Im Rahmen seines Dekarbonisierungsprogramms hat Porsche bei der werkseigenen Produktion den CO₂-Ausstoß pro Fahrzeug seit 2014 bereits um mehr als 98 % verringert. Die eigene Produktion ist ein Teilbereich, wenn es darum geht, die CO₂-Emissionen des Unternehmens und seiner Produkte über den gesamten Lebenszyklus hinweg fortlaufend zu senken. Übergeordnetes Ziel ist zudem, fünf ausgewählte Umweltbelastungen durch die Produktion je Fahrzeug (Energie, Wasser, Abfall zur Beseitigung, flüchtige organische Verbindungen VOC und CO₂) bis 2025 um 45 % im Vergleich zu 2014 zu reduzieren.

Umwelt-Compliance

Dekarbonisierung, 2023, Porsche AG

Umweltschutz ist ein Themenbereich in der Compliance-Organisation von Porsche. Zu beachten sind europaweit geltende Verordnungen und Richtlinien, Gesetze und Verordnungen des Bundes und der Länder sowie kommunale Satzungen. Verstöße gegen umwelt- und energierechtliche Vorschriften an den Unternehmensstandorten sind für den Berichtszeitraum nicht bekannt.

Alle Anforderungen an Umwelt-Compliance stellt Porsche in seinem Umwelt-Compliance-Management-System (ECMS), einem Teil des Gesamtmanagementsystems von Porsche, dar. Die Anforderungen des ECMS beruhen grundsätzlich auf den Vorgaben des Volkswagen Konzerns.

Die Konzernrichtlinie Environmental Compliance Management System (ECMS) vereinheitlicht das Vorgehen, die Zuständigkeiten sowie die Abläufe rund um Umwelt- und Energiethemen im gesamten Unternehmen.

Die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen liegt im Verantwortungsbereich des Vorstands für Produktion und Logistik. Unterstützung erhält er dabei von der Abteilung „Umwelt- und Energiemanagement“. Sie überträgt die Vorgaben des Volkswagen Konzerns in eigene Vorgaben für Porsche. Betriebsbeauftragte dieser Abteilung verfolgen die gesetzlichen Entwicklungen, werten sie aus und informieren die betroffenen Unternehmensbereiche.

Im Jahr 2022 hat Porsche außerdem den „Steuerkreis Umwelt-Compliance-Management“ gegründet. Er ist ressort- und konzernübergreifend international besetzt. Der Steuerkreis soll zweimal jährlich mit allen Mitgliedern und zusätzlich viermal jährlich auf nationaler Ebene tagen. Er informiert zu Gesetzeskonformität an den deutschen Standorten und liefert Beispiele im Umgang mit der deutschen Gesetzgebung und einer möglichen internationalen Übertragbarkeit. Zudem informiert das Gremium zu übergreifenden strategischen Zielen und Maßnahmen.

Zertifizierte Managementsysteme

Dekarbonisierung, 2023, Porsche AG

Die Strategie von Porsche definiert kurz-, mittel- und langfristige Ziele und Maßnahmen für das Umwelt- und Energiemanagement auf Grundlage der Umweltpolitik. Mindestens jährlich bewertet das oberste Management diese Ziele und Maßnahmen und legt fest, welcher Handlungsbedarf für weitere Verbesserungen besteht.

Vorreiter ist dabei der Standort Stuttgart-Zuffenhausen. Porsche zeichnet dort Auswirkungen auf die Umwelt auf, darunter alle relevanten Belastungen für Luft und Gewässer, Energieverbrauch und Abfallaufkommen. Der Standort erfüllt seit über 20 Jahren die Vorgaben des EU-Öko-Audits (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS), seit 1999 die Norm ISO 14001 für Umweltmanagement und seit 2011 die Norm ISO 50001 für Energiemanagement.

Unabhängige Dritte überprüfen regelmäßig die offiziellen Zertifizierungen. Zusätzlich wird in jährlichen System- und Prozessaudits stichprobenartig kontrolliert, ob Porsche die relevanten Umwelt- und Energiegesetze einhält.

