Die DKV Mobility Services Group ist ein Traditionsunternehmen auf dem Weg in die Zukunft: Seit ihrer Gründung vor mehr als 85 Jahren bestimmt sie den Kurs der europäischen Mobilitätsbranche vorausschauend mit. Heute ist sie Europas führender B2B-Mobilitätsdienstleister, dem Lkw-Speditionen ebenso vertrauen wie kleine Unternehmen. Egal ob Taxiunternehmen, Arztpraxis, Gärtnerei oder Bäcker – wer einen Transporter hat oder eine Fahrzeugflotte betreibt, kann von den DKV-Diensten profitieren.
Der Erfolg des Unternehmens beruht dabei auf dem Bestreben, den Kunden alle Aufgaben rund um die Mobilität abzunehmen, sodass diese sich auf ihr Kerngeschäft fokussieren können. Damit erreichte der DKV im Jahr 2020 ein Transaktionsvolumen von 9,3 Milliarden Euro. Nun führt der Dienstleister seinen Wandel konsequent fort und erfindet sich neu, um seine Kunden aus der alten in die neue Mobilitätswelt zu begleiten – wirtschaftlich erfolgreich und nachhaltig. Künftig stehen daher neben der Tankkarte – dem bisherigen Erfolgsgaranten des DKV – die innovativen und digitalen Serviceleistungen für Kunden im Mittelpunkt des Geschäftsmodells sowie die Nachhaltigkeit der Mobilität. Das Gesicht und der Treiber dieses Wandels ist der CEO von DKV, Marco van Kalleveen. Der Manager aus den Niederlanden steht seit 2019 an der Spitze des Unternehmens und sorgt für das nötige Tempo auf dem Veränderungskurs.
Tatkräftig den Wandel gestalten
„Meine Leidenschaft ist es, Unternehmen zu verbessern, sie lebendig und erfolgreich zu machen“, erklärt er. Sein Lebenslauf legt Zeugnis über diese Vorliebe ab: Nach seiner Zeit bei McKinsey übernahm er etwa für den Finanzinvestor Bain Capital die Transformation von Portfoliounternehmen. Anschließend richtete er bei dem internationalen Kurierdienst TNT Express die weltweite Abteilung für Inlandsgeschäfte strategisch neu aus. Nun hat er das Gleiche mit DKV vor.
Die Zukunft des Mobilitätsdienstleisters baut er auf drei Säulen auf: Wachstum im Geschäftskern, Fokus auf Innovationen sowie digitalen Lösungen und Führungsstärke im Bereich grüner Energien. Das Fundament, auf dem diese drei Säulen stehen, hat Porsche Consulting in einem Projekt Anfang 2019 mitgestaltet. „Die Berater haben uns mit ihrer bodenständigen Art und ihrem tiefgreifenden Insiderwissen sehr dabei geholfen, unser operatives Geschäft aufzubauen“, sagt van Kalleveen. Als er im April 2019 zu DKV kam – kurz nachdem Porsche Consulting das Projekt abgeschlossen hatte –, zögerte er nicht, die von den Managementberatern erarbeiteten Vorschläge, wie die Eröffnung einer Produktionseinheit oder einen Katalog mit Sparpotenzialen, in die Tat umzusetzen.
Ein wichtiger Bestandteil von Marco van Kalleveens Wachstumsstrategie ist die weitere Erschließung Europas. DKV ist bereits in über 40 Ländern des Kontinents aktiv und baut seine Kundenbasis und Kooperationen überall weiter aus. Zentral ist dabei der Plattformansatz: Das Unternehmen bündelt über Partnerschaften die Dienste verschiedener Zulieferer – von Tankstellenketten über Mautabwickler und Frachtbörsen bis hin zu Werkstätten – und macht sie seinen Kunden zugänglich. Ländergrenzen und Sprachbarrieren spielen so keine Rolle mehr.
Ganzheitlicher Service
Das beste Beispiel dafür ist die DKV Card: die Evolution der Tankkarte. Mit ihr können Nutzer bargeldlos an mehr als 65.000 Partner-Tankstellen tanken, derzeit rund 185.000 Ladesäulen nutzen und die Maut für Autobahnen, Brücken sowie Tunnel zahlen oder Parkplatzgebühren begleichen. Die Transaktionen laufen in einem Onlineportal zusammen, über das der Eigentümer etwa das Kartenlimit verwalten oder gleich die fertige Abrechnung für das Finanzamt herunterladen kann.
Auf der DKV Card bauen die weiteren Dienste auf – auch dank der neuen technischen Lösungen, die DKV entwickelt. Große Speditionen etwa können die Karte an ihre Fahrer ausgeben und zusätzlich die DKV BOX in den Fahrzeugen installieren, um die Mautbezahlung in diversen Ländern Europas vollautomatisch abzuwickeln. Zusätzlich bietet DKV einen europaweiten Notfall-Service, die Vermittlung an Partnerwerkstätten und landesspezifische Hilfestellungen bei der Bewältigung bürokratischer Abwicklungen. So unterstützt der Dienstleister die Kunden beispielsweise bei der Vorfinanzierung der Mineralölsteuer-Rückerstattung in Belgien ebenso wie bei der Umsetzung des französischen Mindestlohns.
