fahrten von Tandy und seinen Teamkollegen Mathieu Jaminet aus Frankreich und Dane Cameron aus den USA leistete die Nummer 6 in der Nacht phasenweise Führungsarbeit. Anschließend folgte jedoch ein Rückschlag. Tandy drehte sich bei einem Überrundungsmanöver in Kurve 5 und beschädigte dabei sein Fahrzeug. Durch die notwendigen Reparaturen gingen drei Runden verloren. Bei Tagesanbruch in Daytona rangiert der Hybridprototyp auf Position sechs.
„Der Tausch der Batterie war unglücklich, aber unser Problem an der Nummer 7 war damit gelöst“, berichtet Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Die Performance stimmt. Der Acura ist sicherlich das schnellste Auto im Feld, aber direkt dahinter sehe ich unseren Porsche 963. Leider hatten wir gemeinsam mit BMW die meisten Schäden, Cadillac und Acura erheblich weniger. Der Dreher von Nick Tandy war ebenso schade. Insgesamt haben wir zu viel Zeit an der Box und in der Garage verloren. Wir hoffen auf eine oder mehrere Gelbphasen, um wenigstens etwas Boden gutmachen zu können. Wir müssen auf ein kleines Wunder hoffen.“
USA-Debüt des neuen Porsche 911 GT3 R unter schwierigen Voraussetzungen
In den beiden GT-Klassen starteten insgesamt sieben neue Porsche 911 GT3 R (Gen. 992) von fünf Kundenteams in den Langstrecken-Klassiker. Aufgrund einer nicht optimalen Einstufung für die Balance of Performance (BoP) durch die Regelhüter sind die Neunelfer in den hart umkämpften Kategorien GTD-Pro und GTD jedoch ohne Aussicht auf große Erfolge.
„Ich bin sehr stolz darauf, dass wir mit unseren Teams und Fahrern wirklich einen guten Job machen“, berichtet Sebastian Golz vor Beginn der letzten sechs Rennstunden. Der Projektleiter Porsche 911 GT3 R ergänzt: „Uns fehlen im Vergleich zur Spitze im Schnitt zwei Sekunden pro Runde. Unsere einzige Chance ist es, ohne Fehler durchs Rennen zu kommen, um möglichst viele Meisterschaftspunkte mit in die weitere Saison zu nehmen.“
Die Startnummer 9 von Pfaff Motorsports fährt rund fünf Stunden vor dem Ende des Rennens auf GTD-Pro-Position fünf. In der GTD-Klasse ist die Nummer 16 von Wright Motorsports der bestplatzierte Porsche 911 GT3 R auf Platz zwölf.
Die 24 Stunden von Daytona enden am Sonntag um 13:40 Uhr Ortszeit (19:40 Uhr MEZ).
Fahrerstimmen zum bisherigen Rennverlauf
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Zu Anfang war richtig viel Action im Rennen. Wir konnten vorne mitfahren, alles lief gut. Später hatte Nick einen Ausritt. Ich weiß nicht, ob es seine Schuld war oder nicht – egal. Wir haben viel an Boden verloren. Ich bin einen Dreifachstint bis zum Sonnenaufgang gefahren. Es war schwierig, die Reifen über eine solche Distanz zu bringen. Unsere Lage ist nicht aussichtslos, aber wir bräuchten sicherlich einige Gelbphasen, um Runden zurückzugewinnen. Wir brauchen Glück und mehr Performance für den Rest des Rennens. Wir geben alles.“
Zwischenbericht 1
Am Samstagnachmittag feierte der neue Porsche 963 mit dem Start der 24 Stunden von Daytona sein offizielles Renndebüt. Der Langstreckenklassiker auf dem Daytona International Speedway bildet den Saisonauftakt der IMSA WeatherTech SportsCar Championship 2023. Die beiden Hybrid-Prototypen von Porsche Penske Motorsport starteten von den Positionen zwei und neun in der neuen GTP-Klasse.
Vor einer historisch großen Zuschauerkulisse begann die Saison 2023 der IMSA-Serie am Samstagnachmittag mit einer Reihe von Debüts. Das Werksteam Porsche Penske Motorsport startete bei der 61. Auflage der 24 Stunden von Daytona ebenso in das allererste Rennen wie der Porsche 963 und die neue GTP-Klasse der nordamerikanischen Meisterschaft.
Nick Tandy absolvierte die ersten Rennstints am Steuer der Startnummer 6, während Felipe Nasr für die ersten zwei Stunden in das Cockpit des Schwesterautos (Nummer 7) kletterte. Tandy fuhr schnell von Rang neun auf die dritte Position nach vorn und unterstrich dabei das starke Tempo des Porsche 963.