Effizienter Energieeinsatz

Dekarbonisierung, 2023, Porsche AG

Seit 2017 nutzt Porsche ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Die Produktionsstandorte Stuttgart-Zuffenhausen und Leipzig etwa erhalten ihre Energie aus Naturstrom und bilanziellem Biomethan. Der Standort Leipzig bezieht zusätzlich Fernwärme aus Biomasse.

An einigen Standorten erzeugt das der Sportwagenhersteller selbst Strom aus erneuerbaren Energien. Diesen Anteil fördert Porsche und will ihn laufend steigern. Am Standort Leipzig wird beispielsweise mit einer 4-MW-Peak Photovoltaikanlage Strom für den eigenen Verbrauch produziert. Ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk erzeugt zusätzlich einen Teil der darüber hinaus benötigten Energie.

Bei neuen Gebäuden möchte Porsche die gesetzlichen Anforderungen an Energieeffizienz unterschreiten und hat darüber hinaus eigene Mindestkriterien festgelegt.

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Zero Impact Factory

Dekarbonisierung, 2023, Porsche AG

Porsche verfolgt an seinen eigenen Fahrzeugproduktionsstandorten die Vision einer „Zero Impact Factory“. Darunter versteht das Unternehmen eine Produktion mit möglichst geringen negativen Auswirkungen auf die Umwelt.

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Zur Vision der „Zero Impact Factory“ gehören elf Handlungsfelder.

  • Umwelt-Compliance
  • Architektur und Wahrnehmung
  • Planung
  • Digitalisierung
  • Wasser
  • Energie und CO₂
  • Material
  • Boden
  • Biodiversität
  • Schadstoffe
  • Mobilität


Mit der Vision dieser „Zero Impact Factory“ will Porsche die Umweltbelastung über ausgewählte KPIs und zusätzliche qualitative Kriterien reduzieren. Ziel der Vision ist, die Umweltbelastungen durch die Porsche-eigene Produktion bis 2030 um 95 % im Vergleich zu 2018 zu senken. Ausnahme ist der Entwicklungsstandort Weissach. Dort sollen die Auswirkungen auf die Umwelt bis 2030 um 50 % und bis 2040 um 95 % im Vergleich zu 2018 abnehmen.

Insbesondere die Produktionsstandorte Stuttgart-Zuffenhausen und Leipzig sind auf dem Weg zur Vision einer „Zero Impact Factory“ schon weit vorangekommen. Der vollelektrische Taycan z.B. entsteht in Stuttgart-Zuffenhausen seit 2019 bilanziell CO₂-neutral in einer neu errichteten Fabrikanlage. Dabei stehen alle Umweltbelastungen, wie etwa Energie- und Ressourcenverbrauch, Wasser, Abfall und nachhaltige Mobilität, im Fokus. Die neuen Gebäude benötigen durchschnittlich etwa 15 % weniger Energie als der vorangegangene Baustandard und unterschreiten damit die gesetzlichen Vorgaben.

Im Zuge dieser baulichen Erweiterung hat Porsche den gesamten Standort Stuttgart-Zuffenhausen optimiert und bilanziell CO₂-neutral gestaltet. Unweit der Produktions- und Bürogebäude stehen beispielsweise hocheffiziente Blockheizkraftwerke. Vorteilhaft ist dabei, dass in der Nähe Anlagen mit sehr konstantem Wärmebedarf installiert sind, beispielsweise die Lackiererei, deren Tauchbäder und Trocknungsbereiche eine ständige Prozesswärme benötigen.

Die Anlagen erzeugen zudem umweltfreundlich mit bilanziellem Biomethan aus Bioabfall und Reststoffen einen Teil der elektrischen Energie für den Standort. Die verbleibenden CO₂-Emissionen des Standorts kompensiert Porsche.

¹ Standorte in Stuttgart-Zuffenhausen und Leipzig.

Verbrauchsangaben

Taycan Sportlimousinen Modelle (2023)

WLTP*
  • 24,1 – 19,6 kWh/100 km
  • 0 g/km
  • A Klasse

Taycan Sportlimousinen Modelle (2023)

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 24,1 – 19,6 kWh/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 0 g/km
CO₂-Klasse A