Das Rennen
Das Schwesterauto mit der Nummer 911 kam mit dem Briten Nick Tandy und dem Franzosen Frédéric Makowiecki auf dem sechsten Rang der hart umkämpften GTLM-Klasse ins Ziel. In der Herstellerwertung hat sich Porsche auf den zweiten Platz verbessert.
Vanthoor zündete beim Start in das Rennen über 2:40 Stunden ein regelrechtes Feuerwerk. Der amtierende Champion der nordamerikanischen Sportwagenserie war von Platz vier gestartet und übernahm nach nicht einmal einer halben Runde die Führung in der GTLM-Klasse. Bis zum ersten Stopp konnte der Belgier die Spitze verteidigen. Doch kurz nach dem Losfahren kollidierten die beiden Porsche 911 RSR noch in der Boxengasse unglücklich. Insgesamt waren sogar vier Wagen beteiligt: Tandy im RSR Nummer 911 musste plötzlich den beiden Corvette ausweichen, Vanthoor touchierte daraufhin das Schwesterauto, die Frontschürze wurde abgerissen.
Die Startnummer 912 verlor danach durch zwei Reparaturstopps und eine Durchfahrtsstrafe rund 90 Sekunden, die Nummer 911 fiel nach einem Reifenschaden sogar um eine Runde zurück. Dank einer perfekten Strategie, beherzten Überholmanövern und die schnellsten Stints aller GTLM-Fahrzeuge erreichten Bamber und Vanthoor am Ende noch das Podest. Für Tandy und Makowiecki war nicht mehr als Rang sechs möglich.
In der GTD-Klasse für Fahrzeuge nach FIA GT3-Reglement wurde das Fahrzeug des Kundenteams Wright Motorsports ebenfalls durch einen Zwischenfall zurückgeworfen. Der Amerikaner Ryan Hardwick kämpfte sich am Steuer des Porsche 911 GT3 R in der Anfangsphase bis auf den vierten Platz nach vorn, schlug dann jedoch mit seinem Auto in die Beton-Barrieren. Nach den aufwändigen Reparaturen am Heck des Kundensportlers aus Weissach konnte auch Werksfahrer Patrick Long aus den USA nicht mehr viel ausrichten. Die Startnummer 16 überquerte den Zielstrich auf Platz neun.
Porsche hat in der Herstellerwertung auf Platz zwei nur vier Punkte Rückstand auf die Spitze. Die amtierenden Fahrermeister Bamber und Vanthoor rangieren vor dem vierten Saisonrennen am 2. August auf der Road America auf Position zwei, die Markenkollegen Makowiecki und Tandy belegen Platz vier.
Stimmen zum Rennen
Steffen Höllwarth (Einsatzleiter IMSA Championship): „Es ist ein enttäuschendes Ergebnis. Unser Tempo im Rennen war richtig gut, aber leider ist beim Zwischenfall in der Box einiges schiefgegangen. In solchen Situationen geht es um Zehntelsekunden und um Positionen. Beim Herausfahren gab es Kontakt von drei Fahrzeugen, leider waren unsere beiden Autos dabei. Es war unser Fehler. Wir werden es analysieren und für die Zukunft abstellen. Wir sind am Ende wenigstens noch mit einem Auto auf das Podest gekommen. Diese Punkte waren für die Meisterschaft sehr wichtig.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Porsche hätte heute ein besseres Resultat verdient gehabt. Unser Auto war definitiv siegfähig. Manchmal passieren im Motorsport Dinge, die nicht optimal sind. Wir müssen daraus lernen und dafür sorgen, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Es sind uns heute viele Punkte verloren gegangen, aber unser starkes Tempo nehmen wir als sehr positiven Eindruck mit zum kommenden Lauf auf der Road America.“
Weitere Stimmen zum Rennen finden Sie in der Pressemitteilung.