„Das Rennen ging wirklich gut los“, erklärt Tandy. „Nachdem ich leider im Qualifying keine gezeitete Runde absolvieren konnte und somit von hinten starten musste, lief unser Auto super. Das Handling des Fahrzeugs war toll, ich hatte viel Selbstvertrauen. Ich konnte schnell einige Positionen gutmachen und hatte einige nette Zweikämpfe gegen andere GTP-Autos. Es stellte sich schnell heraus, dass die verschiedenen Fahrzeuge ihre Stärken in unterschiedlichen Streckenabschnitten haben. Das war sehr interessant. Ich fuhr saubere Stints ohne Zwischenfälle. Ich bin nach den ersten Rennstunden sehr zufrieden.“
Nasr fuhr in der Startphase zunächst in den Top 3, fiel anschließend jedoch aufgrund technischer Zwischenfälle ans Ende des GTP-Feldes. Am Porsche 963 mit der Startnummer 7 fiel die Servolenkung aus, die jedoch mit veränderten Einstellungen im Cockpit schnell wieder den Betrieb aufnahm. Wenig später fiel vorübergehend der Antrieb aus. Das Fahrzeug konnte jedoch ohne Rundenverlust weder Tempo aufnehmen.
„Mein erster Stint war toll. Das Tempo war richtig gut und ich konnte direkt hinter den beide Spitzenautos fahren“, berichtet Nasr. „Ich konnte sogar auf gebrauchten Reifen gut mithalten. Dann allerdings gab es einige Systemaussetzer: zuerst mit der Servolenkung, dann mit dem Hybrid. Ich musste beim Neustart des Systems sehr geduldig agieren, dann lief wieder alles. So hatten wir uns das nicht vorgestellt, aber nach einigen Anpassungen bei den Einstellungen läuft nun alles hoffentlich stabil. Es ist noch ein langes Rennen. Wir können bestimmt wieder nach vorn kommen. Unser Tempo ist vielversprechend, wir müssen aber ohne weitere Zwischenfälle durchkommen.“
Die 24 Stunden von Le Mans führen durch die Nacht und enden am Sonntag um 13:40 Uhr Ortszeit (19:40 Uhr MEZ).
Qualifying
Die zwei Porsche 963 des Werksteams Porsche Penske Motorsport haben ihr erstes Qualifying in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship mit unterschiedlichem Erfolg absolviert. In den GTD-Klassen erreichten die insgesamt sieben Porsche 911 GT3 R nur mäßige Startpositionen.
Der Brasilianer Felipe Nasr erreichte in der Zeitenjagd am Steuer der Startnummer 7 von Porsche Penske Motorsport den zweiten Rang. Sein Abstand zur Spitze beträgt nur 0,083 Sekunden. Markenkollege Nick Tandy hatte in der Nummer 6 hingegen großes Pech. Auf Kurs zur Pole-Position verlor der Brite beim Anbremsen der Bus-Stop-Schikane das Heck seines 963 und schlug in die Reifenstapel ein. In den GTD-Klassen erreichten die insgesamt sieben Porsche 911 GT3 R nur mäßige Startpositionen.
Zum Start des 20-minütigen GTP-Qualifyings warteten Tandy und Nasr mit ihren beiden 500 kW (680 PS) starken Porsche 963 zunächst einige Zeit ab. Nach rund sieben Minuten fuhren die beiden Hybridboliden auf die 5,73 Kilometer lange Strecke, um auf Zeitenjagd zu gehen. Die beiden Porsche-Werksfahrer agierten auf starkem Niveau und positionierten sich schnell im Spitzenfeld. Im vierten Umlauf setzte Tandy alles auf eine Karte: Der Le-Mans-Gesamtsieger von 2015 markierte in den ersten beiden Sektoren neue Bestzeiten und lag auf Kurs zur Pole-Position – bis das Heck des Porsche 963 beim Anbremsen der letzten Schikane ausbrach und das Auto über den Rasen in die Reifenstapel rutschte. Tandy konnte das an der Front beschädigte Fahrzeug langsam zurück zur Box fahren, aber die Rennleitung hatte die Session bereits mit roten Flaggen unterbrochen. Eindeutige Regel in der IMSA-Serie: Der Verursacher einer Rotphase im Qualifying bekommt die zwei schnellsten Rundenzeiten gestrichen. Die Startnummer 6 wird somit vom Ende des GTP-Feldes starten.
Als das Zeittraining am Ende noch einmal für zweieinhalb Minuten freigegeben wurde, attackierte Nasr am Steuer der Nummer 7 noch einmal maximal. Wenige Sekunden vor dem Ende der Session wuchtete der Brasilianer seinen 963 an die Spitze des Feldes, doch Sekunden später setzte sich der Acura mit der Startnummer 60 auf den ersten Rang. Das Qualifying am Samstag bildete den Abschluss des sogenannten „Roar“ in Daytona. Im Rahmen der dreitägigen Testfahrten spulten die beiden neuen Hybridprototypen von Porsche insgesamt 1.541 Kilometer in Vorbereitung auf den ersten Saisonlauf des Jahres am kommenden Samstag und Sonntag ab. Den 963 mit der Nummer 6 teilt sich Tandy mit seinen Werksfahrerkollegen Mathieu Jaminet aus Frankreich und Dane Cameron aus den USA. Im Schwesterauto agiert Nasr gemeinsam mit dem Australier Matt Campbell und Michael Christensen aus Dänemark.
