Le Mans am Hockenheimring

Von Herrmann bis Bernhard. Vom stehenden zum fliegenden Start. Von 1970 bis 2014. Am Hockenheimring haben sich ehemalige und aktuelle Teams getroffen.

„Le Mans passt sehr gut zur Philosophie von Porsche“, sagt der Ingenieur Norbert Singer. Er muss es wissen, schließlich war er an allen 16 Gesamtsiegen des Unternehmens beteiligt. Damit ist Porsche der erfolgreichste Hersteller in Le Mans. Das soll auch so bleiben. Deshalb tritt Porsche 2014 nach 16-jähriger Pause erstmals wieder mit eigenem Werksteam in der Königsklasse LMP1 an.

Die Erwartungen an den Prototyp sowie die Fahrer Timo Bernhard, Romain Dumas, Neel Jani und Marc Webber sind groß. „Wenn man gut performen will, hat man immer Druck. Das gibt einem aber auch einen extremen Motivationsschub“, so Bernhard.

Technologietransfer hat Tradition

Die Motivation des gesamten Teams, das innerhalb von zwei Jahren von fünf auf 200 Leute angewachsen ist, spürt auch Projektleiter Friedrich Enzinger: „Es ist für jeden Einzelnen eine Riesengeschichte, in Le Mans dabei sein zu können.“ Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Nach dem erfolgreichen Rollout im Juni stehen nun die nächsten Tests in Italien, Frankreich und Portugal an.

Besondere Herausforderung ist dabei das neue LMP1-Reglement. Stichwort: Energierückgewinnung. „Hier werden ab nächster Saison zwei Systeme verwendet“, erklärt Enzinger. Folgen für die Straßenfahrzeuge von Porsche? Nicht ausgeschlossen. „In der Serie gibt’s noch keine Abgas-Energierückgewinnung. Wenn uns das als Erste gelingt, haben wir alles richtig gemacht“, erklärt Enzinger. Schon in der Vergangenheit hat Porsche immer wieder Innovationen aus dem Rennsport genutzt. Der Turbolader ist da nur ein Beispiel.

Nun liegt aber erst einmal alle Aufmerksamkeit auf dem Langstreckenrennen im Juni 2014 – auch die der Helden von Le Mans. „Ich bin mit dem Herzen voll dabei“, sagt der ehemalige Werksfahrer und Sieger von 1970, Hans Hermann. „Es ist ein schwieriges Unterfangen, aber ich glaub, die schaffen’s.“

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