In der mit 4200 Zuschauern ausverkauften Halle:Eins der Leipziger Messe musste am Sonntag nach den Einzeln beim Stand von 2:2 das abschließende Doppel die Entscheidung bringen – und da hatten die Gäste das bessere Ende für sich: Martina Hingis, die beste Doppelspielerin der Welt, setzte sich zusammen mit Belinda Bencic 6:3, 6:2 gegen Andrea Petkovic und Anna-Lena Grönefeld durch.
„Das war trotz allem ein tolles Fed-Cup-Wochenende. Es hat sehr viel Spaß gemacht, hier in Leipzig zu spielen. Das Publikum war großartig“, sagte Teamchefin Barbara Rittner. „Wir haben alles gegeben und bis zum Schluss auf den Sieg gehofft. Im Fed Cup kann immer alles passieren. Doch leider hat es am Ende nicht ganz gereicht. Die Schweiz war diesmal einfach besser.“
Angelique Kerber traf im ersten Match am Sonntag auf Belinda Bencic
Nachdem sie am Samstag mit einem souveränen Sieg gegen Timea Bacsinszky für das Porsche Team Deutschland zum 1:1 ausgeglichen hatte, traf Angelique Kerber im ersten Match am Sonntag auf Belinda Bencic. Die Porsche-Markenbotschafterin, die sich trotz der Strapazen der letzten Tage und Wochen mit großem Engagement in den Dienst der Mannschaft von Barbara Rittner stellte, verlor den hart umkämpften ersten Satz knapp im Tiebreak. Im zweiten Durchgang hatte sie der Schweizer Aufsteigerin allerdings nicht mehr allzu viel entgegen zu setzen und musste sich 3:6 geschlagen geben.
„Ich habe alles gegeben, aber schon im Verlauf des ersten Satzes gespürt, dass mir langsam die Kraft ausgeht“, sagte die Porsche-Markenbotschafterin, die vor einer Woche in Melbourne ihren ersten Grand-Slam-Sieg und den bisher größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert hat. „Belinda ist eine sehr gute Spielerin. Sie hat das ausgenutzt und verdient gewonnen.“ Für Barbara Rittner war die Nummer 2 der Welt trotzdem eine Siegerin: „Sie hat bis zum letzten Ballwechsel für die Mannschaft gekämpft. Doch ihr Tank war leer. Gegen die meisten Gegnerinnen hätte ihre Energieleistung zum Sieg gereicht, nicht aber gegen eine Belinda Bencic in Topform. Kompliment – ihr gehört die Zukunft.“
Annika Beck feierte einen Einstand nach Maß
Im zweiten Match des Tages kam Annika Beck gegen Timea Bacsinszky zu ihrer Fed-Cup-Premiere als Einzelspielerin. Und die Bonnerin, die einst im Porsche Talent Team Deutschland gefördert wurde und bei den Australian Open erst im Achtelfinale an Angelique Kerber gescheitert war, feierte einen Einstand nach Maß. Scheinbar unbeeindruckt von der extremen Belastung und den großen Erwartungen beim Stand von 2:1 für die Schweiz zeigte sie nach anfänglicher Nervosität großartiges Tennis und hielt, angefeuert vom begeisterten Publikum, das Porsche Team Deutschland durch ein 7:5, 6:4 im Halbfinalrennen.
„Ich stand natürlich gewaltig unter Druck. Das war nicht einfach. Wenn ich verloren hätte, wäre der Traum vom Halbfinale vorbei gewesen“, sagte Annika Beck. „Doch ich habe versucht, für Angie und das Team zu spielen. Das hat mich immer stärker werden lassen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, in dieser tollen Atmosphäre ein so wichtiges Match zu gewinnen.“
Das Doppel brachte die Entscheidung
Nach dem Sieg von Annika Beck musste das Doppel über den Einzug ins Fed-Cup-Halbfinale entscheiden. Teamchefin Barbara Rittner nominierte Andrea Petkovic und Doppelspezialistin Anna-Lena Grönefeld, die sehr gut in das Match starteten. Doch auf Dauer konnten sie mit dem druckvollen Spiel von Martina Hingis und Belinda Bencic, der mit drei Siegen erfolgreichsten Spielerin dieses Fed-Cup-Wochenendes, nicht mithalten. Den ersten Satz gewannen die starken Schweizerinnen 6:3, den zweiten 6:2 – damit löste die Schweiz das Halbfinal-Ticket.