„Gratulation an Acura zum Gewinn der ersten Pole-Position in der neuen GTP-Ära“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis des Qualifyings, denn wir haben deutlich gezeigt, dass wir bei der Musik sind. Als die Session am Ende noch einmal freigegeben wurde, war die Zeit nicht ausreichend, um die Reifen noch einmal auf optimale Temperatur zu bekommen. Der Unfall von Nick ist schade für die Crew unserer Startnummer 6. Aber es ist keinesfalls eine Vorentscheidung für das Rennen gefallen. 24 Stunden sind lang. Es wird noch viel passieren – und wir sind dabei!“
Neuer Porsche 911 GT3 R nur im hinteren Starterfeld
In der GTD-Pro-Klasse beendete der neue Porsche 911 GT3 R (Gen. 992) sein Qualifying-Debüt auf Rang acht. Werksfahrer Laurens Vanthoor aus Belgien absolvierte in der Zeitenjagd sieben Runden und steigerte sich im Verlauf der Session deutlich. Dennoch konnte das Auto der Titelverteidiger Pfaff Motorsports nicht in den Kampf um die Pole-Position mitmischen. In der GTD-Kategorie standen die insgesamt sechs baugleichen, bis zu 415 kW (565 PS) starken neuen GT3-Fahrzeuge aus Weissach ebenfalls auf verlorenem Posten. Jan Heylen (Belgien) und Werkspilot Kévin Estre aus Frankreich fuhren die beiden Fahrzeuge von Wright Motorsports auf die Positionen 14 und 18. Die beiden Autos von Kelly-Moss with Riley gehen von den GTD-Plätzen 19 und 20 ins Rennen. Dahinter fuhren die Boliden von MDK Motorsports (Platz 21) und AO Racing (Rang 23).
„Seit Beginn des Roar können unsere Autos dem Wettbewerb nicht auf Augenhöhe begegnen“, erklärt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Der Prozess der Balance of Performance basiert zum einen auf den Basisdaten wie Gewicht, Motorleistung und Aerodynamik der Fahrzeuge. Diese Werte helfen bei der Ersteinstufung. Zum anderen werden jene Daten herangezogen, die auf der Strecke unter vergleichbaren Strecken- und Wetterbedingungen gesammelt wurden. Diese Daten liegen dem Veranstalter nach Abschluss des Qualifyings vor, sodass der Anpassungsprozess der BoP jetzt starten kann. Wir arbeiten eng mit den Verantwortlichen zusammen und sehen einem ausgeglichenen Wettbewerb zum Rennen positiv entgegen.“ Die sieben neuen Porsche 911 GT3 R absolvierten beim sogenannten „Roar Before the 24“ in Daytona in drei Tagen insgesamt 826 Runden über eine Distanz von 4.733 Kilometern.
Das Rennwochenende der 24 Stunden von Daytona beginnt am kommenden Donnerstag, 26. Januar, mit drei Trainingssitzungen. Die 61. Auflage des Langstreckenklassikers in Florida startet am Samstag, 28. Januar um 13:40 Uhr Ortszeit (19:40 Uhr MEZ).
Ergebnisse Qualifying
GTP-Klasse:
1. Blomqvist/Braun/Castroneves/Pagenaud (UK/USA/BR/F), Acura ARX-06 #60, 1:34,031 Minuten
2. Campbell/Nasr/Christensen (AUS/BR/DK), Porsche 963 #7, 1:34,114 Minuten
3. Taylor/Albuquerque/Deletraz/Hartley (USA/P/CH/NZ), Acura ARX-06 #10, 1:34,198 Minuten
9. Tandy/Jaminet/Cameron (UK/F/USA), Porsche 963 #6, keine Rundenzeit
GTD-Pro-Klasse:
1. MacNeil/Juncadella/Gounon/Engel (USA/E/B/D), Mercedes AMG GT3 79, 1:46,784 Minuten
2. Gunn/Riberas/Pittard (UK/E/UK), Aston Martin Vantage GT3 #23, 1:46,825 Minuten
3. Hawksworth/Barnicoat/Conway (UK/UK/UK), Lexus RC-F GT3 #14, 1:46,923 Minuten
8. Bachler/Pilet/Vanthoor (A/F/B), Porsche 911 GT3 R #9, 1:48,977 Minuten
GTD-Klasse:
1. Ward/Ellis/Dontje/Auer (USA/D/NL/A), Mercedes AMG GT3 #57, 1:46,093 Minuten
2. Schiller/Jefferies/Habul (D/UK/USA), Mercedes AMG GT3 #75, 1:46,312 Minuten
3. Skeen/Grenier/Koch/Götz (USA/CDN/USA/D), Mercedes AMG GT3 #32, 1:46,705 Minuten
14. Hardwick/Heylen/Robichon/Olsen (USA/B/CDN/N), Porsche 911 GT3 R #16, 1:48,942 Minuten
18. Brynjolfsson/Hindman/Root/Estre (USA/USA/USA/F), Porsche 911 GT3 R #77, 1:49,358 Minuten
19. Brule/Udell/Davis/Bleekemolen (USA/USA/USA/NL), Porsche 911 GT3 R #92, 1:49,373 Minuten
20. Metni/van Berlo/Evans/Andlauer (USA/NL/NZ/F), Porsche 911 GT3 R #91, 1:49,507 Minuten
21. Hyett/Jeannette/Priaulx/Tincknell (USA/USA/UK/UK), Porsche 911 GT3 R #80, 1:49,644 Minuten
23. Kvamme/Estep/Magnussen/Hart (USA/USA/DK/USA), Porsche 911 GT3 R #53, 1:50,628 Minuten
Alle Ergebnisse unter http://imsa.alkamelsystems.com.
