Porsche gewinnt die GT-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans

Porsche hat die GTE-Pro-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Die Werksfahrer Gianmaria Bruni aus Italien, Richard Lietz aus Österreich und Frédéric Makowiecki aus Frankreich überquerten den Zielstrich am Ende eines intensiven und spannenden Rennens über 350 Runden auf Platz eins.

Rennen

Das Trio am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 stellte somit einen neuen Distanzrekord für GTE-Fahrzeuge auf: 4.769 Kilometer. Das Schwesterauto mit Kévin Estre (Frankreich), Michael Christensen (Dänemark) und Laurens Vanthoor (Belgien) am Steuer beendete die 90. Auflage des Langstrecken-Klassikers auf Rang vier. In der GTE-Am-Kategorie fuhr das Porsche-Kundenteam WeatherTech Racing auf das Siegerpodest.

„Das Porsche GT Team hat unsere großartige Tradition bei den 24 Stunden von Le Mans am heutigen Tage fortgeschrieben. Dieser Erfolg macht mich sehr stolz“, freut sich Michael Steiner, Vorstand Forschung und Entwicklung der Porsche AG. „Mein großer Dank gilt dem Team, den Fahrern und allen, die in unserem Entwicklungszentrum in Weissach ihre Expertise und Leidenschaft in die Waagschale geworfen haben, um diesen 109. Klassensieg für Porsche zu realisieren.“

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Gianmaria Bruni

„Sieg beim letzten Werkseinsatz mit dem 911 RSR in Le Mans – das ist ein unbeschreibliches Gefühl“, jubelt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Als unsere Startnummer 92 in Führung liegend einen Reifenschaden hatte, dachten wir, es könnte alles vorbei sein. Aber auch die Mitbewerber von Corvette hatten Pech. Genau in diesem Moment waren wir mit der Nummer 91 zur Stelle – weil bei uns niemand aufgegeben hat: die Fahrer nicht und das Team ebenso wenig. Wir sind für die harte und konsequente Arbeit, die auch im Hintergrund stattgefunden hat, entsprechend belohnt worden. Das fühlt sich einfach nur gut an!“

Die 24 Stunden von Le Mans hatten am Samstag bei Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen und vor großer Kulisse begonnen. Auf dem zu Beginn bis zu 40 Grad Celsius warmen Asphalt sicherten die beiden Porsche 911 RSR zunächst die Positionen drei und vier ab und hielten sich in Schlagdistanz zur Spitze. Die großen Stunden schlugen mit Beginn des Sonnenuntergangs. Die beiden Rennwagen konnten bei kühleren Temperaturen über große Distanzen den maximalen Grip der Reifen nutzen und nach vorn fahren. Die erfolgreiche Crew der Startnummer 91 erlebte am Abend einen Rückschlag: Aufgrund des Verlassens der Strecke musste Makowiecki eine Durchfahrtsstrafe antreten. Anschließend kam das Siegerauto ohne weitere Zwischenfälle über die Distanz und profitierte auf dem Weg zum Klassen-Triumph unter anderem auch vom Pech der Konkurrenz. Im Ziel hatte der 911 RSR, der letztmals in Le Mans im Werkseinsatz an den Start ging, den Zielstrich mit einem Vorsprung von 42,684 Sekunden.

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Gianmaria Bruni, Frederic Makowiecki, Richard Lietz und Bernhard Demmer (l-r)

Die Startnummer 92 hatte unterdessen großes Pech. Kévin Estre, Michael Christensen und Laurens Vanthoor waren im Rennen mit bärenstarken Vorstellungen in der Nacht an die Spitze gefahren. Das Trio aus Frankreich, Dänemark und Belgien – Klassensieger in Le Mans 2018 – erarbeitete sich bin zum Sonnenaufgang einen Vorsprung von mehr als zwei Minuten. Doch dann kam der Rückschlag: Kurz vor 8:00 Uhr am Sonntag platzte der rechte Vorderreifen am 911 RSR und zerstörte große Teile der Fahrzeugfront. Durch die langsame Fahrt zurück an die Box und die anschließende 10-minütige Reparatur büßte das Team drei Runden ein. Am Ende fuhr die Startnummer 92 auf Platz vier ins Ziel.

„Wir haben ein klassisches Langstrecken-Rennen erlebt. Derjenige, der am wenigsten Zwischenfälle durchmacht, der steht am Ende auf dem Siegerpodest ganz oben: Das war heute unsere Nummer 91“, bilanziert Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. „Das freut mich sehr für die siegreiche Crew, der in der Vergangenheit oftmals das notwendige Glück fehlte. Die Mannschaft in der 92 hatte Pech mit einem unverschuldeten Reifenschaden, gab aber nie auf. Platz vier bringt uns viele wichtige Punkte in der Meisterschaft. Außerdem begeistert mich, dass wir mit der aktuellen Version unseres Autos, dem RSR-19, endlich in Le Mans gewonnen haben.“

In der GTE-Am-Klasse präsentierten sich gleich fünf Porsche 911 RSR als mögliche Siegkandidaten. Am Ende aber war es nur einer Mannschaft gelungen, den harten Wettbewerb über 24 Stunden ohne große Zwischenfälle zu überstehen. Die Startnummer 79 von WeatherTech Racing mit Julien Andlauer aus Frankreich sowie den beiden Amerikanern Cooper MacNeil und Thomas Merrill absolvierte nahezu makellose 343 Runden und fuhr auf Platz zwei. Die Nummer 86 von GR Racing erreichte Rang vier. Die Mannschaft von Hardpoint büßte 75 Minuten vor dem Ende alle Chancen auf einen Podestplatz ein. Der Indonesier Andrew Haryanto rutschte zu diesem Zeitpunkt als Viertplatzierter ins Kiesbett und verlor in der Folge vier Runden. Die Startnummer 99 wurde letztlich auf Position elf gewertet.

Dempsey-Proton Racing fehlte vor den Augen des US-Schauspielers und Team-Mitbesitzers Patrick Dempsey das notwendige Wettbewerbsglück. Die Nummer 88 kam auf Platz fünf, das Schwesterauto mit der Startnummer 77 fiel rund zwei Stunden vor dem Ende aufgrund eines gebrochenen Querlenkers aus den Top 5 und beendete das Rennen auf Position 14. Die Nummer 93, in der Hollywood-Star Michael Fassbender seine Le-Mans-Premiere feierte, erreichte das Ziel auf dem 16. Rang. Das größte Pech hatte die niedersächsische Mannschaft von Project 1: Das erfahrene Kundenteam musste beide Autos vorzeitig abstellen.

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Michael Fassbender

Bei den 24 Stunden von Le Mans, dem dritten Saisonrennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, geht es um doppelte WM-Punkte. Porsche konnte seine Spitzenposition in der Herstellerwertung durch den Erfolg in Frankreich ausbauen. Die neuen Le-Mans-Klassensieger Bruni und Lietz haben die Führung in der Fahrerwertung übernommen. Der vierte Saisonlauf findet am 10. Juli auf der italienischen Formel-1-Strecke in Monza statt.

