Das Ergebnis

Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich, Michael Christensen aus Dänemark und der Italiener Matteo Cairoli fuhren bei der 49. Auflage des Langstrecken-Klassikers am Steuer des Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 911 als Erste ins Ziel. Der Erfolg rundet die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Teams aus der Eifel ab. Manthey baute seine Bilanz als erfolgreichstes Team mit dem siebten Sieg beim 24-Stunden-Rennen aus. Es war zugleich der 13. Triumph eines Rennfahrzeugs von Porsche. Das Kundenteam Huber Motorsport erreichte mit einem über 500 PS starken Elfer den souveränen Sieg in der Pro-Am-Klasse. Das Rennen wurde am Samstagabend wetterbedingt für über 14 Stunden unterbrochen. Die reine Fahrzeit betrug daher lediglich rund neuneinhalb Stunden.

„Gratulation an das Team von Manthey. Die Mannschaft hat eine fehlerfreie Leistung gezeigt, die Fahrer haben am Steuer des Porsche 911 GT3 R eine tolle Show geboten“, freut sich Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport. „Ich freue mich auch ganz besonders über den Pro-Am-Klassensieg von Huber Motorsport. Unsere Kundenteams dürfen insgesamt sehr stolz auf ihre Vorstellungen sein. Leider wurden die starken Leistungen nicht immer entsprechend belohnt, weil zahlreiche Fahrzeuge bei unverschuldeten Unfällen ausschieden.“

Das 24-Stunden-Rennen hatte am Samstagnachmittag bei schwierigen Streckenbedingungen begonnen. Auf teils extrem nasser Fahrbahn setzte sich Werksfahrer Kévin Estre am Steuer des Porsche 911 GT3 R von Manthey beeindruckend in Szene. Der Franzose fuhr innerhalb von vier Runden von Platz elf an die Spitze. Auch die baugleichen Fahrzeuge von Rutronik Racing, Huber Motorsport, KCMG, Frikadelli Racing und Falken Motorsports machten bis zur über 14-stündigen Unterbrechung um 21:30 Uhr viele Positionen gut. Der Grund für die Unterbrechung: dichter Nebel. Die Startnummer 31 von Frikadelli Racing hatte unterdessen großes Pech. Zunächst musste ein Defekt an der Servolenkung repariert werden, wenig später sorgte ein Schaden am Differenzial – Folge eines Reifenschadens – für das vorzeitige Aus. Die Kundenteams stellten alle weiteren 911 GT3 R am Sonntagvormittag für den finalen Sprint über dreieinhalb Stunden in aussichtsreichen Positionen in die Startaufstellung.

Beim Restart kurz vor 12:00 Uhr am Sonntag war es erneut Kévin Estre, der auf den mit rund 10.000 Zuschauern besetzten Rängen für Begeisterung sorgte. Der 32-Jährige fuhr den „Grello“ genannten Porsche 911 GT3 R von Platz sechs schnell wieder an die Spitze und übergab das Auto auf Platz eins an Michael Christensen. Der Däne überzeugte mit konstant schnellen Runden und hielt die Startnummer 911 an der Spitze. Estre wehrte in der letzten Rennstunde souverän alle Angriffe der Konkurrenz ab und fuhr am Ende mit einem Vorsprung von 8,817 Sekunden ins Ziel. Neben Estre, Christensen und Cairoli gehörte auch Lars Kern zum Aufgebot von Manthey. Der erfahrene Porsche Entwicklungsfahrer konnte aufgrund einer Erkrankung jedoch nicht am Rennen teilnehmen.

