Porsche investiert zweistelligen Millionenbetrag in Israel

Porsche setzt auf Innovationen: Das Unternehmen richtet jetzt ein „Innovation Office“ in Israel ein. Mit dem Büro in Tel Aviv will sich der Stuttgarter Sportwagenhersteller Zugang zu Technologietrends und Talenten sichern.

Im ersten Schritt hat Porsche einen zweistelligen Millionenbetrag in die Venture-Capital-Fonds Magma und Grove investiert. Weitere Investitionen in Start-ups und Fonds sind geplant.

„Israel ist ein Top-Markt für IT-Experten und Ingenieure. Pro Kopf gibt es dort mehr Start-ups als in jedem anderen Land der Welt. Dieses Talent und technologische Know-How gepaart mit dem tiefen Fachwissen unserer Mitarbeiter ist der ideale Nährboden für zukunftsweisende Geschäftsmodelle“, sagt Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen und IT bei Porsche. Der enge Austausch mit israelischen Experten sei notwendig, um neue Technologien schnell bewerten zu können, eine enge Verzahnung herzustellen und entsprechende Lösungen pilotieren zu können.

Meschke: „Innovationen entstehen nicht von allein“

Magma Ventures investiert seit 1999 und konzentriert sich aktuell auf Künstliche Intelligenz und den Automobilbereich. Der Fonds gilt mit seinen Investments in zahlreiche erfolgreiche Start-ups wie Waze als einer der bedeutendsten in Israel und verwaltet ein Portfolio von 600 Millionen US-Dollar. Grove Ventures ist eine 2015 ins Leben gerufene Fonds-Gesellschaft mit einem Volumen von 100 Millionen US-Dollar. Ihr primärer Investitionsfokus liegt vor allem auf Early Stage-Technologien in den Bereichen Internet of Things (IoT), Cloud Technologien und Künstliche Intelligenz.

„Innovationen entstehen nicht von allein. Es geht darum, sie systematisch zu entwickeln. Und dazu öffnen wir uns: Wir wollen und müssen uns aus anderen Branchen befruchten lassen. Deshalb arbeiten wir mit Start-ups zusammen, aber gehen gleichzeitig auch Kooperationen mit anderen Unternehmen und der Wissenschaft ein und investieren in für uns relevante Fonds“, betont Meschke. Beispiele sind die Investition der Porsche Digital GmbH in das Start-up Evopark, die Kooperation mit der HHL Leipzig Graduate School of Management oder die Beteiligung am Venture-Capital-Fonds „E.ventures“.

Porsche treibt digitale Transformation voran

Im vergangenen Jahr hat Porsche bereits einige große Projekte an den Start gebracht, um die digitale Transformation voranzutreiben. So wurde im Juni 2016 die Porsche Digital GmbH gegründet. Unter Leitung von Thilo Koslowski, der 20 Jahre lang bei Gartner im Silicon Valley tätig war, identifiziert und entwickelt die Porsche-Tochter digitale Kundenerfahrungen, Produkte, Geschäftsfelder und -prozesse. Erst jüngst hat Porsche mit der Porsche Digital Inc. eine Schwestergesellschaft zur Porsche Digital GmbH im kalifornischen Santa Clara gegründet. Außerdem betreibt der Stuttgarter Sportwagenhersteller seit September 2016 das Porsche Digital Lab in Berlin. Dort werden innovative Informationstechnologien identifiziert und erprobt.

Basis ist die digitale Transformation innerhalb des eigenen Unternehmens mit dem Ziel, Arbeitsplätze zu modernisieren und Prozesse effizienter zu gestalten. Zudem werden unternehmensintern der Aufbau eines ressortübergreifenden Innovationsmanagements sowie die systematische Erfassung und Förderung von Ideen vorangetrieben.

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