Fahrerstimmen nach dem Rennen

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Für mich geht ein Traum in Erfüllung. Ich habe mit Ferrari schon dreimal in Le Mans gewonnen. Nach meinem Wechsel stand ein Sieg mit Porsche ganz oben auf meiner Wunschliste. Zweimal bin ich als Zweiter denkbar knapp an diesem Ziel vorbeigeschrammt – heute ist es endlich soweit. Die Ära der GTE-Pro-Klasse geht für Porsche mit einem Sieg in Le Mans zu Ende. Besser kann es gar nicht sein.“

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Le Mans hat sich seine Sieger ausgesucht – und diesmal waren wir an der Reihe. Wir waren zur Stelle als andere Autos in Probleme liefen. Ich denke, wir haben über 24 Stunden die wenigsten Fehler gemacht und deshalb verdient gewonnen. Ich war beim ersten Sieg eines Werks-RSR in Le Mans 2013 dabei und ebenso heute beim letzten Auftritt der GTE-Pro-Klasse in Le Mans. Das ist eine wunderschöne Geschichte.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #91): „Endlich! Neun Jahre lang habe ich es immer wieder versucht, nun stehe ich auf dem Podest ganz oben. Ich war mehrfach Zweiter, saß oft im schnellsten Auto, aber nie hat es funktioniert. Heute war alles anders. Wir waren vielleicht nicht diejenigen, die mit Top-Rundenzeiten geglänzt haben, aber wir sind mit den wenigsten Fehlern über die Distanz gekommen. Dieser Erfolg tut unendlich gut.“

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Wir haben lange vorne in der Spitzengruppe mitgemischt. Aber dann mussten wir einen längeren Stopp einlegen, um die Bremse zu wechseln. Das hat uns etwas nach hinten geworfen. Anschließend haben wir gepusht, waren schnell unterwegs – aber dieses Mal sollte es einfach nicht sein, denn ein kleiner Reifenschaden zog leider große Folgen nach sich. Die Reparatur dauerte so lange, dass wir aus dem Rennen um den Sieg waren. Es ist aber trotzdem ein schöner Tag für Porsche. Glückwunsch an unsere Teamkollegen aus der 91: Sie haben einen guten Job gemacht. Klasse, dass der Porsche 911 RSR das letzte Rennen der GTE-Pro-Klasse in Le Mans gewinnen konnte.“

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Das war sicher nicht das Rennen, das ich mir gewünscht hatte. Es war nicht mein Tag. Mir unterliefen ein paar Fehler, von denen sich einer massiv ausgewirkt hat. Wenn du dir durch das Blockieren eines Rads einen Bremsplatten einfängst, führt das normalerweise nicht dazu, dass der Reifen anschließend platzt. Heute aber leider eben doch. Dadurch musste das Team einige aufwändigere Arbeiten durchführen. Das ist bedauerlich. Wir lagen sehr gut im Rennen, der 911 RSR funktionierte bestens. Auch danach lief der Wagen super, aber leider haben wir durch die Reparatur einfach zu viel Zeit verloren.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #92): „Wir waren mit unserer Startnummer 92 richtig schnell, phasenweise sogar dominant. Leider hat ein Reifenschaden alle Träume platzen lassen. Letztlich sind wir Vierter geworden. Das gibt gute Punkte für Porsche und meine beiden Kollegen, die die gesamte Saison der FIA WEC bestreiten. Gratulation an die Crew der Nummer 91: Der Klassensieg ist verdient.“

Cooper MacNeil (Porsche 911 RSR #79): „Das Rennen war ereignisreich, anstrengend und alles andere als einfach. Mehr als Platz zwei konnten wir im harten Wettbewerb nicht herausholen. Unser 911 RSR lief wie ein Uhrwerk und unsere Mannschaft von WeatherTech Racing hat großartige Arbeit abgeliefert. Danke für die tolle Unterstützung, vor allem auch an Porsche. Wer Zweiter wird, schielt auch immer auf die erste Stufe des Podiums. Ich bin dennoch mit meinem dritten Podestplatz in Le Mans zufrieden.“

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Ergebnisse Rennen

GTE-Pro-Klasse
1. Bruni/Lietz/Makowiecki (I/A/F), Porsche 911 RSR #91, 350 Runden
2. Calado/Pier Guidi/Serra (GB/I/BR), Ferrari 488 GTE #51, 350 Runden
3. Fuoco/Molina/Rigon (I/E/I), Ferrari 488 GTE #52, 349 Runden
4. Christensen/Estre/Vanthoor (DK/F/B), Porsche 911 RSR #92, 348 Runden
5. Fraga/Bird/Van Gisbergen (BR/GB/NZ), Ferrari 488 GTE #74, 347 Runden

GTE-Am-Klasse
1. Keating/Chaves/Sörensen (USA/P/DK), Aston Martin #33, 343 Runden
2. MacNeil/Andlauer/Merrill (USA/F/USA), Porsche 911 RSR #79, 343 Runden 
3. Dalla Lana/Pittard/Thiim (CDN/GB/DK), Aston Martin #98, 342 Runden
4. Wainwright/Barker/Pera (GB/GB/I), Porsche 911 RSR #86, 340 Runden
5. Poordad/Heylen/Root (USA/B/USA), Porsche 911 RSR #88, 340 Runden
11. Haryanto/Picariello/Rump (RI/B/EST), Porsche 911 RSR #99, 338 Runden
14. Ried/Priaulx/Tincknell (D/GB/GB), Porsche 911 RSR #77, 336 Runden
16. Campbell/Fassbender/Robichon (AUS/IRL/CDN), Porsche 911 RSR #93, 329 Runden 
DNF. Iribe/Barnicoat/Millroy (USA/GB/GB), Porsche 911 RSR #56, 241 Runden
DNF. Leutwiler/Cairoli/Pedersen (CH/I/DK), Porsche 911 RSR #46, 77 Runden

Eilmeldung

Porsche hat seine Gesamtbilanz bei den 24 Stunden von Le Mans mit einem Triumph in der GTE-Pro-Kategorie weiter ausgebaut. Bei der 90. Auflage des Langstrecken-Klassikers in Frankreich gewannen Gianmaria Bruni (Italien), Richard Lietz (Österreich) und der Franzose Frédéric Makowiecki am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91. Das baugleiche Schwesterauto mit der Nummer 92 erreichte das Ziel auf dem vierten Platz.

Le-Mans-Rekordsieger Porsche bereicherte seine Erfolgsstatistik auf der traditionsreichen 13,626 Kilometer langen Strecke. Der Sportwagen-Hersteller aus Stuttgart ist mit 19 Gesamterfolgen und insgesamt 109 Klassensiegen in der fast 100-jährigen Geschichte des berühmtesten Langstrecken-Rennens der Welt unangefochten an der Spitze. Weitere Informationen, Stimmen von Fahrern und Verantwortlichen sowie Fotos und Videos folgen in Kürze.

Zwischenbericht 2

Porsche und seine Kundenteams haben die Le-Mans-Nacht in beiden GT-Klassen bestimmt. In der GTE-Pro-Kategorie führt die Startnummer 92, in der Amateurklasse kämpfen zwei 911 RSR an der Spitze. Das Porsche GT Team führt die GTE-Pro-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans an. Nach starker Fahrt durch die Nacht haben Kévin Estre, Michael Christensen und Laurens Vanthoor im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 bei noch rund acht verbleibenden Stunden einen Vorsprung von mehr als einer Minute. Das Trio aus Frankreich, Dänemark und Belgien hatte 2018 bereits gemeinsam einen Klassensieg beim größten Langstrecken-Rennen der Welt erreicht. Das Schwesterauto mit der Nummer 91 liegt nach fast 16 Stunden Fahrzeit auf Rang vier. In der GTE-Am-Klasse haben die Kundenteams WeatherTech Racing und Hardpoint realistische Siegchancen.