Das Team Falken Motorsport kämpfte mit der Startnummer 44 bis zur letzten Runde um einen Podestplatz, musste sich aber letztlich knapp geschlagen geben. Der Deutsche Sven Müller, die beiden Österreicher Martin Ragginger und Klaus Bachler sowie der Belgier Alessio Picariello beendeten das Rennen auf Platz vier. Das Schwesterauto mit der Nummer 33 erreichte Rang neun. Einen Platz davor rangierte der Porsche 911 GT3 R von Huber Motorsport mit den deutschen Piloten Stefan Aust, Philipp Neuffer, Nico Menzel und Marco Seefried. Die Mannschaft um Teamchef Reinhard Huber fuhr über die gesamte Distanz in den Top 10 und sammelte sogar einige Führungskilometer. In der Pro-Am-Klasse war Huber Motorsport unangefochten an der Spitze.

„Besser kann ein solches Rennwochenende kaum abgeschlossen werden“, erklärt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „In der Vorbereitung sind unsere Kundenteams auf der Nordschleife von Sieg zu Sieg gefahren, nun der große Erfolg beim 24-Stunden-Rennen – einfach perfekt. Der Sieg ist eine Konsequenz der starken Mannschaftsleistung von Manthey, der engen Zusammenarbeit mit Porsche und auch der offenen Kommunikation aller Kundenteams untereinander. Danke an alle!“

Weniger Rennglück hatten die weiteren Kundenmannschaften von Porsche. Die Fahrzeuge von Frikadelli Racing, KCMG und Rutronik Racing waren über weite Strecken schnell unterwegs, wurden aber allesamt in Unfälle verwickelt. Die dabei erlittenen Beschädigungen zwangen die Fahrzeuge vor dem Ende des 24-Stunden-Rennens, das aufgrund der langen Unterbrechung nur über neuneinhalb Stunden lief, an die Box.

Stimmen zum Rennen

Nicolas Raeder (Teamchef Manthey): „Wir sind mega stolz, dass wir zum 25. Jubiläum wieder das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewinnen konnten. Es war ein sehr kurzes Rennen, aber ein extrem intensives. Im vergangenen Jahr waren wir ja nicht dabei, ich hatte fast vergessen, wie spannend das ist. Das Team und das Backoffice von Porsche haben super funktioniert. Wir haben keine Fehler gemacht, das führte am Ende zum Vorsprung.“

Olaf Manthey (Teamgründer Manthey): „2006 war der emotionalste Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, denn es war unser erster. Aber der hier, zu unserem 25-jährigen Jubiläum. Ich kann nur sagen: Ich liebe die komplette Manthey-Mannschaft und ich werde nie aufhören, sie zu lieben!“

Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #911): „Ich muss erst einmal durchatmen und das alles realisieren. Das Rennen war ungewöhnlich kurz und vielleicht genau deswegen extrem intensiv und anstrengend. Unser Auto war am gesamten Wochenende richtig stark, wir haben als Team keinerlei Fehler gemacht. Ich bin stolz auf das gesamte Team Manthey. Im Jahr des Jubiläums zu gewinnen bedeutet mit sehr viel.“

Michael Christensen (Porsche 911 GT3 R #911): „Wir haben uns mit bärenstarker Teamarbeit an die Spitze gearbeitet und diese mit aller Konsequenz verteidigt. Danke an alle, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, meine Fahrerkollegen Michael und Kévin – und ein bisschen auch auf mich selbst.“

Matteo Cairoli (Porsche 911 GT3 R #911): „Es ist der schönste Moment meines bisherigen Lebens! Mit stehen noch sehr viele Freudentränen in den Augen und es fehlen mir die Worte, um meine Emotionen zu beschreiben. Kévin ist gefahren wie von einem anderen Stern. Unser Sieg ist natürlich ein Teamerfolg und auch einer von Porsche, aber ich finde, dass Kévin in diesem Rennen etwas absolut Magisches gleistet hat.“

Reinhard Huber (Teamchef Huber Motorsport): „Im vergangenen Jahr sind wir in zwei Klassen angetreten und haben beide gewonnen. In diesem Jahr fahren wir mit unserem Porsche 911 GT3 R in der Pro-Am-Kategorie und sind schon wieder vorn und gewinnen auch die SP7-Klasse. Natürlich erhofft man sich insgeheim ein solches Ergebnis, aber wenn es dann offiziell in den Resultaten erscheint, ist das einfach nur unglaublich.“

