Die beiden baugleichen Hybridprototypen der Kundenteams Proton Competition und JDC-Miller MotorSports gehen von den Plätzen fünf und neun in das zweite Saisonrennen der nordamerikanischen IMSA-Meisterschaft. In der GTD-Pro-Klasse verschaffte sich AO Racing mit dem Porsche 911 GT3 R als Zweiter eine gute Ausgangsposition für den Langstreckenklassiker.
Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 25 Grad Celsius in Zentralflorida erlebten die Fans eine verkürzte Qualifikation in der Topklasse GTP. Grund: Nach rund vier Minuten war ein Cadillac auf der Strecke ausgerollt und hatte für eine Unterbrechung mit Roten Flaggen gesorgt. Anschließend fiel die Entscheidung um die besten Startplätze für den zweiten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship innerhalb von nur vier verbliebenen Minuten.
Daytona-Sieger Felipe Nasr hat im kurzen Kampf um die Pole-Position lediglich eine schnelle Runde absolviert. In 1:47,522 Minuten erreichte der Brasilianer am Steuer der Startnummer 7 von Porsche Penske Motorsport die dritte Position. Teamkollege Mathieu Jaminet aus Frankreich schaffte in der Kürze der Zeit einen zweiten Versuch, blieb im Schwesterauto mit der Nummer 6 allerdings 0,076 Sekunden hinter Nasr.
„Das war ein Qualifying der anderen Art. Die Unterbrechung hat alle Strategien bezüglich Planung der Runden und Aufwärmen von Reifen und Bremsen auf den Kopf gestellt‟, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Wir haben unter den besonderen Voraussetzungen einen klasse Job gemacht. Mathieu Jaminet und Felipe Nasr standen in der verkürzten Session enorm unter Druck, alles auf den Punkt umzusetzen. Das haben die beiden sehr gut gemacht. Das Ergebnis ist in Ordnung und bietet uns für das 12-Stunden-Rennen alle Chancen. Wir sind zuversichtlich.‟
„Wir sind mit unseren Startpositionen durchaus zufrieden‟, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport ergänzt: „Das Qualifying war aufgrund der Roten Flaggen etwas zerfahren und am Ende recht hektisch. Für die Fahrer war es schwierig, im Gedränge der Autos eine möglichst freie Runde zu absolvieren. Mathieu Jaminet und Felipe Nasr haben das gut hinbekommen und uns eine vielversprechende Ausgangsposition für das Rennen verschafft.‟
Für den zweiten Saisonlauf teilt sich Nasr den Nummer-7-Porsche 963 mit dem Briten Nick Tandy und Laurens Vanthoor aus Belgien. Jaminet wechselt sich am Steuer des Schwesterautos mit Matt Campbell aus Australien und dem Franzosen Kévin Estre ab.
Neel Jani konnte sich im Porsche 963 des Kundenteams Proton Competition als direkter Verfolger der beiden Werksautos von Porsche Penske Motorsport etablieren. Der Schweizer erreichte mit einer starken Runde die fünfte Startposition. Gianmaria Bruni fuhr im Auto von JDC-Miller MotorSports auf Platz neun. Im Rennen teilt sich der Italiener die Startnummer 85 unter anderem mit Nico Müller. Der Porsche-Werksfahrer aus der Schweiz feiert in Sebring sein Renndebüt im Porsche 963.
GT-Klassen: Porsche 911 GT3 R von AO Racing in der ersten Reihe
In der GTD-Pro-Klasse unterstrich das Team AO Racing einmal mehr seine Stärke. Der amtierende Champion Laurin Heinrich absolvierte am Steuer des „Rexy‟ genannten Porsche 911 GT3 R die zweitschnellste Runde. Im Rennen teilt sich der Deutsche das Auto mit Klaus Bachler aus Österreich und dem Belgier Alessio Picariello. Der österreichische Porsche-Werksfahrer Richard Lietz brachte die Nummer 20 von Proton Competition auf den elften Platz.
In der GTD-Kategorie, in der sich Profis mit ambitionierten Amateurfahrern am Steuer der Autos abwechseln, hatten die Porsche-Kundenteams einen schweren Stand. Die Dänin Michelle Gatting fuhr Nummer-83-Porsche 911 GT3 R der Iron Dames auf Position elf. Den baugleichen Neunelfer von Wright Motorsports mit der Nummer 120 qualifizierte der Amerikaner Adam Adelson für den 13. Startplatz.
Die 12 Stunden von Sebring im kostenfreien Livestream
Die 73. Auflage der 12 Stunden von Sebring beginnt am Samstag, 15. März um 10:10 Uhr Ortszeit (15:10 Uhr MEZ). imsa.tv überträgt das gesamte Rennen außerhalb der USA und Kanadas im kostenfreien Livestream. Die Internetseite scoring.imsa.com bietet ein Livetiming an.