Ergebnis Rennen
Ergebnis GTLM-Klasse
1. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette C8.R #4, 77 Runden
2. Taylor/Garcia (USA/E), Chevrolet Corvette C8.R #3, 77 Runden
3. Bamber/Vanthoor (NZ/B), Porsche 911 RSR #912, 77 Runden
4. Spengler/De Philippi (CAN/USA), BMW M8 GTE #25, 77 Runden
5. Krohn/Edwards (FIN/USA), BMW M8 GTE #24, 77 Runden
6. Tandy/Makowiecki (GB/F), Porsche 911 RSR #911, 77 Runden
Ergebnis GTD-Klasse
1. Hawksworth/Telitz (GB/USA), Lexus RC F GT3 #14, 75 Runden
2. Vilander/MacNeil (FIN/USA), Ferrari 488 GT3 #63, 75 Runden
3. Auberlen/Foley (USA/USA), BMW M6 GT3 #96, 75 Runden
9. Long/Hardwick (USA/USA), Porsche 911 GT3 R #16, 71 Runden
Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände unter imsa.alkamelsystems.com.
Die Vorschau
Nach je zwei Podestplätzen in der Klasse GTLM bei den ersten beiden Rennen in der US-Motorsporthochburg Daytona liegt das Werksteam des Sportwagen-Herstellers mit dem Porsche 911 RSR nur einen Zähler hinter Platz eins. Im zweiten Rennen innerhalb von zwei Wochen in Florida werden jedoch nicht nur die beiden Werks-RSR aus Weissach in den Wettbewerb starten, sondern auch ein Kundenfahrzeug. Das Team Wright Motorsports setzt einen 911 GT3 R in der GTD-Klasse ein.
Der Sebring International Raceway stellt eine große Herausforderung für Mensch und Maschine dar. Rund ein Drittel des 6,02 Kilometer langen Kurses besteht aus Betonplatten, die auf dem ehemaligen „Hendricks Army Airfield“ das Rollfeld bildeten. Hier sorgen unzählige starke Bodenwellen für ständige Erschütterungen. Aufgrund dieser Besonderheit wird die Rennstrecke rund 100 Kilometer südlich von Orlando in den Sozialen Medien oftmals mit dem Hashtag „#RespectTheBumps“ versehen. Für die Ingenieure des Werksteams steht daher die Abstimmung der Kinematik der 911 RSR im Fokus.
Porsche tritt auf dem Traditionskurs, der seit 1950 regelmäßig Schauplatz von Langstreckenrennen ist, als erfolgreichster Hersteller an. Die Marke aus Stuttgart feierte in Sebring bereits 18 Gesamt- und 72 Klassensiege. In den vergangenen beiden Jahren setzte sich der Porsche 911 RSR im Zwölfstundenrennen in der GTLM-Kategorie durch. Das „Sebring 240“ am 18. Juli geht nun nur über 2:40 Stunden. Der ursprünglich für März angesetzte Langstreckenklassiker über zwölf Stunden wird am 14. November als Saisonfinale an gleicher Stelle nachgeholt.
Die Fahrer des Porsche GT Teams
Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 912 wechseln sich die Werksfahrer Earl Bamber (Neuseeland) und Laurens Vanthoor (Belgien) ab. Die amtierenden GTLM-Champions hatten bei den bisherigen beiden Saisonläufen in Daytona jeweils den zweiten Platz erreicht und führen derzeit die Fahrermeisterschaft an. Im Schwesterauto mit der Startnummer 911 kämpfen der Brite Nick Tandy und Frédéric Makowiecki aus Frankreich um ihren ersten Saisonsieg. Das Duo war im 24-Stunden-Rennen Ende Januar und beim Lauf über 2:40 Stunden in Daytona am 4. Juli jeweils auf dem dritten Rang ins Ziel gekommen. In der Herstellerwertung belegt Porsche Platz drei mit nur einem Zähler Rückstand auf die gemeinsamen Tabellenführer BMW und Corvette. Das nordamerikanische Werksteam peilt beim dritten Rennen in Sebring den ersten IMSA-Sieg mit dem neuen Porsche 911 RSR an.
Das Kundenteam
In der GTD-Kategorie setzt das erfahrene Kundenteam Wright Motorsports auch im dritten Saisonlauf der nordamerikanischen Sportwagenserie einen Porsche 911 GT3 R ein. Die Mannschaft aus dem US-Bundesstaat Ohio vertraut im Cockpit auf die Dienste des Werksfahrers Patrick Long und dessen amerikanischen Landsmanns Ryan Hardwick. Das Team belegt in der Klasse für Fahrzeuge nach GT3-Reglement derzeit den vierten Rang.
