Ausgestellt werden neben einem Porsche 914/6 auch eines von nur zwei gebauten 914 S Modellen mit Achtzylindertriebwerk aus der Sammlung des Porsche Museums. Darüber hinaus werden zwei Fahrzeuge der Porsche Classic Werksrestaurierung sowie ein knappes Dutzend Porsche-Klassiker von internationalen Porsche Classic Partnern zu sehen sein. Als eigene Sparte des Zuffenhausener Sportwagenherstellers versorgt Porsche Classic alle Fahrzeugbaureihen, deren Produktionszeit in der Regel mehr als zehn Jahre zurückliegt.

Porsche 914 S aus der Sammlung des Porsche Museums, 2019, Porsche AG
Porsche 914 S aus der Sammlung des Porsche Museums


Traditionell stellt Porsche Classic in Halle 4 eine Vielzahl von neu aufgelegten Original- und Zubehörteilen aus dem 52.000 Teile umfassenden Sortiment vor. Unter anderem das deutlich erweiterte Spektrum neuer Werkzeugtaschen, das GPS-basierte Porsche Classic Vehicle Tracking System und ausgewählte Originalteile für den Porsche 914. Einen einzigartigen Klassiker von morgen zeigt die Porsche Exclusive Manufaktur mit dem 911 Carrera S Coupé des Typs 992 und demonstriert damit zugleich die zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten für Neufahrzeuge ab Werk. Die Porsche Driver´s Selection bietet in einem separaten Shop Highlights aus der aktuellen Kollektion und ausgewählte Porsche Classic Zubehörartikel wie die limitierte Fußmatte „50 Jahre Porsche 914“ an. Abgerundet wird der Porsche-Auftritt durch die Porsche Clubs und weitere Porsche Classic Partner in Halle 3.

Kooperationsprojekt: Der VW-Porsche 914

Als erster deutscher Hersteller brachte Porsche mit dem 914 einen serienmäßigen Mittelmotor-Sportwagen auf den Markt. Entstanden als Kooperationsprojekt mit Volkswagen gab es den neuen Zweisitzer darüber hinaus in zwei Varianten. Als VW-Porsche mit Vierzylinder-Boxermotor aus Wolfsburg und mit einer Sechszylindermaschine aus dem Porsche 911. Die meisten Fahrzeuge wurden in die Vereinigten Staaten exportiert, wo der 914 als reiner Porsche ohne den VW-Namenszusatz vermarktet wurde.

Das neu entwickelte VW-Triebwerk leistete anfangs dank Einspritzung 80 PS aus 1,7 Litern Hubraum. Der zwei Liter große Porsche-Sechszylinder kam dagegen auf 110 PS. Wie in fast allen Porsche-Rennwagen lagen die Motoren vor der Hinterachse. Zur Kraftübertragung diente serienmäßig ein Fünfgang-Schaltgetriebe, das jedoch je nach Triebwerk unterschiedlich abgestuft war.

Der unverwechselbare Zweisitzer mit dem charakteristischen Targa-Dach war vor allem für jüngere Käuferschichten gedacht. Mit einem Grundpreis von anfangs 11.955 D-Mark entwickelte sich die Porsche 914-Modellreihe zu einem Verkaufsschlager.

Die Über-914: Achtzylinder-Rennmotor und 250 km/h Spitze

Zum charismatischen Ruf des Zweisitzers trugen nicht zuletzt zwei legendäre Sonderanfertigungen bei, die kurz nach der Premiere für Furore sorgten: die 914/8. Die 8 stand für den drei Liter großen Boxermotor aus dem Porsche 908 Rennwagen, der in den 1970ern die Rennstrecken dominierte. Im ersten Fahrzeug leistete der Achtzylinder mit Vergasern 260 PS; es war ein für den Straßenverkehr zugelassenes Geburtstagsgeschenk zum Sechzigsten von Ferry Porsche. Das Triebwerk des zweiten – auf der Techno Classica ausgestellten – 914 S kam dank Einspritzung auf rund 300 PS und ging als Versuchsfahrzeug an den damaligen Technik-Vorstand Dr. Ferdinand Piëch. 1971 stellte Porsche nochmals elf Spezialvarianten auf dieser Basis her, diesmal allerdings mit 190 PS und 210 PS starken Sechszylindermotoren aus der damals aktuellen 911-Palette. Auch diese als 916 bezeichneten Sportwagen blieben Einzelstücke.

Ein halbes Jahrhundert später widmet das Porsche Museum dieser Baureihe eine Sonderschau: „50 Jahre 914 – Typisch Porsche“ ist vom 2. Juni bis 7. Juli zu sehen. Am Sonntag, den 2. Juni, kommt auf Einladung des Museums zudem die 914-Clubszene mit über 120 privaten 914-Modellen nach Zuffenhausen.

Porsche 914, 2019, Porsche AG
Porsche 914

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