„Unser Ziel war es, gut durch die Nacht zu kommen. Das ist uns bestens gelungen“, schildert Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. „Das Tempo im Rennen ist enorm hoch und der Wettbewerb sehr eng. Ungewöhnlich ist es, dass es in den ersten 16 Rennstunden keinen einzigen Einsatz der Safety-Cars und keine einzige Full-Course-Yellow-Phase gab. Das bedeutet, dass über eine sehr lange Zeit wirklich immer am Limit gefahren wurde. Das ist hart – nicht nur für die Fahrer, sondern auch für das Material. Wir mussten aus diesem Grund relativ früh die Bremsen an der Startnummer 92 wechseln. Das haben wir nun hinter uns. Jetzt heißt es: acht Stunden Vollgas. Es wird ein Sprint bis zum Ende.“

Die Le-Mans-Nacht verlief für nahezu alle Teilnehmer bei der 90. Auflage der 24 Stunden von Le Mans ohne größere Zwischenfälle. Estre, Christensen und Vanthoor fuhren ein konstant schnelles Tempo und konnten sich an der Spitze phasenweise ein Polster von über zwei Minuten erarbeiten. Am frühen Morgen absolvierte die Einsatzcrew von Manthey einen routinemäßigen Bremsenwechsel. Dadurch schrumpfte der Vorsprung an der Spitze. Im Schwesterauto konnten die Kollegen Gianmaria Bruni (Italien), Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Richard Lietz (Österreich) ein ähnliches starkes Tempo fahren, allerdings warf das Team unter anderem eine Durchfahrtsstrafe zurück. Die Startnummer 91 liegt allerdings noch in der Führungsrunde und hat somit noch gute Chancen auf einen Podestplatz.

In der GTE-Am-Kategorie setzen die Kundenteams WeatherTech Racing und Hardpoint ihre beeindruckende Vorstellung auch in der Nacht nahtlos fort. Die beiden Porsche 911 RSR mit den Nummern 79 und 99 wechselten sich über weite Strecken in der Führungsarbeit ab. Zur 16-Stunden-Marke belegen die beiden Autos die Positionen zwei und drei mit nur geringem Rückstand auf die Spitze. Der Renn-Neunelfer von Proton Competition, in dem Hollywood-Star Michael Fassbender sein Le-Mans-Debüt feiert, hat bereits elf Runden Rückstand. Die Startnummer 46 von Project 1 ist nach mehreren Zwischenfällen ausgeschieden.

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Fahrerstimmen zur Startphase

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Es ist ein hartes Rennen, in dem wir immer wieder enorm kämpfen müssen. Wir haben zu Beginn zunächst etwas Boden verloren, weil die Autos unserer Konkurrenz bei Sonnenschein und hohen Streckentemperaturen besser funktionierten. In der kühleren Nacht haben wir den Spieß umgedreht und uns an der Spitze einen großen Vorsprung herausgefahren. Gegen 6:00 Uhr am Morgen haben wir unseren Bremswechsel absolviert und dabei rund eine Minute verloren. Aber die anderen müssen bestimmt auch noch einmal in die Garage. Das gleicht sich bestimmt wieder aus.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Ich habe am frühen Morgen einen schwierigen Doppelstint gefahren. Es gab fast während der gesamten Zeit eine Slow Zone. Dort habe ich unsere Reifen kaum auf Temperatur halten können. Es gab dadurch immer ein starkes Untersteuern. Wir haben sicherlich einiges an Zeit verloren, aber ich konnte nichts daran ändern. Nun ist die Sonne wieder da. Das sollte uns bezüglich der Reifennutzung helfen.“

Alessio Picariello (Porsche 911 RSR #99): „Bislang läuft bei uns alles nach Plan. Unsere Reifen bieten eine gute Konstanz. Im ersten Stint haben wir immer viel Grip, aber auch zum Ende eines Doppelstints können wir immer noch ein gutes Tempo fahren. Wir hatten leider etwas Pech mit einer Slow Zone. Wir haben unseren Boxenstopp absolviert als die Strecke noch frei war, während die Konkurrenz später stoppte als alle langsamer fahren mussten. Dabei haben wir rund eine Minute verloren. Jetzt geben wir Gas, um das wieder aufzuholen. Unser Auto läuft prächtig. “

Zwischenbericht 1

In der heißen Startphase der 90. Auflage der 24 Stunden von Le Mans zeigen die Porsche-Teams in beiden Klassen starke Leistungen. Die Werks-Neunelfer liegen nach den ersten vier Stunden auf Podestkurs, zwei Kundenfahrzeuge in der GTE-Am-Klasse an der Spitze. Das Porsche GT Team und die Kundenteams haben in der Startphase der 24 Stunden von Le Mans starke Leistungen gezeigt. Die beiden Porsche 911 RSR des Werksteams belegen nach den ersten vier Stunden die Positionen zwei und drei in der hart umkämpften GTE-Pro-Klasse. In der GTE-Am-Kategorie führen die Neunelfer von WeatherTech Racing und Dempsey-Proton Racing das große Feld von insgesamt 23 Fahrzeugen nach einer spannenden Frühphase in Frankreich an.

„Es ist an der Spitze ein sehr, sehr enges Rennen“, bilanziert Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. „Unsere Autos fahren das gleiche Tempo wie die beiden Corvettes. Das führende Auto hatte bei der Aktivierung einer Slow Zone einen Vorteil, daher ist der Abstand deutlich größer geworden. Insgesamt läuft es auf unserer Seite gut. Einzig an der Startnummer 91 gab es im ersten Stint Vibrationen, die von den Reifen kamen. Deswegen haben wir die Räder früher gewechselt als am Schwesterauto. Unsere zwei 911 RSR sind somit auf unterschiedlichen Strategien unterwegs. Nun wollen wir uns sauber durch die Nacht arbeiten und dann schauen, was morgen für uns möglich ist.“

Makowiecki und Estre starten das 24-Stunden-Rennen

Frédéric Makowiecki (Startnummer 91) und Kévin Estre (Nummer 92) saßen bei sonnigen Bedingungen und Temperaturen um 26 Grad Celsius zum Start der 90. Auflage des Langstrecken-Klassikers in den beiden Werksautos. Die beiden Franzosen zeigten von Beginn an ein starkes Tempo und konnten sich jederzeit in Schlagdistanz zur Spitze halten. Die Teamkollegen Richard Lietz (Österreich) und Michael Christensen (Dänemark) arbeiteten sich in ihren ersten Rennstints beeindruckend auf die Plätze zwei und drei nach vorn. Diese Positionen haben die beiden Autos auch nach vier Stunden inne.

In der GTE-Am-Klasse boten die insgesamt acht Porsche 911 RSR vor allem in den ersten zwei Rennstunden eine beeindruckende Show. Phasenweise belegten die Neunelfer der Kundenteams die ersten sechs Plätze, zudem die Ränge acht und neun. Die Renn-Elfer aus Weissach wurden jedoch aufgrund von Fahrer- und Reifenwechseln bei der zweiten Runde der Boxenstopps getrennt. Im packenden Wettbewerb auf dem 13,626 Kilometer langen Kurs wusste vor allem Julien Andlauer zu überzeugen. Der Franzose fuhr die Startnummer 79 von WeatherTech Racing konsequent an die Spitze und erarbeitete sich anschließend ein Polster von über 40 Sekunden. Insgesamt verbrachte Andlauer in der Startphase 2:45 Stunden im Auto.

