Barbara Rittner und Anke Huber waren beim letzten deutschen Fed-Cup-Triumph vor 22 Jahren als Spielerinnen dabei. Jetzt ist Anke Huber Sportliche Leiterin des Porsche Tennis Grand Prix und Barbara Rittner Teamchefin des Porsche Team Deutschland, das am Wochenende im Finale gegen Tschechien in Prag den Fed-Cup-Titel zurück nach Deutschland holen will. Über Erinnerungen an 1992 und Aussichten für 2014 sprechen sie in unserem Doppel-Interview.


Welche Erinnerungen haben Sie an den Fed-Cup-Erfolg 1992, den Sie zusammen mit Steffi Graf in Frankfurt gegen Spanien holten?

Barbara Rittner: „Im Team mit Steffi und Anke zu Hause den Titel zu gewinnen, war schon ein ganz besonderer Erfolg. Wir hätten nur etwas intensiver feiern können, finde ich. Wie siehst Du das, Anke?“

Anke Huber: „Partymäßig waren wir in der Tat nicht ganz so gut drauf wie Deine Mädels. Aber ich war damals ja auch erst 17. Für mich war das eine großartige Erfahrung, für Deutschland zu spielen und den Titel zu gewinnen.“

Ihnen waren damals nur Außenseiterchancen eingeräumt worden. Wie sehen Sie die Rollenverteilung für Prag?

Barbara Rittner: „Ich sehe uns auch diesmal eher in der Außenseiterrolle. Die Tschechinnen sind unglaublich stark und spielen konstant auf höchstem Niveau. Sie haben den Fed Cup erst 2011 und 2012 gewonnen. Das sagt alles über die Stärke dieses Teams.“

Anke Huber: „Auch für mich liegt die Favoritenrolle bei den Gastgeberinnen. Doch ich glaube, dass unsere Mädels spielerisch auf jeden Fall mithalten können und letztlich die Tagesform entscheiden wird. Die Frage ist auch, wie die Tschechinnen mit dem Erwartungsdruck vor eigenem Publikum zurecht kommen. Zu Hause zu spielen ist ja nicht automatisch ein Vorteil.“

Bildeten Sie 1992 auch eine so eingeschworene Gemeinschaft wie heute das Porsche Team Deutschland?

Anke Huber: „Bei uns hat dieser Teamgeist so nicht entstehen können. Der Fed Cup wurde damals in einer Woche an einem Ort ausgespielt. Dadurch waren wir als Team ja nur zwei Wochen im Jahr zusammen – eine Woche in der Vorbereitung, eine Woche bei den Matches.“

Barbara Rittner: „Die heutigen Spielerinnen kennen sich schon von Jugend an, haben auf Lehrgängen und Turnieren wesentlich mehr Zeit miteinander verbracht als wir damals. Anke und ich sind gemeinsam groß geworden. Steffi war dagegen schon etwas älter, so dass wir als Jugendliche nicht zusammen unterwegs waren.“

Anke Huber: „Dazu kam, dass Steffi meistens alleine trainiert hat und auch sonst eher eine Einzelgängerin war.“

Barbara Rittner: „...die sich aber toll in das Team eingefügt hat.“

Anke Huber: „Auf jeden Fall. Wenn wir auf dem Platz standen, haben wir immer als Team agiert und uns gegenseitig angefeuert und unterstützt.“

War der Stellenwert des Damentennis und des Fed Cup damals schon so hoch wie heute?

Barbara Rittner: „Das waren andere Zeiten. Durch die vielen Erfolge von Steffi und Anke und natürlich auch von Boris Becker und Michael Stich war Tennis damals in aller Munde. Fast jeden Tag wurde irgendein Turnier im Fernsehen übertragen. Dadurch war automatisch auch der Stellenwert des Fed Cup hoch, auch wenn er nicht ganz so viel Aufmerksamkeit bekommen hat wie das heute der Fall ist.“

Anke Huber: „Der Fed Cup ist seit damals viel wichtiger geworden, steht weitaus stärker im Blickpunkt. Ich habe auch den Eindruck, dass sich die Einstellung der Spielerinnen im Laufe der Jahre geändert hat. Sie genießen es sichtlich, als Team für ihr Land aufzutreten und gemeinsam Erfolg zu haben. Das Porsche Team Deutschland ist dafür das beste Beispiel.“

Welche Bedeutung hatte der Fed-Cup-Erfolg 1992 für Sie als Spielerinnen? Barbara, was ist das für ein Gefühl, nach 22 Jahren jetzt auch als Kapitän den Titel holen zu können?

Anke Huber: „Wie gesagt, ich war damals erst 17 und habe die Bedeutung dieses Erfolgs vermutlich gar nicht richtig einschätzen können. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass der Fed-Cup-Titel schon etwas ganz Besonderes und ein wichtiger Meilenstein in meiner Karriere war.“

Barbara Rittner: „Der Titel hatte schon damals und nicht erst jetzt im Rückblick einen sehr hohen Stellenwert in meiner Karriere. Immerhin gehörte ich damit zum besten Tennisteam der Welt, das war schon etwas Besonderes. Dass ich jetzt die Möglichkeit habe, den Titel auch als Teamchefin zu holen, macht mich stolz und zeigt mir, dass meine Arbeit Früchte trägt.“

Es sind nur noch wenige Tage bis zum Finale. In welchem Maße steigt bei Ihnen die Anspannung?

Barbara Rittner: „So langsam werde ich nervös. Beim Einschlafen darf ich nicht zu sehr ans Finale denken, das würde zu einer inneren Unruhe führen, die nicht gut ist. Doch die Vorfreude auf das Finale überwiegt alles.“

Auf welche Stärken der Spielerinnen des Porsche Team Deutschland vertrauen Sie gegen die starken Tschechinnen vor allem?

Barbara Rittner: „Ich vertraue vor allem auf die Leistungen, die meine Spielerinnen bisher im Fed Cup gezeigt haben. Und natürlich auf unseren Teamgeist. Der kann Berge versetzen.“

Anke Huber: „Ich glaube an einen Sieg. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass allein schon der Finaleinzug ein großartiger Erfolg für das Porsche Team Deutschland ist. Dem können die Mädels jetzt die Krone aufsetzen. Das Interesse am deutschen Damentennis war schon lange nicht mehr so groß. Ein Erfolg in Prag würde die Aufmerksamkeit noch weiter steigern und wäre auch für die jungen Spielerinnen, etwa vom Porsche Talentteam Deutschland, eine großer Anreiz und eine riesige Motivation.“

Was muss passieren, damit das Porsche Team Deutschland den Titel holt?

Anke Huber: „An so einem Tag muss einfach alles stimmen. Ganz egal, was vorher war – die Spielerinnen müssen den Schalter umlegen können und für alles bereit sein. Dann können sie auch gegen diesen starken Gegner bestehen.“

Barbara Rittner: „Die Spielerinnen müssen sich gut vorbereitet fühlen, auch auf die aufgeladene Stimmung in der Halle, um ihr bestes Tennis abrufen zu können. Wir müssen alles tun, um dieses Wochenende trotz Stress und Anspannung auch genießen zu können. Dann ist alles möglich.“

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