Bester Porsche 911 GT3 R beendet unfallträchtiges Rennen in den Top 10

Der Porsche 911 GT3 R des Kundenteams Falken Motorsports hat das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in den Top 10 beendet.

Rennbericht

Die Deutschen Sven Müller und Marco Seefried sowie der Franzose Patrick Pilet und Jaxon Evans aus Neuseeland erreichten bei der 50. Auflage des Eifel-Klassikers am Steuer des Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 33 Rang neun. Das baugleiche Fahrzeug von Huber Motorsport mit dem deutschen Pilotenquartett Lars Kern, Nico Menzel, Klaus Rader und Joachim Thyssen fuhr auf Gesamtplatz elf. Für die weiteren Kundenteams von Porsche in der SP9-Klasse endete das Rennen trotz zwischenzeitlicher Glanzlichter mit großen Enttäuschungen.

„Unsere Partnerteams haben großartig gearbeitet und die insgesamt acht Neunelfer in der Topklasse auf dem Weg in Richtung Rennen immer weiter verbessert“, sagt Sebastian Golz. Der Projektleiter Porsche 911 GT3 R fügt enttäuscht hinzu: „Wir wurden am Samstag und am Sonntag regelrecht vom Pech verfolgt. Sechs Fahrzeuge haben wir durch Unfälle verloren, die meisten davon wurden unverschuldet in Kollisionen verwickelt. Wie stark unsere GT3-Kundenteams und unser Auto im Rennen waren, wurde anhand der zwischenzeitlichen Spitzenpositionen von Manthey und Toksport WRT sehr deutlich. Umso enttäuschender ist es, dass wir unsere Konkurrenzfähigkeit nicht in ein entsprechendes Ergebnis umsetzen konnten.“

911 GT3 R, Nürburgring-Nordschleife, Deutschland, 2022, Porsche AG
Sebastian Golz

Bei herrlichem Sonnenschein und vor großartiger Kulisse mit 230.000 Zuschauern in der Eifel hatte die Jubiläumsausgabe des 24-Stunden-Rennens um 16:00 Uhr am Samstagnachmittag begonnen. In der Frühphase setzten sich zwei Porsche 911 GT3 R eindrucksvoll in Szene. Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich manövrierte die Startnummer 1 der Titelverteidiger Manthey in nur 90 Minuten von Startplatz 36 bis auf Rang eins des Teilnehmerfeldes. Teamkollege und Landsmann Fréderic Makowiecki hielt sich anschließend in der Spitzengruppe und übergab den „Grello“ genannten Neunelfer an Laurens Vanthoor. Der Le-Mans-Klassensieger von 2018 landete jedoch am Ende der Döttinger Höhe hart in den Barrieren. In einem Zweikampf mit seinem Bruder Dries Vanthoor (Audi) verlor der Belgier durch einen Kontakt die Kontrolle über den 911 GT3 R und schlug beidseits der Strecke in die Leitplanken ein. Die große Show der Startnummer 1 fand so ein jähes Ende.

Zu diesem Zeitpunkt, das Rennen war gerade einmal dreieinhalb Stunden alt, hatte das Kundenteam Toksport WRT bereits die Segel gestrichen. Werksfahrer Matt Campbell (Australien) fuhr die Startnummer 27 in seinem ersten Stint konsequent bis auf den dritten Platz nach vorn und überließ das Cockpit anschließend Julien Andlauer. Der Franzose wurde jedoch nach wenigen Runden in der Zufahrt zur Veedol-Schikane unverschuldet von einem Konkurrenten getroffen. Die schnelle Fahrt endete somit nach nur 18 Runden im Kiesbett der Grand-Prix-Strecke. Die Startnummer 29 von Dinamic Motorsport stand nach einem Unfall im Bereich Bergwerk bereits seit dem elften Umlauf hinter den Leitplanken.

Das Schwesterauto des italienischen Kundenteams war durch die Nacht der bestplatzierte Porsche 911 GT3 R auf der Strecke. Doch auch die Crew der Nummer 28 hatte großes Pech: Werksfahrer Thomas Preining (Österreich) lag auf Gesamtrang fünf, als er auf der Grand-Prix-Strecke unverschuldet in einen Unfall verwickelt wurde. Die Schäden unter anderem am Lenkgetriebe des Neunelfers waren zu groß, eine Reparatur nicht mehr in akzeptabler Zeit möglich. Auch der Falken-Porsche mit der Nummer 44 schied in der Nacht nach einem Unfall aus.