Während die Startnummer 77 von Dempsey-Proton Racing auf Platz zwei der Klasse fährt, liegt das Schwesterauto mit Hollywood-Star Michael Fassbender bereits zwei Runden zurück. Auch die Startnummer 46 von Project 1 hat nach einer starken ersten Rennstunde mittlerweile den Anschluss an die Spitze verloren. Nach einer Fahrt durch das tiefe Kiesbett im Bereich der Indianapolis-Kurve verbrachte das Auto rund 13 Minuten für Reparaturen an der Box und verlor dadurch vier Runden.

Fahrerstimmen zur Startphase

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Es lief für mich recht gut. Auf meinem Doppelstint in der Startphase hatten wir in unserer Startnummer 91 eine gute Balance. Ich habe den Eindruck, dass die Corvette heute richtig stark ist, aber das kann sich natürlich bei untergehender Sonne und niedrigeren Temperaturen verändern. Wir müssen abwarten, wie sich der Wettbewerb in den kommenden Stunden darstellen wird.“

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Das Auto funktioniert sehr gut und die Reifen haben über den Doppelstint viel Grip geboten. Es gab zwar immer wieder etwas Untersteuern, aber damit kommen wir zurecht. Leider hatten wir bei einer Slow Zone etwas Pech, als sich die führende Corvette einen Vorsprung von über einer Minute sichern konnte. Ich gehe mal davon aus, dass sich so etwas im Verlauf von 24 Stunden ausgleichen wird.“

Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #79): „Wir haben uns im Vergleich zur Konkurrenz ganz bewusst für eine andere Strategie entschieden. Ich saß zum Start fast drei Stunden am Steuer. Unser Auto war in der frühen Rennphase wirklich bärenstark. Es war so heiß, wie wir es während der gesamten Vorbereitungen nie erlebt hatten. Das war eigentlich eine Reise ins Ungewisse, die uns allerdings recht schnell an die Spitze gebracht hat. Jetzt erhole ich mich ein wenig und hoffe, dass meine Kollegen genauso viel Spaß mit unserem Auto haben.“

Hyperpole

Die Hyperpole-Session für die diesjährigen 24 Stunden von Le Mans endete für das Werksteam von Porsche mit der dritt- und viertschnellsten Zeit in der GTE-Pro-Kategorie. Die beiden 911 RSR des Porsche GT Team werden aus der zweiten Reihe in die 24 Stunden von Le Mans 2022 starten. Die beiden Werksfahrer Frédéric Makowiecki aus Frankreich und Laurens Vanthoor aus Belgien fuhren die zwei Neunelfer in der Hyperpole-Session auf die Positionen drei und vier. In der GTE-Am-Klasse erreichte der Brite Harry Tincknell am Steuer der Startnummer 77 des Kundenteams Dempsey-Proton Racing den dritten Platz.

„Natürlich ist es schade, dass unsere beeindruckende Serie von Pole-Positions ausgerechnet in Le Mans beendet wurde“, erklärt Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. Der Porsche 911 RSR hatte zuvor bei zehn aufeinanderfolgenden Rennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC die beste Startposition erreicht. „Im Vorjahr standen wir zum Start ganz vorne, haben das Rennen anschließend aber nicht gewonnen. Also machen wir nun aus der Not eine Tugend und drehen diesen Spies um. Am Sonntag um 16:00 Uhr fällt die Zielflagge. Erst dann wird abgerechnet. Wir wollen in Le Mans den Klassensieg holen.“

Bei sonnigen Bedingungen auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures wartete das Porsche GT Team zu Beginn der 30-minütigen Session zunächst etwas ab. Um möglichem Überrundungsverkehr mit insgesamt 23 Autos in der Zeitenjagd aus dem Weg zu gehen, verließen die beiden Porsche 911 RSR erst nach rund zehn Minuten die Boxengasse. Es folgten zwei schnelle Runden von Makowiecki und drei Versuche von Vanthoor, die Bestzeit der GTE-Pro-Klasse zu erreichen. Am Ende fehlte beiden Neunelfern nur rund eine halbe Sekunde zur Pole-Position.

In der GTE-Am-Klasse ließ sich das Team Dempsey-Proton Racing noch mehr Zeit bis zum Start der Qualifying-Versuche. Harry Tincknell saß noch zur Mitte der Session vor den Augen von Team-Teilhaber Patrick Dempsey entspannt auf einer Werkzeugbox, um erst in den allerletzten Minuten seine Attacke zu starten. In 3:53,006 Minuten verpasste der Brite den Sprung in die erste Startreihe nur um drei Zehntelsekunden.

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Am morgigen Freitag finden keine Fahrten auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures statt, allerdings stehen die Piloten bei der traditionellen Fahrerparade in der Innenstadt von Le Mans im Fokus. Die 90. Auflage des 24-Stunden-Klassikers startet am Samstag um 16:00 Uhr (MESZ). Der Free-TV-Sender RTL NITRO überträgt das gesamte Rennen live.

Fahrerstimmen nach der Hyperpole-Session

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #91): „Alles normal verlaufen. Rang drei ist bei den 24 Stunden von Le Mans keine schlechte Ausgangsposition. Ich habe alles versucht, doch in der letzten Runde stiegen die Reifendrücke bereits etwas zu stark an. So konnte ich nicht mehr das Maximum von den Reifen abrufen. Das Rennen ist lang. Mehr als die Startposition zählt ein gut ausbalanciertes Auto – und genau das haben wir.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #92): „Meine schnellste Runde war gut, sehr sauber. Ich denke, dass wir in dieser Session nicht mehr als Platz vier erreichen konnten. Die Corvette war auf eine schnelle Runde etwas besser. Das Rennen wird eine ganz andere Geschichte. Wir hoffen, dass sich das Kräfteverhältnis dann zu unseren Gunsten wenden wird und wir die Oberhand gewinnen.“

Harry Tincknell (Porsche 911 RSR #77): „Platz drei ist für uns ein tolles Ergebnis. Im Qualifying am Vortag lagen wir auf Rang fünf, nun konnten wir zwei Positionen nach oben klettern. Der Porsche 911 RSR fährt sich bei allen erdenklichen Bedingungen sehr gut. Ich bin überzeugt, dass wir ein optimal vorbereitetes Auto für den langen Wettbewerb am Samstag und Sonntag haben werden.“

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Ergebnisse Hyperpole

GTE-Pro-Klasse
1. Tandy/Milner/Sims (GB/USA/GB), Corvette C8.R #64, 3:49,985 Minuten
2. Garcia/Taylor/Catsburg (E/USA/NL), Corvette C8.R #63, 3:50,177 Minuten
3. Bruni/Lietz/Makowiecki (I/A/F), Porsche 911 RSR #91, 3:50,377 Minuten
4. Christensen/Estre/Vanthoor (DK/F/B), Porsche 911 RSR #92, 3:50,522 Minuten
5. Fuoco/Molina/Rigon (I/E/I), Ferrari 488 GTE #52, 3:51,779 Minuten
6. Calado/Pier Guidi/Serra (GB/I/BR), Ferrari 488 GTE #51, 3:51,816 Minuten

GTE-Am-Klasse
1. Prette/Grunewald/Abril (I/USA/F),Ferrari 488 GTE #61, 3:52,594 Minuten
2. Kimura/Schandorff/Jensen (J/DK/DK), Ferrari 488 GTE #57, 3:52,751 Minuten
3. Ried/Priaulx/Tincknell (D/GB/GB), Porsche 911 RSR #77, 3:53,006 Minuten
4. Dalla Lana/Pittard/Thiim (CDN/GB/DK), Aston Martin #98, 3:53,578 Minuten
5. Cassidy/Flohr/Castellacci (NZ/CH/I), Ferrari 488 GTE #54, 3:53,757 Minuten
6. Frey/Gatting/Bovy (CH/DK/B),Ferrari 488 GTE #85, 3:53,869 Minuten

Qualifying

Das Porsche GT Team hat beide 911 RSR für die Hyperpole bei den 24 Stunden von Le Mans qualifiziert. Die Werksfahrer Laurens Vanthoor aus Belgien und Frédéric Makowiecki aus Frankreich fuhren im Qualifying auf der 13,626 Kilometer langen Strecke auf die Positionen eins und drei in der GTE-Pro-Klasse.  In der GTE-Am-Kategorie schaffte die Startnummer 77 von Dempsey-Proton Racing den Sprung in die Top 6. Nur jeweils die schnellsten sechs Fahrzeuge aus den beiden GTE-Klassen werden am morgigen Donnerstag ab 20:00 Uhr (MESZ) um die besten Startplätze kämpfen. Der 911 RSR, in dem Michael Fassbender seine Le-Mans-Premiere feiern wird, ist für das Shootout nicht qualifiziert. Fassbender verunfallte im Qualifying, blieb dabei jedoch unverletzt.