Fahrerstimmen nach dem Qualifying
Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Erst einmal vielen Dank an das Team, das mir heute ein sehr gutes Auto hingestellt hat. Ich habe den neuen Porsche 963 bei solchen Bedingungen, solch freier Strecke und mit der Maßgabe Vollgas nie zuvor so gut empfunden. Es war einfach umwerfend! Ich lag auf Kurs zu einer neuen Bestzeit, hätte nur noch durch die Schikane kommen müssen, aber das hat leider nicht geklappt. Das linke Vorderrad hat beim Anbremsen blockiert, ich kam abseits der Ideallinie in den Schmutz. Ich wollte das Auto vor dem zweiten Randstein abfangen, aber das Heck brach aus. Es war nicht mehr zu kontrollieren. Zum Glück sind die Schäden nicht zu groß. Ich rücke die positiven Aspekte in den Vordergrund: Das Team hat in den vergangenen Tagen bestens gearbeitet, das Auto war eine Wucht. Es macht unheimlich viel Spaß, den 963 zu fahren.“
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Ich bin mit meiner schnellsten Runde zufrieden. Es ist erstaunlich, welch große Fortschritte uns im Verlauf des Wochenendes gelungen sind. Wir verstehen die Eigenheiten des Autos und die neuen Reifen immer besser. Letztlich ist unser Blick voll auf das Rennen und die entsprechende Vorbereitung gerichtet. Die Pole-Position wäre nett gewesen, aber wir haben den Fokus auf das große Ganze – also auf das Rennen am kommenden Wochenende gerichtet.“
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Wir hatten zu Beginn des Roar zunächst einige knifflige Aufgaben zu lösen, aber das hat unser Team konsequent von Session zu Session getan. Das Ergebnis ist, dass wir in Bezug auf Fahrzeugbalance und Performance große Fortschritte gemacht haben. Das ist im Hinblick auf das 24-Stunden-Rennen das Wichtigste. Ich sehe dem Saisonauftakt mit Freude entgegen.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #9): „Wir haben ein neues Auto. Auch für die Verantwortlichen der IMSA ist diese Version des 911 GT3 R neu. Es gibt auf allen Seiten viel zu lernen, auch bezüglich der Einstufung. Im Moment ist völlig klar, dass wir mit allen GT3-Porsche zu langsam sind. Ich habe im Qualifying wirklich alles gegeben – mehr geht nicht. Ich habe vollstes Vertrauen in alle Beteiligten, dass es für das Rennen in die richtige Richtung gehen wird.“
Roar Before the 24
Porsche Penske Motorsport absolviert erfolgreichen ersten Testtag in Daytona. Insgesamt 61 Fahrzeuge waren auf der Strecke, darunter neun Autos in der neuen GTP-Klasse für Rennwagen nach dem LMDh-Reglement. Beide Porsche 963 des Werksteams Porsche Penske Motorsport spulten ein umfangreiches Programm ab und zeigten am ersten Testtag ein starkes Tempo.
Am Freitagnachmittag und -abend zeigte der neue Porsche 963 ein starkes Debüt im engen Wettbewerb. Beide Autos des Teams Porsche Penske Motorsport platzierten sich am ersten Tag des Roar Before the 24 auf dem Daytona International Speedway in den Top 5.
Die Startnummern 6 und 7 des neuen Werksteams fuhren in der ersten Testsession ins Spitzenfeld. Felipe Nasr aus Brasilien setzte die zweitschnellste Rundenzeit und absolvierte 24 Umläufe. Der Franzose Mathieu Jaminet beendete den Test am Mittag im Schwesterauto nach 20 Runden auf Rang fünf.
