Digitaler Wenn-Dann-Assistent – die eigenen Apps mit dem Porsche-Fahrzeug verknüpfen und automatisch für sich arbeiten lassen: Mit dieser Idee hat das Team „AUTOmator“, bestehend aus Steffen Iwan, Christian Brachert und Valentin Rüchardt, die „Porsche NEXT Open Innovation Competition“ gewonnen. Das Finale des von Porsche ausgeschriebenen Wettbewerbs für Innovationen rund um den Sportwagen der Zukunft fand am Samstag, 19. Mai, im Rahmen des Formel E Grand Prix in Berlin statt.
„Wir freuen uns riesig darüber, bei dieser großen Konkurrenz die Next OI Competition gewonnen zu haben. Dass wir unsere Idee nun gemeinsam mit Porsche weiterentwickeln werden, macht uns sehr stolz. Wir hoffen, zukünftig einen kleinen Teil zur digitalen Transformation bei Porsche beitragen zu können“, sagte AUTOmator-Erfinder Steffen Iwan nach der Siegerehrung. Die Entwickler gewannen damit nicht nur Einblicke in das Weissacher Forschungs- und Entwicklungszentrum von Porsche, sondern auch ein Preisgeld im Wert von 10.911 Euro. Darüber hinaus wird das Konzept nun gemeinsam mit Porsche in einem Pilotprojekt weiterentwickelt.
Iwan, Brachert und Rüchardt verfolgen die Idee, das Auto als persönlichen Assistenten automatisch für sich arbeiten zu lassen. Festgelegte Situationen im Fahrzeug sollen selbständig App-Befehle auslösen, die man andernfalls eigenhändig tätigen müsste. Die Formel dafür lautet „Wenn, dann“. Ein Beispiel: Wenn das Fahrzeug den Standort am Firmenparkplatz verlässt, dann soll automatisch das Smart Home-System aktiviert werden. Oder: Wenn der Fahrer eine E-Mail von einem bestimmten Absender erhält, dann soll automatisch eine Benachrichtigung auf dem Bildschirm im Fahrzeug angezeigt werden. Nach diesem Prinzip sind zahlreiche Wenn-Dann-Kombinationen aus Fahrzeug- und App-Funktionen möglich.
In Kooperation mit dem Berliner Technologie-Start-up High Mobility startete Porsche im Februar 2018 den offenen Wettbewerb für digitale Entwicklung. Gefragt waren die Konzeption und Entwicklung von Apps rund um den Sportwagen der Zukunft. Die Teilnehmer hatten dafür zwei Monate lang Zugriff auf mehr als 140 APIs (offene Programmierschnittstellen) und damit Datenquellen und Funktionen eines Porsches, um eigene Anwendungen zu bauen und diese über einen Fahrzeugemulator virtuell präsentieren und testen zu können. Im Vordergrund standen Ideen rund um Infotainment, Navigation, Parkanwendungen oder Chassis.
Am Wettbewerb teilnehmen konnten Interessenten weltweit. Die Ausschreibung richtete sich besonders an freie Entwickler, Start-ups, Studenten sowie interne Porsche-Entwickler. Insgesamt haben sich 1.055 Teilnehmer aus mehr als 50 Ländern registriert, die mehr als eine halbe Million APIs abriefen.
Auch die Zweit- und Drittplatzierten entwickeln ihre Idee gemeinsam mit Porsche weiter
„Der Wettbewerb hat uns darin bestätigt, wie wichtig es ist, sich als Unternehmen für neue Ideen und Impulse von außen zu öffnen. Wir wollen das Porsche-Ökosystem durch Aktionen wie die Next OI Competition weiter ausbauen. Das Interesse am Wettbewerb und die Qualität der Einsendungen haben uns gezeigt, dass wir mit diesem Ansatz goldrichtig lagen. Wir freuen uns bereits auf eine Neuauflage“, sagte Andy Grau, Innovationsmanager bei Porsche und Projektleiter der Porsche Next OI Competition.
Auch die Zweit- und Drittplatzierten haben die Möglichkeit, ihre Ideen gemeinsam mit Porsche weiterzuentwickeln. Sie durften sich ebenfalls über ein Preisgeld in Höhe von 9.110 Euro und 1.911 Euro freuen. Den zweiten Platz belegte das Team „SoundReply“, das mit der Porsche Track Precision App 4.0 einen Fahrsimulator programmiert hat. Dieser gibt dem Fahrer via Sprachanweisung individuell und situationsbedingt die ideale Linie auf der Rennstrecke vor. Der dritte Platz ging an das Team „Dräxlmaier Campus“ mit seinem Projekt „Smart Garage“. Das Team präsentierte eine Lösung für Porsche-Fahrer, das stets volle Kontrolle über die eigenen Fahrzeugdaten garantiert und notwendige Services automatisch durchführen lassen kann.