Als der Porsche 911 RSR am 5. Mai 2018 in Spa-Francorchamps (Belgien) an den Start rollt, geht er in seine zweite Saison in der FIA Sportwagen-Weltmeisterschaft. Zwei Rennen hat er bereits in Nordamerika gewonnen, ebenso den North American Endurance Cup (NAEC), der die prestigeträchtigen Langstreckenrennen in Daytona, Sebring, Watkins Glen und auf der Road Atlanta umfasst. Was dem aufwändigsten Neunelfer aller Zeiten noch fehlt ist ein Weltmeistertitel. Genau ein Jahr später ist dieses große Ziel erreicht – sogar bereits ein Rennen vor dem Ende der laufenden Super Season 2018/2019.
Porsche hat sich mit den Positionen drei und acht im Sechsstundenrennen in Spa-Francorchamps (Belgien) vorzeitig den Weltmeistertitel der Kategorie GTE-Pro in der World Endurance Championship WEC gesichert. Mit nunmehr 246 Punkten ist der Sportwagenhersteller aus Weissach bereits vor dem Finale der Super Season 2018/2019 in Le Mans in der Herstellermeisterschaft nicht mehr einzuholen.
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— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) 4. Mai 2019
Der Schlüssel
Mit konstant starken Leistungen zum Start-Ziel-Sieg
Bereits beim Saisonauftakt 2018 in Spa-Francorchamps legt das Porsche-Werksteam Manthey Racing den Grundstein zum WM-Titel: Durch den zweiten Platz von Estre/Christensen und Rang vier von Bruni/Lietz übernimmt Porsche die Gesamtführung. Nach dem Doppelsieg bei den 24 Stunden von Le Mans folgt ein starkes Rennen in Silverstone (Großbritannien). Die ursprünglich auf Position zwei platzierten Bruni/Lietz werden nach dem dritten Saisonlauf jedoch aus der Wertung genommen, die Startnummer 92 sammelt auf Platz drei weitere wichtige WM-Zähler. Der Vorsprung in der Gesamtwertung beträgt nach dem dritten Rennen 36 Zähler. Das Fahrerduo Estre/Christensen lässt in Fuji (Japan) einen weiteren Sieg folgen, im Sechsstundenrennen von Schanghai (China) erreichen beide Porsche 911 RSR das Podest. Beim ersten Auftritt der WEC in Sebring (USA) seit 2012 feiern Bruni/Lietz ihren ersten gemeinsamen Sieg. Die Führung gegenüber der Konkurrenz beträgt nun 100 Punkte. Den Matchball in Spa verwandelt das Porsche GT Team gewohnt souverän.
Das Erfolgsgeheimnis
Teamarbeit auf höchstem Niveau
„Auf das gesamte Team bin ich unendlich stolz“, sagt Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport. „Die Werksmannschaft von Manthey Racing arbeitet hoch professionell, äußerst erfolgsorientiert und lässt dabei zu keiner Zeit den Spaß vermissen, der sich immer positiv auf Teamgefüge und Leistung auswirkt. In einem solch hart umkämpften Wettbewerb von Werksmannschaften derart erfolgreich zu sein, ist immer das Ergebnis harter und konsequenter Arbeit. Pascal Zurlinden und alle seine Mitstreiter haben das optimale Rezept gefunden.“ Das Werksteam besteht aus rund 30 hoch qualifizierten Mitarbeitern im Rennbetrieb. „Ich kann das Lob von Fritz Enzinger nur weitergeben“, erklärt Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport. „Die Strukturen im Team sind modern und optimal auf den hart umkämpften Motorsport abgestimmt, die Fahrer setzen das Potenzial perfekt um. Und mit jedem Erfolg steigt das Selbstbewusstsein. So etwas ist im Sport immer ein entscheidender Faktor.“
Das Highlight
Doppelsieg bei den 24 Stunden von Le Mans
Mit einem Doppelerfolg bei den 24 Stunden von Le Mans unterstreicht Porsche im Juni 2018 eindrucksvoll seine Titelambitionen. Beim Langstreckenklassiker in Frankreich treten die beiden rund 510 PS starken Porsche 911 RSR aus der WEC in den legendären Designs „Rothmans“ (Startnummer 91) und „Sau“ (Nummer 92) an und begeistern die Fans damit nicht nur sportlich, sondern auch auf emotionaler Ebene. Der Däne Michael Christensen und seine beiden Werksfahrerkollegen Kévin Estre (Frankreich) und Laurens Vanthoor (Belgien) fahren zu einem souveränen Triumph im hart umkämpften Feld der Hersteller in der GTE-Pro-Klasse. Die Markenkollegen Gianmaria Bruni (Italien), Richard Lietz (Österreich) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) runden das Spitzenresultat für Porsche mit Rang zwei eindrucksvoll ab. Das enorme Potenzial des Porsche 911 RSR wird unter anderem im Qualifying in Le Mans sehr deutlich. Bruni fährt in 3:47,504 Minuten einen deutlichen neuen Streckenrekord für GTLM-Fahrzeuge.
Die Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC
In der seit 2012 ausgetragenen Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) nehmen Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen teil: LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am. Sie treten gemeinsam in einem Rennen an, die Wertung erfolgt getrennt. Das Porsche-Werksteam startet in der Klasse GTE-Pro, während die Kundenteams Dempsey Proton Racing, Project 1 und Gulf Racing in der Kategorie GTE-Am um Siege kämpfen.
Während in den erst sechs Jahren seit Gründung der WEC stets ein klassischer Rennkalender mit Saisonstart im Frühjahr und Finale im frühen Winter gilt, erfolgt zum Jahr 2018 der große Umbruch. Die 24 Stunden von Le Mans im Juni werden das neue Saisonfinale. Um diese Veränderung auf einen „Winterkalender“ umzusetzen, hat die FIA die sogenannte Super Season als Übergangsmodell gewählt. Von Mai 2018 bis Juni 2019 finden insgesamt acht Rennen statt. Die Besonderheit: Der Klassiker in Le Mans und das Sechsstundenrennen in Spa-Francorchamps finden in der Super Season gleich zweimal statt. Die Folgesaison wird im September 2019 in Silverstone beginnen und im Juni 2020 mit den 24 Stunden in Le Mans enden.