Trotz leichter Regenschauer und einer kurzen Phase mit Hagel blieb das Geschehen in den Top 15 bis eine Stunde vor Rennende recht statisch – bis erneut ein Porsche 911 GT3 R in den Fokus rückte. Auf der Anfahrt zur Döttinger Höhe rutschte der Norweger Dennis Olsen in die Barrieren. Auch für den zu diesem Zeitpunkt auf Rang neun bestplatzierten Neunelfer von KCMG war die Veranstaltung somit vorzeitig beendet. In der Schlussphase brachten die Teams Falken Motorsports und Huber ihre Startnummern 33 und 25 sicher über die verbliebenen Runden und beendeten die 24 Stunden auf dem Nürburgring auf den Positionen neun und elf.

Stimmen nach dem Rennen

Sven Müller (Porsche 911 GT3 R #33): „Es war insgesamt ein krasses Rennen. Ich hatte die Ehre, den Start fahren zu dürfen. Die Einführungsrunde vor den vielen tausend Fans rund um die Strecke hat mir eine Gänsehaut verschafft – das fühlte sich an wie im Fußballstadion vor der Fankurve. In den ersten zwei Stints ging es drunter und drüber. Die meisten Piloten sind gefahren, als sei es die letzte Rennstunde. Wir haben uns dabei aus allem herausgehalten. Am Ende wurde es bei wechselhaften Bedingungen noch einmal spannend, aber wir lagen bereits eine Runde hinter der Spitze. Weil nach vorn nichts mehr möglich war, haben wir Rang neun einfach nur nach Hause gebracht.“

Lars Kern (Porsche 911 GT3 R #25): „Wir sind insgesamt gut durchgekommen. Genauso hatten wir es geplant: Wir haben unseren Porsche fehlerfrei über die Distanz gebracht. Wir freuen uns, sind mit dem Ergebnis zufrieden. Platz drei in der Pro-Am-Wertung ist vollkommen in Ordnung. Nico und ich haben alles gegeben, Klaus und Joachim sind ebenfalls starke Stints gefahren. Dies war gepaart mit der sauberen Leistung der gesamten Huber-Mannschaft der Schlüssel.“

Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #18): „Ich weiß überhaupt nicht, wie das passieren konnte. Den Rechtsbogen auf die Döttinger Höhe konnten wir im gesamten Rennen immer mit Vollgas nehmen. Plötzlich hat es nicht mehr funktioniert. Das Heck ist ausgebrochen. Ich habe gegengelenkt, konnte das Auto aber nicht mehr einfangen. Beim Einschlag in die Leitplanken wurde unser Neunelfer heftig beschädigt. Es tut mir für das gesamte Team sehr leid.“

Ergebnis Rennen (SP9-Klasse)

1. Vanthoor/Vervisch/Frijns/K. van der Linde (B/B/NL/RSA), Audi #15, 159 Runden
2. Götz/Christodoulou/Schiller (D/GB/D), Mercedes-AMG #3, 159 Runden
3. Engel/Gounon/Juncadella (D/F/E), Mercedes-AMG #4, 159 Runden
9. Evans/Müller/Pilet/Seefried (NZ/D/F/D), Porsche 911 GT3 R #33, 157 Runden
11. Menzel/Thyssen/Rader/Kern (D/D/D/D), Porsche 911 GT3 R #25, 156 Runden
DNF. Olsen/Tandy/Bamber (N/GB/NZ), Porsche 911 GT3 R #18, 149 Runden
DNF. Preining/Legodar/Engelhart/Cairoli (A/F/D/I), Porsche 911 GT3 R #28, 85 Runden
DNF. Picariello/Pilet/Bachler/Ragginger (B/F/A/A), Porsche 911 GT3 R #44, 58 Runden
DNF. Estre/Christensen/Makowiecki/Vanthoor (F/DK/F/B), Porsche 911 GT3 R #1, 22 Runden
DNF. Campbell/Jaminet/Andlauer (AUS/F/F), Porsche 911 GT3 R #27, 18 Runden
DNF. Engelhart/Cairoli/Schandorff/De Leener (D/I/DK/B), Porsche 911 GT3 R #29, 11 Runden

Alle Ergebnisse unter: https://www.24h-rennen.de/ergebnisse/

Zwischenbericht 1

Die beiden Porsche 911 GT3 R der Kundenteams Manthey und Toksport WRT haben die Frühphase des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring geprägt. Beide sind dann aber nach Unfällen früh ausgefallen. Die Startnummer 1 der Titelverteidiger aus Meuspath musste ebenso aufgeben wie das baugleiche GT3-Fahrzeug mit der Nummer 27. Andere Kundenteams verloren durch Reparaturpausen wertvolle Zeit und Positionen. Nach vier Rennstunden fährt der bestplatzierte Neunelfer, die Startnummer 28 vom Kundenteam Dinamic Motorsport, auf dem elften Gesamtrang.

