Das Rennen

In der GTE-Am-Klasse waren die beiden Porsche 911 RSR von Project 1 das Maß der Dinge. Das Kundenteam aus dem niedersächsischen Lohne feierte im 8-Stunden-Rennen einen Doppelsieg.

Das Porsche GT Team hat zum Abschluss des zehnjährigen Werksprogrammes in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC eine beeindruckende kämpferische Leistung gezeigt. Im hart umkämpften 8-Stunden-Rennen auf dem Bahrain International Circuit leisteten die beiden Porsche 911 RSR anfangs Führungsarbeit. Zwei Gelbphasen, die unglücklichlicherweise direkt nach Tankstopps eintraten, warfen die beiden Werksautos nach rund zwei Stunden deutlich hinter die Konkurrenz zurück. Trotz beeindruckender Vorstellungen der Fahrer und einer fehlerfreien Arbeit des Teams blieb die Aufholjagd unbelohnt.

Der Franzose Kévin Estre und Michael Christensen aus Dänemark beendeten das Saisonfinale in Bahrain am Steuer der Startnummer 92 auf Platz drei der GTE-Pro-Klasse. Das Schwesterauto mit den Werksfahrerkollegen Gianmaria Bruni aus Italien und Richard Lietz aus Österreich kam auf Position vier ins Ziel. Diese Resultate reichten nicht, um ausreichend Punkte für den erhofften Gewinn von Hersteller- und Fahrer-Weltmeisterschaft zu erreichen. Kurz vor dem Ende des finalen Rennens der Saison 2022 tauschten die beiden 911 RSR ihre Positionen. Hintergrund: Bei einem Ausfall der angeschlagenen Startnummer 51 von Ferrari hätten Estre/Christensen die Fahrer-WM im letzten Moment noch gewinnen können.

911 RSR, FIA WEC, Sakhir, Bahrain, 2022, Porsche AG

„Es ist ein für uns ein enttäuschendes Ergebnis: Wir wollten zum Abschied des Werks-Neunelfers unbedingt die Titel gewinnen“, fasst Thomas Laudenbach zusammen. Der Leiter Porsche Motorsport ergänzt: „Wir haben fehlerfrei agiert und alles herausgeholt – waren aber dennoch nicht in der Lage, aus eigener Kraft zu gewinnen. Zweimal hatten wir mit Gelbphasen wirklich Pech. So wurde es für uns zu einem bitteren Abschied aus der GTE-Pro-Kategorie. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen: Im Juni haben wir mit dem 911 RSR unsere Klasse in Le Mans gewonnen.“

„Unter dem Strich waren wir zu langsam, zudem hatten die Konkurrenten mehr Glück mit den Gelbphasen“, analysiert Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. „Ob uns wegen der Reifen oder aufgrund der BoP-Einstufungen das Tempo fehlten, werden wir noch ergründen. Wir sind traurig. Wir hatten uns das Ende dieses tollen Werksprogramms anders vorgestellt.“

Das Finale in der GTE-Am-Kategorie

Erheblich besser verlief das Finale für das Kundenteam Project 1 in der GTE-Am-Kategorie. Nach beeindruckenden Vorstellungen der Fahrer Nicolas Leutwiler (Schweiz), Mikkel Pedersen (Dänemark) und Matteo Cairoli (Italien) erreichte die Startnummer 46 den Klassensieg vor dem Schwesterauto. Bemerkenswert: Im Porsche 911 RSR mit der Nummer 56 feierten die beiden Amerikaner Gunnar Jeannette und PJ Hyett ihre Premiere in der FIA WEC. Auf dem Weg zu Platz zwei wurden sie vom britischen Stammfahrer Ben Barnicoat unterstützt. „Gratulation an unsere starken Kunden“, kommentiert Thomas Laudenbach. Alexander Stehlig fügt hinzu: „Project 1 hat einen Doppelsieg errungen – genau solch ein Saisonfinale wünscht sich jedes Team. Die Mannschaft wird nun bester Stimmung in Richtung 2023 arbeiten, dem letzten Einsatzjahr des 911 RSR in der GTE-Am-Klasse der FIA WEC.“ Die beiden Kundenautos von Dempsey-Proton Racing fuhren auf den Positionen acht und zwölf ins Ziel, der Neunelfer von GR Racing erreichte Rang sechs.