Stefan Aust (Porsche 911 GT3 R #23): „Das war ein hartes Rennen und ein sehr ungewöhnliches. Leider gab es nicht einmal zehn Stunden richtigen Fahrbetrieb, sodass wir Amateure recht wenig beitragen konnten. Unsere Profifahrer haben ebenso wie unser Team einen großartigen Job gemacht. Wir haben uns diesen Sieg verdient und werden ihn entsprechend feiern.“

Ergebnis der Porsche 911 GT3 R

1. Estre/Cairoli/Christensen (F/I/DK), Manthey #911
4. Bachler/Ragginger/S. Müller/Picariello (A/A/D/B), Falken Motorsports #44
8. Neuffer/Aust/N. Menzel/Seefried (D/D/D/D), Huber Motorsport #23
9. Bachler/Werner/Preining/Arnold (A/D/A/D), Falken Motorsports #33
22. Pilet/Makowiecki/Martin/Olsen (F/F/B/N), Frikadelli Racing #31
63. Imperatori/Burdon/Liberati/Holzer (CH/AUS/I/D), KCMG #18
DNF. Dumas/Andlauer/L. Vanthoor/T. Müller (F/F/B/D), Rutronik #3
DNF. Jaminet/Tandy/Bamber/Campbell (F/GB/NZ/AUS), Frikadelli Racing #30

Zwischenbericht

Der Porsche 911 GT3 R hat in der Startphase des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring seine Stärken eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Bei stark zunehmenden Regen in der ersten Stunde zündete Werksfahrer Kévin Estre ein regelrechtes Feuerwerk.

Der Franzose, der im sogenannten „Grello“ vom Kundenteam Manthey von Platz elf gestartet war, arbeitete sich innerhalb von nur vier Runden an die Spitze vor. Nach den ersten vier Rennstunden rangiert das Auto mit der Startnummer 911 souverän in der Spitzengruppe.

Auch die baugleichen Elfer von Huber Motorsport und KCMG arbeiteten sich in der Frühphase eindrucksvoll nach vorn. Der Deutsche Nico Menzel überholte in seinem ersten Stint zahlreiche Fahrzeuge, anschließend brachte Landsmann Marco Seefried die Startnummer 23 sogar bis auf den vierten Gesamtrang. Huber Motorsport liegt somit in der Pro-Am-Klasse deutlich in Führung. Joshua Burdon fuhr die Startnummer 18 des asiatischen Kundenteams KCMG bis auf den sechsten Rang nach vorn.

Großes Pech hatte hingegen die Mannschaft von Frikadelli Racing. Der Australier Matt Campbell machte in der ersten Rennstunde zahlreiche Positionen gut und übergab die Startnummer 30 anschließend an Earl Bamber. Der Neuseeländer hatte sich gerade an die schwierigen Bedingungen auf der abtrocknenden Nordschleife gewöhnt, als er sein Fahrzeug mit einem Schaden an der Servolenkung an die Box steuern musste. Durch die fällige Reparatur verlor die Nummer 30 insgesamt vier Runden. Wenig später verursachte ein Reifenschaden einen Dreher. Das Schwesterauto mit der Nummer 31 rangiert trotz eines zwischenzeitlichen Drehers ebenso in den Top 10 wie der Porsche 911 GT3 R von Rutronik Racing. Die beiden Fahrzeuge von Falken Motorsports fahren mit geringem Rückstand auf die Spitze in der Verfolgergruppe.