In den ersten drei Stunden hatte bei sonnigen Bedingungen und vor großer Zuschauerkulisse in der Eifel vor allem das Auto der Vorjahressieger für Begeisterung gesorgt. Werksfahrer Kévin Estre zeigte eine beeindruckende Aufholjagd. In den ersten 90 Minuten wuchtete er den „Grello“ genannten Porsche 911 GT3 R von Rang 36 bis an die Spitze. Rund zwei Stunden später flog sein belgischer Teamkollege Laurens Vanthoor im Zweikampf mit seinem Bruder Dries (Audi) heftig in die Leitplanken. Die beeindruckende Fahrt der Startnummer 1 war somit jäh beendet.

Kurze Zeit zuvor musste das Kundenteam Toksport WRT die Segel streichen. Werksfahrer Matt Campbell hatte die Startnummer 27 mit beherzten Manövern souverän und konsequent immer weiter nach vorn gefahren. Der Australier übergab den schwarzen 911 GT3 R nach zwei Stints auf Platz drei an Julian Andlauer. Der Franzose, der sich teils heftiger Attacken der Konkurrenz erwehren musste, wurde nach knapp drei Stunden Rennzeit von einem BMW touchiert. Die umfangreichen Schäden am Toksport-Porsche hätten eine mehrstündige Reparatur nach sich gezogen. Das Team verzichtete hierauf.

911 GT3 R, Nürburgring-Nordschleife, Deutschland, 2022, Porsche AG

„Insgesamt drei unserer Kundenfahrzeuge aus dem Rennen, zwei weitere durch Reparaturen zurückgefallen: Das war eigentlich abzusehen“, fasst Sebastian Golz zusammen. Der Projektleiter Porsche 911 GT3 R erklärt: „Die Fahrer mussten enormen Einsatz zeigen, um das Tempo der Konkurrenz mitgehen zu können. Dies bedeutet bei einem 24-Stunden-Rennen mit über 130 Rennwagen immer ein hohes Risiko. Hierdurch passieren Unfälle. Es ist einfach nur schade. Aber KCMG, Falken Motorsports, Huber und Dinamic sind weiterhin im Rennen. Wir schauen, dass wir die Fahrzeuge zusammen so weit wie möglich nach vorne bringen.“

Etwas mehr Glück im Wettbewerb hatte bislang die Startnummer 28 von Dinamic Motorsport. Werksfahrer Thomas Preining liegt nach den ersten vier Rennstunden auf Kurs in die Top 10. Das Schwesterauto ist nach einem frühen Unfall von Christian Engelhart aus dem Rennen. Der Porsche 911 GT3 R von KCMG fiel durch einen Schaden am Heck weit zurück. Die Startnummern 33 und 44 von Falken Motorsports befinden sich in den Top 20, die Nummer 25 von Huber Motorsport hat gut eine Runde Rückstand auf die Spitze.

911 GT3 R, Nürburgring-Nordschleife, Deutschland, 2022, Porsche AG

Fahrerstimmen zur Startphase

Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #1): „Die ersten Runden waren äußerst ereignisreich. Ich musste mich an zahlreichen Autos vorbeiarbeiten, die ihre Positionen natürlich nicht freiwillig hergeschenkt haben. Es gab dabei einige Berührungen und kleine Schäden an der Front unseres Autos. Die Defekte haben wir bei unserem ersten, recht frühen Stopp repariert. Im zweiten Stint hatte ich längere Zeit fast freie Fahrt und konnte tolle Rundenzeiten vorlegen. Das hat uns dorthin gebracht, wo wir immer sein wollten: auf Platz eins. Aber dann ...“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #1): „Ich bin Seite an Seite mit dem anderen Auto gefahren. Dann ist der Platz ausgegangen. Wir haben uns nur leicht berührt. Der Treffer war bei meinem Auto aber an der wohl unglücklichsten Stelle. Ich habe mich bei hoher Geschwindigkeit gedreht – das war’s. Mir geht es gut. Aber es ist unglaublich schade für das gesamte Team.“

