Evans, der noch am Sonntag das GP2-Rennen auf dem 5,421 Kilometer langen Wüstenkurs gewonnen hatte, hinterließ dabei ebenso einen hervorragenden Eindruck wie der siebenfache Grand-Prix-Sieger aus Kolumbien. Die schnellste von 54 Runden des Neuseeländers während einer Rennsimulation war mit 1:43,60 nur 1,71 Sekunden langsamer als der Bestwert, den Neel Jani in 1:41,89 Minuten während der 6 Stunden von Bahrain aufgestellt hat.
Montoya umkreiste den BIC am Steuer des Porsche 919 Hybrid der neuen Fahrer-Weltmeister Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber 55 Mal. Während der Rennsimulation fuhr er eine Zeit von 1:44,46 Minuten. Im Qualifying-Trimm umrundete Montoya den Kurs sogar als Tagesschnellster in 1:40,86 Minuten. Zum Vergleich die Bestzeit, mit der Timo Bernhard am Freitag die achte Poleposition im achten Saisonrennen für den 919 Hybrid errungen hat: 1.39,67 Minuten.
"Uns interessieren natürlich die Eindrücke anderer Fahrer."
Andreas Seidl, Teamchef: „Nach dem Saison-Höhepunkt gestern haben wir den Porsche 919 Hybrid in der 2015er Spezifikation noch einmal genutzt, um Mitch Evans und Juan Pablo Montoya einen optimalen Test mit viel Zeit am Steuer zu ermöglichen. Der Tag verlief problemlos mit einem gemischten Programm aus kürzeren Runs am Vormittag und längeren Distanzen am Nachmittag für beide. Mitch ist zuvor bereits in Barcelona gefahren, Juan Pablo saß nach der Simulatorvorbereitung in Weissach zum ersten Mal im Auto. Uns interessieren natürlich die Eindrücke anderer Fahrer – erst recht wenn es sich dabei um so top erfahrene Leute handelt wie Montoya, der in seiner Karriere schon so viele verschiedene Rennwagen erfolgreich pilotiert hat. Beide legten schnell konkurrenzfähige Zeiten vor und haben einen soliden Job erledigt.“
Juan Pablo Montoya (40, Kolumbien): „Das Auto ist fantastisch – ein sensationelles Gerät und der derzeit am höchsten entwickelte Rennwagen auf dem Planeten. Ich bin alle möglichen Rennwagen gefahren, dieser macht wirklich Spaß. Der 919 hat viel Leistung und liegt sehr, sehr stabil. Gerade weil er sich so sicher und berechenbar anfühlt, lädt er dazu ein, es zu übertreiben. Das Auto ist so gut, dass die hohen Geschwindigkeiten kaum auffallen. Im Vorfeld habe ich mich etwas erschreckt, als ich die 30-seitige Bedienungsanleitung sah, aber dann war es gar nicht so schwierig. Die Strecke ist schön, ich habe die Tage hier sehr genossen. Ich bin früh angereist, um zu sehen, wie das Team arbeitet. Ich kannte Fritz Enzinger und Andreas Seidl noch aus Formel-1-Tagen und fand es natürlich großartig, als sie mich einluden, den 919 Hybrid zu fahren. Wir haben keine Zukunftspläne, darüber haben wir noch nicht einmal gesprochen. Ich bin nach Bahrain gekommen, um Spaß zu haben und mit dem Auto richtig Gas zu geben, das war klasse.“
Mitch Evans (21, Neuseeland): „Großartig, nach meinem ersten Testeinsatz in Barcelona erneut am Steuer des Porsche 919 Hybrid zu sitzen und diese aufregende Technologie genießen zu dürfen. Das Auto lässt sich wirklich fantastisch fahren und vermittelt viel Vertrauen. Mit jeder Runde lerne ich dazu. Der Allradantrieb wirkt sich stark auf das Bremsen und natürlich das Beschleunigen aus. Hinzu kommen die Hybridsysteme. Er besitzt sehr viel aerodynamischen Abtrieb und geht schonender mit den Reifen um als mein GP2-Rennwagen. Der 919 Hybrid macht rundherum einen ausgereiften Eindruck, ein toller Job des Teams. Danke an Porsche und die FIA, dass sie mir diesen Rookie-Test ermöglicht haben.“