„Zu Beginn hat es getröpfelt, dann gab es eine rote Flagge und schließlich heftigen Regen – bei diesen Bedingungen genau das passende Zeitfenster für die eine schnelle Runde zu finden, war alles andere als leicht“, bilanziert Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. „Unser Ziel war es, beide Autos für die Hyperpole zu qualifizieren. Das ist uns gelungen, somit sind wir zufrieden. Ein Blick auf die Zeitenliste lässt vermuten, dass alle Hersteller eng beisammen liegen. Genau das wünschen wir uns.“

Makowiecki in der Startnummer 91 und Markenkollege Vanthoor im Schwesterauto mit der 92 warteten zu Beginn der Zeitenjagd zunächst einige Minuten an der Box. Die Einsatzcrews schickten die beiden Fahrzeuge zum optimalen Zeitpunkt auf die Reise, sodass beide Piloten auf wenig Verkehr stießen und das Potenzial des rund 378 kW (515 PS) starken Neunelfers voll ausspielen konnten. In 3:50,999 Minuten fuhr Vanthoor am Ende um 0,383 Sekunden schneller als Makowiecki. Aufgrund der nassen Strecke in der zweiten Hälfte der einstündigen Session waren spätere Zeitenverbesserungen unmöglich.

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In der GTE-Am-Klasse qualifizierte sich der Brite Harry Tincknell mit der Startnummer 77 von Dempsey-Proton Racing in 3:54,224 Minuten auf Position fünf – und somit für die Hyperpole. Für alle anderen Porsche 911 RSR in der Amateurkategorie stehen die Startpositionen für die 24 Stunden von Le Mans bereits fest. Der Neunelfer von GR Racing geht von Platz sieben ins Rennen, direkt dahinter folgen die beiden Autos von Project 1. Die Neunelfer von WeatherTech Racing und Hardpoint erreichten die Ränge elf und zwölf, die beiden von Proton eingesetzten Fahrzeuge stehen auf den Positionen 18 und 21.

Am morgigen Donnerstag stehen neben der Hyperpole, die in allen vier Klassen den Kampf um die besten Startplätze entscheidet, zwei Freie Trainings auf dem Programm. Am Freitag finden keine weiteren Fahrten auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 34 Heures statt, allerdings rücken die Piloten bei der traditionellen Fahrerparade in der Innenstadt von Le Mans in den Mittelpunkt. Die 90. Auflage des 24-Stunden-Klassikers startet am Samstag um 16:00 Uhr (MESZ). Der Free-TV-Sender RTL NITRO überträgt das gesamte Rennen live.

911 RSR, FIA WEC, Le Mans, Qualifying, 2022, Porsche AG

Fahrerstimmen nach dem Qualifying

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #92): „Es war eine richtig gute Runde, auf der ich auch das notwendige Glück hatte. Direkt vor dem Einbiegen auf die langen Geraden haben mich einige LMP2-Autos überholt, die mir dann anschließend einen angenehmen Windschatten gespendet haben. Das hat sicherlich geholfen, einen guten Topspeed zu erreichen. Es war insgesamt eine saubere Fahrt, daher stehen wir verdient auf der provisorischen Pole-Position.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #91): „Ich konnte eine recht gute Rundenzeit fahren, die ausreichend war, um in die Hyperpole einzuziehen. Gleichzeitig haben wir dabei weitere Erkenntnisse gewonnen, wie wir unser Auto für das lange Rennen über 24 Stunden weiter optimieren können. Unsere Ingenieure haben gute Ideen und machen einen tollen Job.“

Harry Tincknell (Porsche 911 RSR #77): „Für uns ging es einzig um den Einzug in die Hyperpole. Das haben wir geschafft. Unser Porsche 911 RSR fühlte sich im Qualifying so gut an wie nie zuvor. Das Team hat bei feinen Details des Setups eine perfekte Richtung eingeschlagen. Weil das Tempo auf dieser Strecke derart hoch ist, machen sich Kleinigkeiten stark bemerkbar. Wenn der Dämpfer eine Stufe verstellt oder der Heckflügel um ein Grad angepasst wird, dann ist dies sofort deutlich spürbar. Wir sind gut aufgestellt. Ich denke, wir werden in der Hyperpole eine starke Runde drehen können. Allerdings ist es viel wichtiger, gut durch das Rennen zu kommen.“

Ergebnisse Qualifying

GTE-Pro-Klasse
1. Christensen/Estre/Vanthoor (DK/F/B), Porsche 911 RSR #92, 3:50,999 Minuten
2. Garcia/Taylor/Catsburg (E/USA/NL), Corvette C8.R #63, 3:51,132 Minuten
3. Bruni/Lietz/Makowiecki (I/A/F), Porsche 911 RSR #91, 3:51,382 Minuten
4. Tandy/Milner/Sims (GB/USA/GB), Corvette C8.R #64, 3:51,491 Minuten
5. Calado/Pier Guidi/Serra (GB/I/BR), Ferrari 488 GTE #51, 3:51,502 Minuten
6. Fuoco/Molina/Rigon (I/E/I), Ferrari 488 GTE #52, 3:51,614 Minuten
7. Fraga/Bird/Van Gisbergen (BR/GB/NZ), Ferrari 488 GTE #74, 3:54,116 Minuten

GTE-Am-Klasse
1. Dalla Lana/Pittard/Thiim (CDN/GB/DK), Aston Martin #98, 3:52,559 Minuten
2. Kimura/Schandorff/Jensen (J/DK/DK), Ferrari 488 GTE #57, 3:53,489 Minuten
3. Cassidy/Flohr/Castellacci (NZ/CH/I), Ferrari 488 GTE #54, 3:53,690 Minuten
5. Ried/Priaulx/Tincknell (D/GB/GB), Porsche 911 RSR #77, 3:54,224 Minuten
7. Wainwright/Barker/Pera (GB/GB/I), Porsche 911 RSR #86, 3:54,323 Minuten
8. Iribe/Barnicoat/Millroy (USA/GB/GB), Porsche 911 RSR #56, 3:54,510 Minuten
9. Leutwiler/Cairoli/Pedersen (CH/I/DK), Porsche 911 RSR #46, 3:54,533 Minuten
11. MacNeil/Andlauer/Merrill (USA/F/USA), Porsche 911 RSR #79, 3:54,912 Minuten
12. Haryanto/Picariello/Rump (RI/B/EST), Porsche 911 RSR #99, 3:55,076 Minuten
18. Poordad/Heylen/Root (USA/B/USA), Porsche 911 RSR #88, 3:56,516 Minuten
21. Campbell/Fassbender/Robichon (AUS/IRL/CDN), Porsche 911 RSR #93, 4:07,907 Minuten

Vortest

Das Porsche GT Team hat seine Vorbereitungen auf die 90. Auflage der 24 Stunden von Le Mans (11./12. Juni) am offiziellen Testtag fortgesetzt. In den zwei jeweils vierstündigen Sessions auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures spulten die beiden Porsche 911 RSR des Werksteams insgesamt 143 Runden (1.949 Kilometer) ab. Im Zeitentableau belegten die Startnummern 91 und 92 die Plätze drei und sechs der hart umkämpften GTE-Pro-Kategorie. In der GTE-Am-Klasse treten acht weitere, rund 378 kW (515 PS) starke Rennwagen aus Weissach an. Dort war die Startnummer 93 von Proton Competition mit unter anderem Hollywood-Star Michael Fassbender der schnellste Porsche.

