Zwei Werks-Porsche 963 für die Hyperpole in Le Mans qualifiziert

Im 30-minütigen Qualifying in Le Mans haben die insgesamt 21 Prototypen in der Topklasse Hypercar einen spannenden Kampf um Bestzeiten geliefert. Zwei Porsche des Werksteams Porsche Penske Motorsport gelang der Einzug in die Hyperpole-Session am Donnerstag.

Während sich der Franzose Julien Andlauer den 963 mit der Startnummer 5 frühzeitig in die zweiteilige Hyperpole manövrierte, fuhr Markenkollege Felipe Nasr im Schwesterauto mit der Nummer 4 in seiner letzten gezeiteten Runde unter die Top-15. Im Rennwagen mit der Nummer 6 hat Kévin Estre die viertschnellste Zeit vorgelegt. Das Fahrzeug wurde jedoch nachträglich an das Ende des Hypercar-Feldes versetzt, da es das vorgeschriebene Mindestgewicht unterschritten hat.

Das Qualifying

Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen über 30 Grad Celsius entwickelte sich das Qualifying zu einer Hitzeschlacht. Vor allem in der Topklasse Hypercar ging es auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures heiß her. An der Spitze des 21 Fahrzeuge umfassenden Prototypen-Feldes wechselten sich Rennwagen von vier verschiedenen Herstellern ab.

Nur die 15 Erstplatzierten des 30-minütigen Zeittrainings ziehen im neuen Qualifying-Format der 24 Stunden von Le Mans in die Hyperpole-Sitzung am Donnerstag ein. Der ehemalige Porsche-Junior Julien Andlauer konnte das Weiterkommen früh sichern: Der Nummer-5-Porsche, den sich der Franzose mit seinem Landsmann Mathieu Jaminet und dem Dänen Michael Christensen teilt, wurde auf Rang sechs gewertet. Ihr Teamkollege Felipe Nasr musste härter kämpfen: Der amtierende IMSA-Champion wuchtete seinen 963 kurz vor dem Ende der Session auf Platz 14. Durch die Rückversetzung des Schwesterautos mit der Nummer 6 rückte der Brasilianer zusammen mit dem Briten Nick Tandy und dem aktuellen FIA Formel-E-Weltmeister Pascal Wehrlein aus Deutschland auf Rang 13 auf.

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„Wir haben bei der Startnummer 6 das vom Reglement für unsere Rennwagen vorgeschriebene Mindestgewicht unterschritten. Das Fahrzeug wurde aus diesem Grund an das Ende des Hypercar-Felds versetzt. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Vorbereitung auf das Rennen‟, so Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Im Kampf um die Pole-Position haben wir noch zwei weitere Eisen im Feuer und hoffen morgen auf ein Topresultat.‟

„Julien ist mit seinem Porsche sicher in die nächste Runde aufgestiegen, Felipe hatte etwas Mühe mit den Vorderreifen‟, erklärt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Wir werden unsere Porsche 963 im Vorlauf zum großen Rennen noch weiter verbessern. Dabei wollen wir auch Pascal Wehrlein in den kommenden Trainingssitzungen mit einigen Longruns noch intensiver auf sein bevorstehendes Le-Mans-Debüt vorbereiten.‟

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Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport

Im Porsche 963 des Kundenteams Proton Competition nahm Neel Jani das Qualifying auf. Der Schweizer beendete die Session auf Platz 19. Von dieser Position wird die Startnummer 99 am Samstag um 16:00 Uhr ins Rennen gehen.

Ryan Hardwick bringt 911 GT3 R von Manthey 1st Phorm in die Hyperpole

In der LMGT3-Klasse mussten die Amateurfahrer zum Qualifying antreten. Am Steuer der Startnummer 92 unter der Nennung von Manthey 1st Phorm zeigte Ryan Hardwick eine starke Vorstellung. Der Amerikaner brachte den bis zu 516 kW (565 PS) starken Neunelfer auf Platz drei und somit in die morgige Hyperpole-Session. Die beiden baugleichen Rennwagen der Iron Dames und von Manthey belegten die Positionen 19 und 20. Sie dürfen damit nicht zur Hyperpole-Sitzung antreten.

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Neues Hyperpole-Format verspricht Spektakel im Kampf um die Pole-Position

Die Zeitenjagd um die besten Startplätze bei den 24 Stunden von Le Mans findet in diesem Jahr in einem neuen Format statt. Am morgigen Donnerstag beginnt die Hyperpole-Session zunächst mit den beiden Fahrzeugkategorien LMP2 und LMGT3 um 20:00 Uhr. Nach 20 Minuten ziehen die jeweils acht schnellsten Rennwagen dieser beiden Klassen in den zweiten Abschnitt ein, die sogenannte Hyperpole 2. In dieser 15-minütigen Session geht es um die besten Startplätze. Auch die Hypercar-Klasse, in der unter anderem drei Porsche 963 des Werksteams Porsche Penske Motorsport um den Gesamtsieg kämpfen, tritt zweimal an. Fortan haben die Prototypen die Strecke aber für sich allein – dies soll Behinderungen oder Zeitverluste durch Fahrzeuge aus den langsameren Klassen verhindern und Topzeiten ermöglichen. Aus der Hyperpole 1 ziehen die besten Zehn in den zweiten Abschnitt ein. Das finale Shootout der Top-10 um die Pole-Position dauert ebenfalls 15 Minuten.