Mit dem Abschluss der Saison 2023 endet eine Ära im Langstrecken-Sport: Die beliebte und meist hart umkämpfte GTE-Pro-Klasse der FIA WEC wird eingestellt. Der Porsche 911 RSR geht 2023 dennoch an den Start: Kundenmannschaften werden das rund 378 kW (515 PS) starke Fahrzeug in der GTE-Am-Kategorie einsetzen. Das neue Werksteam Porsche Penske Motorsport kämpft ab dem kommenden Jahr mit dem LMDh-Prototypen 963 in der Hypercar-Klasse der Langstrecken-WM um Gesamtsiege.

Fahrerstimmen zum Rennen

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Fahrerisch und strategisch haben wir restlos alles in die Waagschale geworfen. Schon früh im Rennen sind wir durch Pech in einer Gelbphase weit zurückgefallen. Da war eigentlich schon alles gelaufen. Sehr schade, aber es gibt solche Tage.“

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Wir sind angetreten, um beide Titel zu holen – nun stehen wir mit leeren Händen da. Wir hatten im finalen Rennen einfach nicht den notwendigen Speed. Wir haben dann versucht, strategisch noch etwas zu erreichen, aber dabei fehlte uns das nötige Glück. Wir haben alles versucht. In der zweiten Saisonhälfte war Ferrari leider immer schneller als wir.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Am Ende war es knapp – aber das ändert nichts an der Gesamtsituation. Unser Auto fühlte sich im Rennen gut an. Wir hatten bei unserer Boxencrew einige krankheitsbedingten Ausfälle zu kompensieren. Selbst die Neulinge, die kurzfristig eingesprungen sind, haben tadellose Arbeit abgeliefert. Wir haben alles getan, was in unseren Händen lag. Es hat einfach nicht gereicht. Vielen Dank für eine einmalige Zeit mit dem Werksteam in der FIA WEC. Nun freuen wir uns auf eine neue Ära mit tollen Prototypen.“

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Wir haben alles richtig gemacht und hatten trotzdem keine Chance. Woran das lag, das konnten sicherlich viele erkennen. Ich habe die Handhabung der Balance of Performance in diesem Jahr nicht verstanden. Ich wünsche unseren Kollegen im Werksprogramm mit dem 963 ab dem kommenden Jahr auch mehr Glück bei der BoP.“

Matteo Cairoli (Porsche 911 RSR #46): „Im letzten Saisonrennen haben wir endlich unseren ersten Sieg eingefahren. Besser geht es wirklich nicht. Das gesamte Wochenende lief wie am Schnürchen. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, den Porsche 911 RSR auf der Strecke zu bewegen. Meine Kollegen haben im Cockpit Großartiges geleistet, unsere gesamte Mannschaft alles richtig gemacht. Wir haben diesen Erfolg verdient. Ein Doppelsieg zum Abschluss des Jahres – mehr können wir uns nicht wünschen.“

Ergebnisse Rennen

GTE-Pro-Klasse:
1. Molina/Fuoco (E/I), Ferrari 488 GTE #52, 231 Runden
2. Milner/Tandy (USA/UK), Corvette C8.R #64, 230 Runden
3. Christensen/Estre (DK/F), Porsche 911 RSR #92, 230 Runden
4. Bruni/Lietz (I/A), Porsche 911 RSR #91, 230 Runden
5. Pier Guidi/Calado (I/UK), Ferrari 488 GTE #51, 227 Runden

GTE-Am-Klasse:
1. Cairoli/Pedersen/Leutwiler (I/DK/CH), Porsche 911 RSR #46, 226 Runden
2. Hyett/Jeannette/Barnicoat (USA/USA/UK), Porsche 911 RSR #56, 226 Runden
3. Bovy/Frey/Gatting (B/CH/DK), Ferrari 488 GTE #85, 226 Runden
6. Wainwright/Barker/Pera (UK/UK/I), Porsche 911 RSR #86, 226 Runden
8. Ried/Priaulx/Tincknell (D/UK/UK), Porsche 911 RSR #77, 226 Runden
12. Poordad/Lindsey/Heylen (USA/USA/B), Porsche 911 RSR #88, 224 Runden

Das Qualifying

Das Porsche GT Team hat sich beim Saisonfinale in Bahrain die Pole-Position in der GTE-Pro-Klasse gesichert. Werksfahrer Gianmaria Bruni aus Italien fuhr im Qualifying auf dem Bahrain International Circuit am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Nummer 91 die schnellste Rundenzeit. Der Däne Michael Christensen qualifizierte das Schwesterauto mit der Nummer 92 für Startplatz drei. Durch den Extra-Punkt für die Pole-Position liegt Porsche in der Herstellerwertung der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC jetzt gemeinsam mit Ferrari an der Spitze.