Julien Andlauer (Porsche 911 GT3 R #27): „Nach einigen Umbauten am Setup hatten wir pünktlich zum Rennen ein bärenstarkes Auto. Matt fuhr uns in seinem ersten Doppelstint grandios nach vorne. Wir lagen auf Platz drei mit Tendenz zur Spitze. Unser Auto war schnell. Ich wollte den Porsche 911 GT3 R sicher und ohne Kratzer bis in die Dunkelheit fahren. Aber dann ist es passiert: Ich war im Clinch mit einem Mercedes, als sich vor der Schikane ein BMW verbremst hat und voll in meine Seite gekracht ist. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah, und konnte nichts mehr tun. Es ist so schade, dass wir so früh aufgeben mussten. Wir hatten derart gute Chancen – so bitter.“

Earl Bamber (Porsche 911 GT3 R #18): „Es war für uns ein guter Auftakt ins Rennen. Ich habe beim Start versucht, die Risiken zu minimieren und einfach meinen Rhythmus zu fahren. Das hat bestens funktioniert. Strategisch hat unser Team genau die richtigen Entscheidungen getroffen, sodass wir im Klassement große Schritte nach vorn gemacht haben. Unser Auto läuft im Rennen spürbar besser als in den Sessions zuvor. Leider hat uns ein Defekt einiges an Zeit gekostet, aber wir geben nicht auf.“

Qualifying

Nico Menzel (Deutschland) erzielte im Top-Qualifying am Freitag mit 8:11,928 Minuten die schnellste Rundenzeit am Steuer eines GT3-Autos aus Weissach. Der baugleiche Neunelfer von Toksport WRT nimmt den Klassiker in der Eifel von Rang 14 in Angriff. Zwei Positionen dahinter reiht sich der schnellste der beiden 911 GT3 R von Dinamic Motorsport ein.

Bei sonnigen Bedingungen und Temperaturen um 15 Grad Celsius hatten die Kundenteams von Porsche im Top-Qualifying einen schweren Stand. Im ersten Abschnitt, in dem 17 Starter um vier verbliebene Plätze im finalen Shootout der schnellsten Autos kämpften, erreichten Werksfahrer Mathieu Jaminet aus Frankreich und der Italiener Matteo Cairoli den Sprung in die Top 20. Anschließend übergaben sie ihre Fahrzeuge an die Teamkollegen Julien Andlauer aus Frankreich (Toksport) und Thomas Preining aus Österreich (Dinamic). Das erfahrene Duo konnte sich im Gegensatz zum deutschen Youngster Nico Menzel auf der 25,378 Kilometer langen Kombination von Nordschleife und Grand-Prix-Kurs jedoch nicht in den Top 10 platzieren.

„Kompliment an unsere Teams TokSport und Dinamic, die sich mit einer starken Performance zwei der noch vier freien Shootout-Startplätze erkämpft haben“, bilanziert Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Wir haben das gemacht, was in unserer Macht stand: eine gute Platzierung im Top Qualifying 2 einfahren. Leider hat es sich bestätigt, dass der Abstand zur Spitze weiterhin zu groß ist, um ganz vorn mitzumischen zu können. Jetzt müssen wir weiter sehr eng mit dem Veranstalter zusammenarbeiten, um diesen Abstand auszugleichen. Die bisherigen Ergebnisse spiegeln nicht unseren Einsatz und die Qualität der Fahrer und Teams wider.“

Die Startnummer 33 von Falken Motorsports nimmt das Rennen von Rang 24 in Angriff, das Schwesterauto (Nummer 44) qualifizierte sich auf Platz 27. Der baugleiche 911 GT3 R von KCMG startet von Position 26, der zweite Neunelfer von Dinamic Motorsports qualifizierte sich für Platz 29. Die Titelverteidiger von Manthey ließen die abschließende Zeitenjagd aus. Der „Grello“ mit der Startnummer 1 wurde nach einem Vergehen unter gelben Flaggen am Donnerstagabend ans Ende der ersten Startgruppe zurückversetzt. Aus diesem Grund verzichtete das Team auf eine Teilnahme am Top-Qualifying.