„Erst einmal dürfen wir festhalten, dass wir nach unserem mäßigen Abschneiden im nassen Qualifying im Anschluss an unsere Analyse die richtigen Änderungen vorgenommen haben. In der teils extrem nassen Frühphase waren die Autos sehr schnell, alle Kundenteams haben reichlich Positionen gutgemacht“, fasst Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R zusammen. „Wir können bisher ein konstant starkes Tempo von allen Fahrzeugen sehen. Das stimmt uns für die weiteren Stunden sehr zuversichtlich. Dass die Nummer 30 von Frikadelli Racing zur Reparatur in die Box musste, ist allerdings ein kleiner Wermutstropfen.“

Fahrerstimmen zum bisherigen Rennverlauf

Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #911): „Wir hatten uns zum Start gegen Regenreifen entschieden – das war goldrichtig. Unser Porsche 911 GT3 R war in der ersten Phase einfach unglaublich gut, ich konnte daher ziemlich schnell an die Spitze fahren. Allerdings wurde es anschließend sehr, sehr schwierig. Der erste Teil der Strecke stand regelrecht unter Wasser, die zweite Hälfte war trocken. Es war mental unglaublich anstrengend, aber es lief richtig gut.“

Nico Menzel (Porsche 911 GT3 R #23): „Das war ein sehr aufregender und anstrengender Start ins Rennen. Wir sind auf Slicks gestartet, aber dann war sofort der Regen viel zu stark. Wir mussten früh zum Reifenwechsel an die Box. Anschließend war die Strecke in einigen Bereichen dermaßen nass, dass es einzig darum ging, das Auto auf der Bahn zu halten. Das ist mir gut gelungen. Phasenweise können wir das Tempo der Spitze tatsächlich mitgehen. Wir führen die Pro-Am-Kategorie an und sind bestens unterwegs. So darf es gern weitergehen.“

Josh Burdon (Porsche 911 GT3 R #18): „Ich gebe es offen zu: Als es direkt vor dem Start in einigen Streckenbereichen anfing zu regnen, hat es mich doch etwas nervös gemacht. Aber das war nach Freigabe des Rennens schnell verflogen. Unser Team hat die richtige Reifen-Entscheidung getroffen. Bis zum ersten Stopp habe ich ungefähr zehn Positionen gutgemacht, im zweiten Stint sogar noch einige mehr. Am Ende meiner Fahrt habe ich das Auto auf Platz fünf an meinen Kollegen übergeben. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass wir von Rang 26 losgefahren sind.“

Das Qualifying

Das Kundenteam Rutronik wird mit dem Porsche 911 GT3 R vom neunten Startplatz in das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring starten. Bei äußerst schwierigen Bedingungen auf extrem nasser Strecke fuhr Porsche Young Professional Julien Andlauer die schnellste Rundenzeit aller Elfer-Piloten. Der 21-jährige Franzose umrundete den 25,378 Kilometer langen Kurs in 10:14,558 Minuten. Die baugleichen Fahrzeuge von Manthey (Startnummer 911) und Frikadelli Racing (Nummer 31) gehen am Samstagnachmittag um 15:30 Uhr von den Positionen elf und zwölf ins beliebte Langstrecken-Rennen in der Eifel.

Die insgesamt fünf Porsche 911 GT3 R von Frikadelli Racing, Manthey, Huber Motorsport und Rutronik waren aufgrund von starken Leistungen im Qualifikationsrennen sowie in zwei Läufen zur Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS; ehemals VLN) bereits für das finale Shootout um die besten 20 Startplätze nominiert. Die Kundenteams KCMG und Falken Motorsports hatten im Top-Qualifying 1 noch die Chance, sich einen Platz im Einzelzeitfahren zu sichern. Dieses Vorhaben misslang kurz vor dem Einsetzen eines Starkregens mit Blitz und Donner. Die Startnummer 18 von KCMG startet von Rang 26, die beiden Falken-Elfer werden von den Positionen 28 und 29 losfahren.

