Porsche Penske Motorsport möchte Meisterschaftsführung verteidigen

Nach dem Sieg beim Auftakt in Daytona peilt das Werksteam mit den beiden Porsche 963 nun einen Erfolg bei den traditionsreichen 12 Stunden von Sebring an. In der Topklasse GTP gehen zwei weitere Hybridprototypen aus Weissach von den Kundenteams JDC-Miller MotorSports und Proton Competition an den Start. In den beiden GT-Klassen setzen Partnermannschaften jeweils zwei 911 GT3 R ein.

Die 12 Stunden von Sebring finden am 15. März bereits zum 73. Mal statt. Im Rahmen eines offiziellen IMSA-Tests im Februar hat sich das Werksteam Porsche Penske Motorsport konsequent auf den bevorstehenden Langstreckenklassiker vorbereitet. Werksfahrer Matt Campbell gelang während der zweitägigen Probefahrten am Steuer der Startnummer 6 die schnellste Runde. Die Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport sowie der Kundenteams JDC-Miller MotorSports und Proton Competition treffen in der GTP-Klasse auf noch mehr Konkurrenz: Erstmals tritt auch Aston Martin in der Topkategorie der IMSA-Serie an.

„Die 24 Stunden von Daytona waren ein harter Kampf über die volle Distanz. Nichts anderes erwarten wir beim zweiten Saisonrennen in Sebring“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Wir freuen uns auf die neuen Mitbewerber von Aston Martin. Unsere Rennwagen sind weltweit als Markenbotschafter für uns unterwegs – und das am liebsten in einem starken Konkurrenzumfeld. Je anspruchsvoller der Wettbewerb, desto wertvoller die Erfolge. Entsprechend hungrig sind alle Porsche-Teams in Sebring auf einen Erfolg.“

Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport, 2025, Porsche AG
Thomas Laudenbach

„Bei den jüngsten Testfahrten in Sebring haben wir weiter an einer optimalen Abstimmung für den Sebring International Raceway gearbeitet – mit seinen harten Bodenwellen, die uns im vergangenen Jahr ganz schön zu schaffen gemacht haben, ist er eine ganz besondere Strecke“, schildert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Die Ergebnisse des Tests waren ermutigend, wenngleich wir daraus kaum Rückschlüsse auf das Kräfteverhältnis im Rennen ziehen können. Der Porsche 963 ist seit seinem Renndebüt im Januar 2023 der erfolgreichste Rennwagen der LMDh-Kategorie. Das haben wir in Daytona noch einmal gezeigt und möchten dies in Sebring untermauern.“

Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh, 2025, Porsche AG
Urs Kuratle

„Das 12-Stunden-Rennen zählt zu den herausragenden Veranstaltungen im Kalender“, betont Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Uns fehlt dort noch ein Sieg. 2023 waren wir ganz nahe dran und lagen in Führung. 20 Minuten vor der Zieldurchfahrt wurden beide Porsche 963 jedoch in einen Unfall verwickelt. Unser klares Ziel: Wir wollen Platz eins in diesem großen Rennen holen. Nach unserem Daytona-Triumph zum Saisonstart sind wir maximal hungrig auf einen weiteren Erfolg.“

Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport, 2025, Porsche AG
Jonathan Diuguid

In der Startnummer 6 von Porsche Penske Motorsport agieren die Werksfahrer Matt Campbell aus Australien und die beiden Franzosen Mathieu Jaminet und Kévin Estre. Im Daytona-Siegerauto mit der Nummer 7 wechseln sich der Brasilianer Felipe Nasr und der Brite Nick Tandy mit Langstrecken-Weltmeister Laurens Vanthoor aus Belgien ab. Im Kundenauto von Proton Competition fahren Neel Jani aus der Schweiz, der Chilene Nico Pino und Tristan Vautier aus Frankreich. Den Hybridprototyp von JDC-Miller MotorSports teilen sich Gianmaria Bruni aus Italien, der Niederländer Tijmen van der Helm und Porsche-Werksfahrer Nico Müller. Der Stammpilot des Formel-E-Kundenteams Andretti aus der Schweiz feiert sein Debüt am Steuer des Porsche 963.