Der Porsche 911 RSR startet zum vierten Mal in der laufenden Saison von der Pole-Position der hart umkämpften GTE-Pro-Klasse. Bei einbrechender Dunkelheit und warmen Temperaturen von über 30 Grad Celsius warteten die beiden Neunelfer des Werksteams zu Beginn der Session nicht lange ab. Sofort nach Freigabe des 10-minütigen Zeittrainings ging Christensen auf die Strecke. Bruni folgte rund eine Minute später.

Der Italiener brach seinen ersten schnellen Umlauf ab, um die Reifen und Bremsen optimal anzuwärmen und sich auf eine zweite Attacke vorzubereiten. Dieses Vorhaben gelang perfekt. Bruni jagte in 1:56,143 Minuten um den 5,4 Kilometer langen Kurs. Diese Rundenzeit wurde anschließend nicht mehr unterboten. Christensen setzte im ersten Versuch die drittschnellste Zeit und holte sich anschließend für einen zweiten Anlauf einen frischen Satz Michelin-Reifen. Der Däne verbesserte seine Rundenzeit zwar noch einmal und rangierte zwischenzeitlich auf Platz zwei, allerdings wurde dieser Versuch wenig später wegen des Überfahrens der Streckenlimits für ungültig erklärt. Die Nummer 92 startet somit von Position drei.

Gianmaria Bruni, Richard Lietz (l-r), FIA WEC, Sakhir, Bahrain, 2022, Porsche AG
Gianmaria Bruni und Richard Lietz in Bahrain

„Es war ein gutes Qualifying für uns“, fasst Alexander Stehlig zusammen. Der Leiter Werksmotorsport FIA WEC erklärt: „Gimmi mag die Strecke, er fühlt sich in Bahrain sehr wohl. Entsprechend ist er mit einer starken Runde zur Pole gefahren. Michael hatte im Schwesterauto etwas Pech: Im entscheidenden letzten Sektor drehte sich ein Konkurrent vor ihm. Schade – es hätte für ihn mindestens Platz zwei werden können. Wichtig ist, dass wir den WM-Zähler für die Pole geholt haben. Nun liegen wir punktgleich vorn und gehen in ein spannendes Finale. Wir geben alles und schauen mal, was am Ende des 8-Stunden-Rennens für uns dabei herauskommt.“

In der Herstellerwertung sind Porsche und Ferrari vor dem Saisonfinale gleichauf. In der Fahrermeisterschaft haben Estre/Christensen und Porsche-Kollege Bruni noch Chancen auf den Gewinn des Titels. Das 8-Stunden-Rennen von Bahrain startet am Samstag, 12. November um 14:00 Uhr Ortszeit (12:00 Uhr MEZ).

Diesen abschließenden Lauf der Saison 2023 in der FIA WEC nimmt der Porsche 911 RSR von Dempsey-Proton Racing (Nummer 77) von Rang drei der GTE-Am-Kategorie in Angriff. Das Schwesterauto mit der Nummer 88 startet von Platz zwölf. Die beiden Kundenautos von Project 1 qualifizierten sich auf den Positionen vier und elf. Der Neunelfer von GR Racing startet von Rang sechs in das Saisonfinale.

Fahrerstimmen zum Qualifying

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Die Marschroute war ganz klar – im Qualifying alles herausholen. Das ist mir gelungen. Meine schnellste Runde war sehr gut. Im ersten Anlauf hatten Reifen und Bremsen noch nicht ganz das optimale Temperaturfenster erreicht. Also habe ich es zunächst locker angehen lassen und dann voll angegriffen. Diese Strategie ist bestens aufgegangen. Wir starten von der Pole – großartig. Auf der anderen Seite ist es auch ein seltsames Gefühl, denn es wird das letzte Rennen im Porsche 911 RSR des Werksteams.“

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Das Ziel war Platz eins, aber nun sind wir Dritter. Kurz gesagt: Es war schwierig. Meine Rundenzeiten waren einfach nicht schnell genug. So einfach ist das. Unter diesen Voraussetzungen wird es ein schwieriges und äußerst anstrengendes Rennen für uns.“