Der entscheidende zweite Teil des Top-Qualifyings wurde aufgrund der starken Regenfälle rund eine halbe Stunde verspätet gestartet. Auf enorm nasser Strecke kämpften die Piloten mit mangelndem Grip und Aquaplaning. Während Andlauer am Steuer der Startnummer 3 eine saubere Runde absolvierte, touchierte Kévin Estre auf seiner zweiten und letzten schnellen Runde im Bereich des Adenauer Forst nach einem Dreher die Leitplanken. Der Franzose konnte sein Auto trotz leichter Beschädigungen zurück an die Box fahren. Weniger Glück im Unglück hatte Matt Campbell. Der Werksfahrer aus Australien landete mit der Startnummer 30 von Frikadelli Racing im Streckenabschnitt Bergwerk in den Barrieren und musste das Qualifying abbrechen, während Teamkollege Dennis Olsen aus Norwegen im Schwesterauto auf Platz zwölf fuhr. Nico Menzel erreichte am Steuer des Autos von Huber Motorsport den 15. Startplatz.

„Es ist aus unserer Sicht ein ernüchterndes Ergebnis“, fasst Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R zusammen. „Wir waren auf nasser Strecke mit all unseren Kundenautos zu weit weg von der Spitze. Wir müssen uns in den Daten ganz genau anschauen, warum wir die Reifen unter diesen Bedingungen überhaupt nicht ins Arbeitsfenster bekommen haben. Wir gehen jetzt in die Analyse und wollen bis zum Rennen Lösungen finden, damit wir im Rennen auch auf nasser Strecke konkurrenzfähig sein werden.“

Das 24-Stunden-Rennen in TV und Internet

Der Free-TV-Sender NITRO zeigt die 49. Auflage des Langstreckenrennens ab Samstag, 5. Juni um 15:30 Uhr über die volle Distanz live. Auf der Internetseite https://www.24h-rennen.de gibt es zusätzlich zu einer Live-Berichterstattung auch ein übersichtliches Timing sowie einen Live-Ticker.

Fahrerstimmen zum Qualifying

Julien Andlauer (Porsche 911 GT3 R #3): „Es war das allererste Mal, dass ich im Regen auf der Nordschleife gefahren bin. Ich wusste daher nicht einmal ansatzweise, was mich auf der langen Runde alles erwartet. Ich habe mich langsam herangetastet, mich im Auto immer wohler gefühlt. In der zweiten Runde wollte ich noch einmal richtig Gas geben, aber leider wurde ich im Verkehr aufgehalten. Insgesamt bin ich sehr glücklich, denn ich war schnellster Pilot in einem Porsche 911 GT3 R. Damit hätte ich niemals gerechnet.“

Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #911): „Das war alles andere als einfach. In meiner ersten schnellen Runde gab es überall Aquaplaning, zudem steckte ich hinter einem Audi fest, der unwahrscheinlich viel Wasser aufwirbelte. Die Sicht war unterirdisch schlecht. In der zweiten Runde lag ich auf Kurs zu einer Zeitenverbesserung, aber dann habe ich mich gedreht. Das Auto wurde dabei nur leicht beschädigt. Startplatz elf ist nicht ideal, aber auch kein Weltuntergang. Unser Auto wird im Rennen sicherlich stark sein.“

Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #31): „Das hat gar keinen Spaß gemacht. Es war ein harter Kampf, das Auto überhaupt auf der Strecke zu halten. Beim Anbremsen vieler Kurven rutschte das Fahrzeug erst einmal geradeaus. Es war eine Zitterpartie in jeder einzelnen Ecke. Immerhin habe ich es geschafft, die Runden ohne einen Einschlag hinter mich zu bringen. Mehr Risiko wollte ich einfach nicht eingehen, denn es wäre alles andere als lustig gewesen, einen Trümmerhaufen zu hinterlassen. Platz zwölf ist in Ordnung. Wir greifen im Rennen an.“

