Die Rennsport-Prototypen mit Hybridantrieb werden ab 2023 in der neu geschaffenen Topklasse der beiden weltweit wichtigsten Sportwagen-Meisterschaften an den Start gehen: FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC und die nordamerikanische IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Das Chassis von Multimatic bildet die Grundlage für die Entwicklung des LMDh-Prototypen von Porsche, der ab 2023 auch bei den Langstreckenklassikern in Daytona, Sebring und Le Mans um Gesamtsiege fahren wird. Die Werks-Rennwagen werden dabei von dem ebenfalls neu geschaffenen Team Porsche Penske Motorsport eingesetzt.
Das Reglement der LMDh-Kategorie schreibt vor, dass alle Prototypen der neuen Topklasse auf dem Chassis eines der vier zugelassenen Hersteller (Multimatic, Oreca, Dallara und Ligier) basieren müssen. Das Kürzel LMDh steht für Le Mans Daytona Hybrid. Auch die Volkswagen-Konzernschwester Audi wird mit Multimatic kooperieren. So entstehen weitere positive Synergieeffekte bei der gemeinsamen Entwicklung der Rennwagen.
„Multimatic ist für uns die naheliegende und logische Lösung“, erklärt Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport. „Wir kennen das renommierte Unternehmen und die erfahrenen Akteure seit vielen Jahren und sind von der Qualität der Arbeit absolut überzeugt. Wir müssen keine ganz neue Geschäftsbeziehung aufbauen, sondern können sofort voll durchstarten. Genau das ist bei der Entwicklung eines neuen Rennfahrzeugs besonders wichtig. Es gilt, jegliche Reibungsverluste zu vermeiden, um perfekte und schnelle Arbeit abliefern zu können. Und noch eine Tatsache ist von großem Vorteil: Ein Standort von Multimatic ist wie unser Teampartner Penske in Mooresville in North Carolina beheimatet. Kurze Wege und eine direkte Kommunikation werden uns bei der Entwicklung und beim Einsatz des zukünftigen LMDh-Prototypen enorm helfen.“
„Die Zusammenarbeit mit Porsche Motorsport ist die Krönung unseres Aufbaus einer Expertise im Bereich Entwicklung und Engineering von Rennsport-Fahrzeugen in den vergangenen 30 Jahren“, kommentiert Larry Holt, Leiter Mutlimatic Special Vehicle Operations. „Das Konzept der LMDh-Kategorie sowie die Konvergenz in FIA WEC und IMSA sind in dieser Form noch nie dagewesen. Multimatic wirft dort alles in die Waagschale. Schon die bisherige Zusammenarbeit war jederzeit reibungslos, die Begeisterung ist in jedem Meeting spürbar. Ich freue mich ebenso über das neu gegründete Team Porsche Penske Motorsport. Wir pflegen seit vielen Jahren eine tolle Beziehung zu Roger Penske und seinem Unternehmen – sowohl als Geschäftspartner, aber ebenso als Konkurrent auf der Rennstrecke. Ich kann mir kein besseres Team für den Einsatz der neuen Autos vorstellen als unsere Nachbarn aus North Carolina.“
Ein wichtiger Partner von Porsche Motorsport seit vielen Jahren
Das in Privatbesitz befindliche, globale Unternehmen Multimatic bietet unter anderem Komponenten, Systeme und Services für die Automobil-Industrie an. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt in der Entwicklung und dem Bau komplexer Mechanik, Karosserieteile, Aufhängungssysteme und Verbundwerkstoff-Teile. Zusätzlich bietet Multimatic die Entwicklung und Produktion für Nischenprodukte im Motorsport und Automotive-Bereich an. Die Firma mit Stammsitz in Toronto (Kanada) betreibt Entwicklungs- und Produktionsstandorte in Nordamerika, Europa und Asien. Seit vielen Jahren ist Multimatic ein wichtiger Partner von Porsche Motorsport. Die Stoßdämpfer im neuen Porsche 911 GT3 Cup stammen vom Unternehmen aus Nordamerika. Im Porsche 919 Hybrid Evo, der unter anderem auf der Nürburgring-Nordschleife einen sensationellen Rundenrekord aufstellte, waren ebenso Aufhängungsteile von Multimatic verbaut. Auch im Formel-E-Rennwagen 99X Electric und im 911 RSR in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft arbeiten Multimatic-Dämpfer.
Die neue LMDh-Fahrzeugkategorie, die ab 2023 an den Langstreckenklassikern wie in Le Mans, Daytona oder Sebring teilnimmt, ist von höchster Kosteneffizienz geprägt. Die Basis bildet ein Chassis, das jede Marke mit einem individuellen Karosseriedesign ausstatten kann. Beim Antrieb gibt es trotz des recht engen Reglementrahmens einige Freiheiten. Der Verbrennungsmotor ist bezüglich Bauform und Hubraum nicht vorgegeben. Gepaart mit einem einheitlichen Hybridsystem wird die Antriebsleistung bei insgesamt 500 kW (rund 680 PS) liegen. Das Fahrzeug-Basisgewicht ist auf 1.030 Kilogramm festgeschrieben.