Bei der digitalen Ausgabe des Porsche Mobil 1 Supercup auf dem britischen Silverstone Circuit gewann Güven (TR/Martinet by Alméras) das dritte Saisonrennen. Ten Voorde (NL/Team GP Elite) setzte sich im vierten Lauf in seinem Porsche 911 GT3 Cup durch. In beiden Rennen gingen den Siegen spektakuläre Zweikämpfe voraus. Beim Event auf der Rennsimulation iRacing gingen insgesamt 31 Fahrer an den Start.
Als Schnellster im Qualifying begann Güven das erste der beiden 25-minütigen Rennen von der Pole-Position. Doch ten Voorde zeigte sich in einer turbulenten Startphase mit mehreren Kollisionen nervenstark und übernahm die Führung. Beide lösten sich vom Feld und kämpften bis zur letzten Runde um den Sieg. Kurz vor Schluss gelang Güven das entscheidende Manöver – dabei berührten sich beide Fahrzeuge und GP-Elite-Pilot ten Voorde drehte sich. Somit gewann Güven vor dem 23-jährigen Niederländer. „Der Start war leider nicht so gut, aber dafür war ich danach richtig schnell unterwegs und konnte mich belohnen. Mit Blick auf die Meisterschaft war es ein super Renntag für mich“, fasste Güven zusammen.
Hinter den beiden Youngstern sorgte besonders das Duell um den dritten Rang für reichlich Action: Max van Splunteren (NL/Team GP Elite) zeigte sein Talent im Kampf gegen Porsche-Werksfahrer Nick Tandy (ExxonMobil Oil Corporation). Der britische Werkspilot suchte bei seinem Heimrennen zunächst vergeblich nach einer Lücke, konnte aber in der siebten Runde vorbeiziehen und auf Platz drei fahren. „Im Rückspiegel sah ich, dass Nick Tandy immer dichter kam. Ich habe alles gegeben, aber er war einfach etwas schneller unterwegs“, sagte van Splunteren. Der 24-Jährige gewann als Gesamtvierter die Rookie-Klasse. In der ProAm-Wertung sicherte sich Stephen Grove (AUS/Team Australia) den Sieg.
#PorscheMobil1Supercup / #virtualPMSC – @SilverstoneUK hosted round two of the Porsche Mobil 1 Supercup Virtual Edition, with #Porsche Junior @AyhancanGuven taking victory in race one. Larry ten Voorde won race two #Porsche #911GT3Cup @iRacing pic.twitter.com/KH69hcpT3d
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) April 18, 2020
Das zweiten Rennen des Porsche Mobil 1 Supercup Virtual Edition war von einer dramatischen Schlussphase geprägt. Spitzenreiter Güven verteidigte sich über die Renndistanz mehrfach geschickt gegen ten Voorde. Doch in der letzten Runde musste der 22-jährige Türke einem zu überrundenden Fahrzeug ausweichen. Ten Voorde nutzte die Chance, zog vorbei und gewann den Lauf auf der 5,891 Kilometer langen Traditionsstrecke. „Das war ein spannender Renntag mit viel Spektakel. Ich habe über das komplette zweite Rennen richtig Druck gemacht. Am Ende habe ich mich verdient durchgesetzt. Aber natürlich war bei der Situation in der letzten Runde auch ein wenig Glück dabei“, sagte ten Voorde.
Als Dritter sah Dylan Pereira (BWT Lechner Racing) die Zielflagge. Der Luxemburger schnappte sich den Podiumsplatz, nachdem er in der siebten Runde das Duell gegen Leon Köhler (D/Lechner Racing Middle East) für sich entschied. „Dylan Pereira war leider einen Tick schneller als ich, sonst wäre das Podium drin gewesen. Ich habe mich intensiv auf Silverstone vorbereitet und bin daher umso glücklicher über so ein gutes Ergebnis“, zeigte sich Köhler zufrieden. Für den 20-jährigen Lechner-Piloten bedeutet der vierte Platz gleichzeitig den Sieg in der Rookie-Klasse. In der ProAm-Wertung fuhr Philipp Sager (A/Dinamic Motorsport) als Erster über die Ziellinie.