Erster Tag auf der legendären Rennstrecke
„Der erste Tag der Vorbereitung auf die 24 Stunden von Daytona war aus unserer Sicht erfolgreich“, fasst Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport, den ersten Tag auf der legendären Rennstrecke zusammen. „Beide Autos haben in den zwei Sessions einige Runden abgespult. Allerdings verlief der erste Tag nicht ganz so sorgenfrei wie erhofft. Wichtig ist aber, dass die Fahrer mit dem Tempo und der Performance zufrieden sind. Es gibt einige Punkte auf unserer Liste, an denen wir weiterarbeiten müssen. Dennoch war es ein guter Auftakt in Daytona.“
Im zweiten Durchgang am Nachmittag stellte das Team an der Startnummer 6 einen Defekt an der Aufhängung fest. Das Auto wurde in der Garage umfangreich repariert und fuhr am Ende nur neun Runden. Derweil markierte der Däne Michel Christensen am Steuer der Nummer 7 während seiner 35 Umläufe die viertschnellste Zeit.
Der Roar Before the 24 wird am Samstag mit drei weiteren Testsessions fortgesetzt, bevor am Sonntag das Qualifying auf dem Programm steht.
Vorschau
Für Porsche Penske Motorsport wird es nach rund zwölfmonatiger Vorbereitungszeit mit dem neuen Hybrid-Prototypen 963 erstmals ernst: Am 20. Januar startet die IMSA WeatherTech SportsCar Championship mit dem sogenannten „ROAR Before the 24“ in die Saison 2023. Der dreitägige Test auf dem Daytona International Speedway im US-Bundesstaat Florida dient der Abstimmungsarbeit und der Qualifikation für das 24-Stunden-Rennen. Dieses findet vom 28. bis 29. Januar an gleicher Stelle statt. Die Veranstaltung hebt zugleich den neuen Porsche 911 GT3 R auf die internationale Bühne. Sieben Exemplare des GT3-Fahrzeuges auf Basis der Neunelfer-Generation 992 stellen sich beim Langstrecken-Klassiker in den USA dem Wettbewerb.
Nach mehr als 30.000 Testkilometern starten die beiden Porsche 963 am letzten Januar-Wochenende in ihren ersten Wettbewerb der neuen GTP-Klasse in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Beim Langstrecken-Klassiker in Florida kämpfen die neuen Hybrid-Prototypen gemäß LMDh-Reglement um den Gesamtsieg. Der rund 500 kW (680 PS) starke Porsche 963 trifft im sogenannten World Center of Racing auf konkurrierende Fahrzeuge der Marken BMW, Cadillac und Acura. Eine weitere Rennpremiere feiert der ebenfalls neu entwickelte Porsche 911 GT3 R. Fünf Kundenteams setzen insgesamt sieben Exemplare des bis zu 416 kW (565 PS) starken GT3-Rennwagens in den Wertungsklassen GTD-Pro und GTD ein.
„Wir fiebern dem Auftakt in Daytona mit großer Vorfreude entgegen“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Mit dem neuen Porsche 963 greifen wir endlich wieder in den Kampf um Gesamtsiege bei den größten Langstreckenrennen der Welt ein. Unser Team Porsche Penske Motorsport, unsere Fahrer und die Fachleute im Entwicklungszentrum in Weissach haben alles gegeben, den 963 zu einem schnellen und zuverlässigen Prototypen zu entwickeln. Wir sind gespannt, wie sich der Wettbewerb nicht nur in der neuen Topklasse GTP, sondern auch in den GTD-Kategorien mit dem neuen Porsche 911 GT3 R in Daytona darstellen wird.“
Der neue Porsche 963 hat im Januar 2022 seine ersten Runden auf dem Porsche-Prüfgelände in Weissach absolviert. Anschließend spulte der Prototyp mehr als 30.000 Kilometer auf Rennstrecken in Europa und Nordamerika ab. „Wir haben bei unseren Testfahrten viel gelernt, dabei Höhen und Tiefen erlebt“, blickt Urs Kuratle zurück. Der Leiter Werksmotorsport LMDh ergänzt: „Die Marke von 30.000 Kilometern bei den Tests zu erreichen, war unser selbst gestecktes Ziel. Dies haben wir erreicht. Wir werden den ,Roar‘ in Daytona dazu nutzen, uns weiterhin möglichst optimal auf das Rennen vorzubereiten. Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten alles getan, um zum Auftakt der Saison in der IMSA-Serie bestens aufgestellt zu sein.“
