Porsche-Junior Alessandro Ghiretti kam als Sechster ins Ziel. Damit geht der Franzose am morgigen Sonntag mit einem Rückstand von zwei Punkten in das Saisonfinale auf dem Hockenheimring, das um 11:15 Uhr beginnt.
De Haan hatte sich eigentlich schon mit dem zweiten Rang abgefunden. Doch zwei Runden vor Ende des 15. Saisonrennens bog der bis dahin führende Tauscher in die sogenannte „Penalty Lap‟ ab: Auf Anweisung der Rennleitung musste er in dieser 50 Meter lange Strafzone die Geschwindigkeit auf 50 km/h reduzieren. Sein Vergehen: zu häufiges Missachten der Track-Limits. „Komischerweise habe ich vorab keine Warnung erhalten‟, ärgerte sich der Bayer.
Dadurch erbte De Haan die Führung. „Zuallererst muss ich mich bei Keagan Masters bedanken – das war perfektes Teamwork!‟, freute sich der Niederländer. Tatsächlich hielt der Südafrikaner bei seiner Premiere im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland lange den zweiten Rang. In der Schlussphase ließ er dann seinen um den Titel fahrenden Teamkollegen kampflos passieren. „Einen möglichen Platztausch hatte ich mit Robert schon vor dem Start besprochen‟, verriet Masters. „Als sich tatsächlich die Situation ergab, haben wir das natürlich durchgezogen.‟
Dass aus dem zwischenzeitlichen zweiten Rang sogar der Sieg wurde, überraschte de Haan offenbar nur wenig. „Alexander war wirklich häufig der Streckenbegrenzung. Die Strafe für ihn habe ich deswegen erwartet‟, beschrieb er. Apropos Strafe: Wegen eines nicht korrekt durchgeführten Überholmanövers brummten die Sportkommissare Keagan Masters nach der Zieldurchfahrt fünf Sekunden auf. Der aktuell Gesamtführende des Porsche Carrera Cup Italia fiel dadurch auf den dritten Rang zurück.
Titelkonkurrent Ghiretti betrieb Schadensbegrenzung. Der Porsche-Junior hatte sich nur für den achten Startplatz qualifiziert. Eine aus dem vorherigen Rennen auf dem Red Bull Ring stammende Strafe verbannte ihn weitere fünf Positionen nach hinten. Der Franzose lieferte zwar eine starke Vorstellung ab und überholte im Rennen mehrere Konkurrenten, ganz an die Spitzengruppe kam der frisch gekürte Champion des internationalen Porsche Mobil 1 Supercup aber nicht heran. „Von Platz 13 am Start auf die sechste Position im Ziel – mehr war heute wirklich nicht drin‟, kommentierte er.
Direkt vor Ghiretti fuhren Talent Pool-Fahrer Flynt Schuring (Schumacher CLRT) als Vierter gefolgt von Huub van Eijndhoven (Team GP Elite) über die Ziellinie. Allerdings belegten die Sportkommissare auch Schuring nachträglich mit einer Fünf-Sekunden-Strafe. Dadurch rückte Ghiretti auf Rang fünf vor.
Mathematik zum Finale
Ins letzte Saisonrennen geht Ghiretti mit einem leichten Vorteil: Er hat sich für die dritte Startposition qualifiziert, de Haan fährt nur vom fünften Rang los. Lautet so auch der Zieleinlauf, wäre der Franzose Champion des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland 2025 – mit drei Punkten Vorsprung. De Haan seinerseits muss am besten vor Ghiretti ins Ziel kommen, will er seinen knappen Vorsprung behaupten. Sein Joker: Wenn beide Kontrahenten nach den letzten Rennkilometern des Jahres die identische Summe an Punkten aufweisen, wäre der 19-jährige Niederländer Champion – weil er dann mit fünf Saisonsiegen einen mehr auf dem Konto hätte als Ghiretti.
