Auf den Spuren von Rap, Graffiti, DJing und Breakdance in Europa: Am 16. April feierte „Back 2 Tape” auf dem Porsche Newsroom Weltpremiere. Das positive Feedback zur Dokumentation über die Wurzeln von Hip-Hop in Amsterdam, Barcelona, Berlin, Kopenhagen, London und Paris freut uns sehr.
Heute möchte ich die Gelegenheit nutzen, in einem #askmeanything-Format hinter die Kulissen der Produktion zu blicken. Dabei wollen wir nicht nur die Künstler, sondern vor allem die faszinierenden Städte und Locations des Roadtrips in den Mittelpunkt rücken.
Welche Orte haben dich besonders inspiriert?
1.
49 Rue de Montparnasse, Paris: Hier liegt etwas versteckt in einem Hinterhof eine Kunstdruckerei, die zu den ältesten ihrer Art in der französischen Hauptstadt zählt. Sogar Matisse und Picasso wurden hier vervielfältigt. 2017 hauchte Nicolas Couturieux mit ein paar Gleichgesinnten den alten, schweren Druckwalzen wieder Leben ein und brachte jede Menge Hip-Hop-Spirit und insbesondere Graffiti an diesen historischen Ort.
2.
Sabadell ist eine Industriestadt vor den Toren Barcelonas. Dort, im Schatten der Blocks, sind die Crew-Mitglieder von Falsalarma aufgewachsen. Es war der erste Tour-Stopp unserer Reise und etwas ganz besonderes, mit den MCs David & Ángel Navarro Romero (aka El Santo & Titó) und DJ Neas an diesen Ort zurück zu kehren.
3.
Lobeckstraße, Berlin: Genau zwischen Kreuzberg und Berlin Mitte ist die Flying Steps Academy zu Hause – die größte urbane Tanzschule in Deutschland. Breakdance, Hip-Hop, Urban Dance, Commercial, House, Dancehall, Freestyle sowie Contemporary oder Ballett: Die Bandbreite des Angebots für Kinder und Jugendliche ist riesig. Was Michael „Mikel” Rosemann und seine Crew hier mit den besten Tanz-Coaches in Europa geschaffen haben und welche Werte sie vermitteln, ist für mich einzigartig.
Gibt es spannende Fakten zu den Städten, die noch nicht jeder kennt?
1.
Amsterdam elektrisch: Die niederländische Hauptstadt ist vielen als Fahrrad-Stadt bekannt. Aber das Hauptaugenmerk von Amsterdam liegt darauf, ein weltweites Aushängeschild für Elektromobilität zu werden. Schon seit Jahren wird der Kauf von Elektroautos subventioniert, hinzu kommt ein stetig wachsendes Netz an Ladesäulen und die Umstellung der Fahrzeuge im Taxi- und Lieferverkehr auf E-Mobilität.
2.
Auch wenn Kopenhagen, zum Vorteil vieler Fahrradfahrer, vollkommen flach ist und es so gut wie nie schneit, gibt es dort eine eher unerwartete Form der Fortbewegung: Abfahrtsski! Seit Beginn des Jahres 2019 hat Kopenhagen mit dem „CopenHill” ein neues Wahrzeichen. Auf dem Dach einer Müllverbrennungsanlage wurde ein Skihang gebaut, auf dessen Trockenskipiste man knapp 100 Meter ins Tal wedeln kann.
3.
Grünes London: Seit Juli 2019 darf sich London offiziell die weltweit erste National Park City nennen. Die Auszeichnung basiert auf der internationalen Charta für Nationalparkstädte (NPC) und hinter der Bezeichnung steht ein riesiges Projekt, das urbanes Leben derart grün gestalten will, dass es einem Nationalpark gleich kommt. Egal ob auf Dächern, Balkonen oder Gärten auf Verkehrsinseln, die Stadt soll Heimat für mehr natürlichen Lebensraum bieten.
Mehr spannende Fakten zu den Mobilitätsversionen unserer „Back 2 Tape”-Städte haben wir übrigens auf dem Porsche-Technologie-Blog „Next Level German Engineering” zusammengetragen.
Was sind deine Lieblingszitate aus „Back 2 Tape”?
1.
„Hip-Hop hat mir Werte vermittelt - vor allem Toleranz.” Wir haben dieses Zitat von Kool Savas bewusst an den Anfang unserer Dokumentation gestellt. Es verdeutlicht den Kern der Jugendkultur, die nun schon seit beinahe 40 Jahren Menschen auf der ganzen Welt über Sprachbarrieren und Grenzen miteinander verbindet.
2.
„Man ist nie zu alt für Hip-Hop.” Mit seinem Blick auf meinen grauen Bart hat Rodney P in London diesen Satz gesagt. Und er hat recht. Für die beiden Episoden von „Back to Tape”, 2018 in Deutschland und 2020 in Europa, habe ich über nahezu alle Generationen hinweg gespürt, dass Hip-Hop mehr ist, als nur eine Musikrichtung oder eine Art sich zu kleiden.
3.
„Jeder, der daran glaubt, kann mit Hip-Hop etwas erreichen.” Michael „Mikel” Rosemann von den Flying Steps ist für mich ein echtes Vorbild. Früher hat er heimlich und schüchtern in seinem Kinderzimmer Grundschritte von Breakdance geübt, heute füllt er ganze Konzertsäle, tanzt zu historischen Klängen von Johann Sebastian Bach und gibt genau diesen Spirit an eine junge Generation weiter.
Weitere eurer Fragen beantworte ich in diesem Video:
Mehr Blicke hinter die Kulissen von „Back 2 Tape” gibt es auf Social Media – übrigens auch bei TikTok. Dort verraten uns beispielsweise alle Künstler, wie unsere Dokumentation in ihrer Landessprache klingt. Die passende Musik zum Film haben wir auf Spotify kuratiert, perfekt für den nächsten Roadtrip oder auch nur die Fahrt ins Büro. Einzelne Portraits der Künstler und Städte gibt es hier auf dem Porsche Newsroom, zudem veröffentlichen wir ab Mai alle Einzelinterviews der Reise auf Backspin TV.
Offizielle Playlist von Back 2 Tape
Back 2 Tape
2018 hat sich Musikjournalist Niko Hüls in „Back to Tape” auf eine Reise zu den Wurzeln von Hip-Hop in Deutschland begeben. Nun setzt er seinen Roadtrip im Porsche Cayenne S Coupé quer durch Europa fort. Das Projekt „Back to Tape” beleuchtet in Kooperation mit dem Hip-Hop-Magazin „Backspin.de” kulturelle Prägungen durch die vier zentralen Elemente von Hip-Hop: Rap, DJing, Breakdance und Graffiti.
Wichtiger Hinweis
Der Roadtrip von Niko Hüls und Porsche durch Europa wurde vor Ausbruch des Coronavirus produziert. Porsche, Backspin sowie die involvierten Künstler sind sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und raten zum derzeitigen Zeitpunkt aus Rücksicht auf die Gesundheit und das Wohlergehen aller Menschen von einer derartigen Reise ab.
Info
Fotos: Markus Schwer