Christian Ried (Porsche 911 RSR #77): „Das Auto war super! Ich glaube, es wäre vielleicht sogar noch etwas mehr möglich gewesen. Ich hätte bestimmt um zwei Zehntelsekunden schneller fahren können, allerdings haben das die Reifen bei meinem zweiten Versuch nicht mehr hergegeben. Platz drei ist wirklich okay. Im Rennen ist für uns alles möglich.“

Ergebnisse Qualifying

GTE-Pro-Klasse:
1. Bruni/Lietz (I/A), Porsche 911 RSR #91, 1:56,143 Minuten
2. Molina/Fuoco (E/I), Ferrari 488 GTE #52, 1:56,419 Minuten
3. Christensen/Estre (DK/F), Porsche 911 RSR #92, 1:56,439 Minuten
4. Pier Guidi/Calado (I/UK), Ferrari 488 GTE #51, 1:56,472 Minuten
5. Milner/Tandy (USA/UK), Corvette C8.R #64, 1:57,539 Minuten

GTE-Am-Klasse:
1. Bovy/Frey/Gatting (B/CH/DK), Ferrari 488 GTE #85, 1:59,186 Minuten
2. Keating/Chaves/Sörensen (USA/P/DK), Aston Martin #33, 1:59,698 Minuten
3. Ried/Priaulx/Tincknell (D/UK/UK), Porsche 911 RSR #77, 1:59,708 Minuten
4. Cairoli/Pedersen/Leutwiler (I/DK/CH), Porsche 911 RSR #46, 2:00,030 Minuten
6. Wainwright/Barker/Pera (UK/UK/I), Porsche 911 RSR #86, 2:00,597 Minuten
11. Hyett/Jeannette/Barnicoat (USA/USA/UK), Porsche 911 RSR #56, 2:01,307 Minuten
12. Poordad/Lindsey/Heylen (USA/USA/B), Porsche 911 RSR #88, 2:01,361 Minuten

Die Vorschau

Porsche möchte im letzten Rennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC der Saison 2022 den Hersteller- und Fahrertitel in der GTE-Pro-Klasse erringen. In Bahrain werden für den Sieg aufgrund der längeren Fahrzeit von acht Stunden 38 statt der gewöhnlichen 25 Punkte vergeben. Das macht die WM-Rechnung einfach: Gewinnt einer der beiden Porsche 911 RSR des Werksteams das Rennen und erreicht das zweite Auto das Ziel, dann steht Porsche als Hersteller-Weltmeister fest. Fährt die Startnummer 92 zur Pole-Position und beendet den finalen Lauf als Sieger, holen sich Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) zum zweiten Mal nach 2018/2019 den Fahrertitel.

Auch Gianmaria Bruni im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 besitzt noch rechnerische Chancen auf den Gewinn der Fahrermeisterschaft: Der Italiener liegt in der Gesamtwertung nur 14 Zähler hinter den Spitzenreitern. Sein Teamkollege Richard Lietz aus Österreich kann nicht mehr um den Titel kämpfen. Er musste krankheitsbedingt das Rennen in Monza (Italien) auslassen und konnte dort keine Punkte einfahren. Gleichzeitig ist das Rennen auch der letzte Einsatz des Werksteams mit dem RSR. Die beiden Werks-Neunelfer treten in einem besonderen Design an. Es greift die großen Erfolge, eingesetzten Fahrer, besuchten Schauplätze und besonderen Folierungen der vergangenen zehn Jahre auf. In der GTE-Am-Klasse setzen drei Kundenteams fünf der 911 RSR ein.

„Das Team, die Fahrer und die gesamte Belegschaft von Porsche Motorsport sind maximal motiviert. Im allerletzten Rennen der GTE-Pro-Klasse geht es in dieser seit Jahren hart umkämpften Kategorie um alles“, schildert Thomas Laudenbach seine Vorfreude auf das Saisonfinale in Bahrain. Der Leiter Porsche Motorsport fügt hinzu: „Wir haben in Bahrain noch eine Rechnung offen. Im vergangenen Jahr haben wir an gleicher Stelle in den letzten Runden der Saison den Titel ohne eigenes Verschulden verloren. Den Spieß möchten wir in diesem Jahr unbedingt umdrehen und uns mit diesem Werksteam als Weltmeister aus der Szene verabschieden. Der Gewinn des Hersteller- und Fahrertitels wäre die Krönung zum Abschluss des zehnjährigen Werkseinsatzes mit dem Porsche 911 RSR.“