911 GT3 R, 24 Stunden Nürburgring, Top Qualifying, Nürburgring-Nordschleife, Deutschland, 2022, Porsche AG

Stimmen nach dem Qualifying

Nico Menzel (Porsche 911 GT3 R #25): „Wir konnten gestern und heute Morgen aufgrund von Zwischenfällen nur wenige Runden fahren. Von daher war es für mich im Top-Qualifying nicht einfach. Platz neun ist aber sehr gut. Top 10 und schnellster Porsche im Feld – damit können wir bestens leben. Wir müssen abwarten, welches Tempo wir über die Distanz gehen können. Ich denke, wir haben diesbezüglich vor dem Rennen noch einiges an Arbeit vor uns. Die Voraussetzungen sind allerdings nicht schlecht.“ 

Julien Andlauer (Porsche 911 GT3 R #27): „Es war schwierig, in einen guten Rhythmus zu finden. Ich denke, ich habe die Reifen in der Aufwärmrunde nicht ausreichend auf Temperatur gebracht, daher hatte ich auf meinem ersten fliegenden Umlauf keinen optimalen Grip. Ich bin viel herumgerutscht, es gab immer wieder Übersteuern. Im zweiten Versuch wollte ich nachlegen, aber da bauten die Reifen bereits ab. Eine Zeitverbesserung war dann nicht mehr möglich.“

Thomas Preining (Porsche 911 GT3 R #28): „Matteo hat im ersten Durchgang einen tollen Job gemacht und unser Auto in das Shootout gebracht. Das war verdient, denn wir haben dank der tollen Arbeit des Teams während der Sessions konstante Fortschritte erzielt. Ich denke, wir haben im Top-Qualifying das Maximum herausgeholt. Viel mehr war nicht möglich. Unser Ziel ist es, im Rennen noch weit nach vorn zu fahren. Die Top 10 sollten erreichbar sein – vielleicht sogar noch mehr.“

Ergebnis Qualifying (SP9-Klasse):

1. Björn Grossmann (CH), Simon Trummer (CH), Jonathan Hirschi (CH), Luca Ludwig (D), Ferrari 488 GT3 Evo20 (#26), octane 126, 8:09,469 Minuten
2. Connor De Philippi (USA), Philipp Eng (A), Augusto Farfus (BR), Nick Yelloly (GB), BMW M4 GT3 (#99), Rowe Racing, 8:10,640 Minuten
3. Axcil Jefferies (ZW), Jordan Pepper (GB), Michele Di Martino (D), Maximilian Hackländer (D), Lamborghini Huracan GT3 (#7), Konrad Motorsport, 8:10,788 Minuten
9. Nico Menzel (D), Joachim Thyssen (D), Klaus Rader (D), Lars Kern (D), Porsche 911 GT3 R (#25), Huber Motorsport, 8:11,928 Minuten
14. Julien Andlauer (F), Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (F), Porsche 911 GT3 R (#27), Toksport WRT, 8:12,962 Minuten
16. Christian Engelhart (D), Matteo Cairoli (I), Côme Ledogar (F), Thomas Preining (A), Porsche 911 GT3 R (#28), Dinamic Motorsport, 8:13,720 Minuten
24. Jaxon Evans (NZ), Sven Müller (D), Patrick Pilet (F), Marco Seefried (D), Porsche 911 GT3 R (#33), Falken Motorsports, 8:13,098 Minuten
26. Dennis Olsen (N), Josh Burdon (AUS), Nick Tandy (GB), Earl Bamber (NZ), Porsche 911 GT3 R (#18), KCMG, 8:14,541 Minuten
27. Klaus Bachler (A), Alessio Picariello (B), Patrick Pilet (F), Martin Ragginger (A), Porsche 911 GT3 R (#44), Falken Motorsports, 8:15,132 Minuten
29. Matteo Cairoli (I), Adrien de Leener (B), Frederik Schandorff (DK), Christian Engelhart (D) , Porsche 911 GT3 R (#29), Dinamic Motorsport, 8:17,786 Minuten
36. Michael Christensen (DK), Kévin Estre (F), Frédéric Makowiecki (F), Laurens Vanthoor (B) , Porsche 911 GT3 R (#1), Manthey, keine Rundenzeit

Die Vorschau

Porsche und seine Kundenteams kämpfen am kommenden Wochenende mit acht 911 GT3 R beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring um den Gesamtsieg. Manthey tritt als Titelverteidiger bei dem Traditionsrennen an. Der Eifel-Marathon feiert in diesem Jahr sein 50. Jubiläum und gehört weltweit zu den härtesten Herausforderungen im Motorsport. Eine Runde geht über die 25,378 Kilometer lange Kombination aus Nordschleife und Grand-Prix-Strecke. Auch in diesem Jahr dominieren Porsche-Rennwagen das Teilnehmerfeld: 46 Fahrzeuge treten bei dem Langstreckenklassiker an, der am kommenden Samstag um 16:00 Uhr (MESZ) beginnt. Keine andere Marke ist im insgesamt 138 Autos umfassenden Feld stärker vertreten.