Turbulent verlief der Doppellauf für Porsche-Junior Jaxon Evans (NZ/Momo Megatron Lechner Racing). Nach Platz fünf im ersten Rennen folgte die sechste Position im zweiten Lauf des Tages. „Startplatz drei im ersten Rennen war eine super Ausgangslage, aber dann sind mir ein paar Fehler unterlaufen. Im zweiten Rennen habe ich mich früh gedreht und dadurch einige Positionen verloren. Ich konnte mich aber zurückkämpfen und wichtige Punkte sammeln“, sagte der Neuseeländer.
Güven und ten Voorde teilen sich die Tabellenführung
In der Gesamtwertung teilen sich weiterhin Güven und ten Voorde mit jeweils 90 Punkten die Tabellenführung. Die Rennen fünf und sechs der Saison trägt der Porsche Mobil 1 Supercup Virtual Edition bereits am kommenden Samstag (25. April) aus. Dann geht es für die Fahrer auf den virtuellen Circuit de Spa-Francorchamps. Die 7,004 Kilometer lange Rennstrecke in der wallonischen Region Belgiens steckt voller Tradition – der reale Porsche Mobil 1 Supercup debütierte dort im Jahr 1993. Besonders die schnellen Abschnitte Eau Rouge und Blanchimont als auch die enge Haarnadelkurve La Source machen den Kurs weltberühmt.
Ergebnisse
Silverstone, Lauf 3 von 8
1. Ayhancan Güven (TR/Martinet by Alméras)
2. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite)
3. Nick Tandy (GB/ExxonMobil Oil Corporation)
4. Max van Splunteren (NL/Team GP Elite)
5. Jaxon Evans (NZ/Momo Megatron Lechner Racing)
Silverstone, Lauf 4 von 8
1. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite)
2. Ayhancan Güven (TR/Martinet by Alméras)
3. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing)
4. Leon Köhler (D/Lechner Racing Middle East)
5. Nick Tandy (GB/ExxonMobil Oil Corporation)
Vorschau
Im Porsche Mobil 1 Supercup Virtual Edition geht es an diesem Samstag (18. April) in die zweite Runde. Die Rennserie ist der digitale Zwilling des realen Porsche Mobil 1 Supercup und trägt auf dem britischen Silverstone Circuit die Rennen drei und vier aus. Das hochklassige Starterfeld besteht aus 33 Piloten mit virtuellen Porsche 911 GT3 Cup. Porsche-Junior Ayhancan Güven (TR/Martinet by Alméras) und Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite) starten als Tabellenführer in den zweiten Renntag. Mit 45 Punkten und jeweils einem Laufsieg beim Auftaktevent auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya (Spanien) führt das Duo die virtuelle Meisterschaft auf der Simulationsplattform iRacing an. Teilnahmeberechtigt sind Teams und Piloten, die für die reale Saison des Porsche Mobil 1 Supercup fest eingeschrieben sind. VIP-Fahrzeuge mit bekannten Porsche-Werksfahrern und ausgewählten Profi-Rennfahrern
ergänzen das Feld.
„Wir wollten unseren Teams in der aktuellen Situation ohne realen Motorsport eine virtuelle, sportlich hochkarätige Alternative bieten. Diese Idee hat sich beim ersten Event vor zwei Wochen bereits bewährt. Wir haben tolle Zweikämpfe gesehen, wie sie auch im realen Supercup an der Tagesordnung sind. Seit 1994 trägt der Supercup auf dem Silverstone Circuit jedes Jahr ein Rennen im Formel-1-Rahmenprogramm aus. Daher freuen wir uns sehr, dieses Jahr unser virtuelles Debüt auf dem Kurs zu feiern“, sagt der Projektleiter des Porsche Mobil 1 Supercup Oliver Schwab.