#IMSA - It's race week! Our two #Porsche #911RSR will be back on track for round 3 of the 2020 @IMSA season next Saturday @sebringraceway pic.twitter.com/HijIGtZz36
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) July 13, 2020
Stimmen vor dem Rennen
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter Werksmotorsport): „Wir waren in den ersten beiden Rennen in Daytona jeweils mit beiden Autos auf dem Podest und sind der einzige Hersteller, der bisher immer auf dem Podium war. Der Start in die Saison 2020 lief sehr gut. Nun fehlt noch der letzte Schritt: Wir wollen den ersten Sieg für den Porsche 911 RSR-19 in den USA. Unsere Werksmannschaft in Nordamerika hat zuletzt unter erschwerten Bedingungen hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin sicher, dass unser Team auch in Sebring stark auftreten wird. Ganz besonders freut mich, dass es die Verantwortlichen der IMSA und der örtlichen Behörden geschafft haben, mit einem wohldurchdachten Konzept zum Schutz der Gesundheit wieder tollen, realen Motorsport zu ermöglichen. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten.“
Steffen Höllwarth (Einsatzleiter IMSA Championship): „Es geht in der IMSA-Serie nun Schlag auf Schlag. Nach dem erfolgreichen Rennen in Daytona gehen wir mit einem sehr guten Gefühl an die kommende Aufgabe in Sebring. Auf der dortigen Strecke haben wir in den vergangenen beiden Jahren jeweils das Zwölfstundenrennen gewonnen. Allerdings waren die äußeren Bedingungen andere, weil der Langstreckenklassiker im kühleren März ausgetragen wurde. Wie zuletzt in Daytona, müssen wir uns auch auf dem Sebring International Raceway auf Hitze und Gewitter einstellen. Wichtig wird sein, bei dem kompakten Programm am Rennwochenende bereits im ersten Training gut aussortiert zu sein. Es gibt kaum Zeit für eingehende Analysen und umfangreiche Setup-Veränderungen. Wer sofort schnell ist, hat im harten Wettbewerb der GTLM-Klasse die besten Chancen auf den Sieg.“
Das Rennen im Livestream
Der dritte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship in Sebring startet am Samstag, 18. Juli um 17:35 Uhr Ortszeit (23:35 Uhr MESZ). Das Rennen über 2:40 Stunden wird außerhalb der USA und Kanadas im Internet auf www.imsa.com übertragen.
Der Zeitplan (Ortszeit, MESZ: -6 Stunden)
Freitag, 17. Juli
18:00 Uhr - 19:00 Uhr – Freies Training
Samstag, 18. Juli
10:00 Uhr - 11:15 Uhr – Freies Training
13:55 Uhr - 14:10 Uhr – Qualifying GTD
14:20 Uhr - 14:35 Uhr – Qualifying GTLM
14:45 Uhr - 15:00 Uhr – Qualifying DPi/LMP2
17:35 Uhr - 20:15 Uhr – Rennen
Der Porsche 911 RSR
Der Porsche 911 RSR des Modelljahrs 2019 feierte im Januar beim 24-Stunden-Rennen in Daytona seine Premiere in der IMSA SportsCar Championship. Das – in Abhängigkeit vom Luftmengenbegrenzer – Fahrzeug aus Weissach basiert auf dem Hochleistungs-Straßensportwagen 911 GT3 RS. Im Vergleich zu dem sehr erfolgreichen Vorgängermodell wurde das Auto unter anderem in den Bereichen Fahrbarkeit, Effizienz, Ergonomie und Servicefreundlichkeit verbessert. Rund 95 Prozent aller Bauteile sind neu. Angetrieben wird der 911 RSR von einem Sechszylinder-Boxermotor mit 4,2 Liter Hubraum.
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship wurde 2013 in den USA und Kanada nach dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series gegründet. Ein Jahr später startete die neue Sportwagenrenn-Meisterschaft, die von der International Motor Sports Association (IMSA) organisiert wird, in ihre erste Saison. Sportprototypen und Sportwagen nehmen in vier verschiedenen Klassen teil: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), DPi (Daytona Prototype international) und LMP2 (Le Mans Prototype 2). Der neue Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD. Das Porsche GT-Team peilt 2020 die Titelverteidigung in der Hersteller-, Fahrer- und Teamwertung an.