Startpositionen der Porsche 911 GT3 R

9. Dumas/Andlauer/L. Vanthoor/T. Müller (F/F/B/D), Rutronik #3
11. Estre/Cairoli/Christensen/Kern (F/I/DK/D), Manthey #911
12. Pilet/Makowiecki/Martin/Olsen (F/F/B/N), Frikadelli Racing #31
15. Neuffer/Aust/N. Menzel/Seefried (D/D/D/D), Huber Motorsport #23
18. Jaminet/Tandy/Bamber/Campbell (F/GB/NZ/AUS), Frikadelli Racing #30
26. Imperatori/Burdon/Liberati/Holzer (CH/AUS/I/D), KCMG #18
28. Bachler/Werner/Preining/Arnold (A/D/A/D), Falken Motorsports #33
29. Bachler/Ragginger/S. Müller/Picariello (A/A/D/B), Falken Motorsports #44

Die Vorschau

Mit einem Großaufgebot von rund 38 Rennfahrzeugen in zehn verschiedenen Wertungsklassen treten die Kundenteams von Porsche beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring an. Der traditionsreiche Eifel-Marathon wird seit 1970 ausgetragen und gehört weltweit zu den härtesten Herausforderungen im Motorsport. Acht Porsche 911 GT3 R von sechs Mannschaften nehmen allein in der Topklasse SP9 den Kampf um den Gesamtsieg bei dem Langstreckenklassiker auf, der in diesem Jahr am 5. Juni um 15.30 Uhr (MESZ) gestartet wird. Eine Runde geht über die 25,378 Kilometer lange Kombination aus Nordschleife und Grand-Prix-Strecke. Die Vorzeichen auf den 13. Erfolg für einen Porsche am Nürburgring stehen gut. Das Kundenteam Frikadelli Racing hat das hohe Potenzial des GT3-Renners aus Weissach mit einem Doppelsieg im Qualifikationsrennen deutlich gemacht. Die Mannschaft aus Barweiler setzt in seinen zwei Fahrzeugen drei Werksfahrer aus dem Kader von Porsche sowie fünf weitere Nordschleifen-Spezialisten ein.

Auch das Team Falken Motorsports bringt zwei 911 GT3 R unter anderem mit dem Werkspiloten Thomas Preining aus Österreich an den Start der 49. Auflage des Traditionsrennens. Die Kundenmannschaften von Huber Motorsport, Rutronik Racing und KCMG setzen jeweils ein GT3-Fahrzeug aus Weissach ein. Manthey-Racing ist mit sechs Gesamtsiegen das erfolgreichste Team beim 24-Stunden-Marathon in der Eifel und schickt den berühmten gelb-grünen „Grello“ mit der Startnummer 911 auf die Strecke. Bei der Mannschaft, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, greift unter anderem Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich ins Lenkrad.

Porsche stellt das größte Aufgebot im Starterfeld

Das 24-Stunden-Rennen auf der 25,378 Kilometer langen Kombination von Nordschleife und Grand-Prix-Strecke ist in jedem Jahr das Highlight im Eifel-Rennkalender. In diesem Jahr sind rund 125 Autos in 24 Wertungsklassen eingeschrieben. „Mit knapp 40 Fahrzeugen im Starterfeld des diesjährigen Rennens ist Porsche wieder die am stärksten vertretene Marke. Das unterstreicht einmal mehr, welches Vertrauen die Kunden in unsere Rennfahrzeuge und unseren Service haben“, sagt Michael Dreiser, Leiter Porsche Motorsport Vertrieb. „Das freut uns extrem, und dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Performance und Zuverlässigkeit der Fahrzeuge sind auf dem Weg zu möglichen Erfolgen aber nur ein Schlüssel auf der Nordschleife. Der Rest liegt in den Händen der Fahrer und Teams. Ich bin sicher, dass unsere Kunden bestens für die bevorstehende harte Aufgabe gerüstet sind.“

Sebastian Golz, 2020, Porsche AG
Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R