„Wir haben mehr als 250.000 Kunden in ganz Europa und über fünf Millionen Anwender, die unsere Produkte oder Geräte nutzen“, fasst van Kalleveen zusammen. „Auf der anderen Seite haben wir ein Netzwerk von Zulieferern, mit dem wir sie verbinden.“ DKV vereint so die fragmentierte Mobilitätslandschaft Europas und macht aus der Unternehmensmission „You drive, we care“ ein skalierbares Geschäftsmodell, das auch für Klein- und Kleinstunternehmen attraktiv ist: Denn die Flotte des lokalen Bäckers muss ebenso tanken, parken und von der Buchhaltung erfasst werden wie die einer Großspedition – nur eben in einem anderen Umfang. Van Kalleveen erklärt: „Wir schaffen einen ganzheitlichen Service für unsere Kunden.“
Mit digitalen Innovationen zum Erfolg
Seit van Kalleveens Einstand hat DKV bereits elf Unternehmen aus verschiedenen Ländern ganz oder teilweise aufgekauft – zusätzlich zur kontinuierlichen Ausweitung der Kooperationen im Tank- und Ladenetz. Die Akquisitionen teilen sich auf in zwei Kategorien: Einerseits zielen sie darauf, regionalspezifisches Wissen und Können einzukaufen und neue Kundenstämme zu erschließen. Zuletzt verstärkte DKV etwa Ende Mai 2021 die Präsenz in Osteuropa mit der Übernahme von drei Anbietern für Versorgungslösungen für Gewerbeflotten aus Estland, Litauen und Polen.
Andererseits treibt van Kalleveen mit seiner Expansionsstrategie die Digitalisierung der Produktpalette von DKV voran: „Durch den innovativen Einsatz von Technologie entstehen neue Geschäftsfelder und wir sind unserer Zeit immer eine Nasenlänge voraus“, sagt er. Dafür steht etwa im Januar 2020 der Erwerb von Styletronic, einem führenden Anbieter für GPS-Ortung und Logistikmanagement aus Österreich. Dank des Know-hows von Styletronic, insbesondere dem Echtzeit-Tracking von Lieferungen und Flotten, konnte DKV nur acht Monate später DKV LIVE auf den Markt bringen: ein System, mit dem Spediteure jederzeit auf einem Portal verfolgen können, wo sich ihre Fahrzeuge aktuell befinden. Außerdem errechnet DKV LIVE eine Vorhersage über die Ankunftszeit der Lieferungen, die auf dem individuellen Fahrverhalten des Fahrers basiert – eine absolute Neuheit in Europas Logistikbranche.
Smarte und nachhaltige Lösungen
Gleichzeitig zahlt DKV LIVE auf das Umweltversprechen des Unternehmens ein: „Wir wollen den Übergang zu einer effizienteren und nachhaltigeren Zukunft der Mobilität entschieden mitvorantreiben“, sagt van Kalleveen. „Daher zielen wir darauf ab, der führende Anbieter nachhaltiger Dienste in unserer Branche zu werden.“ Der Dienstleister will seine Kunden etwa dabei unterstützen, bis 2030 30 Prozent ihrer CO₂-Intensität zu reduzieren. DKV LIVE trägt dazu bei, indem es die ideale Route für individuelle Fahrten ausrechnet und so weniger Kraftstoff benötigt wird. Hinzu kommt eine integrierte digitale Frachtenbörse. Dank ihr können Speditionen prüfen, ob es entlang einer Strecke ausstehende Frachtaufträge gibt, und diese sofort online buchen. So werden Leer- und Zusatzfahrten vermieden – und noch mehr CO₂ gespart.
DKV hilft seinen Kunden außerdem, ihre Flotten bei Bedarf auf Elektroantrieb umzurüsten. Dafür hat man das Joint Venture Charge4Europe mit dem E‑Stromanbieter Innogy gegründet, das Zugang zu einem umfassenden Ladenetzwerk in ganz Europa bietet. Seit Ende April 2021 gehören zu dieser Partnerschaft auch die Hochleistungsladestationen der Total-Tankstellen in Frankreich, Deutschland, Belgien und den Niederlanden.
Die ersten Erfolge des Strategiewechsels zeigen sich bereits: Dank der Erweiterung der Kundenbasis, den neuen Produkten und der Übernahmestrategie wuchs der Umsatz des Unternehmens 2020 um zehn Prozent. Van Kalleveen blickt enthusiastisch in die Zukunft: „Deutschland ist unsere historische Heimat. Und wir sind hier sehr stark. Aber wir wachsen auch sehr schnell in Frankreich, in Italien, in Österreich und in Osteuropa.“
International aufgestellt
Marco van Kalleveen (52) ist seit April 2019 CEO von DKV. Nach Stationen in Chicago, San Francisco und London hat sich der Niederländer zuletzt in Amsterdam auf den Mobilitäts- und Logistiksektor spezialisiert. Dort arbeitete er als COO und Vorstandsmitglied beim internationalen Leasinganbieter LeasePlan (Jahresumsatz: 10 Mrd. Euro). Zuvor war er als Vorstandsmitglied bei TNT Express und als Partner bei McKinsey sowie bei dem Finanzinvestor Bain Capital tätig. Van Kalleveen hat an der Erasmus-Universität Rotterdam Business Economics studiert und einen MBA an der Harvard Business School absolviert.