Im vergangenen Jahr hat das Kundenteam Manthey den Eifelklassiker zum insgesamt siebten Mal gewonnen. Am Steuer des „Grello“ genannten 911 GT3 R: die Werksfahrer Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) sowie Matteo Cairoli (Italien). Für die diesjährige Jubiläumsausgabe der 24 Stunden hat der Rekordsieger aus Meuspath erneut eine schlagkräftige Crew für die Startnummer 1 aufgestellt: Estre und Christensen teilen sich den grün-gelben Rennwagen mit ihren Werksfahrerkollegen Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Laurens Vanthoor (Belgien). Neben Manthey setzen auch die Kundenteams Huber Motorsport, KCMG und Toksport WRT ein GT3-Fahrzeug aus Weissach ein. Dinamic Motorsport und Falken Motorsports schicken jeweils zwei Exemplare des Neunelfers an den Start.

911 GT3 R, 2022, Porsche AG

„Die ,Grüne Hölle‘ hat uns auch in diesem Jahr die Vorbereitungen auf das 24-Stunden-Rennen erschwert: Der witterungsbedingte Ausfall des zweiten Laufs zur Nürburgring Langstrecken-Serie und ein Testtag mit frostig-nassen Bedingungen kosteten uns wichtige Testkilometer. In solchen Situationen kommt es noch mehr als sonst auf die enge Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zwischen den Teams an“, erklärt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Unser Ziel ist es zunächst, dass noch weitere Porsche den Sprung in das entscheidende Top-Qualifying schaffen. Zusammen mit den Zuschauern, die endlich wieder an die Strecke zurückkehren können, blicken wir gespannt auf dieses Einzelzeitfahren – das erste Highlight des Rennwochenendes.“

Bereits bei den beiden Qualifikationsrennen für die 24 Stunden Nürburgring sowie den ersten zwei Läufen der Nürburgring Langstrecken-Serie konnten Teilnehmer aus den Topklassen direkt den Sprung in das finale Einzelzeitfahren um die besten 19 Startpositionen schaffen. So wie die 911 GT3 R von Manthey und Huber Motorsport, die bereits auf der vorläufigen Starterliste für den entscheidenden zweiten Part des Top-Qualifyings stehen. Im Top-Qualifying 1 haben sowohl die beiden Porsche von Dinamic Motorsport und Falken Motorsports als auch die Kundenteams KCMG und Toksport WRT noch die Chance, sich einen Platz für das finale Shootout zu sichern. In beiden Top-Qualifying-Segmenten am Freitagabend gilt für die Teilnehmer: Sie haben für zwei gezeitete Runden praktisch freie Fahrt auf der legendären Nürburgring-Nordschleife, um eine Bestzeit zu erzielen.

Fast ein Drittel des Teilnehmerfeldes fährt Porsche

Der 24-Stunden-Klassiker ist der Höhepunkt des Motorsportjahres auf der längsten und anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt. Für den prestigeträchtigen Wettbewerb auf der Nürburgring-Nordschleife stehen 138 Fahrzeuge in 22 Wertungsklassen auf der Nennungsliste. „Porsche ist im Jubiläumsjahr des 24-Stunden-Rennens mit mehr als 40 Fahrzeugen im Starterfeld vertreten – damit stellen wir erneut das größte Aufgebot“, betont Michael Dreiser, Leiter Porsche Motorsport Vertrieb. „Unsere Kunden setzen unterschiedliche Typen und Varianten in zehn verschiedenen Klassen ein und vertrauen auf das Potenzial und die Performance unserer Produkte. Fast jedes dritte Teilnehmerfahrzeug trägt das Porsche-Wappen. Das freut uns sehr und für dieses Vertrauen in unsere Marke möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“

911 GT3 R, 2022, Porsche AG

Die Porsche-Teams und -Fahrer in der Übersicht (SP9-Klasse)

Porsche unterstützt die Kundenteams Huber Motorsport, Dinamic Motorsport, Manthey und Toksport WRT beim Einsatz in der Eifel unter anderem mit Piloten aus dem eigenen Kader. Die Werksfahrer Estre, Christensen, Makowiecki und Vanthoor bilden das schlagkräftige Quartett im „Grello“ genannten 911 GT3 R von Manthey. Matt Campbell aus Australien und der Franzose Mathieu Jaminet verstärken die noch junge Nordschleifen-Mannschaft Toksport WRT. Der Österreicher Thomas Preining fährt im Dinamic-Porsche mit der Startnummer 28. Porsche-Test- und Entwicklungsfahrer Lars Kern unterstützt das Team Huber Motorsport, das 2020 und 2021 die separate Pro-Am-Wertung in der Topklasse SP9 für sich entscheiden konnte.