„Der Saisonstart hätte nicht besser verlaufen können: drei Siege in drei Rennen“, blickt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R, auf die beiden ersten Läufe der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS; bis 2019 VLN genannt) sowie auf das Qualifikationsrennen zum 24-Stunden-Klassiker zurück. „Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass die investierte Arbeit der Teams und Fahrer sowie von Porsche in die richtige Richtung führt. Wir ruhen uns jedoch nicht auf den Erfolgen aus. Im Gegenteil: Zusätzliche Testkilometer und viele kreative Ideen lassen uns mit einem positiven Gefühl in die Eifel reisen. Zusammen mit unseren erfahrenen Kundenteams werden wir alles daransetzen, den guten Lauf in der bisherigen Saison fortzuführen.“

Die Historie von Porsche beim 24-Stunden-Rennen

Die Erfolgsgeschichte von Porsche beim Eifel-Klassiker, der seit 1970 ausgetragen wird, umfasst bislang zwölf Gesamtsiege. 1976 feierten Fritz Müller, Herbert Hechler und Karl-Heinz Quirin am Steuer eines Porsche 911 Carrera 3.0 den ersten Sieg des Stuttgarter Sportwagenherstellers. In den beiden Folgejahren ließ der 911 Carrera RS jegliche Konkurrenz hinter sich. 1988 war Dören Motorsport mit einem 911 Carrera RSR am schnellsten, fünf Jahre später triumphierte Konrad Motorsport. Im Jahr 2000 feierte Phoenix Racing mit einem 911 GT3 R den Sieg, wenig später startete Manthey-Racing eine beispiellose Erfolgsserie. Dem Team aus Meuspath gelangen von 2006 bis 2009 vier Gesamtsiege nacheinander, 2011 und 2018 folgten zwei weitere Triumphe. Mit sechs Gesamtsiegen ist Manthey-Racing die erfolgreichste Mannschaft beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.

Die Porsche Teams und Fahrer in der Übersicht (SP9-Klasse)

Rutronik Racing (#3) – Dumas/Andlauer/L. Vanthoor/T. Müller (F/F/B/D)

KCMG (#18) – Imperatori/Burdon/Liberati/Holzer (CH/AUS/I/D)

Huber Motorsport (#23) – Neuffer/Aust/N. Menzel/Seefried (D/D/D/D)

Frikadelli Racing Team (#30) – Jaminet/Tandy/Bamber/Campbell (F/GB/NZ/AUS)

Frikadelli Racing Team (#31) – Pilet/Makowiecki/Martin/Olsen (F/F/B/N)

Falken Motorsports (#33) – Bachler/Werner/Preining/Arnold (A/D/A/D)

Falken Motorsports (#44) – Bachler/Ragginger/S. Müller/Picariello (A/A/D/B)

Manthey-Racing (#911) – Estre/Cairoli/Christensen/Kern (F/I/DK/D)

Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ)

Donnerstag, 3. Juni
12:30 – 14:00 Uhr – Qualifying 1
20:30 – 23:30 Uhr – Qualifying 2

Freitag, 4. Juni
15:30 – 16:30 Uhr – Qualifying 3
18:30 – 20:50 Uhr – Top-Qualifying 1+2

Samstag, 5. Juni
11:30 – 12:30 Uhr – Warmup
15:30 Uhr – Start 24-Stunden-Rennen

Sonntag, 6. Juni
15:30 Uhr – Ende 24-Stunden-Rennen

911 GT3 R, 24-Stunden-Rennen Nürburgring, Qualifikationsrennen, Nürburgring-Nordschleife, Deutschland, 2021, Porsche AG

Das 24-Stunden-Rennen in TV und Internet

Der Free-TV-Sender NITRO zeigt die 49. Auflage des Langstreckenrennens über die volle Distanz live, zudem überträgt der Kanal zwei Stunden lang vom Top-Qualifying. Der Streaming-Dienst TVNOW bietet Live-Bilder von allen Qualifyingsessions am Donnerstag und Freitag an. Auf der Internetseite www.24h-rennen.de gibt es zusätzlich zu einer Live-Berichterstattung auch ein übersichtliches Timing aller Sessions.