„Porsche Motorsport, das Team Penske, Multimatic, Michelin und die weiteren Partner haben eine rund zweijährige Aufbauphase hinter sich“, schildert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Wir alle haben gemeinsam daran gearbeitet, den Porsche 963 möglichst optimal für die bevorstehende Herausforderung vorzubereiten. Bei den 24 Stunden von Daytona treffen wir erstmals im Wettbewerb auf unsere Konkurrenz. Bevor die Ampel am Rennsamstag auf Grün springt, ist kaum vorhersehbar, wie sich das Szenario darstellen wird. Von unserer Seite haben wir alles getan, um erfolgversprechend in die Saison zu starten. Für Daytona erhalten wir Unterstützung von unseren Kollegen aus der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, zudem laufen die digitalen Drähte zum Porsche-Entwicklungszentrum Weissach und zu unserer europäischen Basis in Mannheim heiß.“
Sieben neue Porsche 911 GT3 R in den Klassen GTD-Pro und GTD
Der neue Porsche 911 GT3 R hat rund 24.000 Testkilometer und drei Probeeinsätze hinter sich. Das konsequent entwickelte GT3-Fahrzeug aus Weissach nahm im Herbst 2022 testweise an drei Rennen zur Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) teil und konnte dabei sein Potenzial unter Beweis stellen. „Vor uns liegt eine große Herausforderung: Unser neuer GT3-Rennwagen absolviert sein erstes offizielles Rennen auf der großen internationalen Bühne in Daytona“, blickt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R, dem Saisonauftakt der IMSA WeatherTech SportsCar Championship entgegen. „Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 190 km/h im Rennen sowie die besonderen Bedingungen des Bankings, also der Überhöhung in den Steilkurven, fordern die Autos gleich beim ersten Auftritt des Jahres extrem. Wir freuen uns sehr darauf, diese Herausforderung mit sieben Porsche 911 GT3 R von unseren fünf starken Partnerteams anzunehmen.“
Das Rennen
Der 1959 eröffnete Daytona International Speedway in Florida unterscheidet sich von anderen Strecken unter anderem durch seine stark überhöhten Kurven: Der Neigungswinkel in den Oval-Passagen des 5,73 Kilometer langen Kurses erreicht bis zu 31 Grad. Dies erfordert eine besondere Fahrzeugabstimmung. Porsche ist in Daytona der mit Abstand erfolgreichste Hersteller. Der Sportwagenhersteller konnte bereits 18 Gesamterfolge als Konstrukteur sowie vier als Motorenpartner erzielen. Weitere 80 Klassensiege vervollständigen die Erfolgsbilanz. Der Klassiker auf der Kombination von Tri-Oval und Straßenkurs im Infield findet bereits seit 1966 statt. Für die Saison 2023 führt die nordamerikanische Rennserie eine veränderte Klassenstruktur ein: Der Porsche 963 startet in der neuen Topkategorie GTP, der 911 GT3 R in den Klassen GTD-Pro und GTD. Darüber hinaus gehen auch Fahrzeuge aus den Wertungskategorien LMP2 und LMP3 auf die Strecke.
Das 24-Stunden-Rennen von Daytona bildet auch den Auftakt des IMSA Michelin Endurance Cup. Diese Langstrecken-Wertung vergibt nach sechs, zwölf und 18 Stunden sowie bei der Zieldurchfahrt Punkte für die bestplatzierten Fahrzeuge. Neben dem Saisonauftakt in Florida zählen auch das 12-Stunden-Rennen von Sebring, das 6-Stunden-Rennen in Watkins Glen sowie das sogenannte Petit Le Mans zu dieser Meisterschaft. Das zehnstündige Rennen auf der Road Atlanta beschließt Mitte Oktober das IMSA-Jahr.
Die Porsche-Teams und -Fahrer
Für das neue Team Porsche Penske Motorsport greifen sechs Werksfahrer in die Lenkräder der beiden Porsche 963 in der GTP-Klasse. Der Brite Nick Tandy und der Franzose Mathieu Jaminet bilden die Stammbesetzung in der Startnummer 6. Beim Langstrecken-Event in Daytona verstärkt der US-Amerikaner Dane Cameron die beiden Routiniers als dritter Mann. Im Schwesterauto mit der Startnummer 7 wechseln sich in der Saison 2023 der Australier Matt Campbell und der Brasilianer Felipe Nasr ab. Das Duo erhält beim 24-Stunden-Rennen die Unterstützung von Michael Christensen aus Dänemark.
In der GTD-Pro-Klasse setzen die amtierenden Champions von Pfaff Motorsports auf erfahrenes Personal aus dem erweiterten Porsche-Fahrerkader. Der Österreicher Klaus Bachler ist neben dem Franzosen Patrick Pilet in der gesamten Saison als Stammpilot gesetzt. In Daytona ergänzt Werksfahrer Laurens Vanthoor aus Belgien das Aufgebot im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 9. In der GTD-Kategorie setzen die Vorjahres-Klassensieger von Wright Motorsports (Startnummer 16) auf die Dienste von Ryan Hardwick aus den USA, Jan Heylen aus Belgien, Zacharie Robichon aus Kanada sowie des norwegischen Porsche-Vertragsfahrers Dennis Olsen.