Manthey (Porsche 911 GT3 R #1)
Michael Christensen (DK), Kévin Estre (F), Frédéric Makowiecki (F), Laurens Vanthoor (B)

KCMG (Porsche 911 GT3 R #18)
Dennis Olsen (N), Josh Burdon (AUS), Nick Tandy (GB), Earl Bamber (NZ)

Huber Motorsport (Porsche 911 GT3 R #25)
Nico Menzel (D), Joachim Thyssen (D), Klaus Rader (D), Lars Kern (D)

Toksport WRT (Porsche 911 GT3 R #27)
Julien Andlauer (F), Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (F)

Dinamic Motorsport (Porsche 911 GT3 R #28)
Christian Engelhart (D), Matteo Cairoli (I), Côme Ledogar (F), Thomas Preining (A)

Dinamic Motorsport (Porsche 911 GT3 R #29)
Matteo Cairoli (I), Adrien de Leener (B), Frederik Schandorff (DK), Christian Engelhart (D)

Falken Motorsports (Porsche 911 GT3 R #33)
Jaxon Evans (NZ), Sven Müller (D), Patrick Pilet (F), Marco Seefried (D)

Falken Motorsports (Porsche 911 GT3 R #44)
Klaus Bachler (A), Alessio Picariello (B), Patrick Pilet (F), Martin Ragginger (A)

Stimmen vor dem Rennen

Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #911): „Es wird sehr schwierig, unseren Titel zu verteidigen, denn in den Vorbereitungsrennen haben sich unsere Gegner sehr stark präsentiert. Wir haben im Vergleich zum Vorjahr nur wenig verändert – zumindest was die technische Seite betrifft. Änderungen gibt es dagegen beim Line-up: Während Michael Christensen und ich eine Konstante bilden, stoßen nun Laurens Vanthoor und Fred Makowiecki hinzu. Damit tritt eine sehr gute Fahrerbesetzung an – und mit Fred haben wir jemanden in unseren Reihen, der mit Manthey die 24 Stunden auch schon einmal gewonnen hat. Schauen wir mal, was diesmal in der Grünen Hölle passiert.“

Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #18): „Wir haben uns extrem konsequent vorbereitet. Das Team KCMG leistet sehr gute Arbeit. Wir treten mit starken Fahrern an und wollen am Nürburgring gewinnen. Aber die Wetterbedingungen in der Eifel stellen immer eine besondere Herausforderung dar. Hoffentlich treffen wir dabei stets die richtigen Entscheidungen und stehen am Ende ganz oben auf dem Podium.“

Nico Menzel (Porsche 911 GT3 R #25): „Wir haben ein ganz klares Ziel – nach zwei Siegen in der Pro-Am-Wertung wollen wir in diesem Jahr den Hattrick einfahren. Meine Teamkollegen Joachim Thyssen und Klaus Rader haben auf dem 911 GT3 R von Huber Motorsport super Fortschritte gemacht und zählen zu den Top-Amateuren.“

Matt Campbell (Porsche 911 GT3 R #27): „Die 24 Stunden sind für mich das größte Rennen der Welt, das ich mit meinen Teamkollegen Mathieu Jaminet und Julien Andlauer gewinnen will. Toksport WRT steht als neue Mannschaft auf der Nordschleife im Fokus und hat bisher echt einen tollen Job abgeliefert. Wir wollen das maximal Mögliche erreichen und ein gutes Ergebnis einfahren.“

Thomas Preining (Porsche 911 GT3 R #28): „Ich habe mich auch im Simulator auf die Veranstaltung vorbereitet. Das Fahren im Verkehr auf der Nordschleife kannst du allerdings nicht simulieren: Da helfen nur Erfahrungen und jeder Kilometer auf der Strecke. In unserem Auto von Dinamic Motorsport greifen vier erfahrene Fahrer ins Lenkrad. Das Rennen betrachten wir in erster Linie als Entwicklungsprojekt für den Reifen, bei dem wir große Forstschritte machen. Mit einer konstanten und fehlerfreien Vorstellung wollen wir eine Top-Platzierung erreichen.“