„Am Vormittag haben uns ein Schaden an der Startnummer 92 und ein Unfall des Schwesterautos viel Zeit gekostet, aber anschließend lief es besser“, bilanziert Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. „Wir haben am Nachmittag viele Runden gedreht und dabei wichtige Daten und Erkenntnisse bezüglich der Reifen und des Setups gewonnen. Unsere Ingenieure werden nun in die Tiefenanalyse gehen und gemeinsam mit unserer Crew für die ersten Trainings und das Qualifying am kommenden Mittwoch weitere Verbesserungen an unseren zwei Porsche 911 RSR vornehmen.“

Der vierstündige Test am Vormittag verlief für das Porsche GT Team nicht nach Wunsch. Nach vier Runden auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures musste Michael Christensen die Startnummer 92 in der Tertre-Rouge-Kurve abstellen. Eine Analyse des Teams ergab einen Schaden an der Antriebswelle. Nach der rund einstündigen Reparatur konnte das Fahrzeug wieder ins Geschehen eingreifen. Zu jenem Zeitpunkt stand das Schwesterauto mit der Nummer 91 in der Garage. Nachdem Gianmaria Bruni in der Mulsanne-Kurve in die Reifenstapel gerutscht war, mussten einige Bauteile an der Front ausgetauscht werden. In der ersten Session kamen die beiden 911 RSR somit nur auf insgesamt 41 Runden.

911 RSR, FIA WEC, Le Mans, 2022, Porsche AG

Am Nachmittag spulte das Werksteam bei leichter Bewölkung und Temperaturen um 20 Grad Celsius in Vorbereitung auf den letzten Le-Mans-Renneinsatz in der GTE-Pro-Klasse ein umfangreiches Programm ab. Bruni und seine Teamkollegen Richard Lietz aus Österreich und Frédéric Makowiecki aus Frankreich umrundeten den legendären Kurs im zweiten Durchgang 52 Mal. Christensen, Kévin Estre (Frankreich) und Laurens Vanthoor (Belgien) kamen in der Startnummer 92 auf 50 Runden. Das Hauptaugenmerk des Porsche GT Teams lag dabei auf Setup-Optimierungen und Reifenerprobungen.

Am einzigen Testtag vor dem Beginn der Rennwoche an der Sarthe intensivierte Schauspieler und Film-Produzent Michael Fassbender die Vorbereitung auf seine erste Teilnahme an den 24 Stunden von Le Mans. Der Deutsch-Ire und seine Teamkollegen Matt Campbell (Australien) und Zacharie Robichon (Kanada) beendeten die Probefahrten am Steuer des Porsche 911 RSR von Proton Competition auf Rang sieben der GTE-Am-Kategorie. Damit war die in auffälligem Grün folierte Startnummer 93 der schnellste Neunelfer der Amateurklasse. Die bauglichen Autos von Hardpoint (#99) und Dempsey-Proton Racing (#77) beendeten den Test als zweit- und drittbester Porsche auf den Positionen zehn und elf.

Das Porsche GT Team und die Kundenmannschaften haben nun zwei Tage lang Zeit, die 911 RSR für die ersten offiziellen Sessions der 24 Stunden von Le Mans 2022 vorzubereiten. Das erste Freie Training findet am kommenden Mittwoch zwischen 14:00 Uhr und 17:00 Uhr statt. Die 90. Auflage des Langstreckenklassikers beginnt am Samstag, 11. Juni um 16:00 Uhr (MESZ).

911 RSR, FIA WEC, Le Mans, 2022, Porsche AG

Fahrerstimmen nach dem Vortest

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Es war insgesamt ein guter Tag, wenngleich uns auch einige Fehler unterlaufen sind. Das sollte sich hoffentlich im Hinblick auf die Rennwoche nun erledigt haben. Das Setup unseres Porsche 911 RSR passt, die Fahrzeugbalance ist in Ordnung. Das Auto ist genauso gut wie in den vergangenen beiden Jahren. Ob es diesmal zum Klassensieg reichen wird, muss sich erst noch zeigen. Das haben wir nicht allein unseren Händen.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #92): „Am frühen Vormittag gab es einen kleinen technischen Defekt. Das Team hat unser Auto schnell repariert, sodass wir wieder auf die Strecke fahren konnten. Am Nachmittag haben wir viele Punkte unseres Testprogrammes problemlos abgearbeitet. Dennoch lässt sich noch nicht einschätzen, wo wir im Vergleich zu den Mitbewerbern stehen. Das wird sich erst im Verlauf der Rennwoche herausstellen. Ich gehe davon aus, dass sich die Gripverhältnisse auf der Strecke in den kommenden Tagen deutlich verändern werden.“

Michael Fassbender (Porsche 911 RSR #93): „Ich habe heute eine gewisse Zeit gebraucht, um auf Tempo zu kommen. Mich hat im ersten Moment all die Historie der legendären Strecke wirklich eingeschüchtert. In meinem zweiten Stint wurde es etwas besser, dann wieder langsamer, als wir das Setup verändert hatten. Es war also ein Auf und Ab. Ich muss sicherlich noch etwas schneller werden, aber ich habe das Auto erst einmal in einem Stück durch den Testtag gebracht. Es wird sicherlich besser, wenn ich mehr Gefühl für die Besonderheiten des Kurses bekomme.“

Harry Tincknell (Porsche 911 RSR #77): „Wir haben die Testarbeit in unserem Team unter den insgesamt fünf Autos aufgeteilt. Jede Crew hatte ein anderes Programm. Wir haben mit unserer Startnummer 77 in beiden Sessions einen Platz in den Top 10 erreicht. Das liegt einerseits daran, dass wir nach unserem Klassensieg zuletzt in Belgien voller Selbstvertrauen sind, zum anderen auch daran, dass wir alle nun viel mehr Erfahrung im Porsche 911 RSR auf der besonderen Strecke von Le Mans haben. Ich denke, wir gehen gut vorbereitet in die wichtigste Rennwoche des Jahres.