Fahrerstimmen nach dem Qualifying
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Nach dem Ende der Unterbrechung, als wir endlich fahren konnten, ging es auf der Strecke recht wild zu. Es gab ein Hauen und Stechen. Ich denke, wir haben unter diesen Voraussetzungen das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht und mit Platz drei eine gute Ausgangsposition – erst am Renntag zählt es so richtig. Unser Auto sollte in der Anfangsphase bei großer Hitze gut sein und ebenso in den letzten Stunden bei Dunkelheit und kühleren Temperaturen. Ich freue mich schon auf das Rennen.‟
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Es ging drunter und drüber. In meiner ersten Runde musste ich die sehr kalten Bremsen und Reifen erst einmal auf die passende Temperatur bringen. Das hat gut funktioniert. Auf meiner ersten schnellen Runde wurde ich von einem anderen Rennwagen blockiert – ausgerechnet in jener Phase, wo alle Werte im optimalen Fenster waren. Im zweiten Umlauf ist vor mir ein Auto von der Strecke abgekommen und ich musste ausweichen. Das hat mindestens drei Zehntelsekunden gekostet. Schade, denn wir hätten in die erste Reihe fahren können. Nun müssen wir uns im langen Rennen nach vorne kämpfen.‟
Neel Jani (Porsche 963 #5): „Ich bin mit Platz fünf sehr zufrieden. Wir waren hier nicht beim Test dabei, daher haben wir einen Erfahrungsrückstand. Dem entsprechend ist unser heutiges Ergebnis wirklich beachtenswert. Wir haben auch im Qualifying noch etwas getestet. Während meiner schnellsten Runde musste ich diverse Dinge neu einstellen. Nun liegt ein langes Rennen vor uns, in dem alles passieren kann. Die Entscheidung wird wie immer in den letzten zwei oder drei Stunden fallen, das kennen wir aus Sebring.‟
Laurin Heinrich (Porsche 911 GT3 R #77): „Ich bin zufrieden. In der Mittagszeit bei hochstehender Sonne war die Temperatur auf der Strecke sehr hoch, somit gab es schwierige Bedingungen – auf die wir uns im Rahmen der freien Trainings am Donnerstag sehr gut vorbereiten konnten. Das Team hat sehr gute Arbeit geleistet und meine schnellste Runde war okay. Platz zwei im Qualifying mag bei einem Rennen über zwölf Stunden wenig wichtig erscheinen. Aber, nicht vergessen: Es gibt für die Startposition viele Punkte für die Meisterschaft. Zu Beginn geht es oft wild zu, daher gibt uns ein Platz in Reihe eins zumindest etwas Sicherheit in der Frühphase.‟
Michelle Gatting (Porsche 911 GT3 R #83): „Wer in das Qualifying startet, will immer die allerschnellste Runde drehen. Wir müssen es aber realistisch betrachten: Im Moment sind uns andere Teams diesbezüglich etwas voraus. Ich habe alles gegeben, bin voll ans Limit gegangen, aber mehr lag nicht in Reichweite. Bislang gibt uns das Auto noch nicht die maximale Sicherheit und ausreichendes Selbstvertrauen. Auf einer Strecke wie Sebring wirkt sich so etwas enorm aus. Wir werden das Setup für das Rennen noch einmal anpassen und hoffen auf ein gutes Ergebnis am Samstag.‟
Ergebnisse Qualifying
GTP-Klasse:
1. Eng/D. Vanthoor/Magnussen (AUT/BEL/DNK), BMW #24, 1:47,091 Minuten
2. Blomqvist/Braun/Dixon (GBR/USA/NZL), Acura #60, 1:47,116 Minuten
3. Nasr/Tandy/L. Vanthoor (BRA/GBR/BEL), Porsche 963 #7, 1:47,522 Minuten
4. Jaminet/Campbell/Estre (FRA/AUS/FRA), Porsche 963 #6, 1:47,598 Minuten
5. Jani/Pino/Vautier (SUI/CHL/FRA), Porsche 963 #5, 1:48,074 Minuten
9. Van der Helm/Bruni/Müller (NLD/ITA/SUI), Porsche 963 #85, 1:48,228 Minuten
GTD-Pro-Klasse:
1. Costa/Rigon/Altoe (ESP/ITA/ITA), Ferrari #81, 1:59,225 Minuten
2. Heinrich/Bachler/Picariello (DEU/AUT/BEL), Porsche 911 GT3 R #77, 1:59,397 Minuten
3. Snow/Verhagen/De Phillippi (USA/USA/USA), BMW #1, 1:59,666 Minuten
11. Schiavoni/Cressoni/Lietz (ITA/ITA/AUT), Porsche 911 GT3 R #20, 2:00,814 Minuten
GTD-Klasse:
1. Mann/Wadoux/Pier Guidi (USA/FRA/ITA), Ferrari #21, 1:59,131 Minuten
2. Lucas/Koch/Götz (USA/USA/DEU), Mercedes-AMG #32, 1:59,513 Minuten
3. Hawksworth/Thompson/Montecalvo (GBR/CAN/USA), Lexus #12, 1:59,518 Minuten
11. Bovy/Frey/Gatting (BEL/SUI/DNK), Porsche 911 GT3 R #83, 2:00,843 Minuten
13. Adelson/Skeer/Sargent (USA/USA/AUS), Porsche 911 GT3 R #120, 2:01,206 Minuten
Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände unter https://results.imsa.com.