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„Wir werden in Bahrain das Ende einer Epoche im Porsche-Werksmotorsport erleben. Diese Tatsache ist uns sehr bewusst und motiviert das gesamte Team bis zum Äußersten“, erklärt Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. „Wir wollen gern noch einmal einen Doppelsieg und die großen Pokale für den Gewinn der Weltmeistertitel erringen. Uns erwartet allerdings ein schwieriges Rennen. Es soll uns keinesfalls das gleiche passieren wie im Vorjahr, als wir den Titel auf den letzten Metern verpassten. Die vergangenen beiden Rennen in Monza und Fuji haben aus unserer Sicht eines klar gezeigt: Die Ausgeglichenheit im Wettbewerb war nicht gegeben. Wir hoffen, dass auch die FIA dies erkannt hat und die Balance of Performance zum Finale entsprechend anpasst. Wenn dem so ist, dann erwarten wir einen spannenden, aber aufgrund der harten Bedingungen über acht Stunden auch einen sehr intensiven Wettbewerb auf einer anspruchsvollen Strecke.“

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Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC

Die FIA WEC gastierte erstmals in ihrem Gründungsjahr 2012 auf dem 5,412 Kilometer langen Bahrain International Circuit nahe der Hauptstadt Manama. Einzig in der Saison 2018/2019 fand kein Langstrecken-Wettbewerb in Sakhir statt. Die große Hitze bei Tag, die fallenden Temperaturen bei Einbruch der Nacht sowie der oftmals mit einer feinen Sandschicht überzogene Asphalt machen das Rennen für Teams, Ingenieure und Fahrer zu einer großen Herausforderung. Der Reifenverschleiß auf dem Grand-Prix-Kurs mit seinen 15 Kurven ist enorm hoch. Ein konstantes Tempo über einen vollen Renn-Stint gilt als entscheidender Erfolgsfaktor. Im 8-Stunden-Rennen wird bei der Punktevergabe der Faktor 1,5 angewendet und das Ergebnis aufgerundet (38-27-23-18-15-12-9-6-3-2). Zudem erhält der Schnellste des Qualifyings für das Erreichen der Pole-Position einen zusätzlichen WM-Zähler.

Die Fahrer des Porsche GT Teams

Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 wechseln sich die beiden Le-Mans-Klassensieger Gianmaria Bruni und Richard Lietz ab. Der Italiener rangiert in der Fahrermeisterschaft auf Platz drei, sein Teamkollege aus Österreich auf Rang vier. Auf Position zwei der Gesamtwertung liegen die Markenkollegen Kévin Estre aus Frankreich und Michael Christensen aus Dänemark. Die beiden Fahrer der Startnummer 92 haben den Auftakt 2022 in Sebring (USA) gewonnen. Porsche liegt in der Herstellerwertung nur einen Zähler hinter der Spitze.

Die Kundenteams

Dempsey-Proton Racing setzt im WEC-Rennen in Bahrain zwei Porsche 911 RSR ein. In der Startnummer 77 geht Teameigner Christian Ried aus Schöneburg gemeinsam mit den beiden Briten Harry Tincknell und Sebastian Priaulx an den Start. Im Schwesterauto mit der Nummer 88 wechseln sich die Amerikaner Fred Poordad und Patrick Lindsey mit Jan Heylen aus Belgien ab.

In der Startnummer 46 von Project 1 fahren Nicolas Leutwiler aus der Schweiz, Mikkel Pedersen aus Dänemark und der Italiener Matteo Cairoli. Im Nummer-56-Auto des Kundenteams aus dem niedersächsischen Lohne agieren die beiden Amerikaner Gunnar Jeannette und PJ Hyett gemeinsam mit dem Briten Ben Barnicoat. Die Startnummer 86 von GR Racing teilt sich das Duo Michael Wainwright und Ben Barker aus Großbritannien mit dem Italiener Riccardo Pera. 

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Der Zeitplan (alle Zeiten MEZ)

Donnerstag, 10. November
10:15 Uhr bis 11:45 Uhr: Freies Training 1
15:30 Uhr bis 17:00 Uhr: Freies Training 2

Freitag, 11. November
09:00 Uhr bis 10:00 Uhr: Freies Training 3
14:50 Uhr bis 15:00 Uhr: Qualifying GTE

Samstag, 12. November
12:00 Uhr bis 20:00 Uhr: Rennen

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