Im zweiten Neunelfer (Nummer 77) des Kundenteams aus dem US-Bundesstaat Ohio kommt unter anderem der französische Werksfahrer Kévin Estre zum Einsatz. Die Mannschaft von KellyMoss with Riley feiert ihr Debüt in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship mit zwei weiteren Porsche 911 GT3 R. Das erfolgreiche Team aus dem Porsche Carrera Cup Nordamerika vertraut unter anderem auf Julien Andlauer aus Frankreich, Jaxon Evans aus Neuseeland, den erfahrenen Niederländer Jeroen Bleekemolen und dessen jungen Landsmann Kay van Berlo. Mit einer besonders prominenten Besetzung wartet der GT3-Rennwagen von MDK Motorsports auf: Formel-1-Pilot Kevin Magnussen aus Dänemark teilt sich die Startnummer 53 mit seinem Vater Jan sowie den Amerikanern Mark Kvamme und Trenton Estep. Das Fahrzeug von AO Racing steuern unter anderem die beiden Briten Harry Tincknell und Sebastian Priaulx.
Die Fahrer und Teams in der Übersicht
GTP-Klasse (Porsche 963):
#6 Porsche Penske Motorsport – Dane Cameron (USA) / Mathieu Jaminet (F) / Nick Tandy (UK)
#7 Porsche Penske Motorsport – Matt Campbell (AUS) / Michael Christensen (DK) / Felipe Nasr (BR)
GTD-Pro-Klasse (Porsche 911 GT3 R):
#9 Pfaff Motorsports – Klaus Bachler (A) / Patrick Pilet (F) / Laurens Vanthoor (B)
GTD-Klasse (Porsche 911 GT3 R):
#16 Wright Motorsports – Ryan Hardwick (USA) / Jan Heylen (B) / Dennis Olsen (N) / Zacharie Robichon (CDN)
#53 MDK Motorsports – Trenton Estep (USA) / Mark Kvamme (USA) / Jan Magnussen (DK) / Kevin Magnussen (DK)
#77 Wright Motorsports – Alan Brynjolfsson (USA) / Kévin Estre (F) / Trent Hindman (USA) / Max Root (USA)
#80 AO Racing – PJ Hyett (USA) / Gunnar Jeannette (USA) / Sebastian Priaulx (UK) / Harry Tincknell (UK)
#91 Kelly Moss with Riley – Julien Andlauer (F) / Kay van Berlo (NL) / Jaxon Evans (NZ) / Alan Metni (USA)
#92 Kelly Moss with Riley – Jeroen Bleekemolen (NL) / David Brule (USA) / Andrew Davis (USA) / Alec Udel (USA)
Der Zeitplan (Ortszeit, MEZ -6 Stunden)
Freitag, 20.01.
11:00 Uhr bis 12:30 Uhr: Test Session 1
16:15 Uhr bis 18:00 Uhr: Test Session 2
Samstag, 21.01.
11:15 Uhr bis 12:45 Uhr: Test Session 3
15:10 Uhr bis 16:10 Uhr: Test Session 4
18:30 Uhr bis 20:30 Uhr: Test Session 5
Sonntag, 22.01.
13:25 Uhr bis 13:40 Uhr: Qualifying GTD-Pro/GTD
14:40 Uhr bis 15:00 Uhr: Qualifying GTP
Donnerstag, 26.01.
11:05 Uhr bis 12:35 Uhr: Freies Training 1
15:20 Uhr bis 17:05 Uhr: Freies Training 2
19:15 Uhr bis 21:00 Uhr: Freies Training 3
Freitag, 27.01.
11:20 Uhr bis 12:20 Uhr: Freies Training 4
18:25 Uhr bis 18:45 Uhr: Freies Training 5 (nur GTP-Klasse)
Samstag, 28.01.
13:40 Uhr: Start 24-Stunden-Rennen
Sonntag, 29.01.
13:40 Uhr: Zieldurchfahrt 24-Stunden-Rennen
Porsche-Gesamtsiege bei den 24 Stunden von Daytona
1968 – Elford/Neerpasch/Stommelen/Herrmann/Siffert – Porsche 907 LH
1970 – Rodríguez/Kinnunen/Redman – Porsche 917 K
1971 – Rodríguez/Oliver – Porsche 917 K
1973 – Gregg/Haywood – Porsche Carrera RSR
1975 – Gregg/Haywood – Porsche Carrera RSR
1977 – Graves/Haywood/Helmick – Porsche Carrera RSR
1978 – Gregg/Hezemans/Stommelen – Porsche 935
1979 – Field/Haywood/Ongais – Porsche 935
1980 – Merl/Joest/Stommelen – Porsche 935
1981 – Rahal/Garretson/Redman – Porsche 935
1982 – Paul Sr./Paul Jr./Stommelen – Porsche 935
1983 – Foyt/Ballot-Léna/Wollek/Henn – Porsche 935
1985 – Foyt/Unser/Wollek/Boutsen – Porsche 962
1986 – Holbert/Bell/Unser – Porsche 962
1987 – Holbert/Bell/Unser/Robinson – Porsche 962
1989 – Andretti/Bell/Wollek – Porsche 962
1991 – Jelinski/Haywood/Wollek/Pescarolo/Krages – Porsche 962
2003 – Buckler/Schrom/Bernhard/Bergmeister – Porsche 911 GT3 RS
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Nach Monaten voller Erwartungen kann es nun mit der GTP-Klasse und dem Porsche 963 so richtig losgehen. Wir werden ein enorm großes Starterfeld mit Fahrzeugen unterschiedlichster Art sehen. Ich erwarte daher, dass das weltweite Interesse an der Veranstaltung riesig sein wird. Wir sind gut vorbereitet. Auf der Suche nach Performance und Standfestigkeit hat unsere Mannschaft alles bis ins kleinste Detail betrachtet und bearbeitet. Für mich geht es erstmals in den Kampf um den Gesamtsieg in Daytona. Ich bin bereit!“