Marco Seefried (Porsche 911 GT3 R #33): „Falken Motorsport hat wieder ein gutes Team aufgestellt und bringt zwei Porsche 911 GT3 R mit einer starken Fahrerbesetzung an den Start. Ich freue mich, dass ich nach 2017 wieder dazugehöre. In diesem Jahr gehen erneut etwas weniger Teilnehmer als sonst ins Rennen. Weil weniger Verkehr auf der Strecke herrscht, musst du gleich von Anfang an im Sprintmodus fahren.“

Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #44): „Ich freue mich riesig auf das Rennen, denn endlich fahren wir wieder vor Zuschauern. Die Kulisse an der Nordschleife ist einzigartig – das gilt besonders in der Nacht, wenn die Lagerfeuer neben der Strecke lodern. Hoffentlich spielt das Wetter mit, sodass die Fans nach zwei Jahren Abstinenz eine schöne Motorsport-Party feiern können.“

911 GT3 R, 2022, Porsche AG

Der Zeitplan

Donnerstag, 26. Mai
12:30 – 14:00 Uhr: Qualifying 1
20:30 – 23:30 Uhr: Qualifying 2

Freitag, 27. Mai
14:10 – 15:10 Uhr: Qualifying 3
17:50 – 20:00 Uhr: Top-Qualifying

Samstag, 28. Mai
11:00 – 11:45 Uhr: Warm-up
16:00 Uhr: Start 24-Stunden-Rennen Nürburgring

Sonntag, 29. Mai
16:00 Uhr: Zieleinlauf 24-Stunden-Rennen Nürburgring

Der Event in TV und Livestreams

Der Free-TV-Sender RTL NITRO zeigt die 50. Auflage des Langstreckenrennens über die volle Distanz live, zudem überträgt der Kanal am Freitag das Top-Qualifying. Live-Bilder von allen Sessions bieten die Kanäle des 24-Stunden-Rennens auf YouTube, Facebook und TikTok an. Auf der Internetseite https://www.24h-rennen.de steht zusätzlich zur Live-Berichterstattung auch ein übersichtliches Timing aller Sessions zur Verfügung.

911 GT3 R, 24 Stunden Nürburgring, Qualifikationsrennen, Nürburgring-Nordschleife, Deutschland, 2022, Porsche AG

Die Historie von Porsche beim 24-Stunden-Rennen

Die Erfolgsgeschichte von Porsche beim Eifel-Klassiker, der seit 1970 ausgetragen wird, umfasst bislang 13 Gesamtsiege. 1976 feierten Fritz Müller, Herbert Hechler und Karl-Heinz Quirin am Steuer eines Porsche 911 Carrera 3.0 den ersten Sieg für den Stuttgarter Sportwagenherstellers. In den beiden Folgejahren ließ der 911 Carrera RS jegliche Konkurrenz hinter sich: 1988 war Dören Motorsport mit einem 911 Carrera RSR am schnellsten, fünf Jahre später triumphierte Konrad Motorsport. Im Jahr 2000 feierte Phoenix Racing mit einem 911 GT3 R den Sieg. Wenig später startete Manthey eine beispiellose Erfolgsserie: Dem Team aus Meuspath gelangen von 2006 bis 2009 vier Gesamtsiege nacheinander, 2011 und 2018 folgten zwei weitere Triumphe. 2021 baute Manthey mit dem siebten Gesamtsieg seine Bilanz als erfolgreichste Mannschaft auf dem Nürburgring aus.

24-Stunden-Rennen Nürburgring – alle Porsche-Gesamtsiege

1976: Müller / Hechler / Quirin (Porsche 911 Carrera)
1977: Müller / Hechler (Porsche 911 Carrera)
1978: Müller / Hechler / Gschwendtner (Porsche 911 Carrera)
1988: Dören / Holup / Faubel (Porsche 911 Carrera RSR)
1993: de Azevedo / Konrad / Wirdheim / Katthöfer (Porsche 911 Carrera)
2000: Mayländer / Bartels / Alzen / Heger (Porsche 911 GT3 R)
2006: Luhr / Bernhard / Rockenfeller / Tiemann (Porsche 911 GT3 MR)
2007: Lieb / Bernhard / Dumas / Tiemann (Porsche 911 GT3 RSR)
2008: Lieb / Bernhard / Dumas / Tiemann (Porsche 911 GT3 RSR)
2009: Lieb / Bernhard / Dumas / Tiemann (Porsche 911 GT3 RSR)
2011: Lieb / Bernhard / Dumas / Luhr (Porsche 911 GT3 RSR)
2018: Lietz / Pilet / Makowiecki / Tandy (Porsche 911 GT3 R)
2022: Estre / Christensen / Cairoli (Porsche 911 GT3 R)

Weitere Artikel