Alle haben das Ziel, möglichst weit zu kommen, doch ihre Ausgangspositionen vor dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres könnten für die ehemaligen Gewinnerinnen des Porsche Tennis Grand Prix kaum unterschiedlicher sein: Julia Görges holte sich bei den Vorbereitungsturnieren in Auckland und Adelaide das nötige Selbstvertrauen für ihr Erstrundenmatch gegen die Slowakin Viktoria Kuzmova und sagt, sie wolle in Melbourne den Grundstein dafür legen, wieder dahin zu kommen, „wo ich schon einmal war, also zurück in die Top 10.“ Maria Sharapova, die gegen die Kroatin Donna Vekic in das Turnier startet, kämpft nach viel Verletzungspech mit großer Energie um eine erfolgreiche Rückkehr auf die WTA Tour. Und Angelique Kerber, die in ihrem Zweitrundenmatch beim Turnier in Adelaide vor einer Woche verletzt aufgeben musste, hofft mit viel Optimismus, überhaupt wieder rechtzeitig fit zu werden für die Australian Open. Als erste Gegnerin wurde ihr eine Qualifikantin zugelost.
„Ich hätte gerne ein paar Matches mehr gespielt“
„Das war nicht die Vorbereitung, die ich mir für dieses Turnier gewünscht habe. Ein paar Matches mehr hätte ich schon gerne gespielt“, sagt die Kielerin. Sie feiert an diesem Samstag ihren 32. Geburtstag und hat sich gewünscht, das Training so zu legen, dass sie „richtig ausschlafen und dann ganz entspannt frühstücken“ kann. In den vergangenen Jahren hatte das Turnier an ihrem Geburtstag meistens schon begonnen, doch auf das „Happy Birthday, Angie“, mit dem sie die Fans in Melbourne regelmäßig feierten, verzichtet sie in diesem Fall gerne: „Es ist schön, dass ich diesmal nicht auf die Uhr schauen muss und es abends etwas später werden kann.“
"Ich spüre immer wieder aufs Neue, welche enorme Begeisterung die Marke Porsche hervorruft." Angelique Kerber, Porsche-Markenbotschafterin
Die Australian Open sind für Angelique Kerber ein ganz besonderes Turnier. 2016 holte sie in Melbourne im Finale gegen Serena Williams ihren ersten Grand-Slam-Sieg. Da war sie bereits ein Jahr Porsche-Markenbotschafterin. Eine Aufgabe, die sie als „große Ehre“ empfindet. „Egal, auf welchem Kontinent oder in welcher Metropole ich mich gerade befinde, ich spüre immer wieder aufs Neue, welche enorme Begeisterung die Marke Porsche hervorruft“, sagt die zweifache Gewinnerin des Porsche Tennis Grand Prix (2015 und 2016). Ihr Lieblingsmodell? „Ich durfte schon einige Modelle fahren, aber für mich ist der Elfer eine Ikone und steht für das Porsche-Gefühl wie kein zweites Auto.“
„Das erste Match bei einem Grand Slam ist nie einfach“
Doch jetzt steht für die Topspielerin des Porsche Team Deutschland erst einmal das Comeback bei den Australian Open im Vordergrund. Sie ist froh, dass sie in Melbourne erst am Dienstag zu ihrem Auftaktmatch antreten muss. Bis dahin, sagt sie zuversichtlich, mache ihr die Verhärtung im Oberschenkel, wegen der sie schon im Dezember das Finale der Hawaii Open absagen musste, hoffentlich keine Probleme mehr. Sie ist mit Dieter Kindlmann als neuem Trainer nach Australien gereist („ein lockerer Typ, der sich auskennt auf der Tour und weiß, wie alles läuft“) und wirkt überhaupt sehr gelassen bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt in Melbourne. „Im Sport passieren Verletzungen. Damit muss ich zurechtkommen und meine ganze Kraft und die positive Energie, die mir dieses Turnier in den letzten Jahren gegeben hat, in ein gutes Comeback stecken“, sagt sie. Dass ihre erste Gegnerin eine Qualifikantin sein wird, macht den Einstieg in das Turnier nicht unbedingt leichter: „Das erste Match bei einem Grand Slam ist nie einfach, ganz egal, gegen wen du da spielst.“ Ihre Ziele für diese Saison gehen ohnehin weit über gute Matches bei den Australian Open hinaus. „Ich will das Jahr gesund und verletzungsfrei bestreiten“, sagt sie. „Das ist für mich die Basis, um konstant gute Leistung abliefern zu können.“
„Mir haben meine Fans gefehlt und der Wettbewerb“
