Eine brütende Hitze hat sich über große Teile Europas ausgebreitet: Es ist der Beginn eines langen Sommers voller Sonnenschein und zugleich das Ende eines Winters, der Jahre gedauert zu haben scheint.
Wenn bei strahlend blauem Himmel die Blätterkleider der Bäume immer dichter werden und die Knospen der Blumen aufspringen, werden auf dem gesamten Kontinent in Garagen und Seitenstraßen auch die Cabriolets gestartet. Das befreiende Gefühl, wenn das Dach zurückgeklappt wird, erinnert an das Recken und Strecken nach einem ausgiebigen Schlaf.
Die Reise nach Kerry
Auf seiner Überfahrt über die Irische See verbringt ein besonders sommerlicher Porsche 718 Boxster S – in Racinggelb – zwei Stunden in tiefster Dunkelheit unter dem Deck einer Fähre nach Dublin. Es erwartet ihn eine fünfstündige Fahrt Richtung Süden zu einer der außergewöhnlichsten Straßen Nordeuropas.
Die Reise nach Kerry, eine Grafschaft im Südwesten Irlands mit zahlreichen Halbinseln, dauert ein paar Stunden – unabhängig davon, ob man von Nordfrankreich, England, Schottland oder Wales kommt. Doch die Reise lohnt sich! 1.600 Kilometer von der grünen Hölle des Nürburgrings entfernt befindet sich hier eine gänzlich andere Strecke: ein smaragdfarbenes Himmelreich – besser bekannt als Ring of Kerry.
In den letzten paar Jahren wurde diese 179 Kilometer lange Strecke auf jede Liste mit sehenswerten Reisezielen gesetzt und klettert dort immer weiter nach oben. Diese Beliebtheit ist aber nicht nur dem neuesten Star-Wars-Film zu verdanken, bei dem Szenen auf einem Fels namens Skellig Michael gedreht wurden, der UNESCO-Welterbe ist. Seit 2014 wurden von der International Dark Sky Association nur drei Lichtschutzgebiete auf unserem Planeten mit Gold ausgezeichnet, und ein Teil der Kerry-Region ist eines davon.
Tausende von Sternen
Wenn die Sonne untergeht und ein warmer Tag zur Neige geht, und wenn Einheimische und Touristen gemeinsam bei einem Glas Guinness sitzen, ist der Himmel über Kerry in einer klaren Nacht mit Tausenden von Sternen gesprenkelt. Jeder noch so kleine Fleck am Himmel leuchtet aufgrund der fehlenden Lichtverschmutzung strahlend hell und wunderschön.
Über diesem Ort im Westen Europas, wo sich die Landschaft so schnell verändert wie das Wetter, und wo es beinahe mehr Schafe als Menschen gibt, zeigt sich ein nächtliches Kunstwerk, das ansonsten nur in Teilen Neuseelands und Namibias beobachtet werden kann. Nicht einmal der Grand Canyon kann da mithalten.
Bei zurückgeklapptem Dach und der angenehmen Wärme der Sitzheizung liefern die Milchstraße und die fast 2,5 Millionen Lichtjahre entfernte Andromedagalaxie ein zauberhaftes Erlebnis im Boxster S: Meteore huschen von links nach rechts und von rechts nach links über ein Spielfeld, dessen Dimensionen sogar größer und dichter als bei Tageslicht erscheinen.
Es kommt einem vor, als wäre die Helligkeit auf das Maximum eingestellt – und das Beste ist, dass man alles mit freiem Auge sehen kann.
Oder zumindest könnte man, wenn das Wetter mitspielen würde. Denn während große Teile Europas gerade von einer Hitzewelle betroffen sind, ist im Südwesten Irlands das Gegenteil der Fall: Dicke Wolken versperren hoffnungsvollen Sternebeobachtern vehement die Sicht auf entfernte Galaxien.
Glücklicherweise gibt es in diesem Teil der Welt noch zwei andere Aktivitäten, wenn Mutter Natur die Pläne durchkreuzt: einerseits eine rauschende Nacht mit traditioneller irischer Musik und Guinness, andererseits eine Spritztour mit 350 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert 8,1 – 7,3 l/100 km; CO2-Emission 184 – 167 g/km) auf Straßen, für die der Boxster S wie gemacht ist. Die Pubs können warten – jetzt wird der Ring of Kerry mit einem Tupfen Racinggelb erhellt.