Tradition und Wachstum
1934 wurde die DKV als Deutscher Kraftverkehr GmbH in Düsseldorf gegründet. Damals stellte sie das Bindeglied zwischen dem Transport auf der Schiene und der Straße dar. Heute ist DKV europaweit für seine Tankkarten und innovativen Dienstleistungen für Fahrzeugflotten bekannt und zählt große Unternehmen ebenso wie Klein- und Kleinstspediteure zu seinen Kunden. In der Mobilitätsbranche machen Mittelständler mit 80 Prozent den Großteil der Unternehmen aus. Derzeit stehen im Unternehmen alle Zeichen auf Wachstum: Im Jahr 2020 erreichte der DKV ein Transaktionsvolumen von 9,3 Milliarden Euro und beschäftigte 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 15 internationalen Niederlassungen. Nun will DKV mit digitalen Bezahl-, Abrechnungs- und Navigationslösungen den Kurs der Branche in ganz Europa in den Bereichen innovatives Flottenmanagement, Tanken, Mautbezahlung und E-Mobilität mitbestimmen und auf eine nachhaltige Route bringen. Das Nachhaltigkeitsziel erklärte DKV zur Unternehmensräson, als das Unternehmen im Dezember 2020 dem United Nations Global Compact (UNGC) beitrat – der weltweit größten Initiative für nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung – und die zehn universellen Nachhaltigkeitsprinzipien aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umweltund Anti-Korruption in die Unternehmensstrategie integrierte. Zusätzlich hat DKV sich den EU-Klimazielen verpflichtet und plant, bis 2023 die Klimabilanz des Unternehmens in den positiven Bereich zu bringen.
Grundlagen für die Transformation geschaffen
Seit der Gründung ist DKV stetig gewachsen, um die steigende Nachfrage befriedigen zu können. Doch jeder Geschäftszweig entwickelte sich eigenständig und es entstanden keine Synergien. Bis 2019 gab es keine eigene Produktionseinheit, welche die Aufgaben bereichsübergreifend bündelte, die Aufgaben übernahmen der Vertrieb und das jeweilige Produktmanagement. In einer Zeit, in der die Mobilitätsbranche sich durch die Digitalisierung und neue Antriebsformen so stark verändert wie nie zuvor, wurde es notwendig, die innere Struktur des Unternehmens anzupassen, um den Grundstein für weiteres Wachstum zu legen und auf künftige Veränderungen flexibel reagieren zu können. „Wir brauchten jemanden mit Expertise im Bereich Operations, der uns beim Aufbau einer Produktionseinheit unterstützt“, sagt Tobias Würz, heute Director Core Operations bei DKV. „Daher haben wir Porsche Consulting an Bord geholt, umden Transformationsprozess zu initiieren.“
Anfang 2019 nahm die Managementberatung den Auftrag an und setzte das Projekt innerhalb von nur drei Monaten um. Im Fokus: den Unternehmenswandel einzuleiten und Einsparpotenziale zu identifizieren. Claus-Conrad Roth, Manager bei Porsche Consulting, begleitete das Projekt: „Um eine marktgerechte, effiziente Aufstellung zu erreichen, haben wir die Kostenblöcke und die Schwachstellen auf operativer Ebene analysiert“, so Roth. „Anschließend wurden in Workshops, gemeinsam mit den Mitarbeitern, Lösungsvorschläge erarbeitet und Einsparpotenziale ermittelt.“ An diesem Vorgehen ist Tobias Würz vor allem die zielorientierte Herangehensweise der Berater in Erinnerung geblieben. Porsche Consulting habe stets den Kunden in den Vordergrund gestellt und keine Zeit mit Formfragen verloren. Mit dem Resultat ist Würz rundum zufrieden: „Porsche Consulting hat die Grundlagen für die Transformation des Unternehmens geschaffen. Wir haben die identifizierten Potenziale umgesetzt und bereits bei den ersten Nachverhandlungen mit Vertragspartnern 300.000 Euro pro Jahr rausgeholt.“ 2020 konnte DKV dann insgesamt etwa eine halbe Million Euro einsparen. Auch die Eröffnung eines Servicecenters in Rumänien im Zuge des Aufbaus der Operationseinheit wurde durch die Arbeit von Porsche Consulting möglich, erklärt Würz. „Zuvor haben wir ja alles aus Ratingen gemacht. Porsche Consulting hat dazu beigetragen, dass sich unsere Perspektive verändert – und das hat nachhaltig funktioniert.“
Info
Text erstmalig erschienen im Porsche Consulting Magazin.