„Wir wollten unseren Teams in der aktuellen Situation ohne realen Motorsport eine virtuelle, sportlich hochkarätige Alternative bieten.“ Oliver Schwab
Die traditionsreiche Strecke in den englischen Midlands wurde 1947 eröffnet. Drei Jahre später fand in Silverstone das erste Formel-1-Rennen der neueren Grand-Prix-Geschichte statt. Auf dem Areal des ehemaligen Militärflughafens reihen sich legendäre Kurven wie Maggots, Becketts und Chapel aneinander. Der Rundkurs zwischen London und Birmingham setzt sich aus insgesamt 18 Kurven zusammen und erstreckt sich über 5,891 Kilometer.
Für die Fahrer geht es beim digitalen Doppellauf am Samstag um wichtige Punkte in der Meisterschaft. „Vor meinem Supercup-Debüt im vergangenen Jahr konnte ich bereits mit der GP3-Serie und der FIA Formel-3-Meisterschaft in Silverstone Erfahrungen sammeln. Allerdings ist das Fahrverhalten der Formel-Rennautos durch den hohen Anpressdruck besonders auf dieser Strecke mit den langgezogenen Kurven ein völlig anderes als das in einem Cup-Fahrzeug. Mit dem virtuellen Porsche 911 GT3 Cup maximal schnell durch Kurven wie Maggotts und Becketts zu kommen, ist eine große Herausforderung“, sagt Joey Mawson (Fach Auto Tech). Der 24-jährige Australier belegt in der Gesamtwertung aktuell Rang fünf.
Mit großer Freude blickt Porsche-Junior Jaxon Evans (Momo Megatron Lechner Racing) auf die beiden 25-minütigen Rennen: „Ich habe auf der Strecke in den vergangenen zwei Wochen jeden Tag Runden im Simulator gedreht. Allein die große Geschichte macht den Kurs besonders, aber auch die Kombination aus engen und fließenden Kurven bereitet mir großen Spaß. Im Porsche Mobil 1 Supercup bin ich in Silverstone in der vergangenen Saison Fünfter geworden. Vielleicht hilft mir diese Erfahrung vor dem Bildschirm, auch wenn Simracing durch die fehlende physische Belastung natürlich etwas anderes ist.“ In der Meisterschaft rangiert der Neuseeländer nach dem Auftakt-Event auf dem spanischen Circuit de Barcelona-Catalunya auf dem siebten Platz.
Neben den festeingeschriebenen Piloten für den realen Porsche Mobil 1 Supercup ergänzen Porsche-Werksfahrer sowie ausgewählte Profi-Rennfahrer das Feld. Sie gehen in insgesamt neun Fahrzeugen unter der Bewerbung von Partnern und Sponsoren an den Start. „Meinen ersten Sieg im Porsche Mobil 1 Supercup konnte ich 2010 bei meinem Heimrennen in Silverstone feiern. Die Strecke kenne ich als Simracer und realer Rennfahrer ziemlich gut. Die letzten Wochen habe ich mich intensiv am Simulator vorbereitet. Gemeinsam mit anderen Piloten vertrete ich die Porsche-Werksfahrer. Ein Podiumsplatz ist erklärtes Ziel“, sagt der Brite Nick Tandy (ExxonMobil Oil Corporation).
Info
Die Supercup-Rennen in Silverstone werden per Stream live sowie auf dem offiziellen Porsche YouTube-Kanal ausgestrahlt und vom ehemaligen Supercup-Fahrer Jan Seyffarth kommentiert. Sport1 zeigt den Doppellauf live auf www.sport1.de. Dazu berichtet der deutsche TV-Sender am Sonntag über die Höhepunkte der Rennen. Eurosport überträgt per Stream auf www.eurosport.com sowie auf ausgewählten lokalen Websites, unter anderem in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederladen und Spanien. Auch der niederländische TV-Sender Ziggo Sport zeigt die Rennen. Weitere Informationen zum Porsche Mobil 1 Supercup Virtual Edition erhalten Fans zudem auf dem Porsche Motorsport Hub, hier im Porsche Newsroom sowie den Twitter-Account @PorscheRaces.
Der Zeitplan (18. April)
16:00 Uhr bis 16:15 Uhr: Qualifying
16:20 Uhr bis 16:45 Uhr: Rennen 1
16:50 Uhr bis 17:10 Uhr: Warm-up
17:12 Uhr bis 17:37 Uhr: Rennen 2
(Alle Zeiten MESZ)