Coco Vandeweghe und Karolina Pliskova im Finale

Premiere für Coco Vandeweghe und Karolina Pliskova: Die Amerikanerin und die Tschechin stehen am Sonntag erstmals im Finale des Porsche Tennis Grand Prix.

Vor 4.500 Zuschauern in der erneut ausverkauften Porsche-Arena gewann Coco Vandeweghe ihr Halbfinalmatch souverän mit 6:4, 6:2 gegen die Französin Caroline Garcia. Ebenfalls mit 6:4, 6:2 beendete Karolina Pliskova den sensationellen Siegeszug der Estin Anett Kontaveit bei der 41. Auflage des Stuttgarter Traditionsturniers.

Eigentlich mag Coco Vandeweghe Sand nur am Strand, nicht auf dem Tennisplatz. Umso verwunderlicher ist es, wie stark sie beim Porsche Tennis Grand Prix auf diesem Belag spielt. Mit Siegen gegen die US-Open-Siegerin Sloane Stephens, die Nummer 1 der Welt Simona Halep und jetzt am Samstag im Halbfinale gegen Caroline Garcia wurde sie zum Schrecken der Top-10-Spielerinnen in der Porsche-Arena, und dass sie auch die Träume der Vorjahressiegerin Laura Siegemund von der erfolgreichen Titelverteidigung beendet hat, passt ins Bild. So eine Siegesserie gibt Selbstvertrauen. Gegen Caroline Garcia, die Weltranglistensiebte aus Lyon, die in der ersten Runde Superstar Maria Sharapova aus ihrem Lieblingsturnier geworfen hat, schaltete sie vom ersten Aufschlag an auf Angriffsmodus – und verwandelte nach nur 1:14 Stunden ihren ersten Matchball zum Sieg.

Vandeweghe gewann ihr Halbfinalmatch souverän

Die Souveränität, mit der sie ihr erstes Halbfinalmatch beim Stuttgarter Traditionsturnier gewonnen hat, führte hinterher zwangsläufig zu der Frage, ob es denn tatsächlich so einfach war, wie es ausgesehen hatte. „Nein nein, Caroline war eine starke Gegnerin“, sagte Coco Vandeweghe, „ich bin wirklich total überrascht, auf Sand in einem Finale zu stehen.“ Als zusätzlichen Druck empfindet die Nummer 16 der Weltrangliste diese unerwartete Premiere allerdings nicht: „Ich mache mir keine unnötigen Gedanken. Es ist hier ein wenig so, wie in Kalifornien am Strand zu sein. Ich will meine Zeit auf dem Platz genießen und morgen mit dem tollen Auto nach Hause fahren.“ Sollte sie auch das noch schaffen, wäre sie die erste amerikanische Siegerin in der Porsche-Arena. Ihre Landsfrau Lindsay Davenport, 2001, 2004 und 2005 Gewinnerin des Porsche Tennis Grand Prix, feierte ihre Erfolge noch in Filderstadt.

Karolina Pliskova, Porsche Tennis Grand Prix, Tag 8, Stuttgart, 2018, Porsche AG
Karolina Pliskova wahrte ihre Chance auf den ersten Titelgewinn in Stuttgart

Ähnlich problemlos wie Coco Vandeweghe, die lässige Blonde aus New York, wahrte auch Karolina Pliskova ihre Chance auf den ersten Titelgewinn in Stuttgart. Die aktuelle Nummer 6 der Welt, die am vergangenen Wochenende in der Porsche-Arena mit Tschechien das Porsche Team Deutschland aus seinen Träumen vom Fed-Cup-Finale gerissen hatte, beendete jetzt auch den eindrucksvollen Siegeszug der großen Turnierüberraschung Anett Kontaveit. Die Außenseiterin aus Estland, in der Weltrangliste an Position 31 geführt, begeisterte das Stuttgarter Publikum in dieser Woche mit forschen Auftritten und zeigte dabei auch vor Topspielerinnen wie der Vorjahresfinalistin Kristina Mladenovic wenig Respekt. Karolina Pliskova, die bei ihren Aufschlagspielen im zweiten Satz keinen einzigen Punkt abgegeben hat, hatte sie allerdings nicht viel entgegenzusetzen.

„Das wird ein enges Match“

Die aufschlagstarke Tschechin, die in ihrem Viertelfinalmatch gegen Jelena Ostapenko bis nach Mitternacht auf dem Platz stand, war glücklich über ihren Finaleinzug – zufrieden mit ihrem Spiel war sie nicht. „Ich war noch ziemlich müde, habe anfangs zu viele Fehler gemacht“, sagte sie. „Erst gegen Ende des ersten Satzes habe ich mich zurückgekämpft und zu meinem Spiel gefunden. Für mich hat es sich nicht gut angefühlt, aber es ist wichtig, dass ich auch solche Spiele gewinne.“ Ihr Ausblick auf das Finale? „Das wird ein enges Match. Coco hat hier viele gute Spiele gemacht und wirkt sehr selbstbewusst. Der Schlüssel wird ein gutes Service sein.“

Diese Aussicht dürfte sie vor dem Finale nicht um den Schlaf bringen. In dieser Saison hat sie bereits 160 Asse geschlagen und damit mehr als jede andere Spielerin. Dazu kommt, dass sie schon 2017 beim Porsche Tennis Grand Prix gegen Coco Vandeweghe gespielt und 7:6(2), 6:4 gewonnen hat. Doch das war in der zweiten Runde. Ein Finale steht für gewöhnlich unter anderen Vorzeichen.

Doppel-Finale mit deutscher Beteiligung

Das Doppel-Finale des 41. Porsche Tennis Grand Prix geht mit deutscher Beteiligung über die Bühne: Anna-Lena Grönefeld vom Porsche Team Deutschland trifft zusammen mit Vorjahressiegerin Raquel Atawo auf Nicole Melichar (USA) und Kveta Peschke (Tschechien).

Anna-Lena Grönefeld, Porsche Team Germany, Raquel Atawo, l-r, Porsche Tennis Grand Prix, Tag 8, Stuttgart, 2018, Porsche AG
Anna-Lena Grönefeld vom Porsche Team Deutschland (l.) ist mit Raquel Atawo im Doppelfinale

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