Gianmaria Bruni (ITA), Nico Müller (SUI), Tijmen van der Helm (NLD), JDC-Miller MotorSports (#85), Porsche 963, 2025, Porsche AG

GT-Kategorien: Vier Porsche 911 GT3 R kämpfen um Klassensiege

In der GTD-Pro-Klasse stellen sich zwei Porsche 911 GT3 R dem Wettbewerb. Das Steuer des „Rexy“ genannten Rennwagens von AO Racing teilen sich die beiden ehemaligen Porsche-Junioren Laurin Heinrich aus Deutschland und Klaus Bachler aus Österreich mit dem Belgier Alessio Picariello. Im baugleichen Elfer von Proton Competition dreht unter anderem Werksfahrer Richard Lietz aus Österreich am Lenkrad.

Nach dem Podestplatz in der GTD-Kategorie beim Auftakt in Daytona greift Wright Motorsports in Sebring mit den beiden Amerikanern Elliott Skeer und Adam Adelson sowie dem Australier Tom Sargent an. Am Steuer des pink folierten 911 GT3 R der Iron Dames agieren Michelle Gatting aus Dänemark, die Schweizerin Rahel Frey und Sarah Bovy aus Belgien.

Richard Lietz (AUT), Claudio Schiavoni (ITA), Matteo Cressoni (ITA), Proton Competition (#20), Porsche 911 GT3 R, 2025, Porsche AG

Das Rennen

Das traditionsreiche Langstrecken-Rennen in Sebring gilt als Härtetest für Mensch und Maschine und gleichzeitig auch als optimale Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans. Keine andere Strecke im Rennkalender setzt die Technik derart hohen Belastungen aus. Ein Grund: die Beschaffenheit des Traditionskurses, der zum Teil über einen ehemaligen Militärflugplatz führt. Rund 30 Prozent der Strecke bestehen aus Betonplatten. Auch die stark ausgeprägten Bodenwellen stellen eine besondere Herausforderung dar. Daher erhält der Kurs in den Sozialen Medien oft den Hashtag #RespectTheBumps.

Sebring International Raceway, Florida (USA), 2025, Porsche AG

Das 12-Stunden-Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf dem 6,02 Kilometer langen Sebring International Raceway geht in seine 73. Auflage. Porsche ist mit 18 Gesamtsiegen der erfolgreichste Hersteller bei diesem Langstreckenklassiker. Zwischen 1976 und 1988 gelangen 13 Erfolge in Serie. Den bislang letzten Triumph hat ein Rennwagen aus Weissach 2008 gefeiert: Der Deutsche Timo Bernhard sowie die beiden Franzosen Romain Dumas und Emmanuel Collard konnten sich am Steuer des vom Team Penske eingesetzten Porsche RS Spyder gegen die Phalanx der nominell überlegenen LMP1-Prototypen durchsetzen.

Fahrerstimmen vor den 12 Stunden von Sebring

Matt Campbell (Porsche 963 #6): „Die Strecke in Sebring ist nicht nur wegen der starken Bodenwellen sehr besonders. Das Rennen dort gehört zu den echten Highlights im Kalender. Vor einigen Wochen haben wir dort getestet. Das war wichtig und gut. Im vergangenen Jahr konnten wir an gleicher Stelle einen echten Langstreckentest absolvieren und umfangreiche, sehr wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Ich denke, wir sind richtig gut vorbereitet. Die Stimmung im Team ist nach dem Daytona-Sieg ohnehin bestens.“

Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Nach unserem tollen Saisonstart mit dem Sieg in Daytona haben wir Mitte Februar in Sebring getestet. Nun kann ich es kaum erwarten, dort wieder in den Porsche zu steigen und um einen weiteren Erfolg zu kämpfen. Das 12-Stunden-Rennen in Sebring zählt zu den anspruchsvollsten im Kalender: einzigartige Bodenwellen, sich ständig verändernde Streckenbedingungen, intensiver Wettbewerb. Wir wissen, was es braucht, um dort ganz vorn zu sein. Wir geben alles, um an die Spitze zu kommen.“

