Attwood begeistert sich – inspiriert durch den elterlichen Autohandel – früh für den Rennsport. Nach Stationen im Formel-Sport mit Triumph und BRM kommt er 1967 erstmals mit der Marke Porsche zusammen. Mit William Bradley fährt er auf einem privaten Porsche 906 Carrera 6 in Zeltweg auf den zweiten Rang. Zwei Jahre später, 1969, erhält Attwood ein Engagement von Porsche für die Sportwagenweltmeisterschaft und ist von da an als Werksfahrer unter Vertrag. Mit einem Porsche 908/02 bestreitet er die Rennen der Markenweltmeisterschaft und wird mit Vic Elford jeweils Zweiter in Brands Hatch und Watkins Glen. Beim Saisonfinale in Zeltweg wird er mit Brian Redman im 917 Dritter. Gemeinsam mit Hans Herrmann startet er 1970 im Porsche 908/03 bei den 1000 Kilometern auf dem Nürburgring – gemeinsam erreichen sie den zweiten Platz.
Als einer der größten Rennerfolge in der Geschichte des Zuffenhausener Sportwagenherstellers gilt schließlich der erste Gesamtsieg beim bedeutendsten Langestreckenrennen der Welt. Am 14. Juni 1970 gelingt Porsche beim 24 Stunden-Rennen von Le Mans der erste von insgesamt 19 Gesamtsiegen. Nach exakt 4.607,811 Kilometern oder 343 Runden überqueren Richard Attwood und Hans Herrmann im legendären Porsche 917 KH von Porsche Salzburg mit der Startnummer 23 als Erste die Ziellinie. „Entgegen vieler Vermutungen habe ich den 917 nie testgefahren. Zum ersten Mal fuhr ich einen 917 im Jahr 1969 bei einem Qualifikationsrennen“, blickt Attwood zurück. „1970 glaubte ich nicht ansatzweise, dass für uns nur ein Hauch einer Siegchance besteht.“
1971 erlangt er einen weiteren ersten Platz beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Österreichring. Bereits mit 31 Jahren zieht sich Richard Attwood zum Ende der Saison vom aktiven Rennsport zurück. Seine letzte Podiumsplatzierung erlangt er 1971 zusammen mit Derek Bell im 917 KH beim Saisonfinale der Sportwagenweltmeisterschaft in Watkins Glen (Platz 3). 1984 erreichte er mit einem Porsche 928 in Daytona Platz 15. Ganz an den Ruhestand denkt der nun 80-Jährige dennoch nicht. Heute begleitet Attwood das Porsche Museum noch immer bei seinen Fahreinsätzen auf renommierten Klassik-Veranstaltungen in aller Welt. So ist er unter anderem beim „Festival of Speed“ in Goodwood, bei der „Sound Nacht“ sowie bei verschiedenen historischen Motorsportveranstaltungen im Einsatz.
Die wichtigsten Porsche-Rennerfolge von Richard Attwood
1967 | |
2. Platz | 500 km Zeltweg, Porsche 906 Carrera 6 |
1969 | |
7. Platz | 12h Sebring, Porsche 908/02 |
2. Platz | 6h Brands Hatch, Porsche 908/02 |
4. Platz | 1000km Spa, Porsche 908 LH |
4. Platz | 1000km Nürburgring, Porsche 908/02 |
2. Platz | 6h Watkins Glen, Porsche 908/02 |
3. Platz | 1000km Österreichring, Porsche 917 |
1. Platz | 9h Kyalami, Porsche 908/02 |
1970 | |
3. Platz | 1000km Brands Hatch, Porsche 917 KH |
5. Platz | Targa Florio, Porsche 908/03 |
9. Platz | 1000km Spa, Porsche 908/02 |
6. Platz | 1000km Spa, Porsche 917 KH |
2. Platz | 1000km Nürburgring, Porsche 908/03 |
1. Platz | 24h Le Mans, Porsche 917 |
3. Platz | CanAm Watkins Glen, Porsche 917 KH |
4. Platz | 1000km Österreichring, Porsche 917 KH |
1971 | |
2. Platz | 24h Le Mans, Porsche 917 KH |
1. Platz | 1000km Österreichring, Porsche 917 KH |
3. Platz | 6h Watkins Glen, Porsche 917 KH |