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Programm am Donnerstag, 12. Juni

14:45 Uhr – 17:45 Uhr: Freies Training
20:00 Uhr – 20:20 Uhr: Hyperpole 1 (LMP2/LMGT3)
20:35 Uhr – 20:50 Uhr: Hyperpole 2 (LMP2/LMGT3)
21:05 Uhr – 21:25 Uhr: Hyperpole 1 (Hypercar)
21:40 Uhr – 21:55 Uhr: Hyperpole 2 (Hypercar)
23:00 Uhr – 00:00 Uhr: Freies Training

Das Rennen in TV und Stream

In Deutschland übertragen der Free-TV-Kanal Nitro aus der RTL-Gruppe sowie der Sportsender Eurosport das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Einen kostenpflichtigen Livestream sowie ein Livetiming bieten die offiziellen Apps der FIA WEC sowie des Le-Mans-Veranstalters ACO. Die 93. Auflage des Langstreckenklassikers startet am Samstag, 14. Juni um 16:00 Uhr Ortszeit (MESZ).

Fahrerstimmen zum Qualifying

Julien Andlauer (Porsche 963 #5): „Platz sechs und nur sieben Zehntelsekunden hinter der absoluten Topzeit – damit können wir gut leben. Meine Runde war in Ordnung und das Auto fühlte sich gut an. Wir haben sowohl beim 963 als auch auf meiner Seite beim Fahren noch etwas Potenzial für Verbesserungen. Wir starten mit zwei Porsche in der Hyperpole: Haken dran, erledigt.‟

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Felipe Nasr (Porsche 963 #4): „Ich bin froh, dass wir den Einzug in die Hyperpole im letzten Augenblick noch geschafft haben – das war wichtig für die gesamte Mannschaft unserer Startnummer 4. Offensichtlich müssen wir unseren Porsche in einigen Bereichen weiter optimieren. Vor allem in Bremszonen und in den Topspeed-Abschnitten verlieren wir Zeit. Wir haben schon einige Ideen, die uns voranbringen sollten.‟

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Ryan Hardwick (Porsche 911 GT3 R #92): „Am Testtag lief unser 911 GT3 R sehr gut ausbalanciert und schnell. Im heutigen Freien Training fühlte sich unser Rennwagen aber leider nicht mehr so gut an. Doch unsere Mannschaft von Manthey hat das Ruder großartig herumgerissen und die perfekten Änderungen am Setup vorgenommen. Im Qualifying war der Neunelfer wieder richtig gut – so muss ein Porsche in Le Mans fahren! Ich bin sehr froh, dass ich uns in die Hyperpole bringen konnte. Jetzt bin ich gespannt, wie sich meine Kollegen morgen in den beiden Session schlagen werden.‟

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Ergebnisse Qualifying

Hypercar-Klasse:
1. Stevens/Nato/Lynn (GBR/FRA/GBR), Cadillac #12, 3.22,847 Minuten
2. D. Vanthoor/Marciello/Magnussen (BEL/ITA/DNK), BMW #15, + 0,040 Sekunden
3. Pier Guidi/Calado/Giovinazzi (ITA/GBR/ITA), Ferrari #51, + 0,316 Sekunden
6. Andlauer/Christensen/Jaminet (FRA/DNK/FRA), Porsche 963 #5, + 0,697 Sekunden
13. Nasr/Tandy/Wehrlein (BRA/GBR/DEU), Porsche 963 #4, + 1,737 Sekunden
19. Jani/Pino/Varrone (SUI/CHL/ARG), Porsche 963 #99, + 2,680 Sekunden

LMGT3-Klasse:
1. Al Harthy/Rossi/K. van der Linde (OMA/ITA/RSA), BMW #46, 3.56,875 Minuten
2. James/Drudi/Robichon (GBR/ITA/CDN), Aston Martin #27, + 0,208 Sekunden
3. Hardwick/Lietz/Pera (USA/AUT/ITA), Porsche 911 GT3 R #92, + 0,380 Sekunden
19. Martin/Bovy/Frey (FRA/BEL/SUI), Porsche 911 GT3 R #85, + 3,151 Sekunden
20. Au/Bachler/Hartog (HKG/AUT/NLD), Porsche 911 GT3 R #90, + 3,575 Sekunden

Alle Ergebnisse unter fiawec.alkamelsystems.com.

Preview

Vier Porsche 963 und drei 911 GT3 R starten beim Saison-Highlight in Le Mans.

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