Michael Schrey ist ProAm-Champion
Michael Schrey kam im Porsche 911 GT3 Cup von Bonk Motorsport als bestplatzierter ProAm ins Ziel. Der Rookie-Champion aus der Saison 2006 des Porsche Supercup sicherte sich damit den Titel in dieser Kategorie. Ohne Schreckmoment ging aber auch für den Osnabrücker das vorletzte Rennen der Saison nicht über die Bühne. „Ich habe mir das Leben selbst schwer gemacht. Durch einen kleinen Fehler habe ich zwischendurch ein paar Position verloren‟, gab der Geschäftsführer eines Freizeitparks zu. „Zum Glück konnte ich verlorenen Boden wieder gutmachen. Jetzt freu ich mich auf das Finale am Sonntag, das ich ohne Druck angehen kann.‟ Schrey teilte sich das ProAm-Podium mit dem Westfalen Michael Essmann – der für das Team75 Bernhard den zweiten Platz holte – und Ahmad Alshehab. Der aus Kuwait stammende Routinier tritt für [a-workx] by Porsche Paderborn an.
Sacha Norden sichert sich den Titel bei den Rookies
Auch bei den Rookies hat ein Sieg die Titelfrage geklärt: Der Niederländer Sacha Norden gewann zum achten Mal in der laufenden Saison die Klasse der Carrera-Cup-Neulinge und ist damit im Finale am Sonntag nicht mehr einzuholen. „Nicht gerade mein bestes Rennen, aber das Ergebnis ist perfekt‟, lachte der 24-Jährige aus dem Team Proton Huber Competition. Als zweitbester Rookie kam Nick Ho ins Ziel. Der Niederländer bestritt im Porsche 911 GT3 Cup des Teams GP Elite sein erstes Rennen im deutschen Carrera-Cup. Mit dem dritten Rang konnte der Brasilianer Matheus Ferreira (Target) seine Chance auf die zweite Position in der Jahreswertung wahren. Diesen Platz hält vor dem Finale der Brite Joseph Warhurst (Team Proton Huber Competition).
Alexander Tauscher startet auch im Finale aus der Pole-Position
Der Hockenheimring dient am morgigen Sonntag (5. Oktober 2025) als Schauplatz für das letzte Saisonrennen des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland. Erneut fährt Alexander Tauscher (Target) von der Spitze los, neben ihm startet Talent Pool-Fahrer Flynt Schuring (Schumacher CLRT) aus der ersten Reihe. Der finale 30-Minuten-Sprint beginnt um 11:15 Uhr.
Fans können das zweite Rennen des Wochenendes live im Internet verfolgen, unter anderem auf dem Porsche Motorsport Hub sowie den Kanälen des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland bei YouTube und auf Facebook. Auch der TV-Sender ProSieben überträgt auf dem Internetportal von ran racing.
Ergebnis Rennen 15, Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland, Hockenheim (DEU)
1. Robert de Haan (NLD/Proton Huber Competition), 18 Runden
2. Alexander Tauscher (DEU/Target), +2,735 Sekunden
3. Keagan Masters (ZAF/Proton Huber Competition), +7,022 Sekunden
4. Huub van Eijndhoven (NLD/Team GP Elite), +11,257 Sekunden
5. Porsche-Junior Alessandro Ghiretti (FRA/Schumacher CLRT), +11,355 Sekunden
6. Senna van Soelen (NLD/Team75 Bernhard), +11,604 Sekunden
Stand Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland (nach 15 von 16 Rennen)
1. Robert de Haan (NLD/Proton Huber Competition), 244 Punkte
2. Porsche-Junior Alessandro Ghiretti (FRA/Schumacher CLRT), 242 Punkte
3. Huub van Eijndhoven (NLD/Team GP Elite), 179 Punkte
Vollständige Ergebnisse und Tabellenstände auf dem Porsche Motorsport Hub.