Ergebnisse Vortest

GTE-Pro-Klasse
1. Tandy/Milner/Sims (GB/USA/GB), Corvette C8.R #64, 3:54,001 Minuten
2. Fuoco/Molina/Rigon (I/E/I), Ferrari 488 GTE #52, 3:54,037 Minuten
3. Bruni/Lietz/Makowiecki (I/A/F), Porsche 911 RSR #91, 3:54,263 Minuten
4. Calado/Pier Guidi/Serra (GB/I/BR), Ferrari 488 GTE #51, 3:54,395 Minuten
5. Fraga/Bird/Van Gisbergen (BR/GB/NZ), Ferrari 488 GTE #74, 3:54,437 Minuten
6. Christensen/Estre/Vanthoor (DK/F/B), Porsche 911 RSR #92, 3:54,444 Minuten
7. Garcia/Taylor/Catsburg (E/USA/NL), Corvette C8.R #63, 3:54,504 Minuten

GTE-Am-Klasse
1. Kimura/Schandorff/Jensen (J/DK/DK), Ferrari 488 GTE #57, 3:54,827 Minuten
2. V. d. Zande/Kvamme/Hart (NL/USA/USA), Ferrari 488 GTE #66, 3:55,241 Minuten
3. Dezoteux/Ragues/Aubry (F/F/F), Ferrari 488 GTE #71, 3:55,349 Minuten
6. Campbell/Fassbender/Robichon (AUS/IRL/CDN), Porsche 911 RSR #93, 3:55,747 Minuten
10. Haryanto/Picariello/Rump (RI/B/EST), Porsche 911 RSR #99, 3:55,780 Minuten
11. Ried/Priaulx/Tincknell (D/GB/GB), Porsche 911 RSR #77, 3:55,850 Minuten
17. Wainwright/Barker/Pera (GB/GB/I), Porsche 911 RSR #86, 3:56,376 Minuten
18. MacNeil/Andlauer/Merrill (USA/F/USA), Porsche 911 RSR #79, 3:56,489 Minuten
20. Iribe/Barnicoat/Millroy (USA/GB/GB), Porsche 911 RSR #56, 3:56,670 Minuten
21. Leutwiler/Cairoli/Pedersen (CH/I/DK), Porsche 911 RSR #46, 3:57,049 Minuten
22. Poordad/Heylen/Root (USA/B/USA), Porsche 911 RSR #88, 3:58,353 Minuten

Die Vorschau

Porsche hat sich für den letzten GTE-Pro-Auftritt mit dem 911 RSR in Le Mans ein hohes Ziel gesetzt: Das Werksteam möchte beim 24-Stunden-Rennen am 11./12. Juni den Klassensieg erringen. Der Langstrecken-Klassiker auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures in Westfrankreich findet zum 90. Mal statt und ist der dritte Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Das Porsche GT Team schickt zwei Neunelfer an den Start. In der GTE-Am-Klasse setzen fünf Kundenmannschaften acht weitere 911 RSR ein. Nach gewissenhafter Vorbereitung im Rahmen der Porsche Racing Experience und zwei Jahren in der European Le Mans Series (ELMS) feiert Hollywood-Star Michael Fassbender in der Startnummer 93 sein Le-Mans-Debüt. Den bisherigen Weg, seine ganz persönliche „Road to Le Mans“ dokumentiert eine eigene Youtube-Serie:www.porsche.com/RoadToLeMans. Porsche ist mit 19 Gesamttriumphen und 108 Klassensiegen der mit Abstand erfolgreichste Hersteller beim wichtigsten Sportwagen-Rennen der Welt.

„Wir gehen die 24 Stunden von Le Mans bestens vorbereitet, mit größter Entschlossenheit und als Führende in den WM-Wertungen an“, sagt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Das Werksteam startet zum letzten Mal mit den beiden 911 RSR bei dem traditionsreichen Klassiker. Wir haben dort noch eine Rechnung offen: Unser Auto hat seit dem Debüt 2019 auf fast allen Strecken der FIA WEC gewonnen – nur die GTE-Pro-Klasse in Le Mans fehlt noch in dieser Erfolgsstatistik. Das soll sich jetzt ändern. Dass unser RSR, die sechs Werksfahrer und das Einsatzteam das Potenzial dafür besitzen, steht außer Frage. Auch unsere Kundenteams werden im Wettbewerb von insgesamt 23 Fahrzeugen in der GTE-Am-Klasse sicherlich gute Chancen auf Erfolg haben.“

Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport, 2022, Porsche AG
Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport

Die Modellgeneration 2019 des Porsche 911 RSR hat seit ihrem ersten Wettbewerbseinsatz in der FIA WEC sieben Klassensiege in 16 Rennen errungen. 14-mal stand der Bolide aus Weissach auf der Pole-Position der GTE-Pro-Kategorie. Die Vorgängerversion hatte 2018 in Le Mans einen beeindruckenden Doppelerfolg eingefahren.

„Wir haben in den zurückliegenden Rennen der FIA WEC gesehen, wie stark unser Auto ist. In den vergangenen beiden Jahren haben wir in Le Mans viel gelernt. Diese Erkenntnisse wollen wir nun umsetzen und den ersehnten Klassensieg einfahren“, erklärt Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. „Bei Testfahrten in Aragon haben wir uns optimal auf das Highlight des Jahres vorbereitet. Außerdem sitzen in unseren beiden Werksautos sehr erfahrene Trios, die den ganz besonderen Kurs und die Anforderungen beim Langstrecken-Klassiker genau kennen. Dennoch kommt dem Vortest in Le Mans eine Woche vor dem Rennen auch in diesem Jahr wieder große Bedeutung zu: Wir werden dort den Weg verifizieren, den wir in der Vorbereitung eingeschlagen haben. Auf eines freue ich mich ganz besonders: Die Fans sind zurück, die großartigen Events wie öffentliche Fahrzeugabnahme und Fahrerparade finden wieder statt. Das wird ein Fest für Zuschauer, Teams und Fahrer.“

Alexander Stehlig, FIA WEC, Qualifying, Spa-Francorchamps, 2021, Porsche AG
Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC

Der äußerst beliebte Event auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures in Le Mans ist das jährliche Highlight der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Der traditionsreiche Kurs im Süden der 150.000-Einwohner-Stadt besteht zum größten Teil aus öffentlichen Straßen. Im Normalbetrieb fahren jeden Tag hunderte Lkw und Pkw über die legendäre Hunaudières-Gerade (auch Mulsanne Straight genannt) auf ihrem Weg zwischen Le Mans und Tours. Tückische Spurrillen sorgen vor allem im Regen für besondere Herausforderungen.

Nach umfangreichen Einschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie findet die 90. Auflage der 24 Stunden von Le Mans wieder vor großer Kulisse statt. Bis zu 250.000 Fans werden am zweiten Juni-Wochenende an der Sarthe erwartet. Erstmals seit 2019 bilden wieder Eventbausteine wie öffentliche Fahrzeugabnahme, Fahrerparade und Boxengassen-Rundgang zusammen mit Musikkonzerten weitere Highlights für die Zuschauer. Der 5. Juni ist für den sogenannten Vortest auf dem Circuit des 24 Heures reserviert – die einzige Gelegenheit für Teams und Fahrer, sich vor dem Start der Rennwoche auf die Besonderheiten des Kurses einzustellen.

911 RSR, FIA WEC, Rennen, Spa-Francorchamps, 2021, Porsche AG

Die Fahrer des Porsche GT Teams

Der Österreicher Richard Lietz und der Italiener Gianmaria Bruni werden in Le Mans am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 wie in den Vorjahren vom Franzosen Frédéric Makowiecki unterstützt. Das Schwesterauto mit der Nummer 92 teilen sich die in der GTE-Pro-Weltmeisterschaft führenden Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) mit dem Belgier Laurens Vanthoor. Das Trio hatte 2018 mit dem Neunelfer im historischen „Pink Pig“-Design den Klassensieg in Le Mans erreicht. In der Herstellerwertung belegt Porsche vor dem wichtigsten und längsten Rennen dieses Jahres die erste Position.