Auch Maria Sharapova setzt große Hoffnungen auf einen erfolgreichen Saisonstart bei den Australian Open. Die 32-jährige Russin hat 2019 wegen anhaltender Schulterprobleme überhaupt nur 16 Matches auf der WTA Tour gespielt. Was sie am meisten vermisste, als sie im vergangenen Jahr kaum Turniere spielen und allenfalls trainieren konnte, oft nicht einmal das? „Mir haben meine Fans gefehlt und der Wettbewerb“, sagt sie. „Das waren harte Zeiten, denn ich liebe das, was ich mache. Das kann jeder sehen, wenn ich auf dem Platz stehe.“ Jetzt freut sich die ehemalige Weltranglistenerste darauf, endlich wieder auf höchstem Niveau zu spielen, denn noch immer, sagt sie, spüre sie „das Feuer in mir und eine große Motivation.“ Sie ist glücklich, zurück auf der Tour zu sein, noch dazu bei den Australian Open, die sie 2008 gewann. Welche Ziele sie sich für diese Saison gesetzt hat? „Ich will mich wieder gut fühlen auf dem Platz und keine Schmerzen haben“, sagt sie. „Wenn es mir dazu noch gelingt, in jedem Match besser zu spielen als im Match zuvor, bin ich schon sehr glücklich.“
Ein Turnier, das die fünffache Grand-Slam-Siegerin in dieser Saison auf keinen Fall verpassen will, ist der Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart, bei dem sie 2012, 2013 und 2014 als Siegerin gefeiert wurde. „Das ist eines meiner Lieblingsturniere“, sagt sie. „Auch die anderen Spielerinnen lieben es, in der Porsche-Arena aufzuschlagen. Das Publikum ist fantastisch und sorgt für eine tolle Stimmung, ganz egal, wer gerade auf dem Platz steht. Für uns alle ist das eine großartige Woche und eine tolle Vorbereitung auf die French Open.“
„Ich will zurück in die Top 10“
Den besten Saisonstart der Porsche-Markenbotschafterinnen hatte Julia Görges. Bei den Vorbereitungsturnieren in Auckland und Adelaide konnte sie die Matchpraxis sammeln, die ihren Kolleginnen vor den Australian Open noch fehlt. „Insgesamt fühlte ich mich aber sehr gut auf dem Platz, meine Leistung hat gestimmt“, sagt sie. „Insofern war es definitiv ein guter Auftakt.“ Für 2020 hat sich die 31-jährige Wahl-Regensburgerin viel vorgenommen. Den Sprung zurück in die Top 10 zu schaffen, ist ihr großes Ziel. Um es zu erreichen, muss sie bei den großen Turnieren wie jetzt bei den Australian Open weit kommen. Die Voraussetzungen dafür hat sie in der Vorbereitung auf die neue Saison geschaffen. „Ich fühle mich gut und hoffe, dass ich das auf dem Platz umsetzen kann“, sagt sie. Weil sie vor allem bei den Grand Slams noch erfolgreicher spielen will, hat sie als neuen Trainer Jens Gerlach in ihr Team geholt, mit dem sie schon im Porsche Team Deutschland im Fed Cup zusammengearbeitet hat: „Er hat schon Anastasia Myskina zum Gewinn der French Open geführt, weiß also, was es braucht, um sieben Matches hintereinander erfolgreich zu absolvieren.“
„Spätestens seit diesem Erfolg nimmt Porsche einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen ein." Julia Görges, Porsche-Markenbotschafterin
Julia Görges repräsentiert Porsche seit 2018 als Markenbotschafterin. „Zu Porsche habe ich eine ganz spezielle Beziehung, seit ich 2011 den Porsche Tennis Grand Prix gewonnen habe. Das war mein erster großer Erfolg, eigentlich der Start meiner Karriere“, sagt sie. „Spätestens seit diesem Erfolg nimmt Porsche einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen ein. Deshalb bin ich auch sehr stolz darauf, wie sich das Unternehmen in den letzten Jahren entwickelt hat und wie verantwortungsbewusst Porsche bei der Produktion seiner Autos auf Nachhaltigkeit setzt.“
„Die Stimmung in Melbourne ist einzigartig“
Die Australian Open sind ihr liebstes Grand-Slam-Turnier. „Die Stimmung in Melbourne ist einzigartig. Die Zuschauer sind fantastisch, auch die kleine, aber lautstarke deutsche Fankolonie sorgt für eine tolle Stimmung“, sagt sie. „Ich liebe Australien und fühle mich in diesem Land fast wie zu Hause, obwohl es so weit weg ist.“ Umso mehr bedrückt sie die Situation mit den vielen Buschfeuern in Australien: „Die Auswirkungen für die betroffenen Menschen und Tiere sind schrecklich. Angesichts dieser Katastrophe wird Tennis zur Nebensache. Ich freue mich deshalb sehr über die Bereitschaft vieler Spielerinnen, mit Spenden dazu beizutragen, die Not der Betroffenen zu lindern und die Katastrophenhelfer bei ihrer aufopferungsvollen Arbeit zu unterstützen.“