Fahrerstimmen vor dem Rennen

Julien Andlauer (Porsche 911 GT3 R #3): „Ich fahre zwar seit nunmehr drei Jahren immer mal wieder Rennen auf der Nordschleife, aber dennoch fehlt es mir im Vergleich zu zahlreichen Kollegen noch an Erfahrung. Ich kenne den Porsche 911 GT3 R gut, bin ihn aber noch nie beim 24-Stunden-Klassiker in der Eifel gefahren. Es wird spannend! In den beiden NLS-Läufen und im Qualirennen haben wir viele Daten gesammelt, die uns bezüglich der Abstimmung für das große Highlight sehr helfen werden. Die Vorfreude ist groß, der Respekt aber ebenso. Ich bin halt ein Rookie bei diesem Rennen.“

Matt Campbell (Porsche 911 GT3 R #30): „Ich bin sehr froh, dass ich in diesem Jahr in einem der extrem stark besetzten Autos von Frikadelli Racing sitze. Die Mannschaft hat sich akribisch auf das bevorstehende 24-Stunden-Rennen vorbereitet und im Rahmen dessen große Erfolge auf der Nordschleife eingefahren. Das Auto ist sehr gut abgestimmt und wir alle sind sehr glücklich mit den Voraussetzungen. Jetzt wollen wir das Potenzial von Auto, Team und Fahrern beim Highlight des Jahres maximal umsetzen.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 GT3 R #31): „Es ist eines der schönsten und härtesten Rennen auf diesem Planeten, darauf freue ich mich immer wieder aufs Neue. Wir kommen in diesem Jahr sehr gut vorbereitet zum 24-Stunden-Rennen. Die zwei Auftritte auf der Nordschleife zuvor liefen perfekt. Zweimal gab es einen Doppelsieg für Frikadelli – das würden wir am ersten Juni-Wochenende sehr gern wiederholen. Ich spreche beim Thema Motorsport nicht gern über Glück, denn auf dieses können wir uns in unserem Sport niemals verlassen. Dennoch gehört schon eine Portion Glück dazu, wenn du auf der Nordschleife gewinnen willst. Es kann über 24 Stunden auf dieser schwierigen Strecke, dem oft wechselnden Wetter und vor allem im Feld mit unterschiedlich schnellen Autos immer viel passieren. Das haben Teams und Fahrer nicht allein in der Hand. In diesem speziellen Fall muss Fortuna helfen.“

Thomas Preining (Porsche 911 GT3 R #33): „Beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring geht es immer voll zu Sache – das mag ich sehr! Wir haben uns bei den Läufen zur NLS und im anschließenden Qualirennen bestens vorbereitet und gehen mit großer Zuversicht in das Rennwochenende. Im Vergleich zur Konkurrenz ist bei uns der Vorlauf zum 24-Stunden-Rennen immer noch ein wenig arbeitsintensiver. Da wir das einzige Team auf Falken-Reifen sind, müssen wir die passenden Mischungen ganz allein herausfahren. Darauf lag in den vergangenen Wochen unser Fokus. Ich erwarte einen sehr engen Kampf in der Topklasse SP9.“

Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #911): „Endlich wieder 24-Stunden-Rennen am Nürburgring! Im vergangenen Jahr konnte ich nicht teilnehmen, weil Porsche als Vorsichtsmaßnahme alle Le-Mans-Teilnehmer nicht in Eifel geschickt hat. Ich freue mich nun umso mehr auf das Event. Unsere Vorbereitung im ‚Grello‘ von Manthey-Racing lief gut. Wir haben ein Rennen der Langstreckenserie auf dem Nürburgring gewonnen, waren auch bei den anderen Veranstaltungen immer schnell. Mit unserem Auto muss man rechnen. Die Konkurrenz ist sehr stark – vor allem, wenn ich mir die anderen Porsche 911 GT3 R in der Topklasse anschaue...“

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