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Unser gesamtes Team und die Entwicklungsmannschaft haben ebenso wie wir Fahrer unzählige Stunden in die Entwicklung des neuen Porsche 963 investiert. Die große Vorfreude auf das erste Rennen geht mit einer gehörigen Portion Respekt einher. Wir wissen noch nicht genau, was alles auf uns zukommt. Wir wollen möglichst ohne Zwischenfälle ins Ziel fahren. Wenn uns dies gelingt, werden wir weit vorne sein, viele Punkte und vielleicht große Pokale mit nach Hause nehmen.“
Matt Campbell (Porsche 963 #7): „Wir haben so viel Arbeit und Schweiß investiert, um den Porsche 963 in den zurückliegenden Monaten zur Rennreife zu entwickeln. Endlich beginnt die neue Ära im Langstreckensport. Auch für mich persönlich startet mit dem Schritt in den Hybrid-Prototypen ein neues Kapitel. Ich kann es kaum erwarten, in das Auto zu steigen und um Gesamtsiege zu kämpfen.“
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Endlich wieder Rennen! Ich könnte mir keinen schöneren Event für den Start in die neue Ära des Langstreckensports vorstellen als die 24 Stunden von Daytona. Erstmals kämpfen die neuen Prototypen in der GTP-Klasse in einem hoffentlich engen und harten Wettbewerb um den Gesamtsieg. Für mich persönlich wird es ein Gänsehautmoment, wenn ich mit unserem Auto in die ersten Rennrunden starte. Zusammen mit Matt und Michael werde ich alles geben, den Porsche 963 schnell zu einem Siegerfahrzeug zu machen.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #9): „Die neue Saison in Nordamerika startet mit einem Klassiker. Dieses Rennen ist für mich persönlich ein ganz besonderes Highlight: Mit ihm beginnt meine erste volle Saison in der IMSA-Serie und es wird der erste große Renneinsatz unseres neuen Porsche 911 GT3 R. Ich freue mich, dass wir nach unzähligen erfolgreichen Tests nun in den Wettbewerbsbetrieb wechseln. Wir sind bestens für die große Aufgabe gerüstet.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #9): „Ich liebe den Rennsport in Nordamerika und Daytona gehört zu meinen Lieblingsveranstaltungen. Der dortige Klassiker ist das einzige große 24-Stunden-Rennen im GT-Sport, das ich noch nicht gewonnen habe. Im vergangenen Jahr habe ich gegen das Pfaff-Auto um den Klassensieg in Daytona gekämpft und in den letzten Minuten knapp verloren. In diesem Jahr möchte ich gemeinsam mit Pfaff im neuen Porsche 911 GT3 R auf Platz eins fahren.“
Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #16): „Im vergangenen Jahr war es ein großartiger Kampf bis zur allerletzten Runde. Dieses Duell zweier Porsche 911 GT3 R um den Klassensieg ist bis heute der Renner in den sozialen Medien – einfach episch! In dieser Saison gehe ich zusammen mit Ryan, Zacharie und Jan für Wright Motorsports an den Start. Wir haben ein starkes Team, stehen aber umfangreicher und starker Konkurrenz gegenüber. Wright Motorsports hat die Klasse 2022 gewonnen. Das möchten wir wiederholen.“
Kevin Magnussen (Porsche 911 GT3 R #53): „Ich habe meinem Vater über viele Jahre bei den Rennen in Daytona zugeschaut, nun fahren wir dort gemeinsam – das bedeutet mir sehr viel. Ich kenne die Veranstaltung gut, da ich bereits in den beiden Vorjahren dort am Start war. Nun kommt diese ganz besondere Gelegenheit im Porsche von MDK Motorsports. Nachdem wir als Vater-Sohn-Gespann bereits in Le Mans gefahren sind, nehmen wir nun das zweite große 24-Stunden-Rennen zusammen in Angriff. Das wird großartig!“
Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #77): „Ich kenne das Team Wright Motorsports und meine Teamkollegen noch nicht so gut, daher haben wir beim ,Roar‘ – also dem Test vor dem eigentlichen Event – noch einige Arbeit zu erledigen. Den neuen 911 GT3 R bin ich bislang nur wenig gefahren, glaube aber fest daran, dass meine Kollegen und die Techniker in Weissach ein tolles Auto auf die Räder gestellt haben. Wir wollen fehlerfrei durchkommen und das Ziel im vorderen Feld der GTD-Klasse erreichen.“