Neel Jani (Porsche 963 #5): „Ich werde zum ersten Mal mit dem Porsche 963 in Sebring fahren und bin schon sehr gespannt. Ich komme mit besten Erinnerungen dorthin, denn bei meinem letzten Sebring-Rennen habe ich 2022 den Gesamtsieg geholt – das würde ich gern wiederholen. Aber es wird schwierig, denn unser Team war beim jüngsten Sebring-Test nicht dabei. In der IMSA kann immer alles passieren. Dort bekommt jeder in jedem Rennen seine Chance. Das ist das Tolle an der nordamerikanischen Serie.“

Nico Müller (Porsche 963 #85): „Erst einmal herzlichen Dank an JDC-Miller MotorSports, Porsche und auch mein Formel-E-Team Andretti, welche diesen kurzfristigen Einsatz ermöglichen. Ich freue mich sehr, meine ersten Runden im Porsche 963 zu absolvieren. Dass dies bei einer prestigeträchtigen Rennveranstaltung wie meinen ersten 12 Stunden von Sebring geschieht, ehrt mich umso mehr. Mit JDC, Gimmi Bruni und Tijmen van der Helm habe ich viel 963- und Sebring-Erfahrung im Team – das wird meinen Lernprozess mit Sicherheit beschleunigen und uns in eine gute Ausgangslage bringen.“

Richard Lietz (Porsche 911 GT3 R #20): „Sebring ist immer ein kniffliges Rennen. Allerdings hat Porsche dort in den vergangenen Jahren immer gute Vorstellungen abgeliefert – ich hoffe, das können wir mit unserem Team und dem 911 GT3 R in diesem Jahr entsprechend erfolgreich umsetzen. Claudio Schiavoni, Matteo Cressoni und ich bilden eine gute Einheit. Wir müssen sauber über die Distanz kommen, dann werden sich uns gute Gelegenheiten eröffnen.“

Laurin Heinrich (Porsche 911 GT3 R #77): „Unser Saisonstart in Daytona war schwierig und nicht ganz so erfolgreich wie erhofft. Nun möchten wir in Sebring zurückschlagen. Im vergangenen Jahr war unser Porsche 911 GT3 R dort schnell. Unser Elfer und die Strecke passen gut zusammen. Auch in Sebring geht es darum, in der letzten Rennstunde maximale Performance abrufen zu können. Bei den Testfahrten haben wir uns genau darauf vorbereitet. Hinzu kommt, dass wir in Daytona viele wichtige Erkenntnisse bezüglich der neuen Drehmomentsensoren an den Antriebswellen gewonnen haben, die uns nun helfen sollten. Wir wollen maximal punkten und den ersten großen Langstreckensieg für AO Racing einfahren.“

Rahel Frey (Porsche 911 GT3 R #83): „Sebring ist oft mit vielen Emotionen verbunden. Wir waren dort in der Vergangenheit schnell, wurden aber in Zwischenfälle verwickelt und haben eigene Fehler gemacht. Der Sebring International Raceway ist nicht gerade meine Lieblingsstrecke, sondern für mich persönlich immer eine große Herausforderung. Aber wir sind in der IMSA ja ab diesem Jahr im Porsche unterwegs, das sollte es einfacher machen – außerdem sind meine Teamkolleginnen schnell.“

Elliott Skeer (Porsche 911 GT3 R #120): „Sebring ist zweifellos mein Lieblingsrennen. Dort verspürt jeder eine ganz besondere, klassische Energie alter Schule. 2024 haben wir dort auf dem Podium gestanden, außerdem kommt unser Team Wright Motorsports mit dem Schwung eines Podestplatzes in Daytona nach Sebring. Entsprechend steigen unsere Ansprüche. Adam Adelson, Tom Sargent und ich treten dort nach einem für uns sehr erfolgreichen Test an. Ich bin sicher, dass wir ein sauberes Rennen absolvieren können. Mal schauen, was uns der zwölfstündige Wettbewerb bieten wird.“