Die Kundenteams

Das deutsche Kundenteam Dempsey-Proton Racing schickt zwei Porsche 911 RSR an den Start. Die Mannschaft aus Baden-Württemberg betreut zudem zwei baugleiche Fahrzeuge unter der Nennung von WeatherTech Racing und Proton Competition. Hollywood-Star Michael Fassbender. teilt sich das Auto bei seinem Le-Mans-Debüt mit Werksfahrer Matt Campbell aus Australien und dem Kanadier Zacharie Robichon, der als amtierender IMSA-GTD-Champion erstmals beim Langstreckenklassiker antritt. Die Kundenmannschaft Project 1 setzt zwei Neunelfer ein, weitere RSR bringen die Teams Hardpoint und GR Racing zum Highlight des Jahres.

Teams und Fahrer in der Übersicht

GTE-Pro-Klasse

Porsche GT Team #91 – Lietz (A) / Bruni (I) / Makowiecki (F)
Porsche GT Team #92 – Estre (F) / Christensen (DK) / Vanthoor (B)

GTE-Am-Klasse

Team Project 1 #46 – Cairoli (I) / Pedersen (DK) / Leutwiler (CH)
Team Project 1 #56 – Iribe (USA) / Millroy (GB) / Barnicoat (GB)
Dempsey-Proton Racing #77 – Ried (D) / Tincknell (GB) / Priaulx (GB)
WeatherTech Racing #79 – MacNeil (USA) / Andlauer (F) / Merrill (USA)
GR Racing #86 – Wainwright (GB) / Pera (I) / Barker (GB)
Dempsey-Proton Racing #88 – Poordad (USA) / Root (USA) / Heylen (B)
Proton Competition #93 – Fassbender (IRL) / Campbell (AUS) / Robichon (CDN)
Hardpoint Motorsport #99 – Haryanto (RI) / Picariello (B) / Rump (EST)

Fahrerstimmen vor dem Rennen

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Endlich steht wieder das größte Rennen eines jeden Jahres vor der Tür. Es wird der letzte Werkseinsatz des 911 RSR in Le Mans sein. Ich hoffe sehr, dass wir im Gegensatz zu den vergangenen beiden Jahren einen engen Wettbewerb erleben werden, der für uns realistische Siegchancen bereithält. Das haben wir leider nicht allein in der Hand. Bei diesem besonderen Rennen ist eines immer sicher – leicht wird es in gar keinem Fall. Aber wir nehmen diese Herausforderung selbstverständlich sehr gern an.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Nach den Enttäuschungen aus den vergangenen beiden Jahren wollen wir nun endlich wieder ganz nach vorn fahren. Wir haben sicher alle notwendigen Mittel. Die Motivation ist maximal hoch, denn alle wollen den letzten Auftritt unserer Werks-RSR in Le Mans mit einem Klassensieg krönen. Ich freue mich nicht nur auf die ersten Runden auf dem Kurs, sondern mindestens genauso auf die Fans, die wir in großer Zahl erwarten. Die Veranstaltung lebt vom großen Zuschauerzuspruch. Die Rückkehr zur Normalität nach dem Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie ist für alle gut: Fans, Fahrer, Teams, Hersteller und nicht zuletzt den gesamten Sport.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #91): „Absolut jeder Rennfahrer verbindet ein Heimspiel immer mit besonderen Emotionen – das gilt erst recht für einen Franzosen in Le Mans. Freunde und Familie sind vor Ort, es gibt viel Unterstützung. Das sorgt für einen enormen Schub und viel Motivation. Beim 24-Stunden-Klassiker baut sich die Stimmung im Verlauf der Rennwoche immer weiter auf. Die Anspannung und Vorfreude sind kurz vor dem Start überall zu spüren. Bei der Zieldurchfahrt am Sonntag ist der Höhepunkt erreicht. Ich möchte mein Heimrennen so gern gewinnen. Ich werde es immer wieder versuchen, bis es endlich klappt.“

911 RSR, FIA World Endurance Championship WEC, Sebring, 2022, Porsche AG

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Le Mans ist immer das größte Rennen der Saison. In den vergangenen beiden Jahren haben wir nicht die Ergebnisse eingefahren, die unserem 911 RSR gerecht würden. Wir sind hoch motiviert, dies beim letzten Le-Mans-Start des Autos in der GTE-Pro-Klasse zu ändern. Die ersten beiden Rennen der diesjährigen FIA WEC-Saison waren von unserer Seite gut: Wir führen in der Meisterschaft. Wir bringen alles mit, um den Klassensieg zu erreichen. Aber in Le Mans musst du immer auf alles gefasst sein, denn die Strecke hat eine ganz eigene Charakteristik.“

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Die Strecke besitzt einen einzigartigen Charakter. Für die Gesamt-Performance ist die Höchstgeschwindigkeit auf den langen Geraden entscheidend. Fünf solcher Passagen gibt es in Le Mans. Auf der berühmten Hunaudières-Geraden stehen wir Fahrer extrem lange voll auf dem Gas, um im allerletzten Moment für die Schikanen und die Mulsanne-Kurve zu bremsen – diese Situationen bestimmen über eine gute oder schlechte Rundenzeit. Fahrerisch anspruchsvoller und spannender sind allerdings die Porsche-Kurven: Die machen mir im 911 RSR in jedem Jahr unheimlich viel Spaß.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #92): „Für mich ist Le Mans das wichtigste Rennen des Jahres. Es ist großartig, dass ich wieder zur Crew der Startnummer 92 gehören darf. Ich verstehe mich mit Kévin und Michael sehr gut, zusammen haben wir 2018 den Klassensieg errungen. Unsere Ingenieure kenne ich auch schon sehr lange. Wir bilden eine tolle Truppe. Ich habe für das Rennen ein gutes Gefühl. Wir werden bestimmt eine Chance haben, ganz an die Spitze zu fahren. Bis dorthin ist es aber noch ein weiter Weg mit viel Arbeit. Ich bin bereit und freue mich schon sehr darauf.“

Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ)

Freitag, 3. Juni

10:00 Uhr – 19:00 Uhr:      Technische Abnahme (Innenstadt)

Samstag, 4. Juni

10:00 Uhr – 15:00 Uhr:      Technische Abnahme (Innenstadt)
14:00 Uhr – 15:00 Uhr:       Technische Abnahme 911 RSR #91 und #92

Sonntag, 5. Juni

09:00 Uhr – 13:00 Uhr:       Vortest Session 1
14:00 Uhr – 18:00 Uhr:       Vortest Session 2

Dienstag, 7. Juni

14:00 Uhr – 17:00 Uhr:      Pitwalk

Mittwoch, 8. Juni

14:00 Uhr – 17:00 Uhr:       Freies Training 1
19:00 Uhr – 20:00 Uhr:       Qualifying
22:00 Uhr – 24:00 Uhr:       Freies Training 2

Donnerstag, 9. Juni

15:00 Uhr – 18:00 Uhr:       Freies Training 3
20:00 Uhr – 20:30 Uhr:       Hyperpole
22:00 Uhr – 24:00 Uhr:       Freies Training 4

Freitag, 10. Juni

17:00 Uhr – 19:00 Uhr:       Fahrerparade (Innenstadt)

Samstag, 11. Juni

10:30 Uhr – 10:45 Uhr:      Warmup
16:00 Uhr:                             Start 90. Auflage der 24 Stunden von Le Mans

Sonntag, 12. Juni

16:00 Uhr:                             Zieleinlauf 90. Auflage der 24 Stunden von Le Mans

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