Die größte und aufregendste Strecke Irlands
Neben dem Wild Atlantic Way, einer beeindruckenden, ca. 2.500 Kilometer langen Route entlang der gesamten Westküste des Landes, ist der malerische Ring of Kerry die größte und aufregendste Strecke Irlands. Sie führt Reisende gegen den Uhrzeigersinn aus der lebhaften Stadt Killarney hinaus und wieder zurück.
Diese Gegend der Smaragdinsel ist geprägt von faszinierenden Traditionen und wunderschönen Orten, von langen und engen Straßen, die sich durch saftig grüne Wiesen schlängeln, und einer atemberaubenden Landschaft, in der sich schroffe Klippen und weiße Strände am unglaublich türkisfarbenen Meer abwechseln.
Keine Zeit für Hektik
Geschäftige Städte weichen ruhigen Tälern. Kleine Dörfer werden gegen aufregende Gebirgspässe eingetauscht, wo jeder Anblick, jeder Geruch und jedes Geräusch deutlich wahrgenommen werden kann, wenn das Dach zurückgeklappt wird. Und während die Regenwolken womöglich die Sternenkonstellationen am Himmel verdecken, ernähren sie das Land, sodass das Grün der Natur sogar aus Lichtjahren Entfernung zu sehen wäre.
Es gibt viele Stellen zum Anhalten, um die Aussicht zu genießen, denn manchmal bleiben auch die Einheimischen stehen und bewundern ihr Land. Auch wenn es verlockend ist, die dreistündige Strecke im Boxster S ohne Pause zurückzulegen, ist hier weder die Zeit noch der Ort für Hektik. Ob Tag oder Nacht, ob unter einem strahlenden Sternenhimmel oder einer Wolkendecke, es gibt da eine Gegend in Südirland, die Sie immer bezaubern wird.
Tipps:
Starten Sie Ihre Reise in der idyllischen Stadt Killarney und fahren Sie auf der N72 Richtung Westen.
Der erste Abschnitt führt Sie durch eine ländliche Gegend bis nach Killorglin, wo jedes Jahr bei einem Fest einer der Ziegenböcke des nahegelegenen Gebirges MacGillycuddy’s Reeks zum König des Jahres gewählt wird.
Von Killorglin geht es auf der N70 Richtung Westen, die Sie durch Glenbeigh zur bezaubernden Stadt Cahersiveen führt – eine der westlichsten Städte Europas.
Nehmen Sie sich die Zeit für einen kleinen Umweg, und verlassen Sie etwa fünf Kilometer nach Cahersiveen die Hauptroute des Ring of Kerry, indem Sie rechts auf die R565 abbiegen. Diese weiterführende Runde über Portmagee, St. Finian’s Bay and Ballinskelligs bietet eine unglaubliche Aussicht auf die Skellig Islands, wo ein Teil von „Star Wars Episode VII – Das Erwachen der Macht“ gedreht wurde.
Wieder zurück auf der N70 fahren Sie weiter nach Waterville, im Herzen des Lichtschutzgebietes, und drücken Sie die Daumen, dass Sie etwas vom Sternenzauber zu Gesicht bekommen, wenn die Straße auf die Küste trifft und nach Osten weitergeht.
Eine Besonderheit des Ring of Kerry ist der Pass Moll’s Gap, der nach Moll Kissane benannt wurde, die dort in den 1820er-Jahren eine illegale Kneipe führte. Beim Aussichtspunkt Ladies View können Sie den Blick auf die Stadt Killarney genießen, die über einen 15 Kilometer langen Panoramaweg durch den ebenso atemberaubenden Nationalpark erreicht werden kann.
Verbrauchsangaben
718 Boxster S: Kraftstoffverbrauch kombiniert 8,1 – 7,3 l/100 km; CO2-Emission 184 – 167 g/km
911 Carrera: Kraftstoffverbrauch kombiniert 8,3 – 7,4 l/100 km; CO₂-Emission 190 – 169 g/km