Matt Campbell (AUS), Porsche Penske Motorsport (#6), 2025, Porsche AG
Matt Campbell
Felipe Nasr (BRA), Porsche Penske Motorsport (#7), 2025, Porsche AG
Felipe Nasr
Neel Jani (SUI), Proton Competition (#5), 2025, Porsche AG
Neel Jani
Nico Müller (SUI), JDC-Miller MotorSports (#85), 2025, Porsche AG
Nico Müller
Richard Lietz (AUS), Proton Competition (#20), 2025, Porsche AG
Richard Lietz
Laurin Heinrich (DEU), AO Racing (#77), 2025, Porsche AG
Laurin Heinrich
Rahel Frey (SUI), Iron Dames (#83), 2025, Porsche AG
Rahel Frey
Elliott Skeer (USA), Wright Motorsports (#120), 2025, Porsche AG
Elliott Skeer

Die Porsche-Rennfahrzeuge bei den 12 Stunden von Sebring

GTP-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport #6: Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (FRA), Kévin Estre (FRA)
Porsche Penske Motorsport #7: Felipe Nasr (BRA), Nick Tandy (GBR), Laurens Vanthoor (BEL)
Proton Competition #5: Neel Jani (SUI), Tristan Vautier (FRA), Nico Pino (CHL)
JDC-Miller MotorSports #85: Gianmaria Bruni (ITA), Nico Müller (SUI), Tijmen van der Helm (NLD)

GTD-Pro-Klasse (Porsche 911 GT3 R):
Proton Competition #20: Richard Lietz (AUT), Claudio Schiavoni (ITA), Matteo Cressoni (ITA)
AO Racing #77: Klaus Bachler (AUT), Laurin Heinrich (GER), Alessio Picariello (BEL)

GTD-Klasse:
Iron Dames #83: Michelle Gatting (DNK), Rahel Frey (SUI), Sarah Bovy (BEL)
Wright Motorsports #120: Adam Adelson (USA), Elliott Skeer (USA), Tom Sargent (AUS)

Der Zeitplan (MEZ)

Donnerstag, 13. März
05:05 – 06:35 Uhr: Freies Training 1
10:05 – 11:35 Uhr: Freies Training 2
14:45 – 16:15 Uhr: Freies Training 3

Freitag, 14. März
06:25 – 06:40 Uhr: Qualifying GTD
06:50 – 07:05 Uhr: Qualifying GTD-Pro
07:40 – 07:55 Uhr: Qualifying GTP

Samstag, 15. März
05:10 – 17:10 Uhr: Rennen

Alle Sebring-Gesamtsiege von Porsche in der Übersicht

1960 – Gendebien/Herrmann (Porsche RS-60)
1968 – Siffert/Herrmann (Porsche 907)
1971 – Elford/Larrousse (Porsche 917 K)
1973 – Haywood/Gregg/Helmick (Porsche Carrera RSR)
1976 – Holbert/Keyser (Porsche Carrera RSR)
1977 – Dyer/Frisselle (Porsche Carrera RSR)
1978 – Redman/Mendez/Garretson (Porsche 935)´
1979 – Akin/McFarlin/Woods (Porsche 935)
1980 – Fitzpatrick/Barbour (Porsche 935 K3)
1981 – Leven/Haywood/Holbert (Porsche 935/80)
1982 – Paul Sr./Paul Jr. (Porsche 935 JLP-3)
1983 – Baker/Mullen/Nierop (Porsche 934)
1984 – Heyer/de Narvaéz/Johansson (Porsche 935 J)
1985 – Wollek/Foyt (Porsche 962)
1986 – Akin/Stuck/Gartner (Porsche 962)
1987 – Rahal/Mass (Porsche 962)
1988 – Ludwig/Stuck (Porsche 962)
2008 – Bernhard/Dumas/Collard (Porsche RS Spyder)

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