Drei von vier Bürgern in Deutschland haben nichts dagegen, wenn bei einer Operation im Krankenhaus „Kollege Roboter“ statt eines Chirurgen das Skalpell führen würde. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Managementberatung Porsche Consulting. Unter den Befragten knüpfen 41 Prozent ihr „Ja“ an die Bedingung, dass der Robotereinsatz weniger risikoreich wäre als die Behandlung durch einen Arzt. 23 Prozent der Bürger in Deutschland lehnen Medizinroboter ab.
Ähnlich aufgeschlossen zeigen sich die Menschen in Deutschland, wenn es um die Betreuung im Alter geht: Aus dem Bett heben, Medikamente geben, Speisen und Getränke reichen – typische Tätigkeiten von Pflegekräften könnten schon bald auch von computergesteuerten Robotern erledigt werden. 56 Prozent der Befragten würden sich von einer Maschine pflegen lassen. Porsche Consulting untersuchte im Rahmen der Studie auch die Gründe für eine solche Entscheidung: Der Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal führt bei 37 Prozent zur Bereitschaft, einen Pflegeroboter zu akzeptieren. Und 36 Prozent würden den Roboter akzeptieren, wenn sie dadurch zu Hause wohnen bleiben und einen Umzug in ein Heim verhindern könnten. Als weitere Gründe, die für einen Roboter sprechen, wurde die ununterbrochene Betreuung „rund um die Uhr“ (29%) sowie mögliche Kostenvorteile gegenüber einem Pflegedienst (21%) genannt. 44 Prozent lehnen dagegen Pflegeroboter generell ab.
Eine digitalisierte medizinische Betreuung erfordert Zugang zu allen erforderlichen Daten. Das scheint aus Patientensicht kaum ein Problem zu sein: 71 Prozent der Bürger in Deutschland würde der Speicherung der gesamten Krankenakte, zum Beispiel auf der Versichertenkarte, sofort zustimmen. Diese große Gruppe hätte auch keine Einwände gegen die Weitergabe der Daten an andere Ärzte und an die eigene Krankenversicherung. Zwei von drei Befürwortern würden ihre Einwilligung an die verständliche Bedingung knüpfen, dass ihre Daten vertraulich behandelt werden.
„In einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren wird die Digitalisierung soweit fortgeschritten sein, dass Roboter im Gesundheitswesen und in der Pflege weitreichende Aufgaben übernehmen könnten“, sagt Dr. Roman Hipp, Partner bei Porsche Consulting und verantwortlich für den Bereich Health Care. Für Hipp tragen „fortschrittliche Entwicklungen in der Medizintechnik seit langem zur Verbesserung der Heilung und Pflege von Menschen bei“. Die Akzeptanz sei auf der Patientenseite bereits erstaunlich gut ausgeprägt, so Hipp. Jetzt gehe es darum, dass Krankenhäuser und das Pflegewesen die organisatorischen Voraussetzungen für mehr Digitalisierung schaffen würden. Hipp: „Wenn Ärzte und Mitarbeiter in der Pflege bei Standardtätigkeiten entlastet werden, könnten Mangel und Notstände im Gesundheitswesen abgebaut werden.“
Info
Details der Umfrage stehen online unter: www.porsche-consulting.com zur Verfügung.
Basis:
Porsche Consulting beauftragte Forsa mit der deutschlandweiten, repräsentativen Umfrage bei 1000 Bürgern (Zeitraum: 24. bis 27. April 2017; systematisches Zufallsverfahren).
Über Porsche Consulting
Die Porsche Consulting GmbH, Bietigheim-Bissingen, ist eine Tochtergesellschaft des Sportwagenherstellers Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart. Sie wurde 1994 gegründet, begann damals als vierköpfiges Team und beschäftigt heute mehr als 400 Mitarbeiter. Das international agierende Unternehmen hat vier Auslandbüros in Mailand, São Paulo, Atlanta und Shanghai. Porsche Consulting zählt zu den führenden Beratungsgesellschaften in Deutschland. Unter dem Leitmotiv „Strategisch denken, pragmatisch handeln“ betreuen die Berater weltweit Konzerne und mittelständische Unternehmen aus der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt sowie dem Maschinen- und Anlagenbau. Weitere Klienten kommen aus dem Finanzdienstleistungssektor, der Konsumgüterindustrie und dem Handel sowie aus der Baubranche.